Forum: PC Hard- und Software Alternative zum Raspi


von Heimwerker (Gast)


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Guten Morgen zusammen,

ich suche eine Alternative zum Raspi, um damit kleinere Dienste im 
Heimnetzwerk laufen zu lassen.

Anwendungsfälle:
- ioBroker /nodeRed zur Hausautomatisierung
- evtl. nextCloud zum bequemen Ablegen von Fotos z.B. vom Handy
- Medienfreigabe zum Filme-Streamen

Ersteres kriegt ein Raspi noch hin.
Bei zweiterem wirds schon träge.

Was mich aber wirklich langsam nervt:
Mir rauchen wiederholt SD-Karten und USB-Sticks namhafter und diverser 
Hersteller ab.
Außerdem ist die Hardware nicht wirklich robust.

Da ich aus dem Bastelalter langsam heraus bin und eine zuverlässige, 
dauerhafte Lösung suche will ich nun einen Betrag bis zu ein paar 
hundert Euro investieren.

Ich kenn mich da aber garnicht aus.
Was gibts da alles an Lösungen um einen sparsamen Linux-Server daheim 
laufen zu lassen?
Intel NUC? Irgendwas von ARM?

Wichtig ist mir dass das Teil in einem integrierten, sauberen Gehäuse 
daherkommt (Bastelplatinen scheiden aus), potenter sind als ein Raspi 
und am Besten eine zuverlässige Festplatte mitbringen.
Pluspunkte wenns dafür ein Debian oder was vergleichbares von der Stange 
gibt.

Kann mir da jemand was empfehlen?

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Vielleicht findest du dort ein passendes Board: 
https://hackerboards.com/

von Karlsmann (Gast)


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Heimwerker schrieb:

> Was mich aber wirklich langsam nervt:
> Mir rauchen wiederholt SD-Karten und USB-Sticks namhafter und diverser
> Hersteller ab.

Das sagt schon einiges - so auch der übrige Teil deines Beitrages - über 
deine Fähigkeiten aus, Hardware zu beurteilen und einzusetzen. Lass es.

von Rolf M. (rmagnus)


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Heimwerker schrieb:
> Kann mir da jemand was empfehlen?

https://www.heise.de/ratgeber/Bauvorschlag-Kompakter-Heimserver-2020-4868033.html
Ist natürlich deutlich größer als ein Raspi oder NUC, aber da es ein 
Server ist, kann man den ja irgendwo hinstellen, wo er nicht stört.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Heimwerker schrieb:
> Was mich aber wirklich langsam nervt:
> Mir rauchen wiederholt SD-Karten und USB-Sticks namhafter und diverser
> Hersteller ab.
Dass die SD-Karte abraucht, war früher mal so wegen der Swap-Partition.

> Außerdem ist die Hardware nicht wirklich robust.
Dem kann ich nicht zustimmen.
Bei mir läuft seit zwei Jahren eine Webcam auf Raspberry-Pi-Basis durch 
("24/7"). Irgendwann nachts wird das Ding per cronjob resettet, weil 
sich der Videostream aufhängt, aber sonst läuft das Ding stabil.

von N. M. (mani)


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Bei mir laufen auch mehrere Raspis schon seit Jahren. Auf dem einen ist 
OpenHAB und anderes Home Automation Zeug. Auf dem anderen ein kleiner 
Netzwerk Speicher, Scannserver und Git für meine Projekte.

Wenn man natürlich ständig Daten auf der SD ändert glaube ich das, dass 
die SD Karte kaputt gehen kann. Das liegt aber in der Natur der Sache 
und würde in einem PC genauso passieren.
Deshalb liegt bei mir die Datenbank des OpenHAB auf einem USB Stick 
getrennt vom Restsystem. Genauso die Daten des Scannservers/Git usw.

Zum Thema:
Hast du schon Mal bei den üblichen NAS Herstellern geschaut (QNAP, 
Synology, o.ä.)? Ich hatte Mal eins vor 10 Jahren  mit dem ich die 
ganzen File und Media Dinge erledigt hatte. Ich denke die nutzen meist 
Linux. Wenn die Konsole offen ist (was sie bei mir war) ist es kein 
Problem da auch noch ein NodeRed oder ähnliches zu installieren.
Das Gehäuse war damals aus dickem Alu. Konnte man mit dem Auto drüber 
fahren ohne dass etwas kaputt ging. Die gibt es heute auch mit Intel und 
deutlich leistungsfähiger.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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N. M. schrieb:
> Wenn die Konsole offen ist (was sie bei mir war) ist es kein
> Problem da auch noch ein NodeRed oder ähnliches zu installieren.

Auf den besseren NASs können auch Dockercontainer und VMs laufen.

von TestX (Gast)


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Ein günstiges NUC mit dem j4005 oder j5005 reicht für die Aufgabe 
völlig. Die Dinger laufen über Jahre im 24/7 Betrieb stabil (mein 
letztes hat jetzt 8 Jahre durchgehalten).

Wenn du allerdings keine Lust auf Software Basteleien hast Kauf dir ein 
Synology NAS (gibt es auch in klein mit 2.5“ Schächten, zB SSD only). Da 
ist dann alles fertig und muss nur zusammmengeklickt werden. Die 
Leistungsfähigeren Modelle wie das DS920+ unterstützen auch BTRFS.

HPE Microserver brauchen Zuviel Strom für den 24/7 Betrieb.

von (prx) A. K. (prx)


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N. M. schrieb:
> Bei mir laufen auch mehrere Raspis schon seit Jahren.

Vorausgesetzt die µSD taugt was. Die ist der Schwachpunkt. Da gibts eben 
welche, die schnell kaputt gehen, auch wenn wenig geschrieben wird.

Besser, aber teurer, ist eine kleine M.2 SSD, ob extern oder als Hat. 
Ein älterer Raspi werkelt bei mir schon lange mit einem CF-Disk-Hat für 
die Daten. Die µSD machte Ärger, die CF nicht.

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Heimwerker schrieb:
> Ich kenn mich da aber garnicht aus.

Dann ist ein Raspi sowieso nicht das richtige. Das ist kein Gerät, 
sondern eine nackte Leiterplatte, die man schon halbwegs qualifizuert 
behandeln sollte, z.B. was Netzteil und Kühlung angeht - ohne Anspruch 
auf Vollständigkeit.

Georg

von M. P. (phpmysqlfreak)


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Ich hatte bisher keinen Ausfall von µSD-Karten im raspberryPI.
Das Logging auf der µSD ist aufs minimum Reduziert - Er dient bei mir 
aber auch nur als Schnittstelle zwischen Netzwerk und ioPorts.

Für alles, was mehr Leistung braucht, läuft bei mir nen Dell Optiplex 
7050 Micro - im Idle sogar mit weniger Leistungsaufnahme als meine 7490 
- als Ablösung für meinen alten 24/7-"Server" mit untertaktetem Pentium 
G640.

von (prx) A. K. (prx)


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Heimwerker schrieb:
> Wichtig ist mir dass das Teil in einem integrierten, sauberen Gehäuse
> daherkommt

Es gibt immer wieder mal günstige Winzig-PCs gebraucht, verkauft von 
Zweitverwertern. Ich verwende gerne solche aus der Lenovo Tiny Serie, 
die teils unter 100€ liegen, wobei da dann alles drin ist. Die sind grad 
mal 18x18cm klein, zzgl Kabelnetzteil. Mit ungefähr 10W idle liegen sie 
deutlich über RasPis, sind aber normale PCs, keine Bastelware.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Heimwerker schrieb:
> Mir rauchen wiederholt SD-Karten und USB-Sticks namhafter und diverser
> Hersteller ab.

Wenn die wirklich rauchen, würde ich mal die Stromversorgung in
Augenschein nehmen.

von Nano (Gast)


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Heimwerker schrieb:
> Was mich aber wirklich langsam nervt:
> Mir rauchen wiederholt SD-Karten und USB-Sticks namhafter und diverser
> Hersteller ab.
> Außerdem ist die Hardware nicht wirklich robust.

Für robuste Flashspeicher im Embedded Bereich oder für 
Einplatinencomputer
gibt es heutzutage UFS Speicherkarten.
https://www.elektroniknet.de/design-elektronik/embedded/mit-ufs-in-eine-neue-speicherdimension-158258-Seite-2.html

In dem Fall bräuchtest du also einen Einplatinencomputer, in dem man 
solche Speicherkarten reinstecken kann.


Bezüglich einer zuverlässigen Dauerhaften Lösung würde ich dir zu einem 
PC mit ECC RAM raten.
Die kann man heutzutage schon recht sparsam bauen.

ECC RAM bietet sich für die Verwendung des ZFS Dateisystem als NAS an. 
Z.B. mit FreeNAS (bzw. TrueNAS).
FreeNAS verwendet einen Kernel von FreeBSD.

von Thomas (kosmos)


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du solltest die SD-Karten nie bis zum Anschlag vollschreiben oder eben 
größere Karten nehmem, damit nicht immer die gleichen Zellen 
überschrieben werden.

Ansonsten schau mal nach deiner Spannungsversorgung, viele 
Nachrüstnetzteile die 3A und mehr versprechen, gehen spannungsmäßig in 
die Knie. Gegen kurzfristige Spitzen könntest du mit einem Elko z.B. 
über die USB Buchse, an den VCC/GND Pins der I/O Leiste oder über die 
PoE Büchse nachhelfen.

In eine Raspberry Forum musste jemand mit seinem einstellbaren Netzteil 
bis auf 5,26V hoch bis das gelbe Blitzsymbol verschwand, man weis aber 
nicht wie die Spannung am Oszi aussah und was am Kabel alles an 
Spannungsabfall anfiel.

von Zeno (Gast)


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Heimwerker schrieb:
> Was mich aber wirklich langsam nervt:
> Mir rauchen wiederholt SD-Karten und USB-Sticks namhafter und diverser
> Hersteller ab.
> Außerdem ist die Hardware nicht wirklich robust.

Warum nimmst Du für das System keine normale HD bzw. SSD. Die SD Karte 
wird nur zum Booten benötigt.
Dazu muß man lediglich das komplette Rootfilesystem von der SD auf die 
HD/SSD kopieren, die cmdline.txt und die /etc/fstab entspechendend 
anpassen.

von Zeno (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Irgendwann nachts wird das Ding per cronjob resettet, weil
> sich der Videostream aufhängt, aber sonst läuft das Ding stabil.

Installiere da mal den Watchdog. Damit funktioniert das sehr gut. Mein 
Wettersatellitenempfänger hat sich auch immer aufgehangen. Mit einem 
Cronjob hatt es bei mir nicht wirklich funktioniert.

von (prx) A. K. (prx)


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Zeno schrieb:
> Die SD Karte wird nur zum Booten benötigt.

Manche Raspis können direkt von USB Medien booten. SD unnötig.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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von Uwe D. (monkye)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Schau in die Fachzeitschriften vom heise-Verlag:
> 
https://www.heise.de/tipps-tricks/Die-besten-Raspberry-Pi-Alternativen-4411363.html

Der Raspi ist deshalb die Nummer 1, weil dort regelmäßig die 
Softwareversorgung in brauchbarer Menge und Qualität nachgeliefert wird. 
Wenn Du z.B. auf einen BananaPi mit SATA ausweichst ist das technisch 
nett, nur funktionieren diverse Pakete - insbesondere die Hardware - 
nicht oder nur eingeschränkt, weil der Hersteller der Boards sich zwar 
"Mühe" gibt, aber überschaubar wenig zur Pflege/Fehlerbehebung usw. 
beiträgt.
Klar, es gibt dann noch Armbian usw. - kann man aus "sportlicher Sicht" 
auch machen. Musst halt Zeit investieren.
Viel besser und stromsparender als der Raspi und gute Software (Treiber 
bzw. Kompatibilität) - und dann vielleicht noch günstig im Preis... das 
würde mich auch interessieren (und hunderte andere Nutzer auch) :-)

PS: Raspi 4 mit SSD via USB3 geht super und bootet direkt von der SSD.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Zeno schrieb:
> Installiere da mal den Watchdog. Damit funktioniert das sehr gut. Mein
> Wettersatellitenempfänger hat sich auch immer aufgehangen. Mit einem
> Cronjob hatt es bei mir nicht wirklich funktioniert.

Der Himbeerkuchen wird komplett rebootet.
Das ist nichts anderes als ein Watchdog...

von npn (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Installiere da mal den Watchdog.
...
>
> Der Himbeerkuchen wird komplett rebootet.
> Das ist nichts anderes als ein Watchdog...

Ach!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Odroid und Cubieboard (Cubietruck) wären da noch weitere Kandidaten.

Ansonsten wären professionellere Lösungen sogenannte Embedded Linux 
Boards.

Ein Beispiel dazu wäre:
https://www.icp-deutschland.de/industrie-pc/cpu-boards-cpu-karten/embedded-boards/pico-itx-hyper/nd108t-8mq-4g32g.html

Wenn es professioneller sein darf, würde ich mir diese Rechnerboards 
näher ansehen:
https://www.aaronn.de/produkte/board-level/single-board-computers/

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