Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Outen als Autist?


von Bloß_nicht_auffallen (Gast)


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Hallo Leute,

ich bin nicht geouteter Asperger/Hochfunktionaler Autist und arbeite in 
einem mittelständigen Unternehmen als Entwickler.

Früher habe ich alle ein bis drei Jahre meinen Arbeitgeber gewechselt, 
so das es nicht weiter aufgefallen ist. - War in fünfzehn Jahren in 7 
Unternehmen angestellt. Nie entlassen worden, sondern immer auf eigenen 
Wunsch gegangen!
Da ich starker Autodidakt bin, habe ich auch schon die verschiedensten 
Berufe ausgeübt - allerdings alle Technologie oder Physik lastig im 
Automotive/Luftfahrt/Militär-Sektor. Noch dazu attestiert man mir eine 
Hochbegabung (je nach Testung einen IQ 135-145). Dabei mit klaren 
Abstrichen im sprachlichen. Man hat mich als Kind für ein Legastheniker 
gehalten. - von sozialer Phobie ganz zu schweigen (das ich die 
Corona-Maßnahmen als gut empfinde, verwundert in dem Zusammenhang 
vermutlich auch niemand).

Jetzt bin ich aber seit gut zehn Jahren in einem Unternehmen, in dem 
bislang weder zu stark in soziale Konversationen noch Kollegen 
zusammenarbeiten musste sondern mich einfach nur um "die Arbeit" kümmern 
konnte. Meine alter Abteilungsleiter ist die einzige Person, der ich 
mich anvertraut hatte. Er hat, so denke ich auch dafür gesorgt, das ich 
einfach unter meinen Parametern gut funktionierte was vermutlich eine 
win-win Situation für uns beide war. Er hat aber jetzt das Unternehmen 
aus Altersgründen verlassen.

Und damit fangen meine Probleme an!
Die Neubesetzung ist ein Jungspurt der reißen will und dabei keine 
Vorerfahrung als Führungskraft hat. Noch dazu sind ihm die mir doch so 
wichtigen Regelwerke (gängige Normen) vollkommen egal und will u.A. das 
ich meine Arbeit auf für mich und dem Regelwerken entsprechend 
mangelhafte Qualität auslege. Das er damit gängige Normen und 
Sicherheitsregeln verletzt ist ihm bekannt und egal. Nur habe ich ein 
wirklich starkes mentales Problem damit, das ich etwas entwickle, was 
nicht der Norm entspricht.
Ich habe versucht mit der nächst höheren Instanz im Unternehmen zu 
sprechen - die kümmert es aber nicht. Und der Betriebsrat hat 
abgewimmelt und gesagt, ich soll direkt mit ihm die Konversation suchen. 
Das versuchte ich auch, mit einer schriftlichen Stellungnahme und 
Auflistung von nicht regelkonformen zusammenhängen. Das ist jetzt acht 
Wochen her, ohne Antwort. Es gab nur verbale Anspielungen in Meetings 
wie "da müssen wir unseren Prüfer xxx noch mal drüber schauen lassen, ob 
es ihm passt" oder "wenn wir das so machen, wird das nach xxx Aussage 
bestimmt Scheiße"...

Würde es etwas bringen, wenn ich mich outen würde? Wem sollte ich das 
gegenüber kund tun?
Hat das jemand ähnlich erfahren?

: Gesperrt durch Moderator
von Trommler auf Elektroautogalere (Gast)


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3 von 10 Trollpunkten.

von Detlef (Gast)


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Ne, nicht outen. So Leute wie der gibt's überall mal und mit denen hat 
jeder Probleme, egal, ob Autist oder nicht Autist.

von Bläser ohne Ständer (Gast)


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Ab sofort ist das Regelwerk von dem neuen Chef eben dein Regelwerk und 
du musst dich daran halten.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Bloß nicht Outen sonst muss du ja wieder wechseln........

Warum versuchst du krampfhaft daran festzu halten obwohl dir das nicht 
gut tut?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Detlef schrieb:
> So Leute wie der gibt's überall mal und mit denen hat jeder Probleme,
> egal, ob Autist oder nicht Autist.

Ich habe eher Probleme mit autistischen Kollegen, denn mit denen kann 
man ganz schlecht zusammenarbeiten.

von Bläser ohne Ständer (Gast)


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Viele denken sie sind Autist, dabei sind sie nur arrogante Besserwisser, 
die vielleicht etwas schlauer als der Durchschnitt sind, aber ihre 
Schläue nicht für ein Mehr an Produktivität umzusetzen wissen.

von dave4 (Gast)


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Sachlich argumentieren und nicht outen.
Warum: Nur die sachliche Argumentation kann die Situation  mit deinem 
Vorgesetzt klären. Rechne aber damit, dass er/die Firma sich bewusst 
entscheiden kann Qualität und Normen gegen "Effizienz" einzutauschen.

Warum nicht outen: Es wird vermutlich deinen Standpunkt schwächen; von 
wegen "Der kann nichts dafür, dass er so empfindlich ist"

von Senf D. (senfdazugeber)


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dave4 schrieb:
> Sachlich argumentieren und nicht outen.

Kann ein Autist überhaupt nicht-sachlich, also emotional argumentieren? 
Ich vermute mal eher nicht.

von Dietmar S. (Gast)


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Outen würde ich mich bestenfalls beim Einstellungsgespräch. Nachträglich 
finde ich das jedoch eine äußerst schlechte Idee.

von Krawumps (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Warum versuchst du krampfhaft daran festzu halten obwohl dir das nicht
> gut tut?

Das hat mit meinen Ticks zu tun. Ich kann die Gedanken nicht los werden, 
was passiert, wenn etwas, das ich entwickelt habe, einen Defekt 
aufweist.

Bläser ohne Ständer schrieb:
> Viele denken sie sind Autist, dabei sind sie nur arrogante Besserwisser,
> die vielleicht etwas schlauer als der Durchschnitt sind, aber ihre
> Schläue nicht für ein Mehr an Produktivität umzusetzen wissen.

Ich bin es attestiert! Auch bin ich in Therapie!

von Olaf Mertens (Gast)


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Nach dem Outing ist aber die Gefahr groß, dass dich dein neuer Chef 
früher oder später entlassen wird.

von Olaf Mertens (Gast)


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Krawumps schrieb:
> Das hat mit meinen Ticks zu tun.

Bist du auch Autist, genauso wie der TO?

von KrawumpsBloß_nicht_auffallen (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Kann ein Autist überhaupt nicht-sachlich, also emotional argumentieren?
> Ich vermute mal eher nicht.

Das Problem ist, das mir sehr schnell die Worte ausgehen. Viele denken 
dann allerdings auch, wie gerade schon erwähnt, ich sei arrogant und ein 
Besserwisser.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Krawumps schrieb:
> Ich bin es attestiert! Auch bin ich in Therapie!

Na dann besprich dein Problem doch am besten mit deinem Therapeuten 
anstatt hier im Forum
herumzutrollen. Damit ist allen geholfen, und sie lebten glücklich bis 
ans Ende ihrer Tage.

von Realist (Gast)


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Bloß_nicht_auffallen schrieb:
> ich bin nicht geouteter Asperger/Hochfunktionaler Autist und arbeite in
> einem mittelständigen Unternehmen als Entwickler.

Bloß_nicht_auffallen schrieb:
> Noch dazu attestiert man mir eine Hochbegabung (je nach Testung einen IQ
> 135-145).

F.B. bist du es? Hast du zufällig einen abgrundtiefen Hass gegenüber 
allen IG Metallern?

von DoS (Gast)


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Behinderungen musst Du beim Bewerbungsgespräch angeben, oder Du hast 
keine.

von Nico F. (Gast)


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Vor Arbeitskollegen und Vorgesetzten niemals Schwäche zeigen. Man 
versucht immer wieder daraufhin zu sensibilisieren aber das ist 
Schwachsinn. Die freie Wirtschaft ist böse und hart.

von Nick M. (Gast)


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Besprich das zuallererst mit deinem Therapeuten / Psychologen oder 
wasauchimmer. Aber nicht hier. Der Anteil der niedrig sozialkompetenten 
Leute hier ist erschreckend.
Dann würde ich in deiner Firma das Thema zuallererst über die 
Personalabteilung angehen.

PS:
SAP stellt z.B. sehr gerne Autisten ein. Und scheinbar für beide Seiten 
recht erfolgreich.

von 🐧 DPA 🐧 (Gast)


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Wenn du jemandem Sagst, dass du etwas hast, werden die die es wissen 
dich nach deren Vorurteilen so behandeln, wie sie es für angebracht 
erachten, unabhängig davon, was tatsächlich nötig wäre. Solange du also 
nicht auf Sonderbehandlungen angewiesen bist, würde ich empfehlen, 
nichts zu sagen.
Höchstens beim Vorstellungsgespräch sollte man sowas eventuell erwähnen,
und dann möglichst vertraulich behandeln lassen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf Mertens schrieb:
> Krawumps schrieb:
>> Das hat mit meinen Ticks zu tun.
> Bist du auch Autist, genauso wie der TO?
Lieber autistischer TO. Es wundert mich, dass du zwar fein säuberlich 
Normen beachten willst, aber mit den simplen Nutzungsbedingungen in 
der Form "Nur 1 Nutzername pro Thread" leicht erkennbare Schwierigkeiten 
hast.

Senf D. schrieb:
> Na dann besprich dein Problem doch am besten mit deinem Therapeuten
> anstatt hier im Forum herumzutrollen.
So sehe ich das auch.

: Bearbeitet durch Moderator
von Nick M. (Gast)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:
> Solange du also
> nicht auf Sonderbehandlungen angewiesen bist, würde ich empfehlen,
> nichts zu sagen.

Autisten haben meistens Probleme die Emotionen Anderer zu erkennen. Da 
läuft dann die Kommunikation völlig daneben. Auch kommt oft eine 
Reizüberflutung von aussen dazu, die wollen also oft einfach in Ruhe 
arbeiten können. Und die Arbeit wollen sie dann einfach perfekt machen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Nick M. schrieb:
> Autisten haben meistens Probleme die Emotionen Anderer zu erkennen.

und fühlen sich bisweilen von mir bedroht

von F. B. (finanzberater)


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Senf D. schrieb:
> Ich habe eher Probleme mit autistischen Kollegen, denn mit denen kann
> man ganz schlecht zusammenarbeiten.

Kannst du näher erläutern, was dein Problem mit autistischen Kollegen 
ist?


Realist schrieb:
> Bloß_nicht_auffallen schrieb:
>> Noch dazu attestiert man mir eine Hochbegabung (je nach Testung einen IQ
>> 135-145).
>
> F.B. bist du es?

Nein. Mir wurde ein mathematischer IQ von über 150 attestiert.

von DoS (Gast)


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Nick M. schrieb:
> 🐧 DPA 🐧 schrieb:
> Solange du also
> nicht auf Sonderbehandlungen angewiesen bist, würde ich empfehlen,
> nichts zu sagen.
>
> Autisten haben meistens Probleme die Emotionen Anderer zu erkennen. Da
> läuft dann die Kommunikation völlig daneben. Auch kommt oft eine
> Reizüberflutung von aussen dazu, die wollen also oft einfach in Ruhe
> arbeiten können. Und die Arbeit wollen sie dann einfach perfekt machen.

Dann ist die freie Wirtschaft nix für Dich. Da zählt Geschwindigkeit.

von TOR Bläser (Gast)


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Tipp: TOR und VPN tricksen die Mods aus

von Nick M. (Gast)


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DoS schrieb:
> Dann ist die freie Wirtschaft nix für Dich. Da zählt Geschwindigkeit.

Du hättest dir die Klassifizierung "hoch funktional" vorm Abschicken 
deines "Beitrages" durch den Kopf gehen lassen sollen.

von Wühlhase (Gast)


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Sofern das kein Trollthread ist (wenn ja wäre er immerhin interessant):

An deiner Stelle würde ich bezüglich Autismus die Klappe halten. Einfach 
deshalb, weil es dir in keiner Weise dient.

Und weil du Recht hast: Normen gibt es nicht umsonst, und einerseits 
Normeneinhaltung versprechen aber nicht halten (können) geht gar nicht. 
Solche Firmen haben m.M.n. keine Existenzberechtigung, sie setzen ihre 
Kunden (ohne deren Wissen) unnötigen Risiken aus - das ist Betrug - und 
unter Umständen gefährden sie Menschenleben.

Ich sehe zwei Möglichkeiten:
a)
Suche dir einen neuen Job.

b)
Lerne, an deinen Problemen zu wachsen und leiste erbitterten Widerstand. 
Wenn dein Vorgesetzter dumme Bemerkungen in Besprechungen macht, dann 
lerne dich mit ihm zu streiten. Kontere seine Bemerkungen (sachlich!), 
gerne auch unter lautstarkem Stimmeinsatz und vor Publikum.
Und da das durchaus riskant ist, fahre Mögichkeit a) nebenher.

von Ludwig Lustlos (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bloß_nicht_auffallen schrieb:
> Würde es etwas bringen, wenn ich mich outen würde? Wem sollte ich das
> gegenüber kund tun?

Was willste Dich noch outen, wenn dir jeder ansieht das du nicht ganz 
normal bist ...

Wenn du deinen Behinderung 'versilbern' willst, beispielsweise um einen 
behindertenausweis zu ergattern, musste Dich an das Sozialamt oder die 
Rentenkasse wenden.

https://autismus-kultur.de/autismus/recht/grad-der-schwerbehinderung-bei-autismusasperger-syndrom-aenderung-1-1-2011.html

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was soll outen helfen ? Wer der Typ ein Idiot ist und Scheisse will gibt 
es zwei Moeglichkeiten, auch fuer normale Leute :

Spuren und liefern, oder eben nicht & gehen. Soll er seinen Muell selbst 
machen.

von Al-Koholoida (Gast)


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du hast bessere Chancen im Beruf wenn du dich als Cuckold outest :<

von B.L. (Gast)


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Viele Aspis merken sehr wohl, dass sie "anders" sind, bekommen aber
erst oft jenseits der 30 die eindeutige Diagnose "Asperger-Autismus".

Ich hatte hier im Mehrfamilienhaus eine Wohnungsnachbarin, die im
Treppenhaus zwar stets sehr freundlich grüsste, aber trotzdem immer
mal wieder durch ihr merkwürdiges Verhalten recht unangenehm auffiel.

Nach einem guten halben Jahr - genauer Beobachtung ihrer Verhaltens-
weisen - war ich mir ziemlich sicher, dass es sich um eine Aspi
handelte. Mit ewa 36 änderte sich ihr Verhalten abrupt hin zum Positven.
Da hatte sie wohl endlich die korrekte Diagnose erhalten und konnte
so besser mit ihrem "Anderstsein" umgehen.

Ich fand dann auch heraus, dass die Frau als promovierte Naturwissen-
schaftlerin beruflich sehr erfolgreich im In- und Ausland in der
Forschung tätig war. Heute arbeitet sie als Hochschullehrerin an einer 
westdeutschen Uni

von B.L. (Gast)


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> Mir wurde ein mathematischer IQ von über 150 attestiert.

Das korreliert dann oft mit einem weit unterdurchschnittlichen
sozialen IQ. ;-)

von Around the World (Gast)


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F. B. schrieb:
> Nein. Mir wurde ein mathematischer IQ von über 150 attestiert.

Da sollte das IGM-Salär doch reine Formsache sein. Quasi die 
Basisentlohnung wo man noch schaut, was zusätzlich noch geht...

Oder korrelieren IQ und Entgelt umgekehrt proportional?
IQ von GZUZ und Bushido ist in Summe wohl <150. Gehalt deutlich über 
Tarif.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "BloNi" (dieer Spitzname ist kürzer)

> Würde es etwas bringen, wenn ich mich outen würde?
Angenommen, die vervollständigte Frage wäre "würde es MIR etwas 
bringen?"
Dann rate ich ab von Irritationen um Deutungen.
Denn den Arbeitgeber interessieren Ergebnisse, sowie dessen 
Führungskräfte die Probleme, die sie eben nicht haben wollen. So kommt 
es dann zum Abgasskandal. Sowie zuvor zur Explosion des Spaseshuttle 
"Challenger".

Aber sehr rate ich, dem Boss zu geben, was er verlangt - und jeden 
Verstoß gegen den Arbeitsvertrag zu meiden.
Wenn dem Boss ungeschriebene Regeln schnuppe sind - er hat das Recht 
dazu. Ihm zu widersprechen wäre ein Verstoß gegen den Arbeitsvertrag.

Wenn dem Boss eine Regel laut Qualitätsmanagementhandbuch Schnuppe sein 
sollte und dem Arbeitgeber daraus ein Schaden droht - diesen muss der 
Mitarbeiter vermeiden. Also seinen Chef unauffällig auf den drohenden 
Schaden aufmerksam zu machen - und ihn zu fragen, was Du tun könntest, 
diesen Schaden zu vermeiden und doch zu tun, was er wollte. Möglichst 
schriftlich, beginnend mit dieser Pflicht. Schon wäre er in der 
Zwickmühle.
Nie in Vergessenheit geraten lassen, dass Du Deinen Arbeitsvertrag 
einhältst und das fortführen willst. (Das ist nun mal die wichtigste 
"Regel" des Arbeitnehmers.)

Sollte Dein Chef von Dir einen Verstoß gegen Deinen Arbeitsvertrag 
verlangen, wie bei Abgasskandal und Challenger-Katastrophe passiert, 
dann hat der Betriebsrat sich dafür Zeit zu nehmen. Sollte er sich 
weigern, seinen Betreuer bei der Gewerkschaft um Rat fragen. (Dabei aber 
die Geheimhaltungspflicht wahren.)

Anhang zu den Deutungen: Nach den Wikipedia-Beiträgen zu Autismus und 
Asperger bezeichnet keine der beiden Bezeichnungen eine Krankheit, die 
ein Pathologe feststellen könnte. (Allenfalls deren Folgen.)
Sondern Psychiater deuten Beobachtungen nach irgendwelchen 
Punktekatalogen, wie X Punkte gleich Neurose, x+1 Punkte gleich 
Psychose.
Wechen Effekt hat das auf die die Belange des Arbeitgebers? Solange Du 
ihm mehr einbringst, als Du ihm kostest, möchte er Dich behalten.
Ich gestehe, mich als Linkshänder auch nicht geoutet zu haben.

Ciao
Wolfgang Horn, einer der mal Ärger hatte, weil er sich der Anweisung 
widersetzt hatte, ein Protokoll zu fälschen.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Mit IQ 130+ melde Dich bei Mensa an, geh zu deren Stammtischen und hör 
Dir deren Autisten und deren Geschichten an.

Mit IQ 145+ hast Du natürlich mehr Auswahl, die Personenanzahl ist aber 
dagegen relativ klein.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Glückwunsch, Du hast jetzt ein Gratisticket für 
Persönlichkeitsentwicklung gewonnen. - Das soll heißen:

Mach einfach, was von Dir verlangt wird, ohne zu widersprechen. Du musst 
verstehen, dass Dein Beruf keine verantwortungsvolle Aufgabe, sondern 
ein Spiel ist. Das, was Du dort entwirfst, wird nie in Produktion gehen. 
Es ist nur eine Übung. Es geht darum, die eigenen mentalen Barrieren zu 
überwinden.

Eigentlich bist Du kein Autist. Das ist eine Anankastische 
Persönlichkeitsstörung! Du bist zwanghaft perfektionistisch und hast 
Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte, wenn Du Dich nicht daran 
hältst, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Angenommen, Du findet 
jemanden schwer verletzt und der einzige Verbandkasten, den Du hast, hat 
ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum. Wie würdest Du entscheiden? 
Würdest Du den Menschen verbluten lassen, nur weil der Verbandkasten zu 
alt ist und Du ihn deshalb nicht mehr verwenden solltest?

Das, was Du dort machst, ist eigentlich gar nicht Dein Job. Es ist eine 
Weiterbildung, wovon Du nur nichts weißt. Der neue Chef ist eigentlich 
ein externer Trainer, der die diese Aufgaben gibt, damit Du über Deinen 
eigenen Schatten springst.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Krawumps schrieb:
> Rainer S. schrieb:
>> Warum versuchst du krampfhaft daran festzu halten obwohl dir das nicht
>> gut tut?
>
> Das hat mit meinen Ticks zu tun. Ich kann die Gedanken nicht los werden,
> was passiert, wenn etwas, das ich entwickelt habe, einen Defekt
> aufweist.

Das kann immer passieren, auch wenn du alles richtig gemacht hast.
Die Schwierigkeit besteht darin, sich auf diese Unsicherheit 
einzulassen.

Wenn dann (wie gefordert) irgendwelche Normen nicht eingehalten werden 
ist das nichts "total anderes". Ja, es werden Bauteile stärker auf Kante 
betrieben, näher am Limit, rechts der vorgegebenen Kurve. Aber dadurch 
geht nicht sofort alles kaputt sondern nur die 
Ausfallwahrscheinlichkeiten verschieben sich.

Auch die Grenzwerte in Normen sind nicht vom Himmel gefallen sondern 
wurden irgendwann auf Werte festgelegt, wo halt "mit an Sicherheit 
grenzender Wahrscheinlichkeit" alles OK ist.

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Krawumps schrieb:
> Ich bin es attestiert! Auch bin ich in Therapie!

Beweise - Attest! Mein Lieber ...

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Bloß_nicht_auffallen schrieb:
> ich bin nicht geouteter Asperger/Hochfunktionaler Autist und arbeite in
> einem mittelständigen Unternehmen als Entwickler.

Du tust mir leid - es gibt schöne Stellen als Hofkehrer - da kannst Du 
prima philosophieren. Auch über die deutsche Sprache.

: Bearbeitet durch User
von Trommler auf Elektroautogalere (Gast)


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Aus ists für den Outist. Jetzt macht den dämlichen Trollthread endlich 
dicht, das ist ja nicht zu aushalten hier dieses enddumme Gelaber.

von Nick M. (Gast)


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Trommler auf Elektroautogalere schrieb:
> das ist ja nicht zu aushalten hier dieses enddumme Gelaber.

Ist das eine Aufforderung deine Beiträge hier zu löschen?

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Bloß_nicht_auffallen schrieb:
> ich bin nicht geouteter Asperger/Hochfunktionaler Autist ...

Grundsätzlich würde ich die Welt nicht in Autisten und nicht-Autisten 
einteilen. Gibt nicht nur schwarz-weiß! Jeder hat autistische Facetten, 
mehr oder weniger ausgeprägt.

Schwäche zeigen wird von manchen Chefs (oder auch Kollegen) schnell 
ausgenutzt. Ich würde also maximal 'autistische Tendenzen' zugeben. Wenn 
überhaupt. Und dann im persönlichen Gespräch, nachdem man den anderen 
eingeschätzt hat (was einem Asperger vermutlich schwer fällt).

> Noch dazu attestiert man mir eine Hochbegabung (je nach Testung einen IQ
> 135-145).

Und das würde ich nicht so raushängen lassen.

von Dirk K. (knobikocher)


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Bloß_nicht_auffallen schrieb:
> Noch dazu sind ihm die mir doch so
> wichtigen Regelwerke (gängige Normen) vollkommen egal und will u.A. das
> ich meine Arbeit auf für mich und dem Regelwerken entsprechend
> mangelhafte Qualität auslege. Das er damit gängige Normen und
> Sicherheitsregeln verletzt ist ihm bekannt und egal.

Entwicklungsziele schriftlich definieren (Pflichtenheft), darin Vor- und 
Nachteile (Nichteinhaltung der Normen) auflisten und diese 
Entwicklungsziele absegnen lassen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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medizinische Befunde haben keinen Aussenstehenden zu interessieren!

Beitrag #6422789 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Eulenspiegel (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Besprich das zuallererst mit deinem Therapeuten / Psychologen oder
> wasauchimmer

Bitte beachte dies.

Aus dem Kontext heraus:

>  Noch dazu sind ihm die mir doch so
wichtigen Regelwerke (gängige Normen) vollkommen egal und will u.A. das
ich meine Arbeit auf für mich und dem Regelwerken entsprechend
mangelhafte Qualität auslege. Das er damit gängige Normen und
Sicherheitsregeln verletzt ist ihm bekannt und egal. Nur habe ich ein
wirklich starkes mentales Problem damit, das ich etwas entwickle, was
nicht der Norm entspricht.

würde dir eine Berufung auf dein Nervenkostüm nicht helfen. Dies ist ein 
Problem, das starke Charaktäre braucht und auch eine Chance, Leadership 
zu ergreifen, denn dem neuen inkompetenten Jungspund Paroli zu bieten, 
das wäre jetzt die Aufgabe der Senior-Engineers. Paroli heißt in diesem 
Fall, dass man einen Case bauen müsste, der mittel- bis langfristige 
negative Effekte auf die Tätigkeit des Unternehmens demonstrieren würde; 
mit dieser wasserdichten Fallstudie müsste man entweder den Juniorchef 
überzeugen oder  wiederrum seine Chefs/die Geschäftsleitung. Was "jetzt" 
ist, interessiert in der Führung keine Sau, denn dieses Kind ist schon 
in den Brunnen gefallen, aber wenn das "nächste" Geld infrage steht, 
dann kommen Steine ins Rollen.

von Nick M. (Gast)


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Eulenspiegel schrieb:
> würde dir eine Berufung auf dein Nervenkostüm nicht helfen.

Er soll sich nicht darauf berufen, sondern es berücksichtigen.
Und der erfolgversprechendere Weg ist, Konfrontationen aus den Weg zu 
gehen aber die Situation trotzdem zu lösen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Nick M. schrieb:
> Und der erfolgversprechendere Weg ist, Konfrontationen aus den Weg zu
> gehen aber die Situation trotzdem zu lösen.

Nein, man kann im echten Leben nicht vor allem davonlaufen. Man muss 
sich Konfrontationen auch stellen wie ein Mann. Anders geht es nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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Bloß_nicht_auffallen schrieb:
> Und damit fangen meine Probleme an!
> Die Neubesetzung ist ein Jungspurt der reißen will und dabei keine
> Vorerfahrung als Führungskraft hat. Noch dazu sind ihm die mir doch so
> wichtigen Regelwerke (gängige Normen) vollkommen egal und will u.A. das
> ich meine Arbeit auf für mich und dem Regelwerken entsprechend
> mangelhafte Qualität auslege. Das er damit gängige Normen und
> Sicherheitsregeln verletzt ist ihm bekannt und egal.

Ein wirklich schlechter Trollversuch.

Kein Vorgesetzter steht neben dem Entwickler und achtet darauf, dass man 
irgendwelche Normen nicht einhält. Also kann man sie auch ganz einfach 
einhalten, so wie bisher.

von Tüddel (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Kein Vorgesetzter steht neben dem Entwickler und achtet darauf, dass man
> irgendwelche Normen nicht einhält. Also kann man sie auch ganz einfach
> einhalten, so wie bisher.

Hast du gesehen, in welchen Branchen der TO arbeitet?

Bloß_nicht_auffallen schrieb:
> Technologie oder Physik lastig im
> Automotive/Luftfahrt/Militär-Sektor

Da reichen die Normen sehr weit. Das fängt schon mit der Benutzung 
qualifizierter Bauteile an... Ein Automotive oder Mil qualifizierter 
Kondensator kostet schon 10-1000 mal so viel wir etwas aus dem 
kommerziellen Sektor. Das sieht man ihm von außen aber nicht an.
Ähnlich kann es auch mit der Softwareentwicklung sein - siehe Boing oder 
der Diesel-Skandal.

Ich habe da gerade noch den Fall vor Augen, bei dem ein Hersteller für 
Brustimplantate aus Kostengründen das falsche (Sanitär?)Silikon benutzt 
hat. Oder die Brücke in Italien, die aufgrund von Pfusch und Kostendruck 
kollabiert ist.

Das angesprochene Thema kann man beliebig weiter spinnen und es sind 
immer mehr als eine Person involviert. Von daher kann ich das dem TO 
durchaus als glaubhaft abnehmen! - Was aber eigentlich auch jeden 
erschüttern sollte!

von Joachim B. (jar)


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Mark B. schrieb:
> Kein Vorgesetzter steht neben dem Entwickler und achtet darauf, dass man
> irgendwelche Normen nicht einhält.

Es soll schon Vorgesetzte gegeben haben die nach einer Layoutänderung 
keinen totalen Neutest genehmingt haben weil Vortests ja schon 
abgeschlossen waren.
Folge 1000 Baugruppen für den Schrott, dem Hersteller konnte man nicht 
mal was weil vom vorgegebenen Layout abgewichen wurde!

Wenns doof läuft wird der Entwickler gefeuert und der Vorgesetzte zu 
Höherem weggelobt!

: Bearbeitet durch User
von Senf D. (senfdazugeber)


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Tüddel schrieb:
> Von daher kann ich das dem TO durchaus als glaubhaft abnehmen! - Was
> aber eigentlich auch jeden erschüttern sollte!

Ja. Es erschüttert mich in der Tat, dass du den Threadersteller als 
glaubhaft einstufst und ihm seine Geschichte abnimmst.

von F. B. (Firma: Finanzberater) (thomas1112)


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Ich würde dem TE raten es mal in einer größeren Firma zu versuchen.
Es gibt dort folgende Vorteile:
- freigestellter Betriebsrat mit Schwerbehindertenvertretung
- speziellere Aufgabengebiete und bessere Wechselmöglichkeiten
- mehr Toleranz für Diversität

von Senf D. (senfdazugeber)


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F. B. schrieb:
> Ich würde dem TE raten es mal in einer größeren Firma zu
> versuchen. Es gibt dort folgende Vorteile:
> - freigestellter Betriebsrat mit Schwerbehindertenvertretung
> - speziellere Aufgabengebiete und bessere Wechselmöglichkeiten
> - mehr Toleranz für Diversität

Der letzte Punkt steht aber nur auf dem Papier, denn diese Toleranz 
hängt an den Menschen, die dort arbeiten, und das sind ganz normale 
Menschen von nebenan.

von Mark B. (markbrandis)


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Tüddel schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Kein Vorgesetzter steht neben dem Entwickler und achtet darauf, dass man
>> irgendwelche Normen nicht einhält. Also kann man sie auch ganz einfach
>> einhalten, so wie bisher.
>
> Hast du gesehen, in welchen Branchen der TO arbeitet?

Gerade das macht es ja extrem unglaubwürdig.

Man kann sicherheitsrelevante Produkte gar nicht alleine herstellen. 
Damit man eine Zulassung erhält, muss man Dokumente verfassen, diese 
müssen reviewt werden. Was entwickelt wurde, muss auch von einer anderen 
Person getestet werden als von derjenigen die es entwickelt hat. Das 
alles kann niemand alleine durchziehen. Und ebensowenig kann ein 
Vorgesetzter recht weit unten in der Hierarchie mal eben alleine 
entscheiden, dass man sich jetzt einfach mal nicht mehr an die 
entsprechenden Normen hält.

von F. B. (Firma: Finanzberater) (thomas1112)


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Senf D. schrieb:
> Der letzte Punkt steht aber nur auf dem Papier, denn diese Toleranz
> hängt an den Menschen, die dort arbeiten, und das sind ganz normale
> Menschen von nebenan.

Es sind normale Menschen die aber die Firmenkultur (unbewusst) 
übernehmen. Der Gruppendruck sorgt dafür, dass (fast) niemand einen 
anderen Mitarbeiter aus Diversitätsgründen angeht, sei es Geschlecht, 
Nationalität, Behinderung usw.

von Senf D. (senfdazugeber)


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F. B. schrieb:
> Es sind normale Menschen die aber die Firmenkultur (unbewusst)
> übernehmen. Der Gruppendruck sorgt dafür, dass (fast) niemand einen
> anderen Mitarbeiter aus Diversitätsgründen angeht, sei es Geschlecht,
> Nationalität, Behinderung usw.

Direkt angehen natürlich nicht, aber so eine Ausgrenzung funktioniert 
auf subtile Art und Weise. Ich sehe hier ausnahmsweise keine 
Unterschiede zwischen großen und kleinen Unternehmen.

von Larö (Gast)


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F. B. schrieb:
> - freigestellter Betriebsrat mit Schwerbehindertenvertretung

Tja, nur müsste man dafür auch erst einmal eingestellt werden.

Und das klappt unter den Umständen garantiert.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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F. B. schrieb:
> Der Gruppendruck sorgt dafür, dass (fast) niemand einen
> anderen Mitarbeiter aus Diversitätsgründen angeht, sei es Geschlecht,
> Nationalität, Behinderung usw.

Oder für das Gegenteil.

BTW: Warum sollte man jemanden "angehen", wenn man diese Zeit, in der 
man selbiges macht, auch zum Arbeiten bzw. zum Karriere machen nutzen 
könnte?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tüddel schrieb:
> Hast du gesehen, in welchen Branchen der TO arbeitet?
DU selbst bist der TO.
Hast du das nicht gemerkt? Ich schon! Schluss jetzt.

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