Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DIY Spring-Reverb Verstaerkerschaltung


von Sound S. (familienbetrieb)


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Hallo zusammen,
ich habe ein Spring-Reverb Tank aus einem alten Gitarrenverstaerker. 
Jetzt moechte ich mir eine Effektbox daraus basteln. Nach Recherche und 
Rumgebastel habe ich nun Fragen und ich hoffe mir auf diesem Weg mit dem 
Projekt voranzukommen. Ich bin Laie (kann mit Multimeter umgehen, kenne 
URI, kenne Spannungsteiler und grob die Funktionsweise von Kondensatoren 
und Transistoren)und habe leider keinen Menschen im persoenlichen Umfeld 
welcher mir weiterhelfen koennte. Vielleicht kann mir ja hier jemand 
"ueber die Strasse" helfen :)

Was ich bisher habe:
Mein Mischpult liefert 1,4V am SEND Ausgang. Dieses Signal moechte ich 
durch die Effektbox jagen.
Der Reverb-Tank hat am Eingang einen Widerstand von 120 Ohm und am 
Ausgang 200 Ohm.
Ich wuerde die Box gerne mit einem 9V Block betreiben, besitze diverse 
Widerstaende, Kondensatoren, etc. ausserdem ein paar Transitoren und 
ICs.
Die Box soll haben: Input Regler, Dry/Wet Regler, Ouput Regler.

Ich habe folgende einfache Audioverstaerkerschaltung gefunden:

https://www.hackster.io/dhritimanhb2015/simple-basic-audio-amplifier-with-bc547-amplifier-6bfc69

Die Schaltung besteht aus einem Kondensator, einem Widerstand, einem 
Transistor und dem Lautsprecher. In meinem Fall wuerde der Lautsprecher 
(4 Ohm) ja durch den Eingang vom Reverb-Tank ersetzt (120 Ohm). Wie 
verhaelt es sich hier mit den Widerstaenden ? Was gilt es zu beachten ?
Meine Idee war grob das Eingangssignal einmal trocken verstaerken, 
einmal durch den Reverb-Tank, danach die beiden Signal "mixen" und dann 
den Output nochmal verstaerken. Sprich 3 Transistoren.
Mach das alles ueberhaupt Sinn oder wuerdet ihr das anderst machen? Auf 
was muss ich achten wenn ich so eine Schaltung auf "Dauerbetrieb" 
aufruesten will (bzgl Ueberhitzung des Transistors oder aehnlichem)?

Das sind jetzt viele (moeglicherweise Dumme) Fragen, ich waere fuer 
Informationen, Tipps und Tricks sehr Dankbar, den aus den ganzen DIY 
Nachbauanleitungen ohne richtige Erklaerung werde ich nicht wirklich 
schlau.
Viele Gruesse
Maximilian

von MaWin (Gast)


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Sound S. schrieb:
> Mach das alles ueberhaupt Sinn oder wuerdet ihr das anderst machen?

Na ja, eigentlich macht man das heute voll digital in einem DSP.

Aber wenn es unbedingt das Ding sein muss:

"drive it as hard as possible" sagt der Hersteller.

Das wird dir aus einem 9V Block kaum gelingen.

Nehmen wir 2, hast du wenigstens +5..9V und -5..9V, man braucht nur 
einen 2-poligen ein/aus Schalter.

Dann ein Leistungs-OpAmp, wenigstens ein 70mA NJM4556 statt dem 
schlaffen TL072.

Schaltung entsprechend Marshall™ AVT50X™ 8DB2C1D aus 
https://www.amplifiedparts.com/tech-articles/spring-reverb-tanks-explained-and-compared

Aber dein Tank hat unterschiedliche Eingangs- und Ausgangsimpedanz, 
daher passen die dortigen Widerstandswerte nicht. Statt umrechnen wohl 
ausprobieren.

von MaWin (Gast)


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Er hat auch immer schöne Schaltungen
https://sound-au.com/project34.htm

von Klugscheisser (Gast)


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Ich habe hier einen Hammondhall mit 3 Federn.

Die treibende Impedanz sollte niedrig sein.
Ein einfacher OPV schafft das nicht.
Ein NF-Verstaerker der sonst einen Lautsprecher treibt aber schon.
Max. Leistung vllt 100 mW.
Der Ausgang sollte gleichspannungsfrei sein.

Dann sollte man das Spektrum begrenzen. Wieviel Bass und wieviel
Hoehen man dem Hall zumutet, muss man ausprobieren.
300 Hz bis 3000 Hz mal so als erster Anhaltspunkt.

von Sound S. (familienbetrieb)


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Vielen Dank fuer euere Beitraege.
Spricht irgendwas gegen eine Realisierung mit BC547C Transistoren? Kennt 
sich jemand zufaellig mit dem Teil aus und kann mir eine passende 
Betriebsspannung empfehlen? Der Input Coil vom Tank hat 120 Ohm. Im 
Zweifel betreibe ich das Teil mit 18V, damit haette ich keinen Schmerz.

Klugscheisser schrieb:
> Die treibende Impedanz sollte niedrig sein.

Was genau meinst du damit ? Den Eingangswiderstand am Drive/Input?

Klugscheisser schrieb:
> Dann sollte man das Spektrum begrenzen.

An welcher Stelle im Schaltkreis sollte ich das Signal filtern? Wenn ich 
das richtig verstanden haben wird doch das Inputsignal mit einem 
Spannungsteiler auf den Arbeitspunkt des Transistors gehoben. Ohne es 
genau zu wissen wuerde es fuer mich am meisten Sinn machen das Signal 
nach der Entkopplung und noch vor der eigentlichen Verstaerkung zu 
filtern.

von Peter D. (peda)


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Sound S. schrieb:
> Spricht irgendwas gegen eine Realisierung mit BC547C Transistoren?

Steht doch klar und deutlich in dem Artikel:
"it's not for practical usage."
"the transistor could also be damaged."

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hatte früher viel "analog" und mit Band gemacht.
Aber die Effekte wurden immer nachträglich auf eine andere Spur kopiert.
Die Sache ist sonst gerade bei der Hallfeder sehr schnell nicht nur beim 
Rückkoppelpfeifer und unerwünschtem Gewappere, sondern auch sonst kaum 
den Wünschen entsprechend.
Zur Schaltung:
Ein NF-Verstärker für 5 Ohm Lautsprecherausgang an den Input der 
Hallfeder und Ausgang an Mikrophonverstärkereingang.
Das Spektrum ist im Bild zu sehen. Mitte etwa 1 kHz und ab 3,5 kHz 
starker Abfall. Für das Instrument aber nicht unbedingt verkehrt.
Die höheren Frequenzen sind Artefakte vom Band.
Die Abmischung mit dem trockenen Originalsignal erfolgt wie gesagt 
anschließend.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Sound S. schrieb:
> An welcher Stelle im Schaltkreis sollte ich das Signal filtern?

Hi,
eine preiswerte Hallfeder überträgt nicht den ganzen Hörbereich, hat von 
vorn herein ein eingeschränktes Spektrum. Jedenfalls brauchte ich bei 
meiner Hallfeder keine Vor-Filterung dafür. Wenn ich mir aber heute die 
Bässe mit Wumms so anhöre, würde ich zuerst den Frequenzgang nach unten 
hin begrenzen, bevor das Signal die Hallfeder erreicht.
Eine gewisse Experimentierfreude ist da durchaus so wie so angesagt.
So hatte ich den Twenging Effekt dadurch verstärkt, indem man noch eine 
ADSR davorklemmt, die eine Attackanhebung bewirkt. Dann auf die 
Hallfeder.

ciao
gustav

von Stefan M. (derwisch)


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Nimm doch einen TDA2022 als Verstärker.
Der hat genug bumms für die Ansteuerung der Hallspirale.
Ausserdem ist die Beschaltung wirklich sehr simpel.

Man könnte auch den alt bekannten LM386 nehmen.
Aber der schwingt gerne mal im HF Bereich, wenn man sich nicht exakt an 
die Applikation aus dem Datenblatt hält oder die Verdrahtung ungünsig 
ist.
So oft der LM386 auch in Bastelvorschlägen verwendet wird, so oft haben 
viele bestimmt nicht gemerkt, dass ihre Schaltung schwingt.

von Sound S. (familienbetrieb)


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hei

danke fuers Teilen euerer Erfahrungen. Nach weiterem reinlesen hab ich 
mich gegen die Transistorloesung entschieden:
Die Effizienz und vorallem die hohe Stromaufnahme bei einem Typ A 
Verstaerker sprechen einfach dagegen. Und ein Typ AB Verstaerker scheint 
mir fuer so eine Box uebertrieben, also ok - ich schau mir jetzt NJM4556 
und TDA2022 an.
Ich haette hier auch noch ein paar NE555 NE556N 4558DD oder UA741CN 
rumliegen. Ist von denen zufaellig einer brauchbar ?

von Percy N. (vox_bovi)


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Sound S. schrieb:
> NE555 NE556N 4558DD oder UA741CN rumliegen. Ist von denen zufaellig
> einer brauchbar ?

Nö.
Zwei Timer und zwei Op-Amps der Billigst-Klasse.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Naja, der 4558 könnte zur Not noch gehen, den Rauschen dürfte hier 
ziemlich wurscht sein. Das Problem ist eher, das die gewünschte 
Betriebsspannung kaum ausreicht, um da viel Pegel aus dem Ding zu holen. 
Mit 2*9V klappt da schon was, aber mit 1*9V ist da nicht viel.
Als Antrieb der Feder wird sicher sowas wie ein PT2308 oder TDA2822M 
reichen, vor allem, wenn man ihn in Brücke betreibt. Das sind diese 
kleinen Kopfhörerverstärker, die an der Klinkenbuchse von CD-ROM/DVD 
Laufwerken hängen. Die sind meist recht gutmütig und man kann durch die 
OpAmp Architektur der Dingerchen auch gleich am Frequenzgang rummurksen.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Wenn es eine Accutronic Hallspirale ist dann solltest du über den Code 
auf die Impedanz kommen. Diese Impedanz muß der Verstärker treiben 
können.
Auf der Empfängerseite ist ein Mikrofonverstärker mit hoher 
Übersteuerrungsreserve nicht verkehrt.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
im Audio-Beispiel oben wird tatsächlich ein für damals üblicher 
Transistorradio-NF-Verstärker mit Germaniumtransistoren AC187/188 
matched pair verwendet.
Die Sache ist aber nicht derart kritisch. Jeder halbwegs vernünftige 
NF-Endverstärker würde es da tun.
Und wie gesagt, 741 und 386 wurden ja schon kommentiert.
Wichtig ist auch, dass es nicht schon ohne Aussteuerung zu stark brummt 
und rauscht.

ciao
gustav

von Larry (Gast)


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> auf die Impedanz kommen.
> Diese Impedanz muß der Verstärker treiben können.

Man ist gut beraten, einen Federhall mit moeglichst geringer
Impedanz anzusteuern. Nur das bedaempft wirksam die Eigenresonanzen
der Treibermechanik.

Ein solcher Verstaerker kann auch *immer" die Impedanz eines
Federhalls treiben.

Was im Ausgangsspektrum eines Federhalls nicht zu finden ist,
braucht man auch nicht in das Hallsystem einzuspeisen.
Das ist naemlich nicht besonders linear und Anteile die ausserhalb
liegen, verursachen nur stoerende Intermodulation.
4 kHz und 5 kHz mischen sich dann beispielsweise zu hoerbaren 1 kHz
zusammen.

von Sound S. (familienbetrieb)


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Hi,

ich habe mich jetzt mal ein bisschen ausprobiert und gebastelt. Wie 
eingangs schon erwaehnt: Ich bin absoluter Anfaenger daher kommen jetzt 
ein paar Rueckfragen. :)

MaWin schrieb:
> Dann ein Leistungs-OpAmp, wenigstens ein 70mA NJM4556 statt dem
> schlaffen TL072.
>
> Schaltung entsprechend Marshall™ AVT50X™ 8DB2C1D aus
> 
https://www.amplifiedparts.com/tech-articles/spring-reverb-tanks-explained-and-compared

Ich orientiere mich an den Infos der oben genannten Seite und habe mir 
die NJM4556 Chips besorgt.
https://www.njr.com/electronic_device/PDF/NJM4556A_E.pdf

Erste Frage: Wenn ich das Datenblatt richtig intepretiere sind in jedem 
Chip 2 OP Amps, heisst ich kann das Projekt mit einem Chip realisieren, 
korrekt ?

Die weiteren Fragen beziehen sich auf das von mir angehaengte Bild:

Bis jetzt habe ich nur den 'Driver Circuit' gebaut, ich gebe ein ca 1V 
AC in die Schaltung und kann 18V AC am Ausgang sehen (habe ein Oszi). 
Leider habe ich zusaetzlich ein durchgaengiges Brummen. Ich bin mir 
relativ sicher das es von der Versorgungsspannung kommt. Was koennte ich 
dagegen unternehmen (Lila im Schaltplan)

zu 1) was genau bedeutet dieses Schaltzeichen: |(
zu 2) um mit den Widerstaenden richtig rechenen zu koennen: Wir haben 
hier Widerstand || Kondensator || Widerstand. Muss ich hier den 
Kondensator Blindwiderstand beim berechnen nehmen oder wie verhaelt sich 
die Sache hier? Welchen nutzen hat dieser Kondensator?
zu 3) was bedeutet dieses '5KL' ? ist das ein Poti 0 bis 5000 ohm ?

Ganz allgemein, welche Kondensatortypen sind fuer eine solche 
Audioanwendung zu empfehlen? Wann benutze ich welches Material ?
Ich hoffe meine Fragen sind klar.

Vielen Dank euch schonmal
Max

von MaWin (Gast)


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Sound S. schrieb:
> Leider habe ich zusaetzlich ein durchgaengiges Brummen.

Kein Wunder, du hast ja auch an der Schaltung rumgepfuscht und einen 
extra 100k Widerstand eingebaut.

Wohl in der Hoffnung, dadurch aus der Schaltung statt für +15V und -15V 
eine für nur +18V machen zu können.

Irrtum, speise sie mit +15V und -15V.

von Karl B. (gustav)


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Sound S. schrieb:
> Wenn ich das Datenblatt richtig intepretiere sind in jedem
> Chip 2 OP Amps, heisst ich kann das Projekt mit einem Chip realisieren,
> korrekt ?
Kann man. Aber auf gute Verdrahtung (Abschirmung) achten. Das 
Übersprechen von Eingang und Ausgang beachten.
Persönlich würde doch lieber zwei räumlich getrennt aufgebaute Platinen 
für Systemspulentreiber und "Aufnehmer" nehmen.

Hi,
also ein Vorverstärker mit einem vergleichbaren (Doppel-)IC sieht bei 
mir in etwa so aus. (Rein optisch quick and dirty.)
Der Aufbau dürfte doch eigentlich kein größeres Problem darstellen.
Was man nicht so direkt sieht -> die Zentralmasse. (Habe mir Bild von 
der Löstseite geschenkt.)
Wenn es brummt, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Meistens die 
Leitungsführung. Aber nicht nur.
Jetzt im einzelnen darauf einzugehen ist deswegen nicht so opportun,
weil man da schon etwas voraussetzt, was vielleicht noch nicht so 
detailliert erörtert wurde.
1)
Die komischen "amerikanischen" Schaltzeichen.
Das eine ist Zeichen für Elko. Hättest du aber auch anhand des 
Pluszeichens vielleicht selbst herausbekommen können.
2) ?
Kannst Du das bitte nochmal verdeutlichen. Wieso Widerstand Kondensator 
Widerstand
Ich sehe da nur den verstärkungsbestimmenden 22k Ohm, einen 1 Nanofard 
Kondensator und die Angabe, welchen Widerstand die Systemeingangsspule 
hat. Die Angabe im Herstellerdatenblatt bezieht sich doch da auf die 
verschiedenen Systemeingangsspulenwiderstandswerte. Da braucht man doch 
nicht noch so viel herumzurechnen. Der 22k Ohm ist der Hauptkandidat, 
der eventuell da noch einen anderen Wert bekommen sollte. Anhand der 
Verstärkerformel für "nichtinvertierenden" Verstärker.
3)
Das heißt auf "altgermanisch" 5 Kiloohm linear.

Sound S. schrieb:
> Ganz allgemein, welche Kondensatortypen sind fuer eine solche
> Audioanwendung zu empfehlen? Wann benutze ich welches Material ?
Die 100 V Typen ode 63V Typen im Bild sind jetzt einfach Zufall.
Folienkondensatoren. OK.
Da wo es nicht so extrem auf Frequenzkonstanz ankommt, würde ich die 
Sache nicht so extrem entscheidend ansehen.
Keramikscheiben sieht man oft in älteren Radios. Angeblich wären die 
wegen
"Mikrophonieeffekten" nicht so gut geeignet. Was daran ist, wage ich 
nicht zu beurteilen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Brummen kann auch von einem Netztrafo in der näheren Umgebung stammen, 
denn der Aufnehmer der Hallspirale ist ja für magnetische Felder gebaut.

Du kannst die symmetrische Speisung der Schaltung nur umgehen, wenn du 
eine stabile virtuelle Masse auf halber Betriebsspannung lieferst. Diese 
Masse muss niederohmig und abgeblockt (gesiebt) sein. Das kann man alles 
umgehen, wenn man einen dafür vorgesehenen Audio-IC benutzt - bspw. 
einen kleinen Stereo Kopfhörerverstärker. TDA2822 z.B. enthält zwei 
Verstärker, von dem einer den Federhall antreibt und der andere als 
Empfänger dienen kann.
Begrenze den Frequenzgang nach oben, wie Larry vorschlägt, aber auch 
nach unten, denn Rumpeln vom Hall braucht niemand.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Ich versuch mal ein paar Antworten.
Zu 1) Ein Kondensator, hier speziell angedeutet ein gepolter (Elko) mit 
47µF und dem Pluspol oben.
Zu 2) keine Ahnung 😀. Ich kenne die Eigenschaften des 
Hallspiraleneingangs zu wenig, vermutlich R+L. Damit wird das C den 
Frequenzgang beeinflussen.
Zu 3) 5KL ist die Bezeichnung für 5kΩ, linear. Der Abgriff liefert dann 
die Ausgangsspannung linear zum Drehwinkel.

Wenn du Single Supply machen willst, ist der hinzugefügte Widerstand 
100k am Eingang im Prinzip korrekt.
Am zweiten OPA brauchst aber ähnliches. Nimm zwei 47k Widerstände 
anstatt dem einen 22k, so dass dort auch ein mittlerer DC-Wert anliegt.
Auch wird der Masseanschluss RD- an der Output Coil Ärger machen, weil 
es da einen DC-Pfad nach GND gibt. 100nF zwischen RD+ und den 470Ω oder 
in die Leitung am RD- sollten helfen.
Die Beschaltung am Ausgang von OPA2 (Pin 7) ist etwas unklar. Entweder 
soll der 100k ein Poti sein oder es fehlt ein kleiner Strich.

Wenn du Brummen feststellst: mit Single Supply ist das schnell 
vorhanden, wenn die Versorgungsspannung nicht absolut sauber und 
brummfrei ist.
Ein Spannungsregler für die 18V wird es reduzieren.
Auch den hinzugefügten 100k könnte man in zwei 47k aufteilen und 
dazwischen einen Kondensator nach GND - 10µF sollten reichen. Auch für 
den vorgeschlagenen zweiten Teiler ist das notwendig.
Noch besser: zwei 10k zwischen VCC und GND als Teiler für eine 
künstliche Masse, parallel zum unteren R einen Elko mit 100µ und vom 
Teiler jeweils 100k oder 47k zu den +E der OPAs.
Besser ist halt eine saubere symmetrische Versorgung.

Sound S. schrieb:
> Ganz allgemein, welche Kondensatortypen sind fuer eine solche
> Audioanwendung zu empfehlen?
Ideal sind Folienkondensatoren. Für große Werte bleibt dir nichts 
anderes übrig als Elkos zu nehmen. Nicht gut geeignet sind 
Keramikkondensatoren, die haben einen Mikrofonieeffekt. Störend gerade 
in Schaltungen, die mit kleinsten Signalpegeln arbeiten.

Sound S. schrieb:
> Wenn ich das Datenblatt richtig intepretiere sind in jedem
> Chip 2 OP Amps, heisst ich kann das Projekt mit einem Chip realisieren,
> korrekt ?

Ja, der TL072 oder der NJM4556 enthalten zwei, es gibt auch den TL074, 
der dann vier OPAs enthält.

von Sound S. (familienbetrieb)


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Hallo nochmal in die Runde! Danke fuer die grosse Resonanz, ich lerne 
hier sehr viel!

Ich hab jetzt aufgrund euer Tipps die Schaltung mal auf eine Lochplatine 
geloetet und siehe/hoere da, es brummt nix mehr! Ich habe den aktuellen 
Schaltplan mal drangehaengt. Mir kommt der Sound tatsaechlich noch 
bisschen "VOLL" vor, deswegen gleich die naechsten Fragen:
1. Ihr seht HPF & LPF in roten klammern eingezeichnet, kann ich die 
jetzt einfach so wild davor schalten ?
2. Rechts unten im Bild, fuer was genau ist dieser Kondensator nutzlich?

HildeK schrieb:
> Wenn du Single Supply machen willst, ist der hinzugefügte Widerstand
> 100k am Eingang im Prinzip korrekt.
> Am zweiten OPA brauchst aber ähnliches. Nimm zwei 47k Widerstände
> anstatt dem einen 22k, so dass dort auch ein mittlerer DC-Wert anliegt.
> Auch wird der Masseanschluss RD- an der Output Coil Ärger machen, weil
> es da einen DC-Pfad nach GND gibt. 100nF zwischen RD+ und den 470Ω oder
> in die Leitung am RD- sollten helfen.
> Die Beschaltung am Ausgang von OPA2 (Pin 7) ist etwas unklar. Entweder
> soll der 100k ein Poti sein oder es fehlt ein kleiner Strich.

Super Tipp! Danke so werde ich den 2ten OpAmp dazubasteln.

Karl B. schrieb:
> Kannst Du das bitte nochmal verdeutlichen. Wieso Widerstand Kondensator
> Widerstand
> Ich sehe da nur den verstärkungsbestimmenden 22k Ohm, einen 1 Nanofard
> Kondensator und die Angabe, welchen Widerstand die Systemeingangsspule
> hat. Die Angabe im Herstellerdatenblatt bezieht sich doch da auf die
> verschiedenen Systemeingangsspulenwiderstandswerte. Da braucht man doch
> nicht noch so viel herumzurechnen. Der 22k Ohm ist der Hauptkandidat,
> der eventuell da noch einen anderen Wert bekommen sollte. Anhand der
> Verstärkerformel für "nichtinvertierenden" Verstärker.

Ok ich dachte ich nehm den Wert meiner Systemeingangsspule aber dann 
lassen wirs vorerste einfach dabei, ich bleib bei den 22k. Funktioniert 
soweit ja auch einwandfrei.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sound S. schrieb:
> 1. Ihr seht HPF & LPF in roten klammern eingezeichnet, kann ich die
> jetzt einfach so wild davor schalten ?

Jo, das sollte klappen. Allerdings verlierst du Pegel, deswegen kann es 
sein, das du den Ausgangsverstärker ein wenig hochdrehen musst.

von Sound S. (familienbetrieb)


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Matthias S. schrieb:
> Jo, das sollte klappen. Allerdings verlierst du Pegel, deswegen kann es
> sein, das du den Ausgangsverstärker ein wenig hochdrehen musst.

Ich hab das praktisch mal ein bisschen ausprobiert. Bisher habe ich das 
komplette Signal verloren. Sind die Pegel die mein Pult gibt zu schwach? 
Oder gibt es empfohlene Kondensator / Widerstand 'Verhaeltnisse'. Also 
wenn ich z.B. LPF bis 7000Hz haben will, was wuerdet ihr nehmen ?

HildeK schrieb:
> Noch besser: zwei 10k zwischen VCC und GND als Teiler für eine
> künstliche Masse, parallel zum unteren R einen Elko mit 100µ und vom
> Teiler jeweils 100k oder 47k zu den +E der OPAs.
> Besser ist halt eine saubere symmetrische Versorgung.

Mir kommt jetzt folgender Gedanke: Wenn ich nur einen Chip nehme brauche 
ich nur einmal die Versorgungsspannung. Sprich 2 Widerstaende als Teiler 
wuerden reichen oder? Das Audiosignal (der AC) muss sich ja nicht 
zwingend mit dem DC kreuzen oder doch ? Ich moechte jetzt nochmal alles 
sauber aufbauen daher, kann mal jemand gucken ob mein aktueller 
Schaltplan so gehen wuerde (vorallem im Bezug auf die Versorgung). Falls 
das so nicht geht wuerde ich die Variante die hier oben beschrieben ist 
ausprobieren. Koennte mir jemand geschwind aufzeichnen wie die 
Versorgung mit Single Supply und EINEM Chip richtig gemacht wird oder 
eben wie gesagt im meinem Plan gucken ob das so funzt.

Edit: Mir faellt gerade noch ein: Ich bin mir immer recht unsicher ob 
die einzelnen Masseanschluesse im Ausgangsplan von mir richtig 
realisiert sind, vielleicht kann sich das auch noch jemand angucken. THX

Viele Gruesse & Have a nice Day

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sound S. schrieb:
> Bisher habe ich das
> komplette Signal verloren.

Das wundert mich nicht, denn du musst den + Eingang jedes OpAmps 
ungefähr auf halbe Betriebsspannung vorspannen, sonst rennt der OpAmp in 
die Begrenzung. Miss mal die Spannung an jedem OpAmp. Die Signalbeinchen 
(Ein- und Ausgänge) müssen alle etwa auf Ub/2 liegen, sonst klappt nix.

von HildeK (Gast)


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Sound S. schrieb:
> Mir kommt jetzt folgender Gedanke: Wenn ich nur einen Chip nehme brauche
> ich nur einmal die Versorgungsspannung. Sprich 2 Widerstaende als Teiler
> wuerden reichen oder?
Ja.

> Das Audiosignal (der AC) muss sich ja nicht
> zwingend mit dem DC kreuzen oder doch ?
???

> Ich moechte jetzt nochmal alles
> sauber aufbauen daher, kann mal jemand gucken ob mein aktueller
> Schaltplan so gehen wuerde (vorallem im Bezug auf die Versorgung).
Sorry, das ist kein Schaltplan! Der ist unlesbar.
Nimm dir ein Beispiel an dem: Sound S. schrieb:

> Falls
> das so nicht geht wuerde ich die Variante die hier oben beschrieben ist
> ausprobieren. Koennte mir jemand geschwind aufzeichnen wie die
> Versorgung mit Single Supply und EINEM Chip richtig gemacht wird oder
> eben wie gesagt im meinem Plan gucken ob das so funzt.
Siehe Anhang, für invertierenden und nichtinvertierenden OPA.

von Karl B. (gustav)


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Sound S. schrieb:
> Das Audiosignal (der AC) muss sich ja nicht
> zwingend mit dem DC kreuzen oder doch ?

Hi,
Das kann man dann auch so wie im Bild lösen. (ca. 23 dB Verstärkung)
Vom Prinzip her ist es gleichgültig, ob man die NF-Eingangsspannung am 
Plus oder - Eingang anschließt. Wichtig ist die Beachtung des 
Summationspunkts.
(oder "virtuelle Masse")
Nur einmal ist das dann der nichtinvertierende Verstärker, das andere 
Mal der invertierende verstärker. Und bedeutet, dass das Signal am 
Ausgang einmal gegenüber dem Eingangssignal phasengleich, das andere Mal 
phasenverkehrt erscheint. Beide haben ihre eigene Formel für die 
Verstärkungsberechnung.

ciao
gustav

von Sound S. (familienbetrieb)


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einfach erstmal vielen vielen dank fuer eure Muehe und Hilfe! Wuesste 
nicht wie ich ohne euch so weit komme. Und danke fuer eure Geduld mit 
dem Superdau der unleserliche Plaene postet:)
Ich nehme jetzt erstmal alle Infos mit und probiere ein bisschen rum.
Ich gebe hier dann wieder Rueckmeldung!

Danke Danke!

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