Hallo, ich habe mit einem FI-Schalter und einem Labornetzteil etwas herumgespielt. Dabei ist mir folgendes aufgefallen: Erzeuge ich einen Strom > 30mA durch eine Seite der nicht durch die andere Seite zurückfließt löst der FI aus. Soweit so gut / so erwartet. Laut Oszi dauert es etwa 5,5ms bis der FI die Leitung trennt, ziemlich beindruckend wie schnell das geht. Das ganze passiert aber nur, wenn der Strom relativ schnell auf die 30mA ansteigt, wenn ich langsam den Stromfluss erhöhe, kann ich auch 5A Fehlerstrom erzeugen, ohne das der FI auslöst (bei etwa 10V). Warum ist das so? Ich dachte immer das Feld an der Spule intern zieht eine art Anker an um den FI zu öffnen. Bei 5A müsste das Feld doch relativ stark sein und den Anker locker anziehen? Warum öffnet der FI nur bei schnellen Stromwechseln? Beim Betrieb an Wechselstrom dürfte das ja kein Problem darstellen, aber interessieren würde es mich trotzdem.. Dachte bisher immer im FI sind einfach die beiden Leiter in Gegenrichtung als Spule gewickelt, so dass sich das Magnetfeld genau ausgleicht und das diese Spule eben den FI öffnet, falls dies mal nicht mehr der Fall ist und praktisch die magnetische Summe nicht 0 ist.
Auch FIs haben unterschiedliche Charakteristiken... Schau mal auf deinen drauf, der wird AC erfordern :-) (Typ A)
Stromzähler schrieb: > Auch FIs haben unterschiedliche Charakteristiken... Schau mal auf deinen > drauf, der wird AC erfordern :-) (Typ A) stimmt, Typ A.. Gut und was mir auch gerade noch aufällt, die Zeichnung da drauf.. Ist ja gar nicht so, dass die Leiter direkt auf die Spule gewickelt sind sondern die Leiter gehen durch eine Spule un die Spule betreibt dann eine weitere die den Anker anzieht.. Dann ist klar, das Magnetfeld muss sich ja ändern, dass ein Strom induziert wird.. Das erklärt auch, warum es bei langsam ansteigendem Fehlerstrom im DC Betrieb keine Auslösung gibt...
Timo W. schrieb: > Ist ja gar nicht so, dass die Leiter direkt auf die Spule > gewickelt sind sondern die Leiter gehen durch eine Spule un die Spule > betreibt dann eine weitere die den Anker anzieht.. Nur die halbe Warheit. Richtig ist, dass ein Ringkerntrafo mit einer oder wenigen Windungen für jeden aktiven Leiter vorhanden ist - der so genannte Summenstromwandler. In dessen Sekundärwicklung wird bei einer Stromdifferenz der überwachten Leiter eine Spannung induziert (Trafoprinzip). Diese Spannung treibt einen Strom durch die Spule des Auslösemagneten. Dort wird allerdings kein Anker angezogen, sondern er fällt ab! Er wird beim Einschalten des FI nämlich von einem Permanentmagneten gehalten. Im Fehlerfall sorgt das Wechselfeld dafür, dass der Anker abfällt. Gleichfehlerströme können so nicht erkannt werden. Sie können den FI sogar total unwirksam machen!!! Für die Absicherung solcher Fehler gibt es spezielle FIs.
Timo W. schrieb: > in Gegenrichtung als Spule gewickelt Kleine Korrektur: Sie müssen den identischen Wicklungssinn haben. Die Ströme haben bereits unterschiedliches Vorzeichen, damit kehrt sich auch die Richtung des Feldes um und löscht sich aus. Typ B würde übrigens auch bei Gleichstrom auslösen. Kostet aber ein gutes Stück mehr. Timo W. schrieb: > Laut Oszi dauert es etwa 5,5ms bis der FI die Leitung trennt, ziemlich > beindruckend wie schnell das geht. Das ist in der Tat sehr schnell. Es gibt auch extra Messgeräte für so etwas ("Installationstester"), um diese Eigenschaften zu vermessen. Bisher hab ich eher so Werte im niedrigen 2-stelligen ms-Bereich gesehen.
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