Forum: Fahrzeugelektronik Netzteil für Glühkerze


von F. P. (pl504)


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Hallo!

Wie kann ich am sinnvollsten eine Glühkerze 1,7 V, 40 A über eine 
Autobatterie betreiben? Die traditionelle Art ist mittels Vorwiderstand, 
wo gute 400 W sinnlos verheizt werden, was ich gerne vermeiden möchte.

Ich habe versucht, mir einen Resonanzwandler ("Royer Converter") zu 
bauen. Übertrager aus PC-Netzteil, 2x KD503 als Schalter. Ist leider 
nicht so der Hit, schwingt zwar, Leistung kriege ich aber so gut wie 
keine raus. 40 A sind ja nun auch kein Pappenstiel.

Wäre es sinnvoller, z.B. einen fetten Ringkerntrafo zu nehmen, und mit 
dem einen niederfrequenten Resonanzwandler zu bauen? Da hätte man 
genügend Platz, um 16²-Litze bequem durchzufädeln.

Andere sinnvolle Vorschläge? PWM scheidet wegen des maßlosen 
Spitzenstroms (>280 A) aus.

von bastler (Gast)


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Machs doch so wie Mainboards die CPU Spannung erzeugen. Die brauchen 
zwar jetzt noch kleinere Spannungen aber die Ströme passen schon mal und 
die Teile von einem alten MB sind auch billig zu bekommen...

von Stefan P. (form)


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von MaWin (Gast)


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F. P. schrieb:
> Die traditionelle Art ist mittels Vorwiderstand

Traditionell (mindestens seit 1975 im Modellbau üblich) ist PWM, also 
ein von einen NE555 geschalteter MOSFET der die 12V nur in kurzen (ca. 
1%)  Impulsen an den Draht legt. Der ist thermisch träge und glüht damit 
genau so gut. Und der Akku wird auch nur mit geringem Strom entladen, 
keine Verluste.

von Jens M. (schuchkleisser)


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F. P. schrieb:
> PWM scheidet wegen des maßlosen
> Spitzenstroms (>280 A) aus.

Eine ordentliche Spule hilft da ;)

Wie wird die Kerze wohl im Fahrzeug betrieben? Oder ist die für eine 
1,7V-Batterie?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Stichwort Step-Down-Wandler, bei der geringen Ausgangsspannung mit 
Synchrongleichrichung, sonst 20..30W Verlust an der Diode bei nur 70W am 
Ausgang.

Direkte PWM mit 12V würde ich nicht machen, der Spitzenstrom wird dabei 
saumäßig hoch.

von pegel (Gast)


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Mechanisch auf russische Art?

Alten Anlasser + Lichtmaschine besorgen, verbinden, zur Not Wicklungen 
der Lichtmaschine anpassen.

von Harald W. (wilhelms)


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Jens M. schrieb:

> Wie wird die Kerze wohl im Fahrzeug betrieben?

Sieben Stück in Reihe. Sechs in den Zylindern, die siebte zum angucken.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tolle Idee, dann will ich mal sehen wie Du das Gewinde im Zylinder 
isolierst, was bei Glühkerzen üblicherweise die Masse ist.

von hinz (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Tolle Idee, dann will ich mal sehen wie Du das Gewinde im Zylinder
> isolierst, was bei Glühkerzen üblicherweise die Masse ist.

Sechs Einzylindermotoren, über Hardyscheiben gekoppelt. ;-)

von F. P. (pl504)


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Habe mal gesucht, Abwärtswandler könnte man sich besorgen:
https://de.aliexpress.com/item/32487298589.html

Die alten Kerzen sind tatsächlich gegen Masse isoliert, von daher ist 
eine Reihenschaltung auch kein Problem - und sogar erforderlich. Sonst 
müßte man bei einem Vierzylinder 160 A aus der Batterie ziehen und 1600 
W über Vorwiderstände verheizen. Da würde für den Anlasser gar nix mehr 
übrig bleiben. Ungünstig ist natürlich, daß bei einer durchgebrannten 
Glühkerze die restlichen Zylinder auch nicht mehr vogeglüht werden 
können. Dann kann man sich den Motorstart abschminken bzw. muß man 
vorher die durchgebrannte Kerze kurzschließen.

Anlasser + Lichtmaschine gekoppelt wäre vom Wirkungsgrad ziemlich 
schlecht, da kann ich gleich die üblichen 400 W Verlustleistung über 
einen Vorwiderstand verbraten.

Aktuell sieht es so aus, als ob die Glühkerze kaputt ist (innere 
Kontaktprobleme). Ich werde mir wohl eine moderne besorgen für 12 (bzw. 
11) V und einen entsprechenden Adapter drehen, dann kann ich mir die 
Netzteilgeschichte sparen. Danke trotzdem für Eure Vorschläge.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Harald W. schrieb:
> Jens M. schrieb:
>
>> Wie wird die Kerze wohl im Fahrzeug betrieben?
> Sieben Stück in Reihe. Sechs in den Zylindern, die siebte zum angucken.

So war das im W114/W115 mit dem OM615. Der OM615 ist aber nur ein 
4-Zylinder. OM617 und OM602 sind jeweils 5-Zylinder.

von Max M. (jens2001)


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Harald W. schrieb:
> Sieben Stück in Reihe. Sechs in den Zylindern, die siebte zum angucken.

Nein,
Vier in den Zylindern + Glühanzeige + ein Vorwiderstand.
Wärend des Anlassens werden Glühanzeige und Vorwiderstand vom 
Anlassschalter überbrückt damit auch bei durch den Anlasser 
einbrechender Batteriespannung die Glühkerzen im Motor weiterglühen.

von A. S. (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> So war das im W114/W115 mit dem OM615. Der OM615 ist aber nur ein
> 4-Zylinder. OM617 und OM602 sind jeweils 5-Zylinder.

War für mich als Kind auch unverständlich: Überall die knallbunten 
Kontrollleuchten, aber für's Vorglühen so ein komischer gelöcherter 
"Zigarettenanzünder".

von Harald W. (wilhelms)


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F. P. schrieb:

> Ungünstig ist natürlich, daß bei einer durchgebrannten
> Glühkerze die restlichen Zylinder auch nicht mehr vogeglüht werden
> können.

Deswegen gabs ja auch die zusätzliche Kerze im Amaturenbrett.
Daran konnte man dann sehen, ob das Glühen funktioniert.

von Harald W. (wilhelms)


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A. S. schrieb:

> War für mich als Kind auch unverständlich: Überall die knallbunten
> Kontrollleuchten, aber für's Vorglühen so ein komischer gelöcherter
> "Zigarettenanzünder".

Ja, der eignete sich nur für ganz dünne Zigaretten. :-)

von Max M. (jens2001)


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Harald W. schrieb:
> ein komischer gelöcherter
>> "Zigarettenanzünder".

Daran erkannte man ein Raucherauto/Rauschertecker!
Die gelochte schutzkappe war ab!

von Ralf X. (ralf0815)


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Max M. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> ein komischer gelöcherter
>>> "Zigarettenanzünder".
>
> Daran erkannte man ein Raucherauto/Rauschertecker!
> Die gelochte schutzkappe war ab!

War immer böd, wenn man sich unterwegs noch eine Fluppe anglühen wollte.

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