Forum: Fahrzeugelektronik Defekte Steuerung von Gabelstapler (2 Motoren) - Alternative


von Paul M. (paulmeins)


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Moin,
ich habe einen Gabelstapler, bei dem leider die Steuerelektronik defekt 
ist. Das Hauptschütz für die Motoren wird nicht mehr geschaltet.
Ich habe einen kurzgeschlossenen Kondensator gefunden und getauscht, nun 
ist der Kurzschluss in der Betriebsspannung weg, aber das Teil tut 
trotzdem keinen Mucks mehr. Vermutlich ist mehr kaputt...

Leider ist das Gerät aus den frühen 80ern, ich finde keinerlei 
Dokumentation mehr dazu, habe schon ein Handbuch erworben, jedoch sind 
dort nur Fehlersuchbilder enthalten, kein Schaltplan o.ä.

Auch eine Firma konnte auf der Platine keinen Defekt feststellen.


Mit so "alter" Technik kenne ich mich selbst leider gar nicht gut aus, 
das Teil hat eine Thyristor-Ansteuerung und eine, aus meiner Sicht, 
unlogische Ansteuerung (Spannungspegel).

Ich würde am liebsten die ganze Elektronik ersetzen. Von de Fa. Curtis 
gibt es bspw. Controller, in Chinesischen Shops findet man auch fertige 
Sets, bei dem die Richtungsschütze und Hauptschütz schon montiert sind.
Mein Gabelstapler hat allerdings zwei Fahrmotoren, alles was ich bisher 
gefunden habe ist leider nur für einen.

Kann ich die beiden Motoren paralell schalten oder brauche ich dann zwei 
Controller? Hat jemand soetwas schonmal gemacht und kann mir Tipps 
geben? Gerne auch zu der "alten" Platine ;)

Gruß

von Paule, Bademeister (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Auch eine Firma konnte auf der Platine keinen Defekt feststellen.

Natürlich nicht, die haben gar keine Zeit für sowas. Da geht es um´s 
Geldverdienen bei so wenig wie möglich Aufwand...

Lass` da besser mal einen fähigen Bastler ran. Die sind allerdings auch 
rar geworden, die allermeisten Leute klatschen ja nur noch 
Fertigbaugruppen zusammen. Das hört hier nun wieder niemand gern, aber 
es ist die traurige Wahrheit.

Sehr erschwerend kommt hinzu, daß man die Platine ohne Schaltplan 
praktisch nur im Stapler testen kann. Der Realist in mir sagt, daß das 
leider gar nichts werden wird. Das gilt natürlich auch für die 
angedachte neue Regelung. Von den zwei Motoren mal abgesehen, darfst du 
sicherlich nicht mal eben alles umbauen. Dabei nehme ich jetzt an, daß 
der Stapler in irgend ner Firma mit Mitarbeitern werkeln soll...

von oszi40 (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Das Hauptschütz für die Motoren wird nicht mehr geschaltet.

1.Dann verfolge doch mal den Weg zur Ansteuerung etwas weiter.
2.Für die Schaltkreise wird Dir G**gle sicher ein paar hilfreiche 
Datenblätter liefern.

von Peter P. (peterpo)


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Ist das ein Stapler von Jungheinrich?
Von dort könnte ich evt. Schaltpläne bekommen.
Modell und Fahrgestellnummer reicht.
Gruß
Peter

von Paule, Bademeister (Gast)


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Paul M. schrieb:
> das Teil hat eine Thyristor-Ansteuerung und eine, aus meiner Sicht,
> unlogische Ansteuerung (Spannungspegel).

Muss nicht so sein, aber das riecht schon mal nach Lastausregelung. 
Sowas ggf. durch eine neu gekaufte Steuerung adäquat zu ersetzen, ist 
beinahe unmöglich, bzw. mit gesalzenen Kosten verbunden. Sowas ersetzt 
man nicht mal eben mit nem einfachen Steller von der Stange.

Wo steht denn der Stapler? Angesichts des Umfangs des ganzen 
Kladderadatsches müsste es zwingend ein Fachmann aus der Umgebung sein.

von return (Gast)


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Ich würde die blauen und orangenen Tantal auf Schluss prüfen. Ohmmeter 
reicht. Dann die Versorgung der Digitalbausteine und die Relaiskontakte.
Vermutlich gibt es da noch mehrere Leiterplatten. Vielleicht ist auch 
irgendwo im Gerät ein Netzteil dass sie beiden Leiterplatten versorgt. 
Möglicherweise ist durch den defekten Elko eine Sicherung defekt, die Du 
erst finden musst.

von Deneriel (Gast)


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Ich hätte erstmal die Tantalperlen in Verdacht. Das sind berühmt 
berüchtigte  Zeitbomben.

Vielleicht hast du jetzt stabile Betriebsspannungen, aber wer sagt dass 
auch alle anderen Spannungen ok sind und nicht immer noch 
kurzgeschlossen werden?

Ich würde die erstmal der Reihe nach durchbimmeln.

von Paul M. (paulmeins)


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Wow danke für die vielen Antworten.
Der Stapler wird nur noch privat und auf privatgelände betrieben, da 
sehe ich das erstmal unkritisch.

Es ist ein Clark EM 15
Dort wo der rote Kreis ist war so ein orangener Tantal verbaut, der den 
kurzschluss hatte. Diesen hab ich durch den Elko ersetzt.
Habe nun auch alle anderen von den oragnenen durch Elkos ersetzt, aber 
das hat nichts gebracht.

Interessant ist aber, das wenn ich im eingebauten Zustand mit dem 
Multimeter einige der Pins berühre (andere Leitung komplett offen, in 
der Luft) man eines der Relais schalten hört.
Das klingt wirklich so ein bischen nach einen Masse-Problem oder 
vielleicht auch Kondensator oder?

Ich konnte leider nicht wirklich herausfinden, warum ausgerechnet in 
diesem Modell zwei Motoren verbaut sind, offenbar werden sie über zwei 
Schalter an der Lenk-Ackse gesteuert, wenn die Lenkung eingeschlagen ist 
geht einer der Motoren aus.

Wenn das wirklich so kompliziert ist, macht es wohl Sinn, mal alle 
Kondensatoren durchzumessen. Im Ausgebauten Zustand ist das kompliziert, 
weil die Spannungen an den Pins wirklich unlogisch sind (von 0,3V bis VS 
(52V) ist eigentlich alles dabei, oft irgendwas um die 15V auch auch 44V 
öfters.... Da ich aber keine Soll-Spannungen habe ist das erstmal nicht 
hilfreich.

Die Sicherungen habe ich alle gecheckt, außer es gibt auf der Platine 
selber noch eine?

von Paule, Bademeister (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Das klingt wirklich so ein bischen nach einen Masse-Problem

In der Tat, aber ich vermute dieses weniger auf der Platine, sondern 
viel eher am Stapler. Bei 40 Jahre alten Schraub-, Steck- und 
Quetschverbindungen kann sowas schon mal vorkommen...

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Wie geht den Thyristor-Steuerung vom Antriebsmotor bei einem 
Gabelstapler mit Gleichstrom aus Batterie?
Fehlt da nicht der Phasendurchgang zum Abschalten? Oder sind da 
GTO-Thyristoren drin?

von Paule, Bademeister (Gast)


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Schau mal nach "Löschschaltung".

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