Hallo, ich habe einen ST-Link V3 und möchte damit ab und zu fest eingebaute Platinen über den SWD-Port flashen, die etwas weiter von meinem PC entfernt sind. Leider habe ich keinen Laptop und das Hinschleppen von PC und Bildschirm ist mir auf Dauer lästig. Ich habe folgende Teile gefunden: https://de.rs-online.com/web/p/usb-extender/8988393/ Verbindet man mit LAN-Kabel, aber hat nur USB1.1. Ob das für ST-Link ausreicht? https://de.rs-online.com/web/p/usb-extender/1448000/ Wären dann schon mal 12 m. Schon mal besser als die üblichen 5m, die nach meinem Wissen als Maximalreichweite für USB spezifiziert sind. Gehen die beiden? Gibt es Geräte, die definitiv die 20m in Verbindung mit dem ST-Link V3 schaffen? - Erich-
Erich schrieb: > https://de.rs-online.com/web/p/usb-extender/1448000/ > Wären dann schon mal 12 m. Schon mal besser als die üblichen 5m, die > nach meinem Wissen als Maximalreichweite für USB spezifiziert sind. > > Gehen die beiden? Gibt es Geräte, die definitiv die 20m in Verbindung > mit dem ST-Link V3 schaffen? Artikel Beschreibung gelesen? "Erweiterung auf bis zu 36 m (das dritte aktive Repeaterkabel kann 200 mA bereitstellen)"
Alternative: Nimm ein Raspberry Pi. An das kannst du direkt den ST-Link hängen. Strom wird es vermutlich dort geben? Falls es WLAN auch gibt hat es sich bereits erledigt. Ansonsten brauchst du nur noch ein 20m LAN-Kabel. Das ist deutlich billiger und zuverlässiger und vor allem auch für 20+ Meter vorgesehen. Preislich wird nicht so viel um sein...
Erich schrieb: > Gehen die beiden? Gibt es Geräte, die definitiv die 20m in Verbindung > mit dem ST-Link V3 schaffen? Ich habe mit solchen Extendern mal die Telefonanlage zur Programmierung an den PC angeschlossen, für solche kleinen Datenmengen ging das einwandfrei. Für eine Festplatte in 20 m Entfernung ist das nicht gedacht. Es gibt auch USB over Ethernet, praktisch ohne Entfernungsbeschränkung, aber das funktioniert nicht immer und ist auch viel teurer. Georg
georg schrieb: > Für eine Festplatte in 20 m Entfernung ist das nicht > gedacht. Es ist auch keine Festplatte, sondern ein Mikrocontroller in einem selbst entwickelten Gerät.
Johannes O. schrieb: > Alternative: Nimm ein Raspberry Pi. An das kannst du direkt den ST-Link > hängen. Strom wird es vermutlich dort geben? Falls es WLAN auch gibt hat > es sich bereits erledigt. Ansonsten brauchst du nur noch ein 20m > LAN-Kabel. Das ist deutlich billiger und zuverlässiger und vor allem > auch für 20+ Meter vorgesehen. Und wie soll das gehen? Habe mit Raspberry Pi bislang Null Erfahrung. Verbindung PC zum Raspbery Pi per LAN oder WLAN ist auch noch klar, aber das Programmierprogramm auf dem PC (STM32CubeProgrammer) will auf USB zugreifen und nicht auf WLAN oder LAN. Das wird dann den ST-Link V3 nicht finden.
Oder gibt es einen Flasher/Debugger mit LAN oder WLAN bis 200 €? Von Segger gibt es beides, aber halt deutlich teurer als 200 €. Für den täglichen Gebrauch ist der Preis von Segger OK, aber nicht, wenn man das Teil privat nur 1 Mal im Monat benötigt.
Ich verwende bei mir so etwas in Verbindung mit einem J-Link EDU V8: https://www.amazon.de/LogiLink-Verl%C3%A4ngerungskabel-%C3%BCber-CAT5-Meter/dp/B001TOG6MM Es sind sicher keine 20m, aber wenn die USB-Signale differenziell auf die CAT 5 Adern gebracht werden sollten auch 20m keine Rolle spielen. Ich denke ehr entweder es geht egal ob mit kurzem oder langen Kabel oder es geht überhaupt nicht. In wieweit die neueren j-Link Versionen auch gehen weiß ich nicht. Auf alle Fälle ist so etwas einen Versuch wert. Wenn es nicht geht hat man ja ein Widerrufsrecht. Versuch macht klug.
Erich schrieb: > Von > Segger gibt es beides, aber halt deutlich teurer als 200 € Die Extender sind USB-konform und erheblich billiger: https://de.rs-online.com/web/p/usb-extender/1448000 Die bekommt man auch in jedem Computerladen. Georg
> sollten auch 20m keine Rolle spielen So naheliegend die Ansicht wegen des Buzzwords "differenziell" auch sein mag, so falsch ist sie auch. Die 5 m ruehren von den Laufzeiten im Kabel her. Das kann selbst ein Cat 7 Kabel aber auch nicht besser. Billiger als ein RPi ist unter Umstaenden ein altes Notebook. Das kann man dann per WLAN/LAN und RDP in Fernbedienung nehmen. Das BIN/HEX-File muss man dann auf dieses Notebook kopieren und kann es dann mit STM32 ST-LINK Utility auf das Zielsystem flashen.
Mit einem Programmer über LAN habe ich mich die letzten Tage auch beschäfftigt, ich habe das mit einem F407 Board + Eth LAN8720 hinbekommen, etwa 20 € HW Kosten. Mit modifizierter Black Magic Probe Software in Mbed eingebaut. Das funktioniert sehr zuverlässig, nur der H743 spielt nicht richtig mit. Ich hatte da auch einen Thread aufgemacht weil ich erst RPi+STLink oder BMP nehmen wollte, aber der µC kann das auch in einem. Beitrag "Black Magic Probe für PC (hosted) in WSL kompilieren" Noch billiger wird es wenn das hier funktioniert: https://github.com/Ebiroll/esp32_blackmagic Dann aber über WLAN.
georg schrieb: > Die Extender sind USB-konform und erheblich billiger: > > https://de.rs-online.com/web/p/usb-extender/1448000 > > Die bekommt man auch in jedem Computerladen. Aber nicht so universell verwendbar wie mit einem CAT5 Kabel. 3 hintereinander stecken ist doch wohl Mist. Da ist die Variante ein beliebiges LAN-Kabel zu verwenden wesentlich angenehmer.
Larry schrieb: > So naheliegend die Ansicht wegen des Buzzwords "differenziell" > auch sein mag, so falsch ist sie auch. > > Die 5 m ruehren von den Laufzeiten im Kabel her. > Das kann selbst ein Cat 7 Kabel aber auch nicht besser. bei 5ns/m beträgt die Laufzeit 100ns bei 20m. 10m habe ich auch wenigstens und es geht zuverlässig. Die Laufzeit ist auch nicht das alleinige Kriterium. Solange die Signale sauber sind spielt es nicht die entscheidende Rolle ob sie 100ns früher oder später kommen. Sauber bleiben sie aber nichr mit den normalen USB-Treibern bei langen Leitungen. Die Treiber für die USB-Leitungen sind nicht für lange Leitungen ausgelegt und da hilft eine ordentliche Umsetzung und eine passendes Kabel schon. Bei Preisen von unter 20€ würde ich das ausprobieren bevor ich mir so ein Geraffel wie einen Raspberry antun würde.
Man kann auch einfach eine Kette aus Hubs bauen, das ist so schnell wie man will, und funktioniert zuverlässig. Wenn der letzte einer mit Netzteil ist (und idealerweise jeder (zweite) mittendrin auch), funzt das auch mit Festplatten ;) Für Daueranwendung würde sich evtl. empfehlen, z.B. einen Rpi mit VirtualHere dort zu parken, den kann man via LAN ansprechen und am PC als normalen USB-Port nutzen.
Erich schrieb: > Oder gibt es einen Flasher/Debugger mit LAN oder WLAN bis 200 €? Ein esp8266/esp32 mit passender Software?
Jan P. schrieb: > Ein esp8266/esp32 mit passender Software? habe ich doch schon verlinkt, gefällt dem Volk nicht.
Johannes S. schrieb: > Mit einem Programmer über LAN habe ich mich die letzten Tage auch > beschäfftigt, ich habe das mit einem F407 Board + Eth LAN8720 > hinbekommen, etwa 20 € HW Kosten. Ohne jetzt deine Arbeit bezüglich der BMP schlechtreden zu wollen, meine ich, dass eine Lösung mit einem RPi sehr viel einfacher ist (wenn auch vielleicht nicht unbedingt günstiger). OpenOCD fungiert doch per se als GDB-Server und wenn man in seiner GDB-Init "localhost" durch den "remote host" ersetzt, dann sollte das ohne weiteres funktionieren. Man muss eben nur vorher OpenOCD auf dem remote host (RPi, o.Ä.) starten.
OOCD muss man nur für jedes Target über die Konfiguration anpassen, BMP erkennt das beim SWD scan und fertig. Geht natürlich nur mit denen die in BMP eingebaut sind, aber das sind schon eine Menge wie die meisten STM, NXP, Nordic, EFM und andere. Für den RPi habe ich auch eine Portierung von BMP gefunden, ist aber recht alt. Dann ist noch interessant das der RPi MIMO kann was die meisten µC nicht können. Damit kann man SWD über SPI machen und ich habe einen Blog gefunden wo das mit 30 MHz läuft, auch nicht schlecht (da wurde auch OOCD benutzt). Und die Variante mit dem ESP32 habe ich auch gebaut, man muss nur die ganze ESP Umgebung mit esp-sdk, esp-idf und esp-rtos bauen. Dann will es ein neues cmake haben was nicht in der distri ist und gesucht oder selber gebaut werden muss. Aber es funktioniert, damit hat man für ein paar € einen Programmer/Debugger per WLAN. Mit einem F103 hat es funktioniert, nur mein H743 zickt rum, genau wie an meiner LAN Lösung. Der macht irgenwas anders, aber das ist mein Einzelschicksal und soll hier nicht das Thema sein.
Mach doch mal eine PR mit dem F407 SPI-SWD Algorithmus. Dann kann ich das mit einem F4 Disco oder F4/7 Nucleo-144 probieren.
Ja, gerne. Wenn möglich vorher mal über Discord quatschen, ist viel zu erklären... Aber solche Ausreißer sind nicht der Maßstab, BMP funktioniert mit den meisten uC Top und einfacher als oocd. Und auf dem F407 geht es auch nur mit Bitbanging, SPI Fullduplex mit Tricks kann nur der RPi. Im STM Forum gibts noch ein snippet für SPI senden/Bit Bang lesen. Aber ist hier OT. Der TO hat bestimmt schon eine USB Verlängerung bestellt.
Johannes S. schrieb: > Für den RPi habe ich auch eine Portierung von BMP gefunden, ist aber > recht alt. Dann ist noch interessant das der RPi MIMO kann was die > meisten µC nicht können. grr - SPI MIMO kollidiert mit Funk MIMO. Hast du mal 'ne URL dazu?
Wir haben auf Arbeit sehr gute Erfahrungen mit dem Teil hier gemacht: https://www.amazon.de/DeLock-Kabel-USB-Verlaengerung-aktiv/dp/B004271QB4 ~100 MBit mit knackigen Timings kein Problem, mehr haben wir noch nicht getestet. Auch mit STLink V2 mehrfach problemlos verwendet.
Ulli E. schrieb: > grr - SPI MIMO kollidiert mit Funk MIMO. Hast du mal 'ne URL dazu? https://medium.com/@ly.lee/openocd-on-raspberry-pi-better-with-swd-on-spi-7dea9caeb590
georg schrieb: > Es gibt auch USB over Ethernet, praktisch ohne Entfernungsbeschränkung, > aber das funktioniert nicht immer und ist auch viel teurer. ich programmiere meinen nano328p über Sharkoon USB Webserver 100/400 aber am Nano musste ich im Bootloader die Baudrate senken statt optiboot mit mit 1M, 57k6 geht grad so auch für wUSB hama.
temp schrieb: > Ich verwende bei mir so etwas in Verbindung mit einem J-Link EDU V8: > https://www.amazon.de/LogiLink-Verl%C3%A4ngerungskabel-%C3%BCber-CAT5-Meter/dp/B001TOG6MM Habe auch das Teil gekauft. Mit dem ST-Link habe ich es noch nicht probiert, aber mit dem Segger-Debugger geht es schon mal. Vielen Dank!
USB Extender sind so was wie Zufallsgeneratoren. Manchmal gibt es Konfigurationen, in denen sie funktionieren. Um das USB Signal anders zu verpacken und irgendwo hin zu tunneln, bräuchte man eine Zeitmaschine, sonst kann man das Protokoll nicht einhalten. Dementsprechend funktioniert das halt nur, wenn man Glück hat eine Gerätekombination zu benutzen, die mit der Protokollverletzung klar kommt. Was funktioniert, sind die USB Server. Also Remote Host Controller. Der hängt im Ethernet und der USB Host ist im USB Server drin, damit wird das Timing eingehalten und fast alle Geräte funktionieren damit.
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