Guten abend, von meinem guten alten Lescha Zak 2000 ist der Phasenschieber explodiert. Ich hätte nie gedacht, dass das so laut sein kann. Jetzt stehe ich vor zwei Problemen: 1) das Gehäuse ist geschweißt und lässt sich nicht demontieren, sodass ich nicht lesen kann, was auf dem Kondensator steht. Die einzige Möglichkeit dran zu kommen, ist, die Schwungscheibe abzunehmen. Aber daran bin ich schonmal kläglich gescheitert (keine Ahnung, wie das gemacht wird. lt. Aufbauzeichnung ist es nur geschraubt, aber es bewegt sich keinen µm). Ich hab nur die paar lausigen Infos, die im Anhang sind. Der Kondensator hat ungefähr d=50mm, l=120-150mm. Alles schwimmt im Elektrolyt. Keine Ahnung, wie hochgiftig das Zeug ist, daher möchte ich meine Berührpunkte damit so gering wie möglich halten. 2) Der Geräteschalter ist hinüber. Die Thermosicherung löst zu schnell aus, was dazu führt, dass man den Motor hochpumpen muss. Wenn ich jetzt schon dran bin, möchte ich auch das ändern. Type ist: Weber Unimat WT 22-555. Original gibt's wohl nicht mehr, Austausch kostet über 30 Euro. Ist das ok? https://www.elektro-kahlhorn.de/eta-schalter-3120-f554-g7t1-w04d::1702.html Wer Tipps hat, welcher Kondensator verbaut ist, wer weiß, wie ich die Schwungmasse abbekomme und wer vielleicht noch nen Unimat WT 22-555 herumliegen hat, bekommt einen Orden :-) Schönen Abend, Grüße M.S.
Weitere Suche sagte, es könnte ein MP 33/30/640C1 gewesen sein. Kann das hinkommen?
Martin S. schrieb: > Wer Tipps hat, welcher Kondensator verbaut ist, wer weiß, wie ich die > Schwungmasse abbekomme und wer vielleicht noch nen Unimat WT 22-555 > herumliegen hat, bekommt einen Orden :-) Die Bilder sind für vieles unzureichend. Aber auf Bild 1 ist deutlich ein Seegering zu erkennen, der eine dicke Achse sichert. Handelt es sich bei Deinem Lescha Zak um einen Walzen- oder Schneidmessergerät? Ich habe einen einen ggf. nur etwas jüngeren Zak mit Schneidmessern stehen, da ist der Kondensator aussen und sofort ablesbar, wenn die Beschriftung noch zu lesen ist. Lescha hat an sich vieles leicht austauschbar gestaltet und oft vergleichbare Bauelemente benutzt. Wegen dem Kondensator und Leistungsaufnahme schaue ich morgen mal nach. Nach einer alten, aber ebenfalls unverwüstlichen Lescha-Mischmaschine und deren Werten schau ich auch mal, stehen physisch nicht weit auseinander.. :-)
Der ZAK 2000 ist ein Messerhäcksler. Der Kondensator ist hinten dummerweise mit einer Rohrschelle befestigt. Und die Schraube hat natürlich keinen Außensechskant, sondern nur Schlitz und zeigt nach unten... Ich könnte allerdings von unten ins Gehäuse ein Loch bohren, dann mit dem Schraubendreher von außen dran gehen. hinz schrieb: > 30µF sind plausibel. Für einen Anlaufkondensator? Ist das nicht extrem viel?
Martin S. schrieb: > hinz schrieb: >> 30µF sind plausibel. > > Für einen Anlaufkondensator? Ist das nicht extrem viel? Ein Anlaufkondensator wäre noch wesentlich größer. Es handelt sich hier um einen Betriebskondensator, und da sind die 30µF für einen Motor mit 1,1kW Wellenleistung (und 1,5kW Nennaufnahme) völlig üblich.
Ok danke für die Info. Leider wurde elektrische Antriebssysteme bei uns im Studium gestrichen, und der EA zugeschrieben. Habe mich mit Deinem Einwand quer gelesen. Man lernt nie aus. Dann dürfte die Kapazität aber eigentlich egal sein, oder? Solange ein Mindestmaß erfüllt ist. Sehe ich dass dann auch richtig, dass je kleiner der Kondensator, umso niedriger ist die erlaubte Phasenlage zwischen Drehfeld und Rotor, bevor der Motor ins Kippmoment kommt?
Ja, mit kleinerem Kondensator gibts kleineres Anlauf- und Kippmoment.
Martin S. schrieb: > Weitere Suche sagte, es könnte ein MP 33/30/640C1 gewesen sein. Kann das > hinkommen? Meiner ist der Super ZAK aus 1988 mit 2000 Watt Leistungsaufnahme an 220 V. Dort ist ebenfalls ein 30 µF verbaut, aber serienmässig aussen am Gehäuse befestigt.
Martin S. schrieb: > Und die Schraube hat natürlich keinen Außensechskant, sondern nur > Schlitz und zeigt nach unten. Nähmaschinen-Schraubendreher? https://www.amazon.de/Cemobile-N%C3%A4hmaschinen-Schraubendreher-Set-Stubby-Phillips-Schraubendreher/dp/B08BR5P9YV/ref=mp_s_a_1_5?dchild=1&keywords=schraubendreher+n%C3%A4hmaschine&qid=1600182596&sr=8-5
Na selbst dafür ist es zu eng. War auch schon ne Idee. Ralf X. schrieb: > Super ZAK Der ist relativ schwachbrüstig im Vergleich zum 2000, obwohl er mehr Leistung hat. Ich denke weniger Schwungmasse.
Klammer bzw Klemmringe abzwicken und den neuen Kondensator, der mit ziemlicher Sicherheit einen Schraubbolzen hat, an einem neu zu bohrenden Loch im Gehäuse festschrauben. MfG
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Die invasive Methode bleibt natürlich jederzeit. Wollte allerdings ohne auskommen.
Der alte Kondensator muß doch sowieso raus. Der Logik nach baut man ihn also jetzt aus und bestellt dann das Ersatzteil nach den aufgedruckten Werten. Nicht nach tagelanger Diskussion um des Kaisers Bart irgendeinen anderen bestellen und dann nach dem Ausbau des alten feststellen daß er nicht paßt. Was spricht dagegen, mit einem beherzten Zangenzugriff auf den freiliegenden Gewindeteil der Schellenschraube diese zu lösen? Selbst wenn das Gewinde dabei verhunzt würde, es kommt ja nie in eine Mutter. Wahrscheinlich hat diese 40 Jahre alte Schraube eine so gute Qualität, daß man sie heute noch mit einem passenden kleinen Stück Blech im Schlitz von Hand gelöst bekommt. Besonders, wenn man die Schelle mit einer Zange zusammendrückt und die Schraubverbindung dadurch entlastet. Die Fotos geben es nicht so ganz her: Ist am oberen Ende des Kondensators nochmal ein Halteband, das durch diese beiden Klemmscheiben gehalten wird? In dem Fall: Scheiben weg, Band weg, Kondensator durch Wackeln und Rütteln aus dem unteren Band herausziehen. Alternativ den Kondensator mit Säge/Schraubzwinge/rauchender Schwefelsäure (bei Alu ist vielleicht kochende Natronlauge erfolgversprechender, dennoch ein kleiner Scherz) komprimieren, bis sich durch die Umfangsreduktion das Schellenband über den Wulst ziehen läßt und man alles in der Hand hat. Martin S. schrieb: > > Ich könnte allerdings von unten ins Gehäuse ein Loch bohren, dann mit > dem Schraubendreher von außen dran gehen. Herr im Himmel! :) Warum nicht das Loch ins Knie bohren und Milch reingießen? 8-D Selbst in dem Fall würde ich noch eher die Schraube der Schelle durchsägen. Die gibts nämlich neu zu kaufen, sogar mit Sechskant.
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Es wird auf den Bildern nicht so recht deutlich, aber das Gehäuse ist recht tief, und sau eng. Mit wäre am liebsten gewesen, ich hätte den Kondensator einfach drin gelassen und jemand hier hätte was gewusst. Da ich aber mittlerweile einiges quergelesen habe, und eindringlich davor gewarnt wird, Pi*Daumen die Kapazität zu schätzen, gehe ich davon aus, dass es am Ende natürlich am sinnvollsten ist, das Teil da irgendwie heraus zu bekommen.
Rätsel gelöst. Ist ein MP 20/362 Kann es sein, dass so ein Kondensator gekühlt werden muss? Ich finde die Anordnung im Luftstrom eigenwillig. Außer es hat fertigungstechnische Gründe. Hat bzgl. des Einschalters jemand eine Idee?
https://www.conrad.de/de/p/weltron-wb40200-a-1-st-mkp-motorkondensator-steckanschluss-20-f-450-v-ac-5-x-h-40-mm-x-71-mm-441673.html Taugen die was?
Martin S. schrieb: > Kann es sein, dass so ein Kondensator gekühlt werden muss? Nein. Martin S. schrieb: > https://www.conrad.de/de/p/weltron-wb40200-a-1-st-mkp-motorkondensator-steckanschluss-20-f-450-v-ac-5-x-h-40-mm-x-71-mm-441673.html > > Taugen die was? Achte auf die Haltbarkeitsklasse.
Hallo Hinz, was meinst Du mit "Haltbarkeitsklasse"? Ich kenne diese nicht, und google spuckt nur µc.net Ergebnisse mit Beiträgen von Dir aus. Kannst Du das kurz ausführen?
Ach meinst Du die Lebensdauerklasse? Hab jetzt den hier bestellt. So lange wird der Häcksler wohl nicht mehr leben. https://www.elektro-kahlhorn.de/betriebskondensator-20-microf-af::1402.html
hinz schrieb: > Achte auf die Haltbarkeitsklasse. Wenn die Angaben im normalen Betrieb nur annähernd zutreffend wären würde wohl nie ein Betriebskondensator verrecken. Das sind nur Laborwerte unter irgendwelchen Idealbedingungen. MfG
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Armin X. schrieb: > hinz schrieb: >> Achte auf die Haltbarkeitsklasse. > > Wenn die Angaben im normalen Betrieb nur annähernd zutreffend wären > würde wohl nie ein Betriebskondensator verrecken. > Das sind nur Laborwerte unter irgendwelchen Idealbedingungen. Sie zeigen aber die Richtung.
hinz schrieb: > Sie zeigen aber die Richtung. Ich denke, wenn man einen anständigen Markenkondensator kauft, und dann halt 10 oder 15 statt 5 Euro dafür auf Amazon oder Ebay hinlegt, dann hat man eigentlich schon was brauchbares. Morgen kommen die Teile, mal sehen, ob der Motor dann anläuft, oder ob er Schaden genommen hat. Wenn's knallt, dann versucht Laie es ja noch fünfmal, ob's nicht doch geht. Zumindest der geflogene RCD sollte schlimmeres verhindert haben.
Bin jetzt endlich mal dazu gekommen, die Teile einzubauen. Motor läuft jetzt wieder an. Aber das Licht in der Garrage wird dabei schon sehr dunkel. Auch der neue 10A Geräteschalter macht die Grätsche und schaltet ab, bevor der Motor angelaufen ist. Mir kommt die Stromaufnahme im Anlaufmoment schon sehr groß vor. Gut, es müssen mehrere Kilo Schwungmasse auf 3000 U/min beschleunigt werden. Pi*Daumen so um die 3000 Joule, die da reingesteckt werden müssen. bei 3kW Leistungsaufnahme im Anlaufmoment also 1 Sekunde. Bei 20% Wirkungsgrad 5 Sekunden. Das kommt aber real so hin. Mir kommt der Motor jetzt auch laufruhiger und leiser vor. Kann das sein? Eigentlich nicht?!
Hm, die über den Kondensator bestromten Wicklungen sollten jetzt besser in der einst vom Erfinder geplanten Phase liegen als vorher, so jedenfalls meine Vorstellung von einem Phasenschieberkondenstor. Und damit dürfte auch die ausgeübte Kraft näher am Optimalzeitpunkt liegen, was sich mindestens "anders" als vorher anhört, wenn nicht gar besser. Gegenbeispiel ist der Betrieb z.B. einer Bohrmaschine an einem Inverter mit "modifiziertem Sinus" oder gar plumper Rechteckspannung. Das klingt grausam und man meint zu hören, wie die Stromspitzen den Motor zerlegen.
So das Teil ist jetzt zusammengebaut. https://youtu.be/Ygl0KHLzD74 Das Licht wird schon sehr dunkel, der 10A-Schalter fliegt mindestens einmal. Sonderbar...
Habe jetzt nicht alles gelesen, aber warum fragste nicht den Hersteller mal, welchen Kondensator du da brauchst, oder wie du die Schwungscheibe ab bekommst? Wird bestimmt ein spezieller Abzieher sein den man sich als geschickter Handwerker evtl. selbst anfertigen kann. Rostlöser hilft dabei. Oder... Wenn das Gehäuse stört, würde ich mal die beiden Muttern an der Rückwand lösen. Vielleicht passt der Motor durch die Öffnung hinten durch und das Gehäuse lässt sich entfernen.
Hatte das gleiche Problem. Der Kondensator hat 20 mikrofarad. Die Schwungscheibe ist auf die Motorwelle geschraubt. Die Inbusschraube ist nur zur Sicherung. Mit spezieller Nuss und Schlagschrauber hinten an der Motorwelle ansetzen. Normales Rechtsgewinde! Gruß, Norbert
Norbert schrieb: > Die Schwungscheibe ist auf die Motorwelle geschraubt. Die Inbusschraube ist > nur zur Sicherung. DANKE! Darauf bin ich damals nicht gekommen (es ging dann aber auch ohne). Allerdings sind die Motorlager durch, also irgendwann muss ich das Teil doch noch öffnen. Ich behalte es im Hinterkopf!
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