Hallo zusammen, kurz zu meiner Situation. Ich studiere gerade Elektro u. Informationstechnik. Habe davor eine Ausbildung zum Elektroniker absolviert. Jetzt ist vor kurzem mein ehemaliger Chef auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich ein Produkt entwickeln kann (eine kleine Platine mit µC), das dann von der Firma verkauft wird. Habe das ganze dann zuhause gemacht, da ich nicht mehr bei der Firma angestellt bin. Hat jemand eine Idee wie das Ganze dann mit der Bezahlung ablaufen kann. Macht es eventuell Sinn ein Kleinunternehmen anzumelden und die Entwicklungskosten dann in Rechnung zu stellen oder sollte mich mein ehemaliger Chef wieder anstellen und mir dann die Entwicklungskosten als Lohn zu bezahlen? Wäre um Ratschläge dankbar! Vielen Dank im Voraus und schönes Wochenende allen zusammen!!
Kleinunternehmer mit 45€ pro Stunde, weil du ja auch Nebenkosten hast, Tools brauchst, aber auch an Krankenversicherung und an die Rente denken musst. Nach Studienabschluss mindestens 85€ die Stunde. Alternativ kann er dich auch Teilzeit einstellen, aber da springt weit weniger bei raus.
Für ein einmaliges Rechtsgeschäft braucht man kein Gewerbe. U.U. wäre das sogar nur eine freiberufliche Tätigkeit. Dann sollte aber die Perspektive etwas substanzieller sein, so das man einen aussagekräftigen Businessplan hin bekommt, auch wenn man erst mal keinen Kredit braucht. Wenn die ganze Geschichte nachhaltiger wird, dann besucht man erst mal einen Existenzgründungskurs bei der lokalen IHK um die Basics zu lernen. Nach dem Studium sollte man erst mal zu sehen, dass man eine solide Festanstellung erhält und Erfahrung sammelt. So ein Projekt kann man wohlmöglich auch nebenberuflich betreuen. Baugruppen bauen kann man ja vergeben. Dann muss man eben nur noch die Firmware schreiben(lassen).
marco l. schrieb: > Hat jemand eine Idee wie das Ganze dann mit der Bezahlung ablaufen kann. > Macht es eventuell Sinn ein Kleinunternehmen anzumelden Nein. Du bringst eine Elektroingenieurdienstleistung, das ist freiberuflich, wird einmalig abgerechnet ohne Gewährleistung. Du willst nicht Hersteller des Geräts werden und CE, WEEE übernehmen, sondern nur (10) Prototypen liefern und CE und WEEE der auftraggebenden Firma überlassen. Aber der Chef als Kunde wird um so glücklicher sein, um so robuster, störunempfindlicher und EMV konformer das Ding sein wird, zudem soll es sich günstig in der gewünschten Stückzahl produzieren lassen. Der faire Preis ist also ein weites Feld, für den Prototypen auf Lochraster wackelig aus ausgelöteten Bauteilen die man später nicht kaufen kann, der im EMV oder Niederspannungs-Test durchfällt, kann man nicht viel Geld erwarten, jeder EMV Test kostet schon 5000. Eine fertige Platine, EMV und Niederspannungsverordnung erfüllend, automatenbestückbar z.B. günstig über JLCPCB mit deren eingeschränkter Bauteilauswahl bestellbar, sollte einige tausend einbringen, nicht nur 45 pro Stunde. Professionelle Firmen nehmen dafür einige zahntausend.
Realist schrieb: > Nach Studienabschluss mindestens 85€ die Stunde. Wenn man als Freelancer davon leben will, würde ich nicht <120€ ansetzen. Das geht dann bis 200€/h wenn man gut ist.
Realist schrieb: > Kleinunternehmer mit 45€ pro Stunde, weil du ja auch Nebenkosten > hast, Tools brauchst, aber auch an Krankenversicherung und an die Rente > denken musst. Nach Studienabschluss mindestens 85€ die Stunde. > > Alternativ kann er dich auch Teilzeit einstellen, aber da springt weit > weniger bei raus. Ohne Gewinnbeteiligung und diese lächerlichen Stundensätze? Bist du es, lieber Auftraggeber?
Andreas B. schrieb: > Wenn man als Freelancer davon leben will, würde ich nicht <120€ > ansetzen. Das geht dann bis 200€/h wenn man gut ist. Aber nicht einem 25-jährigen Bachelorabsolventen. Tom Sawyer schrieb: > Ohne Gewinnbeteiligung und diese lächerlichen Stundensätze? Bist du es, > lieber Auftraggeber? Ein Elektroniker bekommt direkt nach der Ausbildung vielleicht 30k p.a. und du findest 45€/Std zu viel? Er ist Student ohne nennenswerte Berufserfahrung in Teilzeit. Selbst bei 45€/Std x 160 Std. = 7200 pro Monat wird der Chef überlegen, ob er stattdessen nicht lieber einen Gesellen und 3 Azubis einstellt. Wieder nur Traumtänzer hier unterwegs.
Frag mal die zuständige IHK. Du müsstes ja irgendein Gewerbe anmelden und da helfen sie dir weiter. Dafür musst du bei Gewerbe natürlich auch was an die abdrücken :-)
marco l. schrieb: > Hat jemand eine Idee wie das Ganze dann mit der Bezahlung ablaufen > kann. Cash. Würde mir auch Gedanken über die Haftungsfragen machen. Ist immer ein heikles Thema.
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