Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug wie kleine Zahnriemenscheibe auf großer Motorwelle fixieren?


von Jan T. (starfire2009)


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Hallo Forum, leider fehlen mir die Kenntnisse in Mechanik um folgendes 
Problem anzugehen:

Ich habe eine kleine Zahnriemenscheibe die ich auf dem "Flansch" (?) 
einer großen Motorwelle befestigen muss.


Das hier ist die Zahnriemenscheibe:
https://ghw-modellbau.de/product_info.php?products_id=3463

Und das der Motor:
https://www.robotshop.com/de/de/fensterhebermotor-mit-kupplung-rechts.html

Bisher hatte ich eine solche Z-Scheibe aus Azetalharz in die mittige 
Bohrung der Motorwelle gepresst und mit Kleber fixiert. Ein Bekannter 
war so nett mir die passend zu drehen. Das hat ein paar Monate gehalten, 
ist jetzt aber "weggeplatzt".


Ich hatte gedacht eventuell eine runde Grundplatte mit zur Motorwelle 
passenden Bohrungen, und mittig sitzenden "Nippel" (?) auf dem ich dann 
die  Zahnriemenscheibe montieren könnte? Aber wo bekomme ich so etwas 
her? Oder ist das eine dumme Idee und ich soll lieber was anderes 
versuchen?

Ich bin über jeden Tipp oder Idee glücklich.

von georg (Gast)


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Jan T. schrieb:
> Aber wo bekomme ich so etwas
> her?

Von dem gleichen Bekannten, der die vorherige Lösung gedreht hat. Eine 
Drehbank braucht man.

Georg

von georg (Gast)


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Nachtrag:

Wenn der Platz reicht (Datenblatt vom Motor fehlt), 3 Löcher in die 
Zahnscheibe bohren.

Georg

von Werkzeugmacher (Gast)


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Es geht auch ohne Drehbank mit einer 3mm starken Adapterplatte mit einem 
Durchmesser von 40mm. Auf dem Lochkreis von 31mm werden in 120° 
Abständen Senkkopflöcher für die Motornabe gebohrt.
Für die 20mm Zahnriemenscheibe werden um 60° versetzt ebenfalls in 120° 
Abständen von der anderen Seite Senkkopflöcher in die Adapterplatte 
gebohrt, allerdings in einem entsprechend kleineren Lochkreisdurchmesser 
von etwa 12mm.
Jetzt müssen die gleichen Löcher noch als Sacklöcher mit Gewinde in die 
Zahnriemenscheibe gebohrt werden.
Jetzt können alle drei Teile mit insgesamt 6 Schrauben plan verbunden 
werden.
Fertig.

von MaWin (Gast)


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Jan T. schrieb:
> Problem anzugehen:
> Ich habe eine kleine Zahnriemenscheibe die ich auf dem "Flansch" (?)
> einer großen Motorwelle befestigen muss.

Was verleitet dich an "aber die Welle ist nicht Standard und es ist 
schwierig, ein Rad daran zu montieren" es zu ignorieren ?

Der Motor hat also ein 10mm Loch, dein Zahnriemenrad ein 3mm Loch

Für den 15.6mm Radius Ring von M5 Löchern ist dein Zahnriemenrad zu 
klein.

Lass also eine Achse anfertigen die an einem Ende 10mm, am anderen 3 
hat, auch zusammengesetzt aus einem 10mm Stück mit 3mm Bohrung und einer 
3mm Achse, ganz übel könnte man das 10mm Durchmesser Stück aus 3 
Messingrohren, 5mm mit 1mm Wandung, 7mm mit 1mm Wandung und 10mm mit 
1.5mm Wandung zusammenstecken, und befestige sie mit Madenschrauben die 
auf seitlich flach gefeilte Weldon-Flächen treffen.

Die seitlichen Löcher für die Gewinde dieser Madenschrauben kann man 
sowohl am Zahnriemenrad als auch am Motorflansch anbringen.

Ja, es gibt andere Befestigungsmöglichkeiten, aber bei fehlendem 
Werkzeug erscheint mir diese Methode am einfachsten.

von Jan T. (starfire2009)


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Das "Loch in der Welle" scheint konisch zuzulaufen, da bekomme ich also 
mit meinen Mitteln nichts "grade eingepresst" glaube ich. Ich werde 
versuchen eine Adapterscheibe hinzubekommen. Vielleicht finde ich so 
eine Zahnscheibe auch noch ohne mittiger Bohrung...

: Bearbeitet durch User
von ;) (Gast)


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georg schrieb:
> Datenblatt vom Motor fehlt

Nach unten scrollen zum Link des Datenblatts.

von Schwarzes Loch (Gast)


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MaWin schrieb:
> Der Motor hat also ein 10mm Loch, dein Zahnriemenrad ein 3mm Loch

Witzig: Der hilfesuchende TO spricht in seinem Eingangspost von 
Bohrungen, die "Profis" antworten mit Löchern. Das lässt mal tief 
blicken.
Mit scheint, der TO ist hier auf der falschen Party.

von Einer (Gast)


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Ich würde die 11mm an der Zahnriemenscheibe auf 10,xx mm drehen
(geht bei Alu auch mit Bohrmaschine und Feile) und einpressen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ich würde es auch wie Werkzeugmacher angehen.
Dabei würde ich mir aber auch die Frage stellen, wie das Drehmoment das 
dieser Getriebemotor schafft, über diese kleine Zahnriemenscheibe 
übertragen werden soll?

von L. H. (holzkopf)


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Schraub ein separat gedrehtes Adapterteil auf den Motorflansch.
Zentrierung von ihm über den iD des Flanschloches.
Dazu genügt ein kurzer herausstehender Stummel.

Auf der anderen Seite des Adapters steht eine 10,0mm Welle heraus.
Und zwar so lang, daß Du noch ein Gewinde aufschneiden kannst.
Alles zwischen Spitzen gedreht.

Dann spannst Du das Zahnriementeil am herausstehenden Stummel in die 
Drehmaschine ein, um die 3mm-Bohrung entweder auf Preß-Passung (9,99mm) 
aufdrehen oder per Reibahle (eng, also mit Ölzugabe beim Reiben) auf 
10mm aufreiben zu können.
Ausdrehen ist meistens riskanter, und Aufbohren scheitert meistens 
daran, daß keine passenden Bohrer vorhanden sind.

Anschließend spannst Du das Zahnriementeil um und drehst den vorherigen 
Spannstummel weg. Es sei denn, Du brauchst ihn aus Distanzgründen.

Falls Du die Preßpassung "vergeigst", hilft dann nur noch die 
"Grawitschko-Methode":
10mm-Welle ringsum mehrfach an ihrem Umfang leicht ankörnen und 
anschließend das Zahnriementeil durch Anzug der 10mm-Mutter aufpressen.
Mach also von vornherein die 10mm-Welle so lang, daß dies möglich ist. 
;)
Absägen kannst Du die Welle danach immer noch, falls der Überstand 
stören sollte.

von Jakob (Gast)


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Vielleicht reicht auch eine pragmatische Lösung: Motorflansch aufbohren 
auf 11mm (oder eventuell gleich 11.1/11.2mm), das sollte problemlos mit 
dem Akkuschrauber gehen, ist ja bereits auf 10mm vorgebohrt. Dann kann 
man den Flansch der Zahnriemenscheibe (11mm Außendurchmesser) direkt 
einkleben.

Grobe Abschätzung der benötigen Klebefestigkeit (Scherspannung), Annahme 
4mm Höhe des Flansches (grob geschätzt, ist in der Zeichnung nicht 
direkt ablesbar), 11mm Durchmesser, 2.9Nm Drehmoment (Nenndrehmoment des 
Motors, nicht Blockierdrehmoment, am Ende ist der limitierende Faktor 
wahrscheinlich sowieso der ziemlich unterdimensionierte Riemen):

F = 2.9 / 5.5e-3 = 527N
A = 4 * 3.14 * 11 = 138mm2
Scherbelastung = F / A = 3.82 N/mm2

Diese Scherfestigkeit sollte mit einem geeigneten Kleber durchaus 
machbar sein, Schraubensicherung mittelfest kommt auf ca. 8-12N/mm2, 
hochfest sind es 15-20N/mm2. Alternativ wäre wahrscheinlich auch 
Methacrylatkleber geeignet, gibt's bei Reichelt (GLUE MP111). Und 
natürlich vor dem Kleben die Teile ordentlich entfetten.

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