Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gepufferter differenzieller Referenzspannungseingang reduzieren. Tiefpassfilter erhalten.


von Gerald M. (gerald_m17)


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Hallo,

ich möchte den ADS1235 für meine Wägezelle benutzen.
Hierfür möchte ich den ADS1235 ratiometrisch nutzen.

Gemäß dem Datenblatt soll hierfür sowohl die Referenz- wie auch die 
analogen Eingänge entsprechend der Sigma-Delta-Frequenz gefiltert werden 
(Aliasing). Diese Filter sollen natürlich auch die gleiche Bandbreite 
haben, da die Messung ja ratiometrisch ist.

Bei dem vollen Signal ist das ja einfach, da man wie im Datenblatt auch 
einfach den gleichen RC-Filter voranschalten kann.
Um allerdings die Auflösung zu verbessern, möchte ich die 
Referenzspannung heruntersetzen (bis 0.9V laut Datenblatt möglich). 
Hierfür würde ich einen dreiteiligen Spannungsteiler wie im angehängten 
Bild einsetzen. Das Bild ist bis auf den roten Teil aus dem Datenblatt 
(original sind die Sensleitungen direkt an den Brückenspannungen).

Nur bin ich mir über die Position und Filterung nicht sicher. Anstatt 
den 100 Ohm in Reihe, wie im Datenblatt, kann ja auch jeweils über die 
von mir eingefügten Widerstände ein Kondensator parallel eingefügt 
werden, so dass man keine 100 Ohm Widerstände mehr hat. Weiß jemand wie 
das "korrekt" gemacht wird? Der Buffer, welcher die Referenzspannung 
puffert hat übrigens eine Eingangsimpedanz von 1MOhm.

: Bearbeitet durch User
von Knips (Gast)


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Was spricht dagegen, einfach den 100k am Refeingang entsprechend 
aufzuteilen und anteilig abzugreifen?
Mit dem gezeigten Aufbau mußt Du den Spannungsteiler ja direkt neben der 
Meßbrücke anbringen!

von Gerald M. (gerald_m17)


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Die 100k hatte ich tatsächlich zu Beginn aufgeteilt, bin mir aber nicht 
ganz sicher ob das so korrekt ist. Zum einen ist mir nicht genau klar, 
was die 100k überhaupt machen (da ja alles DC gekoppelt ist), zum 
anderen ist es ein Unterschied ob das Signal recht niederimpedant (100 
Ohm) ankommt und dann ein 100k Widerstand "irgendwohin" führt, oder ob 
das Signal durch einen hochohmigen Teiler geteilt wird und dann 
abgegriffen. Zu beachten wären hier beispielsweise auch das thermische 
Rauschen (bei 100k und 3kHz sind das bereits über 10µV P2P, also wären 
maximal 100.000 Counts möglich, was "nur" 16,xx Bit entspricht. Wobei 
das Rauschen so nicht bandbreitenbegrenzt wird, da ja die Kondensatoren 
davor kommen).

Deshalb dachte ich, am sichersten wird es funktionieren wenn man genau 
den gleichen Signalursprung hat wie beim ADC-Eingang. Der 
Spannungsteiler simuliert hier quasi eine Messbrücke mit maximalem 
Offset.

Das meiste hiervon ist aber eher ein Gefühl...

von Anja (Gast)


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Gerald M. schrieb:
> Das meiste hiervon ist aber eher ein Gefühl...

Ich frage mich was es bringen soll die Referenzspannung zu reduzieren.
Im Normalfall verstärkst Du damit nicht nur das Signal sondern auch das 
Rauschen. Das SNR bleibt etwa gleich.

Wofür gibt es den PGA auf dem Chip?

Gruß Anja

von Gerald M. (gerald_m17)


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Selbstverständlich nutze ich den den PGA. Doch bei 1mV/V und 5V 
Brückenspannung erhalte ich eben nur 5mV maximal. 128x5mV ergibt 
trotzdem nur 640mV. Bei 24Bit verschenke ich also schon einmal 3Bit. Je 
nach SPS könnte ich also genauer messen, mir fehlt aber Auflösung.
Deshalb.

von argos (Gast)


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Gerald M. schrieb:
> Bei dem vollen Signal ist das ja einfach, da man wie im Datenblatt auch
> einfach den gleichen RC-Filter voranschalten kann.
> Um allerdings die Auflösung zu verbessern, möchte ich die
> Referenzspannung heruntersetzen (bis 0.9V laut Datenblatt möglich).
> Hierfür würde ich einen dreiteiligen Spannungsteiler wie im angehängten
> Bild einsetzen. Das Bild ist bis auf den roten Teil aus dem Datenblatt
> (original sind die Sensleitungen direkt an den Brückenspannungen).

Die zusätzlich eingefügten Widerstände sind nicht notwendig. Einfach die 
schon vorhandenen entsprechend ändern. Die 100 Ohm auf z.B. 500 Ohm 
(oder auch 400 Ohm) erhöhen und die 100k mit 250 Ohm (bzw. 200 Ohm) 
ersetzen um die Referenzspannung auf rund 1V zu reduzieren.

Als nächstes die Grenzfrequenz des Gleich- und Gegentaktfilters im 
Messeingang berechnen (dabei den Einfluß der Messbrücke nicht 
vergessen). Mit den ermittelten Werten lassen sich nun die notwendigen 
Kondensatoren für das Gleich- und Gegentaktfilter des Referenzeinganges 
ermitteln.

https://www.ti.com/lit/an/sbaa201/sbaa201.pdf?ts=1598494235195

Am Eingang des ADC sitzt noch ein weiteres Filter, dessen Grenzfrequenz 
sollte über der des Eingangsfilters liegen.

von Gerald M. (gerald_m17)


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Vielen Dank schon einmal :)

Ich hatte noch die Idee anstatt die Referenzspannung zu reduzieren, das 
Signal zu verstärken (habe ja dann ein weiteres analoges Eingangspaar 
übrig).
Ich würde hierzu einen DualOpAmp wie die Eingangsstage eines (aus drei 
OpAmps bestehenden) Instrumentenverstärker schalten mit einer 
Verstärkung von 8.
Durch den PGA im ADS1235 (64x und 128x) könnte man dann zu der 1x 
Messung an einem anderen Eingang eine zusätzliche Verstärkung von 4 bzw. 
8 erhalten.
Als OpAmp würde ich beispielsweise einen OPA2210 nehmen.

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