Ich arbeite als Softwareentwickler in einer Firma mit 40 Softwareentwicklern. Diese Entwickler sind je nach Themenbereich in Teams aufgeteilt. Aus Mangel an Arbeit in meinem Team bekommen wir nun Themen aus anderen Teams zugeteilt und das, wie üblich, ohne jegliche Einarbeitung. Ich rede von Millionen Zeilen Code. Als erstes muss man innerhalb ein paar Stunden Zeitabschätzungen zu den Tickets machen, wovon man überhaupt nichts weiss. Dann werden diese Zeitabschätzungen in Releases gepackt, dessen Termineinhaltung in die Jahres-Leistungsbeurteilung (sprich Geld) und Personalbeurteilung fließen. Ich habe für meine jetzige Themen 1-2 Jahre Einarbeitung gebraucht und da war viel Blut und Schweiss dabei und habe keine Lust das nochmal zu erleben. Wie geht ihr mit sowas um ? Über den Betriebsrat versuchen eine ordentliche Einarbeitung für die neuen Themen zu bekommen? Oder einfach den garantiert dadurch kommenden, aber von den Teamleitern nicht wahrhaben gewollten, Ärger aussitzen ?
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Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Motzkopp schrieb: > Ich rede von Millionen Zeilen Code. Na hoffentlich ordentlich dokumentiert und strukturiert? Ansonsten kann man da ja keine Verantwortung für übernehmen.
;) schrieb: > Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Wer aber alles zum persönlichen Krieg zwischen sich und der Arbeit erklärt, aber auch. > > Motzkopp schrieb: >> Ich rede von Millionen Zeilen Code. Ja und? für ordentliches Bugtracking,-analyse,-profiling und ödebug ist es doch völlig unerheblich ob 10k oder 1000K LoC! > Na hoffentlich ordentlich dokumentiert und strukturiert? > Ansonsten kann man da ja keine Verantwortung für übernehmen. Warum studieren die Informatiker jahrelang wenn sie es dann nicht schaffen mit ein paar cleveren scripts fremden Code nach dem 'Divide et impera'-prinzip in handliche Brocken zu zerlegen? Und für einen Grossteil der gemeldeten Bugs brauch man garnicht in den Code zu steigen sondern muss lediglich die passende Seite im Handbuch resp. Spec. aufzuschlagen.
Motzkopp schrieb: > Ich rede von Millionen Zeilen Code. Poste den Code, wenn du nicht als Lügner beschimpft werden willst?
Motzkopp schrieb: > Ich habe für meine jetzige Themen 1-2 Jahre Einarbeitung > gebraucht und da war viel Blut und Schweiss dabei und habe keine Lust > das nochmal zu erleben. DU hast also 1/40 deines Lebens mit Unsinn verbracht. Herzlichen Glückwunsch.
Motzkopp schrieb: > wie üblich, ohne jegliche Einarbeitung. Ich rede von Millionen Zeilen > Code. Als erstes muss man innerhalb ein paar Stunden Zeitabschätzungen > zu den Tickets machen, wovon man überhaupt nichts weiss. Nennt sich Agiles Arbeiten man! Du musst an deiner Resilienz arbeiten Alter!
Das hat man hier schon mehr als einmal durchgekaut: Beitrag "Berufseinstieg Softwareentwicklung eine Katastrophe - Alternativen?" Beitrag "Fremder, schlecht strukturierter Code" Beitrag "Keine Ahnung in der Entwicklung"
Motzkopp schrieb: > Wie geht ihr mit sowas um ? ich hatte bei 1200 Seiten Assembler Listing von EWSD ohne weitere Kurse verweigert, ging auch! Jörg R. schrieb: > Kann gelöscht werden. +1
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Werd halt Ingenieur. Dann landest du eben beim Dienstleister XD Gibt schon einen Grund, warum im Mint alle Ing werden wollen und nicht Softwareentwickler :D Das was du machst hört sich stark nach Code Monkey an. Da würde ich ziemlich schnell am Rad drehen.
Motzkopp schrieb: > Dann werden diese Zeitabschätzungen in > Releases gepackt, dessen Termineinhaltung in die > Jahres-Leistungsbeurteilung (sprich Geld) und Personalbeurteilung > fließen. Das ist auch richtig so. Termintreue und zuverlässige Abschätzungen über Aufwand und eigenes Leistungsvermögen sind sehr wichtig für die Unternehmen. > Ich habe für meine jetzige Themen 1-2 Jahre Einarbeitung > gebraucht und da war viel Blut und Schweiss dabei und habe keine Lust > das nochmal zu erleben. Dann bist Du falsch in dem Beruf. Solch eine Einarbeitung muss man im Laufe seiner Entwicklerlebens etliche Male durchmachen. Es sollte einem eher zu denken geben, wenn man irgendwann nur noch an Projekten arbeiten darf, in die man sich nicht mehr einarbeiten muss. Dann befindet man sich auf dem Abstellgleis, aber lebt in der Illusion, der einzige echte Experte zu sein. > Über den Betriebsrat versuchen eine ordentliche Einarbeitung > für die neuen Themen zu bekommen? Dann ist die Entwicklerkarriere beendet. Wenn ich solch eine Schnarchnase in meinem Team hätte, würde ich sehr schnell dafür sorgen, dass derjenige sich sehr zügig in den Wartebereich und die Formulare auf dem Arbeitsamt einarbeiten darf.
Andreas S. schrieb: > > Dann ist die Entwicklerkarriere beendet. Wenn ich solch eine > Schnarchnase in meinem Team hätte, würde ich sehr schnell dafür sorgen, > dass derjenige sich sehr zügig in den Wartebereich und die Formulare auf > dem Arbeitsamt einarbeiten darf. Ich würde sagen, du bist der klassische Fall von grosse Fresse, der erstmal selber auf diesen Stuhl sitzen sollte. Mein alter Teamleiter hatte die auch, bis er selber ein halbes Jahr am Produkt proggen musste und nichts geschissen bekommen hat.
Motzkopp schrieb: > Als erstes muss man innerhalb ein paar Stunden Zeitabschätzungen zu den > Tickets machen, wovon man überhaupt nichts weiss. Dann nutze die paar Stunden und browse in den Code, wie er sich anfühlt. Dann gibt eine grobe Schätzung ( Faktor 10) und sage in welcher Zeit Du das auf Faktor 2 und 1 abschätzen kannst Es ist ja kein fremder Code. Du kennst euer VCS, eure IT, Eure Firmenkultur. Was soll Dein Chef denn machen? Sagen: macht Mal, egal? Niemand wird Dich steinigen, wenn Deine Abschätzung solide war und echte verdeckte Fehler im System sind.
Das kommt davon, wenn man bei der Bewerbung sagt ich kann alles und auch noch Socken flicken. Oder hast Du gesagt: Wenn Ihr mich einarbeitet kann ich manches. Letzteres ist aber wirklich nur in Sonderfällen üblich. Besonders Dumm ist es natürlich wenn die Deine Aussagen, bei der Bewerbung, auch noch ernst nehmen. Darüberhinaus gehe ich mal davon aus, dass Dir Mutter Natur einen Mund gegeben hat. Also nicht uns sagen, sondern Deinem Auftraggeber. Eine Firma, die Dich bei der Hand nimmt wäre natürlich toll und wenn Du dann laufen kannst zu einem Arbeitgeber gehen der das auch zu würdigen weis.
Sebastian S. schrieb: > Das kommt davon, wenn man bei der Bewerbung sagt ich kann alles > und auch noch Socken flicken. > Oder hast Du gesagt: Wenn Ihr mich einarbeitet kann ich manches. > Letzteres ist aber wirklich nur in Sonderfällen üblich. > Besonders Dumm ist es natürlich wenn die Deine Aussagen, bei der > Bewerbung, auch noch ernst nehmen. > Ich habe bei Bewerbungen nie Angst vor der Technik, wo ich vielleicht auch aufschneide, aber immer Angst vor bestehenden Code und sogar frage, ob ich eine Einarbeitung in die bestehenden Prozesse erhalte, wo der Arbeitgeber meist gelogen hat.
A. S. schrieb: > Motzkopp schrieb: > Als erstes muss man innerhalb ein paar Stunden Zeitabschätzungen zu den > Tickets machen, wovon man überhaupt nichts weiss. > > Dann nutze die paar Stunden und browse in den Code, wie er sich anfühlt. > Dann gibt eine grobe Schätzung ( Faktor 10) und sage in welcher Zeit Du > das auf Faktor 2 und 1 abschätzen kannst > Es ist ja kein fremder Code. Du kennst euer VCS, eure IT, Eure > Firmenkultur. > Was soll Dein Chef denn machen? Sagen: macht Mal, egal? Ihm ist es mehr oder weniger egal. Nur wenn der Termin reisst, dann zuckt er, wie das bloß passieren konnte. > Niemand wird Dich steinigen, wenn Deine Abschätzung solide war und echte > verdeckte Fehler im System sind. Nein, gekündigt hat man noch keinen deswegen. Aber die Dinge sehenden Augens vor die Wand laufen zu lassen und wissen, dass man später massiv den Ärger kassiert, lässt mich manche Nacht nicht ruhig schlafen. Für diesen Scheiss hasse ich den Beruf des Softwareentwicklers.
Motzkopp schrieb: > Nein, gekündigt hat man noch keinen deswegen. Aber die Dinge sehenden > Augens vor die Wand laufen zu lassen und wissen, dass man später massiv > den Ärger kassiert, lässt mich manche Nacht nicht ruhig schlafen. Für > diesen Scheiss hasse ich den Beruf des Softwareentwicklers. Wie wäre es denn damit, den Arbeitgeber zu wechseln? Bei anderen Unternehmen sind die Arbeitsbedingungen vielleicht deutlich besser.
Motzkopp schrieb: >> Niemand wird Dich steinigen, wenn Deine Abschätzung solide war und echte >> verdeckte Fehler im System sind. > > Nein, gekündigt hat man noch keinen deswegen. Aber die Dinge sehenden > Augens vor die Wand laufen zu lassen und wissen, dass man später massiv > den Ärger kassiert, lässt mich manche Nacht nicht ruhig schlafen. Bingo, da liegt das Problem, eine generalisierte Angststörung! Die solltest du angehen mit genügend Ausgleich von der Arbeit etc. pp.. > Für > diesen Scheiss hasse ich den Beruf des Softwareentwicklers. Und wieder eine Fehleinschätzung. Der 'Scheiss' hat nichts mit dem Beruf zu tun den du gerade ausübst, sondern der Scheiss steckt in deiner Person selbst. Du hast Angst vor dem Scheitern, aber Scheitern ist ganz normal. Das schaffe ich zehnmal am Tag ;-). Es irrt der Mensch solang er strebt.
Das ist schon sehr lange so in der Industrie! Schlagwort Team und alle im Team finden sich toll! Dabei geht es nur darum die Team Mitglieder dumm und erpressbar (= abhängig) zu machen! Wir haben immer mehrere Teams parallel laufen, an unterschiedlichen Standorten natürlich, die sich nicht kennen duerfen. Damit wird verhindert das Team Mitglieder den vollen Ueberblick von dem Projekt bekommen und sind daher auch beliebig austauschbar. Kapitalismus pur. Ich habe es selbst erlebt und mir sind die Augen aus dem Kopf gefallen als ich den Ueberblick bekommen habe was dort abläuft.
Typisch Konzern-August, flennt gleich rum wenn er was anderes machen muss und die "Leistungszulage" wegzubrechen droht. Leiste was dann gibts auch ne Leistungszulage. Andere verlieren aktuell komplett ihren Job/Existienz, der hier flennt rum weil er ne andere Aufgabe bekomt. Bruhuähäh ich muss anderen Code bearbeiten, Mami was soll ich tun? Und meine "Leistungs"zulage bricht weg AchGottAchGott, ich kann über Weihnachten nicht auf Bali rumgammeln, MAAMAAAA!!! Fremden Code hat ein Freelancer jeden Tag vor der Nase, der muss da ständig durch, sonst gibts für ihn GAR NIX. Zwei Jahre hat er sich hart einarbeiten müssen - LOL. Das geht beim Freelancer on-the-fly. Die Festen rennen alle 15 Minuten raus um Kaffee zu saufen oder zu rauchen, ist klar dass man da 2 Jahre braucht. Hör auf zu winseln und zeig mal was du drauf hast. Kannst ja kündigen und schauen wo sie dich einstellen, so paradiesisch wirds dort sicher nicht. Euch Konzern-Willys gehört doch mal reihum der nackte Arsch versohlt damit ihr mal aufwacht was aktuell in der Wirtschaft abgeht.
Harry Dobbs schrieb: > > Fremden Code hat ein Freelancer jeden Tag vor der Nase, der muss da > ständig durch, sonst gibts für ihn GAR NIX. Zwei Jahre hat er sich hart > einarbeiten müssen - LOL. Das geht beim Freelancer on-the-fly. Die > Festen rennen alle 15 Minuten raus um Kaffee zu saufen oder zu rauchen, > ist klar dass man da 2 Ha, Freelancer arbeiten bei uns gar nicht. Das hat man versucht und aufgegeben. Da kommt nix bei raus. Und vorher musste man denen detallierte technische Konzepte schreiben. Wenn ich das Wissen erstmal habe, dann mach ich es gleich selber. Das sind Code Monkeys.
Beitrag #6383322 wurde von einem Moderator gelöscht.
ihr taugt einfach nichts. Sofort kündigen und den Job für einen intelligenten Absolventen freimachen. Aber die Kündigung wirds so oder so geben.
Gibt ja auch frische Absolventen, die sollen in 2 Jahren, das lernen, was die Firma mal eben in 25 Jahren entwickelt hat. Eine Doku gibt es nicht. So und nach 2 Jahren merken dann Abteilung und Absolvent mit 1,2, dass er doch nicht der angebliche überflieger ist. Gibt auch andere, die merken, dass es sinnlos ist 2 Jahren den Arbeitgeber etwas vorzuspielen. Ich glaube, der Fehler liegt daran, dass die heutigen Ausbildungen von schulisch, beruflich und akademisch einfach nix taugen. Es wird zu viel Zeit für Müll verballert. Zu viel Zeit in unwichtige Grundlagen möchtegern wichtig Module. Das was man lernt könnte man auf 1/3 verkürzen und den Rest echte Abreit/Projekte anpacken und on fly lernen. Dann versteht man es auch wirklich, was man da tut. Man könnte vieles was IT und Technik angeht frühzeitig in der Schule lernen, neben Fremdsprachen. Diese werden immer wichtiger, da wir in der BRD immer mehr auf Hilfsarbeiter aus dem Ausland angewiesen sind, und unsere heimische Sprache langsam verkommen kann. Normal müsste die Einarbeitungszeit das Arbeitsamt mitfininazieren, ein Unternehmen kann sich das Ausbilden meistens nicht leisten! Die Absolventen sind meistens sowieso nicht ausgebildet, ähnlich wie die Realschüler eine Ausbildung machen, sind die Hochschulabsolventen erstmal im Trainiee Programm. Time is money, und wenn ich dann 2 Jahre für nix investiere, dann schaue ich blöd aus. Wozu hat dann eine Absolvent mehr verdient, wenn er mit 1,2 genau so viel kann, wie der mit 2,5 ?? Sehe da auch keinen Sinn drin, oder legen eure Kunden Hochschulklausuren vor, die man lösen soll??? Bei uns sind es jedenfalls Produkte, die man täglich gebrauchen will und keine Papiere....
Beitrag #6383649 wurde von einem Moderator gelöscht.
Fpgakuechle K. schrieb: >> Nein, gekündigt hat man noch keinen deswegen. Oh doch. dafür wird reihenweise Leuten gekündigt. > Bingo, da liegt das Problem, eine generalisierte Angststörung! Die > solltest du angehen mit genügend Ausgleich von der Arbeit etc. pp.. Bei Erwachsenen sind Angststörungen kaum wirklich behandelbar. Was gemacht wird, ist den Leuten gut zureden und ein paar Psychotricks beibringen, damit sie meinen, sie hätten das Problem nicht mehr. Mit viel Selbstdisziplin hangeln sie sich dann noch 10 Jahre mit Ach und Krach durch, und dann kommt der endgültige Zusammenbruch. Anschliessend taugen sie nur noch als Hilfskraft im GaLaBau. > Der 'Scheiss' hat nichts mit dem Beruf > zu tun den du gerade ausübst, sondern der Scheiss steckt in deiner > Person selbst. Du hast Angst vor dem Scheitern, aber Scheitern ist ganz > normal. Das schaffe ich zehnmal am Tag ;-). Es irrt der Mensch solang er > strebt. Ja, der Mensch irrt solange er strebt, aber irgendwann hat er sich dann vor die Wand geirrt. Nur Psychopathen juckt Scheitern nicht......der Rest verschleisst sich dabei. "Was uns nicht umbringt macht uns nur noch härter" ist ein absolut großkotziger Spruch, den man dazu benutzt, Leute, die eigentlich besser aufgeben sollten noch weiter bis zum kompletten Zusammenbruch zu motivieren.
Handwerker5 schrieb: > Ich glaube, der Fehler liegt daran, dass die heutigen Ausbildungen von > schulisch, beruflich und akademisch einfach nix taugen. > Es wird zu viel Zeit für Müll verballert. > Zu viel Zeit in unwichtige Grundlagen möchtegern wichtig Module. Das stimmt, hat aber nichts mit dem Problem zu tun. Fremden, undokumentierten Code versteht man dadurch auch nicht schneller. Maximal ein paar Design Patterns lernt man dadurch, aber das Problem ist ja, dass diese aus Kosten/Legacygründen nur selten genau so in der Realität angewandt werden.
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Motzkopp schrieb: > Ich habe für meine jetzige Themen 1-2 Jahre Einarbeitung gebraucht und > da war viel Blut und Schweiss dabei und habe keine Lust das nochmal zu > erleben. Das lässt im Laufe des Entwicklerlebens aber nicht vermeiden. Aber es wird mit jedem Mal schneller gehen. Besonders wenn du die Tools und Prozesse bereits kennst. Dann schaust direkt in der Software Architektur die Schnittstellen an, die zyklischen Tasks, Interrupts und damit weiß man ausreichend Bescheid. Details schaut sich der vertraute Entwickler im Rahmen der Analyse im Code an, niemand kennt alles und kann sich das ewig merken, sondern meistens braucht der Entwickler bereits ein halbes Jahr nach dem Programmieren die Kommentare um sich überhaupt zu erinnern, warum es das so gemacht wie er es gemacht hat.
Motzkopp schrieb: > Ich würde sagen, du bist der klassische Fall von grosse Fresse, der > erstmal selber auf diesen Stuhl sitzen sollte. Mein alter Teamleiter > hatte die auch, bis er selber ein halbes Jahr am Produkt proggen musste > und nichts geschissen bekommen hat. Ein guter Leiter muss die Arbeit seiner Untergebenen nicht unbedingt beherrschen. Es bringt natürlich Sympathiepunkte, wenn er es trotzdem kann. Andererseits dürfte jeder Leiter mit der Zeit aus seinem Fachgebiet rauswachsen, weil er sich nicht mehr damit beschäftigen muss/kann.
Motzkopp schrieb: > Aber die Dinge sehenden > Augens vor die Wand laufen zu lassen Na, genau nicht vor die Wand laufen lassen. Es ist ja bei SW nicht so, dass eine bestimmte Aufgabe n Stunden oder Monate braucht und vorher ist sie nicht fertig und dann ist sie fertig. Es ist vielmehr so, dass SW-Entwickler die geplante Zeit wie in ideales Gas ausfüllen. 90% der Aufgabe werden in 90% der Zeit fertig. Und dann fehlen halt die anderen 90%. Von daher ist es Deine Aufgabe * optimistisch zu schätzen (=T1) * Pi Mal Daumen zu kalkulieren (TChef = T1 * ~3) * auf T1 hin zu arbeiten * Wenn das klappt, bis TChef aufräumen, testen, refakturieren, ... * Wenn es gerade so nicht klappt, bis TChef irgendwie hinbiegen * Wenn es gar nicht klappt, früh genug Argumente suchen und den besten Zeitpunkt wählen (kann sofort sein, wenn ein anderer Schuld ist, ganz am Ende wie bei der Maut, gar nicht, weil Wechsel von Dir, Chef, Firmenleitung, ...)
Reinhard S. schrieb: > Ein guter Leiter muss die Arbeit seiner Untergebenen nicht unbedingt > beherrschen stimmt, aber mein Gruppenleiter stellte die richtigen Fragen die mich wieder in die Spur brachten, auch wenn er nicht so tief in der Technik war wie ich, seine Fragen halfen, manchmal nur darüber reden hilft um Knoten im Kopf zu lösen. War im Prüfgerätebau immer so, jeder Einzelne der Kollegen steckte so tief drin das kein Anderer wirklich helfen konnte ausser zuhören erklären lassen und sortieren und wenn wir Gemeinsamkeiten erkannten dann splitten wir die weiteren Entwicklungen, einer macht ein Modul, ein anderer ein anderes Modul.
A. S. schrieb: > Es ist vielmehr so, dass SW-Entwickler die geplante Zeit wie in ideales > Gas ausfüllen. 90% der Aufgabe werden in 90% der Zeit fertig. Und dann > fehlen halt die anderen 90%. Und was ist mit den letzten 20%, um auf 200% der Zeit zu kommen?!
>> Bingo, da liegt das Problem, eine generalisierte Angststörung! Die >> solltest du angehen mit genügend Ausgleich von der Arbeit etc. pp.. > > Bei Erwachsenen sind Angststörungen kaum wirklich behandelbar. Doch, sogar einfach mit einer geringen zweistelligen Zahl von Gruppentherapiesitzung bei einer generalisierten Angststörung. Das besondere ist, das die Heilung durch die Therapie/Externe lediglich angestossen wird, der Angstgestörte aber selbst seine Lebensführung/-einstellung umstellen muß. Das ist nicht groß anders als bei der Zigaretten-Entwöhnung. >> Der 'Scheiss' hat nichts mit dem Beruf >> zu tun den du gerade ausübst, sondern der Scheiss steckt in deiner >> Person selbst. Du hast Angst vor dem Scheitern, aber Scheitern ist ganz >> normal. ... > Ja, der Mensch irrt solange er strebt, aber irgendwann hat er sich dann > vor die Wand geirrt. Es gibt diese Wand real nicht. Falls aber das Modell "Wand" so essentiell für das Denken wird, dann könnte man sich auch eine Tür in der Wand denken und Mauerenden, an denen man hinter die Mauer gelangt. > "Was uns nicht umbringt macht uns nur noch härter" ist ein absolut > großkotziger Spruch, den man dazu benutzt, Leute, die eigentlich besser > aufgeben sollten noch weiter bis zum kompletten Zusammenbruch zu > motivieren. Naja die richtige Formulierung ist auch "Aus Fehlern lernt man". Es geht nicht ums "Aufgeben" sondern ums "Anpassen". Und darum, sich keine Angst einreden zu lassen. Und 'kompletter Zusammenbruch' ist auch so ein fiktionales Schreckgespenst.
Senf D. schrieb: > A. S. schrieb: >> Es ist vielmehr so, dass SW-Entwickler die geplante Zeit wie in ideales >> Gas ausfüllen. 90% der Aufgabe werden in 90% der Zeit fertig. Und dann >> fehlen halt die anderen 90%. > > Und was ist mit den letzten 20%, um auf 200% der Zeit zu kommen?! Das ist was fuer Rechenknechte! Gibbet nich mehr, da ausgestorben.
Ich war kurz in einer Embedded Firma in Münster. Codebasis war schon recht groß und die völlig unerfahrene Geschäftsführerin meinte 2 Tage sollten zur Einarbeitung wohl reichen. Was haben wir gelacht.
A. S. schrieb: > Es ist vielmehr so, dass SW-Entwickler die geplante Zeit wie in ideales > Gas ausfüllen. Ja, den Eindruck habe ich auch, dass da oft nur heiße Luft gemacht wird um die Sache möglicht groß aussehen zu lassen. > 90% der Aufgabe werden in 90% der Zeit fertig. > Und dann fehlen halt die anderen 90%. Ich glaube, das ging ein wenig anders... Hier die Grundlagen zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Paretoprinzip Und danach kommt dann das Problem, dass man bei dubiosen Schulungen dieses "Prinzip" auf 10% und 90% aufbläst (in 10% der Zeit wird die Aufgabe zu 90% fertig...). Und anachließend kommt dann das Problem, dass sich der so geschulte Projektleiter (gern auch aus der BWL-affinen Ecke) auf diese Zahlen verlässt und tatsächlich damit rechnet(!!!). Wenn du also 10 Tage bis zur Realisierung angibst, dann erwartet er am nächsten Tag ein zu 90% fertiges Produkt. Der Witz am Pareto-Prinzip ist, dass es nur hinterher bei der Analyse eines Projektablaufs funktioniert. Und auch nur, wenn man ein festgelegtes Ziel erreichen will oder muss (Automobiltechnik, Luftfahrt, Raumfahrt, ...). Wenn man mit dem zufrieden ist, was man in der zur Verfügung stehenden Zeit eben gerade so hinbekommt (weil jetzt ein agiler Projektablauf gewünscht ist), dann kann man sich das Paretoprinzip in die Haare schmieren.
Timo schrieb: > Ich war kurz in einer Embedded Firma in Münster. Codebasis war > schon > recht groß und die völlig unerfahrene Geschäftsführerin meinte 2 Tage > sollten zur Einarbeitung wohl reichen. Was haben wir gelacht. wie hieß der Laden denn?
Lothar M. schrieb: >> 90% der Aufgabe werden in 90% der Zeit fertig. >> Und dann fehlen halt die anderen 90%. > Ich glaube, das ging ein wenig anders... > Hier die Grundlagen zum Thema: > https://de.wikipedia.org/wiki/Paretoprinzip Er meint die 90-90 Regel https://de.wikipedia.org/wiki/90-90-Regel Ist sogar in deinem Wiki Artikel verlinkt. ;-)
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planlos schrieb: > Timo schrieb: > Ich war kurz in einer Embedded Firma in Münster. Codebasis war schon > recht groß und die völlig unerfahrene Geschäftsführerin meinte 2 Tage > sollten zur Einarbeitung wohl reichen. Was haben wir gelacht. > > wie hieß der Laden denn? Warum willst dus wissen?
Timo schrieb: > und die völlig unerfahrene Geschäftsführerin meinte 2 Tage sollten zur > Einarbeitung wohl reichen. Was haben wir gelacht. Eine Frau? Da kommen mir schlechte Erinnerungen hoch. Kein Wunder, warum ihr gelacht habt🤣🤣😂🤣
Beitrag #6384407 wurde von einem Moderator gelöscht.
Andreas S. schrieb: > Solch eine Einarbeitung muss man im > Laufe seiner Entwicklerlebens etliche Male durchmachen. Solange diese Einarbeitung ausschließlich innerhalb der Firma und während der Arbeitszeit passiert, ist da eigentlich nichts einzuwenden. Neue Herausforderungen und Einarbeitung gehören zu dem Job. Ich sehe allerdings vermehrt, dass diese Einarbeitung zuhause in der privaten Zeit ohne jegliche Bezahlung stattfindet. Das ist eine extrem ungute Entwicklung und ich staune, dass dies geleistet wird. Möglicherweise wird dies (oder ist schon) in dem Job der Status Quo.
Erich E. schrieb: > Ich sehe allerdings vermehrt, dass diese Einarbeitung zuhause in der > privaten Zeit ohne jegliche Bezahlung stattfindet. Das kann ich nicht bestätigen. Freizeit bleibt Freizeit. Fortbildungen nur während der bezahlten Arbeitszeit. > Das ist eine extrem > ungute Entwicklung und ich staune, dass dies geleistet wird. Ach ja, von wem denn? Mir ist in meinem Kollegenkreis niemand bekannt, der so übermotiviert agiert. > Möglicherweise wird dies (oder ist schon) in dem Job der Status Quo. Nein, sicher nicht. Oder meinst du etwa den Job eines Selbstausbeuters?
Senf D. schrieb: > Ach ja, von wem denn? Mir ist in meinem Kollegenkreis niemand bekannt, > der so übermotiviert agiert. Das höre ich überwiegend aus den Klitschen. Aber auch aus einem allseits bekannten Konzern. Dort geht das natürlich einen Tick raffinierter: Da gibt der Abteilungsleiter bekannt, dass man am Tag X auf ein neues System umstellen wird. Am Tag X wunderst du dich, dass sich deine Kollegen bereits alle auskennen - nur du nicht. Du bemerkst was? Ist wie in der 1. Klasse: Du kommst mit Tafel und Griffel, um mit dem Buchstaben A deine ersten Schreibversuche zu beginnen, die anderen Kinder können bereits schreiben und lesen. Und schon hast du verloren, denn du kommst aus einem bildungsfernen Haushalt.
Beitrag #6384647 wurde von einem Moderator gelöscht.
Erich E. schrieb: > Ist wie in der 1. Klasse: Du kommst mit Tafel und Griffel, um mit dem > Buchstaben A deine ersten Schreibversuche zu beginnen, die anderen > Kinder können bereits schreiben und lesen. Und schon hast du verloren, > denn du kommst aus einem bildungsfernen Haushalt. Naja in der ersten Klasse mag das mit der Ausrede "Ich bin nicht Schuld, sondern Mutti" noch funktionieren. Später beginnt dann die eigenverantwortliche Karriere. Wirst Du auch noch Lernen, wenn du die 18 überschritten hast.
Motzkopp schrieb: > Aber die Dinge sehenden Augens vor die Wand laufen zu lassen und wissen, > dass man später massiv den Ärger kassiert, lässt mich manche Nacht nicht > ruhig schlafen. Ein gut gefülltes Konto wirkt hier sehr beruhigend. Wenn der Chef frech wird, dann sich immer einreden, dass man den Job nur des Geldes wegen macht. So viel Geld bei so wenig Streß wie möglich mitnehmen. Und eine gute Rechtsschutzversicherung abschließen, damit man noch eine fette Abfindung rausholen kann, wenn der Chef einen los werden will.
Erich E. schrieb: > Dort geht das natürlich einen Tick raffinierter: Da gibt der > Abteilungsleiter bekannt, dass man am Tag X auf ein neues System > umstellen wird. Am Tag X wunderst du dich, dass sich deine Kollegen > bereits alle auskennen - nur du nicht. Du bemerkst was? Dann trennt sich die Spreu vom Weizen, und man sieht, wer sich für seinen Beruf wirklich einsetzt und wer ihn nur halbherzig zum Geldverdienen ansieht.
> Senf D. schrieb: > Mir ist in meinem Kollegenkreis niemand bekannt, der so > übermotiviert agiert. Der übermotivierte Kollege lies nicht lange auf sich warten: (und davon gibt es mehr als du denkst) Andreas S. schrieb: > und man sieht, wer sich für seinen Beruf wirklich einsetzt ...
Erich E. schrieb: > Der übermotivierte Kollege lies nicht lange auf sich warten: > (und davon gibt es mehr als du denkst) Ja diese Idioten kenne ich. Reißen sich den Popo auf, nur am Ende ein paar nette Worte zu erhalten. Mehr Geld gibt es für diese Leute auch nicht🤣 Daher rate ich immer den Leuten, nur das zu tun, was verlangt wird. Macht die Arbeit gut und das wars. Mehr Aufwand sorgt dafür, dass ihr irgendwann ausgenutzt werdet.
AVR schrieb im Beitrag #6384780: > Daher rate ich immer den Leuten, nur das zu tun, was verlangt wird. > Macht die Arbeit gut und das wars. Mehr Aufwand sorgt dafür, dass ihr > irgendwann ausgenutzt werdet. Komisch. Solche Redensarten kenne ich primär von Leuten, die irgendwann auf die Straße gesetzt wurden und sich überhaupt nicht erklären können, warum es sie als erste getroffen hat.
Andreas S. schrieb: > Komisch. Solche Redensarten kenne ich primär von Leuten, die irgendwann > auf die Straße gesetzt wurden und sich überhaupt nicht erklären können, > warum es sie als erste getroffen hat. Wie und warum sollen denn Leute gekündigt werden, die ihre Arbeit gut machen, aber nicht mehr? Das ergibt doch keinen Sinn. Wer aus eigenem Antrieb heraus unbezahlte Überstunden leistet, ist übermotiviert und drückt nur seinen effektiven Stundenlohn. Er darf aber nicht erwarten, dass ihm das finanziell gedankt wird.
Senf D. schrieb: > Andreas S. schrieb: >> Komisch. Solche Redensarten kenne ich primär von Leuten, die irgendwann >> auf die Straße gesetzt wurden und sich überhaupt nicht erklären können, >> warum es sie als erste getroffen hat. > > Wie und warum sollen denn Leute gekündigt werden, die ihre Arbeit gut > machen, aber nicht mehr? > Das ergibt doch keinen Sinn. Es geht um Weiterbildung auf den aktuellen Stand der Technik, Zitat: "Da gibt der Abteilungsleiter bekannt, dass man am Tag X auf ein neues System umstellen wird. Am Tag X wunderst du dich, dass sich deine Kollegen bereits alle auskennen - nur du nicht." Da macht es schon Sinn das der Kollege der noch an seinen Computer-Steinzeitkenntnissen festhält und aktuelle Technik wie Windows, Linux nur angeht wenn ihm die Ausbildung dafür bezahlt wird, näher am Anschusskatapult steht, als die der TECHNIK aufgeschlossenen Mitkollegen. > Wer aus eigenem Antrieb heraus unbezahlte Überstunden leistet, ist > übermotiviert und drückt nur seinen effektiven Stundenlohn. Er darf aber > nicht erwarten, dass ihm das finanziell gedankt wird. Eben das ist das fatala Denkmuster, alles nur des Geldes wegen, nicht wegen tatsächlichen Interesse am Jobinhalt. So wie ein Lehrer, der nur stur den Lehrstoff über die Schüler auskippt ohne tatsächlichen Interesse an Förderung und Wissensvermittlung.
selber schuld wärst lieber obststapler im supermarkt geworden du lauch
Fpgakuechle K. schrieb: > Es geht um Weiterbildung auf den aktuellen Stand der Technik, Zitat: > "Da gibt der > Abteilungsleiter bekannt, dass man am Tag X auf ein neues System > umstellen wird. Am Tag X wunderst du dich, dass sich deine Kollegen > bereits alle auskennen - nur du nicht." > > Da macht es schon Sinn das der Kollege der noch an seinen > Computer-Steinzeitkenntnissen festhält und aktuelle Technik wie Windows, > Linux nur angeht wenn ihm die Ausbildung dafür bezahlt wird, näher am > Anschusskatapult steht, als die der TECHNIK aufgeschlossenen > Mitkollegen. Das eine hat mit dem anderen nicht zwangsweise zu tun. Wenn meine Firma SAP einführen sollte werd ich mich damit vorher sicher nicht beschäftigen... Wenn die Firma bzw. der Kunde mir aber was neues vorsetzt muss ich mich damit beschäftigen und bin da auch neugierig, aber logischerweise nicht so produktiv wie bei einem Produkt, was ich schon kenne. >> Wer aus eigenem Antrieb heraus unbezahlte Überstunden leistet, ist >> übermotiviert und drückt nur seinen effektiven Stundenlohn. Er darf aber >> nicht erwarten, dass ihm das finanziell gedankt wird. > Eben das ist das fatala Denkmuster, alles nur des Geldes wegen, nicht > wegen tatsächlichen Interesse am Jobinhalt. Interesse am Jobinhalt sollte man primär während der Arbeitszeit merken. Das man neugierig auf ähnliche Fachgebiete sich ein paar Grundlagen anliest oder vergleichbare Produkte sucht mag auch noch gehen. Aber wie überall kann man sowas auch schnell übertreiben.
Frage an den TO: Hast du dich vor deinem Studium wirklich für das Thema interessiert und hast du schon angefangen zu programmieren, bevor es auf dem Stundenplan stand? Was hat dich wirklich dazu bewogen, diesen Weg einzuschlagen (Studium, Job)?
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