Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Multistage Coilgun galvanisch trennen?


von Oliver O. (oliveroll)


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Guten Tag Leute, und zwar habe ich folgendes Problem.

Seit einigen Tagen dachte ich das meine Multistage Coilgun funktioniert. 
Sie hat 3 Stages mit jeweils 2x640uF Kondensatoren, alle Stages lade ich 
mit einem Step-up Wandler auf (Alle 3 Schaltungen sind Parallel 
zueinander, damit alle Kondensatoren gleichzeitig geladen werden 
können).

Nun habe ich herausgefunden, das nur die erste Spule ein Magnetfeld 
bildet. Die anderen Spulen werden durch IR-Photodioden getriggert. Die 
Triggersignale konnte ich mit einem Oszilloskop auch anzeigen lassen. An 
der 2 und 3 Spule selbst aber kein Strom messen. Wurde auch nur die 
erste Spule warm.

Jetzt habe ich die Vermutung das die Energie aller 6 Kondensatoren in 
die erste Spule rein geht anstatt, dass sie sequentiell pro Spule 
abgerufen wird.
Würde es helfen wenn ich alle 3 Schaltungen galvanisch voneinander 
trenne?

Danke schon mal im voraus!

: Verschoben durch Moderator
von :) (Gast)


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Ich denke es liegt an R22!

von Nickel (Gast)


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:) schrieb:
> Ich denke es liegt an R22!

R42

von Gerald K. (geku)


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Schaltplan, komplett überalle drei Stufen, wäre sehr hilfreich um Tipps 
geben zu können.

von Nickel (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Schaltplan, komplett überalle drei Stufen, wäre sehr hilfreich um Tipps
> geben zu können.

Das hätte er selbst bald herausgefunden, wenn du die Ereignisfolge nicht 
unterbrochen hättest...

von Falk B. (falk)


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Und warum liegt dieser Beitrag in Projekt & Code? Der gehört hier mal 
sicher nicht hier hin.

von Oliver O. (oliveroll)


Angehängte Dateien:

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Ich hoffe ihr könnt aus den Bildern was ableiten.

von Nickel (Gast)


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Oliver O. schrieb:
> Ich hoffe ihr könnt aus den Bildern was ableiten.

Ohh, das Projekt gibts ja wirklich!

von Nickel (Gast)


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Oliver O. schrieb:
> Ich hoffe ihr könnt aus den Bildern was ableiten.

Lade die Eagle-Dateien hier noch hoch

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Oliver O. schrieb:
> Ich hoffe ihr könnt aus den Bildern was ableiten.

Nö. Oben ist von IR-Fotodioden die Rede, im Schaltbild finde ich sie 
nicht und das dreibeinige TO220 Halbleiterli ist auch nicht wirklich zu 
finden.


Mfg

von Oliver O. (oliveroll)


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Christian S. schrieb:
> Oliver O. schrieb:
>> Ich hoffe ihr könnt aus den Bildern was ableiten.
>
> Nö. Oben ist von IR-Fotodioden die Rede, im Schaltbild finde ich sie
> nicht und das dreibeinige TO220 Halbleiterli ist auch nicht wirklich zu
> finden.
>
> Mfg

Mir gehts doch auch nicht das du die Teile dort 1:1 findest... Ein 
Projekt ist immer noch mit Änderungen verbunden, aber das Prinzip dieser 
Schaltpläne bleibt gleich! Ob ich da jetzt nen anderen Thyristor 
genommen habe ist doch vollkommen irrelevant???

von Sam W. (sam_w)


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Wenn du den Schalter nach dem Laden nicht umlegst und die Kondensatoren 
vom Ladezweig abtrennst, dann sind alle Kondensatoren auf den Platinen 
parallel geschalten und geben ihre Energie in die erste Stufe ab.
Das Problem könnte man sonst auch mit einem Relais oder einem 
"Powerswitch" (zwei gegensätzlich angeordnete MOSFETs plus Ansteuerung) 
umgehen. Am Ende des Bretts sieht es nach einem Mikroprozessor-Board 
aus, das könnte die Relais über einen kleinen Transistor steuern. 
Vermutlich wird ja auch der Stepup-Wandler gesteuert.

: Bearbeitet durch User
von Sam W. (sam_w)


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Oliver O. schrieb:
> Ob ich da jetzt nen anderen Thyristor
> genommen habe ist doch vollkommen irrelevant???

Komplett irrelevant ist das tatsächlich nicht. Die groben Daten sollte 
natürlich passen. Aber wenn man die Coilgun effizient bekommen möchte, 
ist es von Vorteil, die Spule auch wieder abschalten zu können.
Dafür eignen sich nur wenige Thyristoren (BTV58 kann das wohl). 
Alternativ könnte man auch einen IGBT nehmen.
Dann sollte man auch eine Freilaufdiode vorsehen, die im Abschaltmoment 
den Strom aus der Spule weiterfließen lassen kann.

Was sich ganz allgemein schon empfiehlt, ist eine galvanische Trennung 
zumindest auf der Logikseite, also zwischen Mikrocontroller und Stepup 
und zu den Thyristoren. Wäre unschön, wenn durch einen Fehler mal 
mehrere hundert Volt auf das Mikroprozessor-Board kommen und womöglich 
noch ein Laptop per USB dran hängt ;-)

: Bearbeitet durch User
von Oliver O. (oliveroll)


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Sam W. schrieb:
> wenn du den Schalter nach dem Laden nicht umlegst und die Kondensatoren
> vom Ladezweig abtrennst, dann sind alle Kondensatoren auf den Platinen
> parallel geschalten und geben ihre Energie in die erste Stufe ab.
> Das Problem könnte man sonst auch mit einem Relais oder einem
> "Powerswitch" (zwei gegensätzlich angeordnete MOSFETs plus Ansteuerung)
> umgehen. Am Ende des Bretts sieht es nach einem Mikroprozessor-Board
> aus, das könnte die Relais über einen kleinen Transistor steuern.
> Vermutlich wird ja auch der Stepup-Wandler gesteuert.

Boah endlich mal einer der was verwertbares hier dazu gibt. Danke dir!
Genau dafür sind die Schalter auch da. Mit dem Mikroprozessor-Board, der 
mit einem ATMega8 belegt ist, versuche ich mithilfe des ADC's die 
IR-Photodioden auszuwerten, um die anderen Spulen dann zu triggern.

Zurück zu den Schaltern. Beim Umlegen dieser Schalter entsteht ein 
Störsignal was zum Kurzschluss der Spulen führt. Kann das sein, dass 
diese Schalter dazu nicht geeignet sind?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Die Triggersignale konnte ich mit einem Oszilloskop auch anzeigen 
lassen. An der 2 und 3 Spule selbst aber kein Strom messen. Wurde auch 
nur die erste Spule warm."

Löst die Fotodiode den Thyristor überhaupt aus? Reagiert er dann schnell 
genug? Was passiert, wenn anstatt der Spule ein strombegrenzender 
ohmscher Widerstand von geringem Wert angeschlossen wird? Entladen sich 
dann dorthin die Kondensatoren?

". Mit dem Mikroprozessor-Board, der mit einem ATMega8 belegt ist, 
versuche ich mithilfe des ADC's die IR-Photodioden auszuwerten, um die 
anderen Spulen dann zu triggern."

Das erfahren wir erst jetzt. Gut, das dauert einige Zeit.

MfG

: Bearbeitet durch User
von Sam W. (sam_w)


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Oliver O. schrieb:
> Beim Umlegen dieser Schalter entsteht ein
> Störsignal was zum Kurzschluss der Spulen führt.

Das sollte nicht sein. Ich habe die Funktion anhand des Layout 
nachvollzogen.
Kann es evtl. sein, dass im Layout ein Kurzschluss im Bereich des 
Schalters vorliegt? Die Leiterbahnen sind da sehr nah an den Lötpads.

Was vielleicht sinnvoll wäre: Einen hochohmigen Entladewiderstand 
parallel zu den Elkos. Oder einen zuschaltbaren Entladewiderstand über 
Schalter.
Denn das zieht sonst gewaltig und ist mitunter auch lebensgefährlich.
Dann kann man ja ausrechnen, nach welcher Zeit die Spannung auf ein 
sicheres Level gefallen ist.

von Gerald K. (geku)


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Es ist schwer aus der Schaltung der ersten Stufe das Verhalten des 
gesamten System ableiten zu können. Wie z.B. steuert die Lichtschranke 
die weiteren Stufen?

Zum Aufbau :

Aus welchem Material bestebt der "Lauf" ?

Eisen oder Stahl schirmt das Magnetfeld ab, andere Metalle bilden eine 
Kurzschlußwicklung und beeinflußen den Auf/Abbau des Magnetfeldes.

Ein gutes Material wäre Glas.

Oliver O. schrieb:
> Die Triggersignale konnte ich mit einem Oszilloskop auch anzeigen
> lassen. An der 2 und 3 Spule selbst aber kein Strom messen. Wurde auch
> nur die erste Spule warm.

Vielleicht werden die Spulen nur wärend des Triggersignals angesteuert, 
das Magnetfeld braucht aber mehr Zeit damit es aufgebaut wird. 
Interessant sind die Ozillogramme der Spulenspannungen.

von Sam W. (sam_w)


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Oliver O. schrieb:
> Beim Umlegen dieser Schalter entsteht ein
> Störsignal was zum Kurzschluss der Spulen führt.

Wenn das dritte Pad des Schalters das Netzsegment 4 berührt, hättest du 
den beschriebenen Effekt.

von Oliver O. (oliveroll)


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Sam W. schrieb:
> Oliver O. schrieb:
>> Beim Umlegen dieser Schalter entsteht ein
>> Störsignal was zum Kurzschluss der Spulen führt.
>
> Das sollte nicht sein. Ich habe die Funktion anhand des Layout
> nachvollzogen.
> Kann es evtl. sein, dass im Layout ein Kurzschluss im Bereich des
> Schalters vorliegt? Die Leiterbahnen sind da sehr nah an den Lötpads.
>
> Was vielleicht sinnvoll wäre: Einen hochohmigen Entladewiderstand
> parallel zu den Elkos. Oder einen zuschaltbaren Entladewiderstand über
> Schalter.
> Denn das zieht sonst gewaltig und ist mitunter auch lebensgefährlich.
> Dann kann man ja ausrechnen, nach welcher Zeit die Spannung auf ein
> sicheres Level gefallen ist.

Ja das könnte eventuell sein. Ich schaue gleich mal nach woran es liegt!
Und einen Entladewiderstand wäre dabei echt sinnvoll. Bisher haben sich 
alle Kondensatoren vollständig entladen und hatte dabei noch kein 
Problem. Aber ich denke ich werde das implementieren.

Danke dir!

von Oliver O. (oliveroll)


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Gerald K. schrieb:

> Zum Aufbau :
>
> Aus welchem Material bestebt der "Lauf" ?


 Der Lauf besteht aus Hart Kunststoff. Also aus einem nicht leitendem
 Material.
>
> Vielleicht werden die Spulen nur wärend des Triggersignals angesteuert,
> das Magnetfeld braucht aber mehr Zeit damit es aufgebaut wird.
> Interessant sind die Ozillogramme der Spulenspannungen.

 Ich benutze ja auch ein Thyristor und nicht einen IGBT. Leider lässt 
sich der
 Thyristor nicht löschen... Jedoch wird das Projektil ohne Probleme aber 
mit
 verlust der Effizienz von der Spule angezogen. Da gibt es also noch 
jede
 Menge Potential.

 Würde euch auch gerne das Video von der Coilgun schicken, kann man aber
 leider nicht hier im Forum

von Gerald K. (geku)


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Oliver O. schrieb:
> Würde euch auch gerne das Video von der Coilgun schicken, kann man aber
> leider nicht hier im Forum

Video auf  Homepage und Link darauf posten.

Oliver O. schrieb:
> Ich benutze ja auch ein Thyristor

Eingang und Ausgang des Thyristors oszilloskopieren.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver O. schrieb:
> Würde euch auch gerne das Video von der Coilgun schicken, kann man aber
> leider nicht hier im Forum

Warum kann man das nicht? Andere Leute posten hier auch Videos.

Aber es wäre schon nett gegenüber den anderen Forennutzern, wenn du das 
Video auf eine sinnvoll herunterladbare Größe komprimierst bzw. 
verkleinerst.

Falk B. schrieb:
> Und warum liegt dieser Beitrag in Projekt & Code?

Verschoben, danke.

von Harald W. (wilhelms)


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Oliver O. schrieb:

>  Ich benutze ja auch ein Thyristor und nicht einen IGBT. Leider lässt
> sich der
>  Thyristor nicht löschen...

Das geht schon, bedeutet aber zusätzlichen,
schaltungstechnischen Aufwand.

von Gerald K. (geku)


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Wie wird eigentlich verhindert, dass das "Projektil" nach Verlassen des 
Magnetfeldes (Spule) wiederum von diesem angezogen wird?  Wird das 
Magnetfeld rasch genug abgebaut?

von Oliver O. (oliveroll)


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Gerald K. schrieb:
> Wie wird eigentlich verhindert, dass das "Projektil" nach Verlassen des
> Magnetfeldes (Spule) wiederum von diesem angezogen wird?  Wird das
> Magnetfeld rasch genug abgebaut?

Die Sache gilt als abgeschlossen. Ich denke, das Abschalten der Spule 
beim Durchschlagen des Projektils verbessert die Leistung erheblich, 
wurde hier aber nicht implementiert...

Es ist kein Timing erforderlich, wenn das Geschoss selbst die nächste 
Spule auslöst.

von Oliver O. (oliveroll)


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So Leute hier mal meine Coilgun als Video. Wenn jemand 
Verbesserungsvorschläge hat oder daraus ein größeres Projekt mit mir 
machen möchte. Meldet sich bei mir!

Video: https://www.dailymotion.com/video/x7vtf5a

Vielen Dank für eure Hilfe

von Sam W. (sam_w)


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Gerald K. schrieb:
> Wird das
> Magnetfeld rasch genug abgebaut?

Im Allgemeinen ja. Das Projektil bewegt sich innerhalb weniger ms durch 
die Spule. Details hängen natürlich sehr von der verwendeten Spannung, 
Kapazität und Induktivität ab.

Oliver O. schrieb:
> Ich denke, das Abschalten der Spule
> beim Durchschlagen des Projektils verbessert die Leistung erheblich

Ja, das ist richtig. Es gibt optimale Abschaltzeitpunkte. Die kann man 
entweder (sehr) aufwändig mit Multiphysik-Programmen simulieren oder 
ausprobieren.
Es ist ggfs. auch schon ausreichend, die Ladespannung bzw. die Kapazität 
des Kondensators auf die jeweilige Stufe (Verweildauer des Projektils) 
zu optimieren.

: Bearbeitet durch User
von Anselm (Gast)


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Thyristor.1.0 zündet, der Kondensator lädt die Spule[1] auf ->
Projektil erreicht Mittelpunkt der Spule[1], Thyristor.1.1 zündet und 
schließt die Spule kurz ->
2te Stage
Tyhristor.2.0 zündet usw......

Das ganze geht ohne µC

o/
Anselm

von Gerald K. (geku)


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Anselm schrieb:
> Thyristor.1.1 zündet und schließt die Spule kurz

Verzögert der Kurzschluss nicht den Abbau des Magnetfeldes?
Eine Freilaufdiode verzögert den Abfall eines Relais erheblich.
Früher baute man Relais mit einer Kurzschlusswicklung (dicker 
Kupferring) um eine Abfallverzögerung zu bewirken.

https://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=231887&page=6&category=all&order=time

von Anselm (Gast)


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Du hast da Recht.
Aber wie löscht man möglichst schnell ein Magnetfeld?
Man könnte mit einem gegenläufig angeschlossenen Kondensator "umpolen".
Ist dieser gleich groß, wäre nach dem entladen theoritisch null 
Magnetfeld und Spannung zu erwarten.
Dabei ist nicht die Energie betrachtet die im anziehen des Projektils 
verbraucht wird.

Anselm

von Gerald K. (geku)


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Anselm schrieb:
> Aber wie löscht man möglichst schnell ein Magnetfeld?

In dem man die Energie die im Magnet steckt möglichst rasch vernichtet.

Der Strom ist vorgeben, nämlich der Strom, der das Magnetfeld 
hervorgerufen hat.
Also muss die Spannung möglichst groß sein.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Das Design ist sehr verbesserungswuerdig.
1) Ein Magnetfeld uebt nicht per se eine Kraft aus.
2) Nur der oertliche Gradient eines Magnetfeldes uebt eine Kraft aus.
3) Daraus folgt, eine lange gleichmaessige Spule ist sinnlos, weil das 
Feld in ihrem Inneren homogen ist.
4) Das Fuehrungsrohr darf natuerlich nicht aus einem Leiter sein. Der 
erzeugt einen Wirbelstrom, und das Feld ist weg. Ich empfehle Plastik.

Wie kriegt man moeglichst viel Kraft ? Indem man moeglichst viel 
oertlichen Gradienen hat. Also viele duenne Spulen, die sukzessive 
bestromt werden.
Also vielleicht 1cm Innendurchmesser, 1cm Laenge.
Die Bestromungszeit wuerde ich mal mit 10-100us ansetzen.
Die jeweils benachbarte Spule sollte moeglichst wenig koppeln. Resp, die 
bestehende Kopplung sollte nicht das Feld schwaechen. Bedeutet eine 
entladene Spule sollte offen erscheinen.

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