Das 6-pin-TSSOP-Gehäuse (siehe Bild) enthält einen Mosfet. Leider sind die Pinne alle unten angeordnet und schon mit extrem spitzigen Prüfspitzen nur so eben erreichbar. Gibt es eine Möglichkeit, sowas doch löten zu können? Auch die benachbarten Spulen kann man nicht so einfach abnehmen, umd mehr Platz zum Arbeiten zu haben. Auch bei denen liegen alle Anschlüssen unter den Spulen. Grüße, wilhelmT
Das ist kein TSSOP sondern DFN. Da wirst du nur mit Heißluft weiterkommen.
aber vorher Spulen und Steckergehäuse vor der Hitze abdecken.
Das ist doch ganz klar ein TSSOP mit den Pins im Gull-Wing Style ;-)
Die Spulen haben doch riesige Pads, warum soll man die nicht entlötet bekommen?
Be T. schrieb: > Leider sind > die Pinne alle unten angeordnet und schon mit extrem spitzigen > Prüfspitzen nur so eben erreichbar. Mir immer wieder ein Rätsel, wie sich solch eine üble Technik durchsetzen konnte und heute von allen Seiten akzeptiert wird. Na denn viel Freude beim kaputt frickeln.
Diese Technik konnte sich deswegen durchsetzen, da die Geräte schlechter repariert werden konnten. Ist gleich Umsatzsteigerung. Ausserdem kleinere Gehäuse ergeben geringere Bauteilekosten. Und diese Bauteile werden für die Industrie produziert, die mit professionellen Methoden arbeitet (Schwallbadlöten etc.), nicht für den Bastler, der meistens keine professionellen Maschinen zum Löten hat.
Bei dem Bauteil handelt es sich wie gesagt um einen Mosfet. Von den 6 Anschlüssen werden nur 3 benötigt, das Drain ist vierfach belegt. Das Ablöten wäre eh‘ nicht das Problem, zumal die vergleichsweise fetten Spulen ja wohl mehr Hitze abkönnen als der Fet. Die Spulen erst Abnehmen, um besser arbeiten zu können, wäre es wohl wert. Aber weder habe ich eine Heißluftstation, noch habe ich Übung im Löten von Gehäusen mit unten liegenden Anschlüssen. Falls Heißluftstation, wäre beim Anlöten dieses zu empfehlen?: wenig Lötpaste, dann Bauteil aufsetzen und gegen Verschieben (Verpusten) sichern, und dann von einer Seite mit dünner Düse die Heißluft auf die 3 Pinne einer Seite, dann gehörige Pause und die andere Seite bepusten? Falls Lötkolben: Man kann ja – wenn auch nur winzig – schräg von der Seite auf die etwas vorlugenden Enden der Anschlüsse schauen, und dort auch mit spitzer Messspitze eine Messung durchführen. Würde die Nadelspitze einer Lötkolbenspitze noch ausreichend Hitze auf einen einzelnen Pin bringen können? Grüße, wilhelmT
:
Bearbeitet durch User
Be T. schrieb: > Aber weder habe ich eine Heißluftstation Dann scheint mir der einzige Weg, den MOSFET mit einem Dremel wegzufräsen bis knapp über die Platine und dann die Pads einzeln mit dem Lötkolben sauber zu machen. Bleibt das Einlöten des Neuen. Einen in TO92 auf die Pads fummlen ? Wird es nicht mit den benötigten Daten geben. Obwohl, Kontakterhitzung könnte auch gehen: An die Lötkolbensitze einen grossen Lötzinntropfen und den auf den MOSFET halten und braten bis der MOSFET seitlich wegrutschen kann (mit Zahnstocher gedrückt). Aber auch da wird das EInlöten zum Problem. Alleine Heissluft wird man nicht machen, eine Rework-Station wird die ganze Platine auf einemn Vorheizer legen. Jürgen L. schrieb: > Mir immer wieder ein Rätsel, wie sich solch eine üble Technik > durchsetzen konnte Man kann das schon reparieren, man braucht halt eine Rework-Ausrüstug.Bloss weli du ncht kannst, wird man auf Technik die Smartphones erst möglich machte nicht verzichten. Also Hilde, nee, es gibt keine Smartphones, keine Laptops, keine Taschenrechner, weil Jürgen die nicht löten kann, tadderig und blind und geizig wie er ist.
Per Heißluft lötet man solche Chips normalerweise komplett, also nicht Pin für Pin, sondern einfach das gesamte Areal auf einmal. Befestigen brauchst du das Bauteil auch nicht. Du reduzierst einfach die Luftmenge soweit (bzw. nimmst die Heißluftdüse weiter weg), dass das Bauteil nicht durch die Gegend fliegt. Die exakte Positionierung erledigt die Oberflächenspannung des geschmolzenen Lots für dich. DFN ist aber auch mit nem Lötkolben relativ einfach einzulöten. Mit etwas Flussmittel ist das kein Problem, sofern da nicht extrem an Padgröße gespart wurde. Auslöten ist da nerviger, aber machbar. Solange da keine Pads komplett unter dem Bauteil verschwinden (insbesondere BGA) habe ich bisher noch kein Bauteil gefunden, welches ich nicht per Lötkolben eingelötet bekomme. Irgendwann hab ichs dann aber doch eingesehen und mache jetzt die großen QFNs per Heißluft, da das dann doch etwas schneller geht. Allerdings haben einige DFN (und auch QFN) Bauteile unten mittig unter dem Bauteil noch eine zusätzliche Fläche zur Wärmeableitung ("Exposed Pad"). Das zu verlöten ist mit nem Lötkolben dann nicht mehr sinnvoll machbar. Auch wirst du den Chip dann nicht mit nem Lötkolben von der Platine bekommen, da du an das Exposed Pad nicht ran kommst. Da würde ich mir erstmal das Datenblatt des FETs anschauen, bevor ich das mit nem Lötkolben versuche. Die großen Spulen würde ich vorher aber in jedem Fall entlöten. Die stören dabei nur und sind einfach zu entfernen.
Habe mal Fotos angefertigt vom "Einsatzplatz" des Fets, und einem bislang ausgeschauten Ersatztyp. Der Lötpin für den Gate-Anschluss auf der Platine besteht nur aus einem winzigen Punkt. Das Anschaffen einer Heißluftstation will wirklich überlegt sein. Am Geld soll es nicht unbedingt scheitern, nur bin ich bislang ganz gut ohne ausgekommen im SMD-Bereich. Bis das Ding da wäre, und bis ich mich eingearbeitet habe, dauert auch noch, und zu allem Übel ist es eilig. Übringens sind Namen - wie bekannt - Schall und Rauch. Der Begriff TSSOP würde theoretisch passen, aber dieser Begriff wird von den produzierenden Firmen nicht mehr verwendet. Hatte mich gerade über eine Stunde durch die Gehäuseformen von Mosfets bei Farnell durchgewühlt, TSSSOP ist gar nicht mehr dabei, stattdessen solche Begriffe wie HSOP6 oder MicroFET oder PowerFlat oder Power PAK. Egal, Schall u Rauch... So ein extrem schwierig zu lötendes Bauteil nicht zu verwenden, und stattdessen was Gängigeres, das hatte ich schon versucht, nämlich ein Fet im üblichen SOT23-Gehäuse. Der passte gar nicht mal schlecht, nur zwei Winzigdrähte von je 2 mm Länge wurden zur Sicherheit angebracht. Aber der Erfolg war von äußerst kurzer Dauer. Nur 2 Sekunden, dann löste sich das Bauteil in Rauch auf. War aber wohl mein Fehler, der Mosfet sitzt als Kraftschalter am Ausgang eines DC-DC-Wandlers und soll dort für einen Ausgang von 20 Volt und 1 A sorgen. Allerdings gehen die Rechteckschwingungen vor der Gleichrichtung auf gut 33 Volt hoch und ich hatte einen 40 Volt-TR eingesetzt. Das hat den wohl geschafft. Meine Befürchtung bei Verwendung eines solchen SOT23-Types: Der Hersteller des Wandler-ICs rät in seinem Datenblatt heftig davon ab, Anderes als sein eigenes Löt-Layout zu verwenden, keinesfalls irgendwas mit Fädeldraht o.ä.. Und in der Schaltung arbeitet der Wandler mit 150 kHz. Da besteht schon die Befürchtung, dass ein "passend gemachter" SOT23 Baustein mit kurzen Drähtchen an zwei Anschlüssen eine ungute Kapazität aufbaut. Da bin ich einfach unsicher. Grüße, wilhelmT
:
Bearbeitet durch User
Solche kleinen Bauformen schaffe ich noch, sowohl aus- als auch einzulöten. Man braucht ja schliesslich nur einen kleinen Bereich auf Löttemperatur bringen. Auch das grosse Pad unter dem Gehäuse bekommt dadurch genug Hitze ab. Also: ich forme ein passendes U aus Kupferdraht welches das Gehäuse optimal eng umschlingt und heize mit viel Lötzinn und zwei Lötkolben die ganze Zone auf Löttemperatur hoch. Viel Lötzinn hilft dass man auch jeden Pin erwischt, zwei Lötkolben sorgen dafür dass möglichst einseitig kein Temperaturabfall auftritt. Mit der Stärke des Kupferdrahts kann man ein bisschen experimentieren um wegen der Rund- heit des Drahts nicht zu weit von den Pins wegzustehen. Ggf. die Pins einzeln vorher gut mit Lötzinn benetzen, Flussmittel zugeben. Ideal wäre auch ein Vierkant-Draht wie man ihn von manchen Bauteilen (wie z.B. LEDs) kennt.
Hard Werker schrieb: > ....und heize mit viel Lötzinn und zwei Lötkolben die ganze Zone auf > Löttemperatur hoch. Sowohl was genau diese geschilderte Methode es Aufheizens einer ganzen Zone anbelangt, als auch das im Prinzip gleichartige Erhitzen eines kompletten Bausteins wie dem hier verwendeten Mosfet durch Heißluft stehe ich mangels Erfahrung mit Misstrauen gegenüber. Als Löter alter Schule habe ich gelernt und es auch immer so betrieben: mit guter und eher großer Lötkolbenspitze und reichlich Temperatur voll draufhalten und das zwischen einer und 3 Sekunden. Lötungen bis 5 sec waren schon extrem grenzwertig, und darüber hinaus kam niemals vor, um den Hitzetod des Bauteils zu verhindern. Hab' ich da irgendwas verpasst und ist das bei den beiden anderen vorgestellten Methoden anders? Grüße, wilhelmT
:
Bearbeitet durch User
Manfred Scheer schrieb: > Diese Technik konnte sich deswegen durchsetzen, da die Geräte schlechter > repariert werden konnten. Vollkommener Blödsinn, mal davon abgesehen, dass eine Bauform sicher keine "neue" Technik ist liegen die Beweggründe wo ganz anders. Da geht es entweder um Kühlung oder Anschlussinduktivität/Widerstand usw. viele moderene Ghz ICs wären mit DIP oder SOIC einfach nicht umsetzbar, genauso gilt das für die Kühlung bei Leistungshalbleitern. Manfred Scheer schrieb: > Schwallbadlöten So ziemlich das einzige Verfahren welches nicht für SMD verwendet wird, geht theoretisch und wurde/wird im LowEnd Bereich verwendet ist aber sehr eingeschränkt, die Teile müssen ja vorher geklebt werden, das geht ja bei solchen Bauformen bei denen die Unterseite gleichzeitig auch Pad ist nicht. Manfred Scheer schrieb: > der meistens keine > professionellen Maschinen zum Löten hat. Eine Heißluftlötstation um 40-350 Euro je nach dem und etwas Lötpaste reicht für so ziemlich alles außer BGA, aber selbst da kann man sich helfen.
Be T. schrieb: > Hab' ich da irgendwas verpasst und ist das bei den beiden anderen > vorgestellten Methoden anders? Ein bisschen mehr Zeit kannst Du Dir schon lassen. https://www.zvei.org/fileadmin/user_upload/Presse_und_Medien/Publikationen/2016/Oktober/Rework_elektronischer_Baugruppen_-_Qualifizierbare_Prozesse_fuer_die_Nacharbeit/PCB-ES_Rework_von_elektronischen_Baugruppen.pdf auf Seite 8 ist ein typisches Reflow-Profil für manuelle Nacharbeit dargestellt. Materialschonender ist wenn man die komplette Leiterplatte auf knapp 100°C vorheizt (Infrarot) und dann nur die letzten 120°C innerhalb einer Minute mit der Heissluft hinzufügt.
A. K. schrieb: > Eine Heißluftlötstation um 40-350 Euro je nach dem und etwas Lötpaste > reicht für so ziemlich alles außer BGA, aber selbst da kann man sich > helfen. Kann ich nicht bestätigen, auch BGAs habe ich schon erfolgreich mit Heißluft getauscht.
Um diesen Fred zu einem guten Abschluss zu bringen: Tatsächlich war es mir gelungen, einen Ersatz-Typ mit genau diesen Abmessungen sauber und funktionsgerecht einzulöten. Dazu hatte ich frische Lötpaste verwendet und an meinem ganz normalen Weller-TCP eine kleine und vorne noch zur Meißelform angefeilte Lötspitze montiert. Das bald schwierigste war, das Bauteil zu fixieren. Dafür nutzte ich eine der beiden Zangen einer langen Spitzzange. War eine Fummelei, aber irgendwann hielt das. Nachdem ein Pin an einer Ecke fest war, mit minimal größerer Lötspitze die anderen 5 verlötet, und tatsächlich funktionierte der MosFet. Grüße, wilhelmT
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.