Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lötkolben ohne Schutzkontakt erlaubt (2-adriges Kabel)?


von Wolfram (Gast)


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Ich habe hier einen billigen Lötkolben (Chinakram, aber in D bei Amazon 
gekauft) beim Nachbarn gesehen, der nur ein zweiadriges Kabel mit 
Flachstecker hat. Also kein Schuko, das Metallgehäuse vorne ist also 
auch nicht geerdet. Auf dem Lötkolben prangt groß ein CE Zeichen.
Ist es überhaupt erlaubt, diesen hier ohne Schutzkontakt am 
Metallgehäuse zu vertreiben?

von Udo S. (urschmitt)


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Meine alte Weller Temptronic hatte auch schon nur einen 2pol. 
Eurostecker.
Wenn dein Gerät ein Schutzklasse II Gerät ist dann geht das.
Siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)

Garantieren kann dir das keiner, die Chinesen drucken erst mal alls 
Symbole und Kennzeichen drauf die man braucht. Das Risiko trägt dann der 
Importeur, Verkäufer, wenn man ihn fassen kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Die DDR-Firma Delta hatte vor Jahrzehnten auch SK2-Lötkolben gebaut. 
Dort war die Heizwendel auf ein Glasrohr gewickelt und nach außen 
ebenfalls sicher isoliert. Die hatten auch schon einen Dauerlöt-Einsatz, 
den man nicht wechseln konnte. Irgendwann gingen sie trotzdem kaputt. ;)

Technisch möglich sollte sowas also sein, aber ob das nun bei deinem 
Gerät real der Fall ist, ist eine andere Frage …

von Wolfram (Gast)


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Ich hatte es mir mal angesehen, konnte man einfach aufschrauben:
Keramikheizkörper und darauf dann ein Metallrohr geschraubt ohne 
jegliche weitere Isolierung .... die üblichen Chinalötkolben halt. Ich 
kenne die aber eben nur mit Schuko, deswegen wunderte ich mich. Bei 8 
Euro für den Kolben inkl. Triac-Leistungssteuerung ist hier auch 
bestimmt kein größerer Aufwand wg. Schutzklasse 2 getrieben worden.

von Thomas (kosmos)


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ich habe so einen Chinalötkolben da ist neben dem 2adregen Netzkabel 
noch ein weiteres mit Krokodilklemme damit kann man die Lötspitze auf PE 
legen.

Allerdings ist das Heizelement in Keramik vergossen von da her besteht 
kein direkter Kontakt.

Ist ein Trafo verbaut oder ist das ein 220/230V Lötkolben?

von W.S. (Gast)


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Wolfram schrieb:
> der nur ein zweiadriges Kabel mit
> Flachstecker hat. Also kein Schuko

FLACHSTECKER? Also die üblichen 6.3mm Dinger? Dann ist das ein 
Niederspannungskolben, der kein Schuko braucht.

W.S.

von Alles Banane, oder was? (Gast)


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W.S. schrieb:
> Wolfram schrieb:
>> der nur ein zweiadriges Kabel mit
>> Flachstecker hat. Also kein Schuko
>
> FLACHSTECKER? Also die üblichen 6.3mm Dinger? Dann ist das ein
> Niederspannungskolben, der kein Schuko braucht.
>
> W.S.

Gruen oder gelb?

von Erwin D. (Gast)


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W.S. schrieb:
> FLACHSTECKER?

Ich denke eher, er meint Eurostecker.

von michael_ (Gast)


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Wolfram schrieb:
> Ist es überhaupt erlaubt, diesen hier ohne Schutzkontakt am
> Metallgehäuse zu vertreiben?

Du hast doch einen FI.
Da zuckst du nicht lange :-)

von Bleifrei (Gast)


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In dem Kunststoffkasten wird wohl noch ein Trafo verbaut sein, der die 
Netzspannung auf 24 Volt runtertransformiert und dabei natürlich 
automatisch galvanisch trennt.

von Erwin D. (Gast)


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Bleifrei schrieb:
> In dem Kunststoffkasten wird wohl noch ein Trafo verbaut sein, der
> die
> Netzspannung auf 24 Volt runtertransformiert und dabei natürlich
> automatisch galvanisch trennt.

Was für ein "Kunststoffkasten"?

von Wolfram (Gast)


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Hab mal ein wenig gegoogelt. Er sieht so aus wie bei dem Amazon Angebot:
https://www.amazon.de/Meterk-Einstellbare-Temperatur-Antistatikpinzette-Eisenst%C3%A4nder/dp/B0761GYZWQ
Kein Extra Kästchen, kein Trafo etc., lediglich im Innern des Lötkolbens 
gibt es eine kleine Triac-Beschaltung zur Regelung.

von W.S. (Gast)


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Wolfram schrieb:
> Kein Extra Kästchen, kein Trafo etc., lediglich im Innern des Lötkolbens
> gibt es eine kleine Triac-Beschaltung zur Regelung.

Ah, ja. Sowas also.

Ja, viel früher hätte unsereiner sich sowas mal gewünscht, aber diese 
Zeiten sind vorbei. Zurück zu meinem allerersten Lötkolben 
(Drahtwiderstand mit längs durchgestecktem dicken Kupferdraht als 
Lötspitze am Trafo der Modelleisenbahn...) möchte ich nicht wieder.

Sowas hat also dein Nachbar. Na gut, der Lötkolben (220V/60W) wird wohl 
funktionieren und prinzipiell zum Löten geeignet sein.

Nun - ob es also erlaubt sei..? Da kommt es drauf an, ob der 
Hersteller (bzw. im Amtsschimmeldeutsch der InVerkehrBringer) das Ding 
so konstruiert hat, daß garantiert jegliches Netzspannung führende Teil 
nicht in irgend einer Weise einen Kontakt zur Außenseite, zu den Fingern 
des Lötenden oder sonstwohin kriegen kann. Wenn er das Kriterium der 
"Vollisolierung" wirklich erfüllt, ist das alles OK.

Glaub ich aber nur bedingt.

Nun, für 18.99€ und Gratislieferung sollte man nicht allzuviel erwarten. 
Man kann allerdings für wenig mehr Geld heutzutage besseres Lötwerkzeug 
bekommen - fragt sich bloß, ob das tatsächlich gebraucht wird. Es sind 
ja nicht alle Lötarbeiten rein elektronischer Natur.

W.S.

Beitrag #6417907 wurde von einem Moderator gelöscht.
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