Servus zusammen! Hab ein kleines Problemchen...hab mir einen Induktionserhitzer gebaut mit einem Eigenbau Schwingkreiskondensator aus 30my PP Folie und Alufolie. Wenn das Teil läuft und ich die Frequenz in Richtung Resonanzfrequenz dreh, bekommt der Kondensator Kavitation (nicht wirklich, hört sich aber so an ;-). Ich denk mal das ist die Luft zwischen den Lagen die ständig rein- und rausgepresst wird, weil nicht vakuumvergossen. Wenn alles kalt ist, schaff ich am Eingang (230 V) gerade mal 3-4 A bevor meine Schutzschaltung anspringt, wenn der Kondi warm gelaufen is schaff ich auch 25 A am Eingang. Die Energie wird über einen Ringkerntrafo auf den sekundärseitigen Schwingkreis übertragen, Übersetzung ist derzeit 14. Ich hab bemerkt, dass das Gerät als Stromwandler arbeitet...d.h. Eingangsstrom x 14 = Strom sekundär...sind dann sek. 280A bei 20A Eingang (wills ja primärseitig nicht übertreiben). Hab noch geplant die Übersetzung auf 20 zu erhöhen...das wären dann 400A. Ich möchte gern einen/mehrere andere Kondis verbauen, damit ich das Problem nicht hab. Ich brauch mindestens 2uF, besser mehr, damit ich mit der Resonanzfrequenz ein wenig runter komm (derzeit bei ca 72 kHz, würde aber gern noch kleinere Spulen anschliessen aber ich weiss nicht bis zu welcher Frequenz die beiden SKM300GB124D das mitmachen). Woher weiss ich, wieviel Strom die Kondensatoren aushalten? Es gibt bei z.B. Wima im DB diese Diagramme mit der zul. Spannung über der Frequenz. Kann man daraus auch den zul. Strom ableiten? Hab ja auch schon ein wenig rumgeschaut, mir erscheinen die MKP-4, 1600V, 220nF, 28 Stück parallel recht gut dafür?! Oder wären X2, jew. 2 in Reihe besser? Oder doch 6 Stück von den Snubbern?: https://www.aaaa-electronic.de/products.php?High-Pulse-low-ESR-Snubber-Cap-MKP-Kondensator-1-F-2000VDC-700VAC-5-1-x&cPath=7 Der Gesamtquerschnitt der Beinchen bei den 28 MKP-4 (d=0,8mm) mit ca 14mm2 erscheint mir ein bisschen wenig?! Oder ist das eher sekundär? ...günstig muss es sein...wie immer ;-P Danke schon mal! Gruss
Hermann S. schrieb: > Es gibt bei > z.B. Wima im DB diese Diagramme mit der zul. Spannung über der Frequenz. > Kann man daraus auch den zul. Strom ableiten? Genau daraus.
hinz schrieb: > Hermann S. schrieb: >> Es gibt bei >> z.B. Wima im DB diese Diagramme mit der zul. Spannung über der Frequenz. >> Kann man daraus auch den zul. Strom ableiten? > > Genau daraus. Ja das ist schon merkwuerdig, stimmt aber. Schlussfolgerung: Parallelschwingkreis und Serienschwingkreise stellen daher besondere Anforderungen an die Bauelemente. Das wurde in der Ausbildung einfach unterschlagen!
Ok...d.h. wenn ich mich lt. DB innerhalb der specs von Frequenz und Spannung bewege, passt auch der Strom? Oder wie genau leite ich aus den Diagrammen den Strom ab? Das is quasi n Serienschwingkreis. Mein Ausbildungsberuf ist Werkzeugmacher...von dem her hab ich keine Ahnung was bei Elektronikern in der Ausbildung gelehrt wird :-)
Also Beispiel für mich zum Verständnis: DB: https://www.wima.de/wp-content/uploads/media/d_WIMA_MKP_4.pdf Annahme: Kondensator mit 1000V, 0,22uF, Fmax 50 kHz —> bei 50 kHz dürfen max. 50V Ueff anliegen?! -dabei fliesst ein Strom X... Blindwiderstand sind das bei gegebenen Umständen 14,46 Ohm —> I = 50V/14,46Ohm = 3,46A Ist meine Annahme so richtig? D.h. ich bräuchte über 100 Kondensatoren parallel?!
Hallo hinz schrieb: > Hermann S. schrieb: >> Es gibt bei >> z.B. Wima im DB diese Diagramme mit der zul. Spannung über der Frequenz. >> Kann man daraus auch den zul. Strom ableiten? > > Genau daraus. Indem man jenen Wert mit diesen dort multipliziert...? Bist du Berufsschullehrer oder Ausbilder? Die hatten (haben?) nämlich genau solche nutzlosen Antworten drauf - also Hermann da fehlt noch der entschiedene Teil - und nein deine vermutliche Auffassung über Fleiß, wie man lernt und Anspruchsdenken interessieren Null Komma Null. Beweis das ich mit meinen "Angriff2 auf dich unrecht habe indem du es anhand eines realen Datenblatt erklärend (also nicht nur ne Formel hin klatschen und Werte einsetzen) vorrechnest - so funktioniert nämlich helfen - gerade für Leute die keine Ahnung haben wie z.B. ein Werkzeugmacher, aber auch für den E-Techniker wenn er es denn vergessen hat bzw. schon seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt hat... Realist
Realist schrieb: > Beweis das ich mit meinen "Angriff2 auf dich unrecht habe Und sonst gehts dir noch gut?
Hermann S. schrieb: > Ist meine Annahme so richtig? Ja. > D.h. ich bräuchte über 100 Kondensatoren parallel?! Möglich. Hast du die Spannung denn gemessen?
Ok, Danke erstmal! Spannung bin ich auf jeden Fall drüber, hab aber bei „Volllast“ noch nicht gemessen. Bei Teillast hab ich mal ca. 100Vpp Sinus gemessen. Ich versteh das Diagramm noch nicht ganz...jetzt könnt ich mir denken...nimmst z.B. 4x 0,22uF in Reihe, dann hast ja ne höhere Spannungsfestigkeit...aber der Strom bleibt ja gleich. Gut, die Kapazität verringert sich bei Serienschaltung...aber bei Parallelschaltung wirds ja mehr. Muss ich eine Serien- oder Parallelschaltung im DB beachten?
Hermann S. schrieb: > Bei Teillast hab ich mal ca. 100Vpp Sinus gemessen. Mit einem Oszi? > Muss ich eine Serien- oder Parallelschaltung im DB beachten? Bei Serienschaltung liegt an jedem Kondensator nur ein Teil der Spannung an. Und bei Parallelschaltung fließt durch jeden Kondensator nur ein Teil des Stroms.
Hermann S. schrieb: > Bei Teillast hab ich mal ca. 100Vpp Sinus gemessen. Dass das effektiv nur 35V sind, ist dir klar?
Dann schalte doch einfach 20 Stück 0,1uF Kondensatoren parallel. Das kostet dann zwar Geld, aber für ein Einzelstück ist das doch ok. Dann hast du weniger Induktivität im kapazitiven Anteil des Schwingkreises und die Querschnittsfläche der Anschlussdrähte verzwanzigfacht sich sogar. Dadurch steigt die Güte des Schwingkreises und somit der Wirkungsgrad. Insbesondere dann, wenn die Kondensatoren sternförmig angeordnet werden und dadurch nahezu punktförmige Anschlüsse entstehen. Gerade im HF-Bereich wird viel Knoffhoff über Feinmechanik gelöst.
Rübezahl schrieb: > Gerade im HF-Bereich wird viel Knoffhoff über Feinmechanik gelöst. Naja, beim TE ist das ja noch Wackelstrom. ;-)
Ja, hab ich mit einem Oszi gemessen, wenn auch nur mit einem billigen. Ah hoppla...fieser Denkfehler...war bei ~71V. Aber wie gesagt, war bei Teillast und bei Vollast wird die Spannung höher sein...ich werd später mal alles nachmessen...dann kann ich die genauen Spannungswerte bei gegebenen Strom liefern. Ok...ich glaub ich habs verstanden...über die Frequenz und der Kapazität die maximale Spannung ermitteln...Blindwiderstand bei geg. Frequenz und Kapazität ausrechnen und daraus über Ohmsches Gesetz den maximal zulässigen Strom ausrechnen. Dann muss man halt schauen, welchen zu erwartenden Strom und Spannung man hat (oder nachmessen) und entsprechend dann die Kondies in Reihe/parallel schalten?! Richtig so? Aber sind denn generell MKP-4 die richtige Wahl? Sind zum. lt.DB für Schwingkreise mit niedrigem Verlust. Oder kennt jemand eine bessere Alternative? Da halt alles eigentlich schon fertig ist, bin ich platzmässig auch schon eingeschränkt...da muss ich mit bei der Verschaltung der Kondensatoren auch schon ein wenig Gedanken machen, um eine möglichst dichteste Packung hinzubekommen mit den Anschlüssen an der richtigen Stelle...
Rübezahl schrieb: > Dann schalte doch einfach 20 Stück 0,1uF Kondensatoren parallel. Das war mein Gedanke, Kondensatoren parallel zu schalten, mir gehts aber darum, ob die 20 Stück parallel auch den Strom aushalten, der fliesst?
Hatte mich eigentlich für den Eigenbau-Kondensator entschieden, weil 360 Lagen mit 0,01x80mm Alufolie halt mal sauber 288mm2 Anschlussquerschnitt sind...ich glaub sowas kriegt man ned einfach zu kaufen...
Hermann S. schrieb: > Richtig so? Ja. > Aber sind denn generell MKP-4 die richtige Wahl? Sind zum. lt.DB für > Schwingkreise mit niedrigem Verlust. Das sind schon die richtigen. Es gibt speziell welche für Induktionskochfelder, die sind auch zu akzeptablen Preisen zu bekommen. > Oder kennt jemand eine bessere Alternative? FKP, aber das willst du nicht bezahlen...
Hmm...das mit den Messungen fällt erstmal flach, da schwingt nix mehr...hab jetzt iwie nen Übergangswiderstand an einer der Kupplungen an der Spule von mehreren 10 kOhm. Werd mich erstmal nach neuen Kupplungen umschauen müssen...die sowohl Strom, als auch das Kühlwasser führen können, sowie trennbar und selbstabdichtend sind...vll. Messing Hydraulikkupplungen?!
Servus, hab jetzt neue Anschlüsse und hab gleich mal ne Messung gemacht. Gemessen mit nem billigen Oszi, zum Strom messen hab ich nen Stromzangenkopf angeschlossen, 1mV = 100mA. Blau ist Spannung, gelb ist Strom. Auf dem ersten Bild bei 6,35A Eingang hab ich sekundärseitig 128V bei ca. 100A. Beim zweiten Bild hatte ich am Eingang ca. 15A, bei 236V und 204A sekundär. Wie soll ich das jetzt interpretieren? Was ist denn das überhaupt für eine Leistung sekundär? 236V x 204A ~ 48kW ?! Das kann doch nicht sein! Kann man das überhaupt so einfach aus den RMS Werten berechnen oder muss ich da die Phase mit einbeziehen? Aber auf was ich eigentlich raus will...1000V MKP4 reichen hier wohl nicht oder?! Danke schon mal!
Wenn ich mich dunkel erinnere: Ein Serienschwingkreis ist bei großen Leistungen ungünstig, weil die KondensatorSPANNUNG im Resonanzfall SEHR hoch sein kann, proportional der Güte. Deshalb zieht man auch Parallelkreise vor. Wurde früher mal bei den Differentialgleichungen behandelt, aber das ist Dekaden her. Die Formeln im Wikipedia kaue ich nicht nochmal durch.
Vielleicht hilft die LTspice Simulation weiter ..?! Programm findet sich unter dieser Adresse https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html Vorlagen von helmut Beitrag "Re: Suche ein einfaches Simulationsprogramm für eine RLC-Schaltung" Beitrag "Zeitvariable Kapazität in LTSpice" ... bei Bedarf einfach anpassen ..
Servus, ist schon erledigt ;-) Die Simulation passt meiner Meinung auch sehr gut zu den gemessenen Ergebnissen. @Werner: wenn ich mein Spice Modell jetzt einfach auf einen Parallelschwingkreis umbaue, funktionierts nicht mehr wie gewollt. Muss ich noch was ändern? Die beiden 30mOhm Widerstände sekundär sollen meine Schnellkupplungen repräsentieren.
... immer die Lib mit dazulegen und das ganze am besten in einen zip Ordner verpacken, damit alle auf dem gleichen Stand sind. :-) ? kann es sein, daß die Spulen rechts nicht gekoppelt sind ?!
Hermann S. schrieb: > 236V x 204A ~ > 48kW ?! Das kann doch nicht sein! Nein, denn es sind 48 kVA. Hier wird sog. Blindleistung "hin- und hergeschaufelt" in Deinem Schwingkreis. Das ist auch genau der Punkt, warum Du so speziell die Kondensatoren auswählen mußt. Je "besser" Dein Schwingkreis ist, d.h. je höher dessen Güte, umso größer wird auch das Verhältnis zw. reingesteckter Wirkleistung (um die Verluste auszugleichen) und "bewegter" Blindleistung. ein Thema, das bei der Entwicklung von Quarzoszillatoren viele Studenten erstaunt, das man mit Mikrowatt Anregung im Resonanzkreis bis in den 10exp5 fachen Bereich an Blindleitung schaufelt .-)
Ah sorry, hatte ganz "vergessen" dass ich die Leistungshalbleiter mit lib drin hab. L7 ist mit L6 gekoppelt, L9 ist frei. Hmm...ok das mit der Güte ist auch interessant. Hätte jetzt eine Güte von ca. 20...lt. Wiki ist ein elektrischer Schwingkreis bei 100. Wenn ich jetzt die Kapazität erhöhe, verschlechtert sich meine Güte bei gleicher Induktivität. Also am Besten den Ohmschen Widerstand runter bringen. Wobei ich dazu sagen muss...den Ohmschen Widerstand hab ich nicht gemessen, dafür sind meine Geräte nicht geeignet so einen niedrigen Widerstand zu messen. Ich hab in LTSpice so lange rumprobiert, bis Spannung und Strom den gemessenen Werten entsprachen.
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