Forum: Platinen Leiterplatten durch Löten miteinander verbinden


von ... (Gast)


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Hallo,

Es geht darum, zwei kleine Leiterplatten im 90 Grad Winkel miteinander 
zu verbinden. Da der Platz beschränkt ist, fallen jegliche 
Steckverbinder raus. Die Idee ist nun, in die eine Platine Ausfräsungen 
zu machen, in welche dann Stege von der anderen Platine gesteckt werden. 
Eine mechanische und elektrische Verbindung wird durch Verlötung beider 
Leiterplatten erzielt.

Hat soetwas schon jemand ausprobiert und kann Erfahrungen zur 
Fertigbarkeit und zur Vibrationssicherheit nennen? Die zwei 
Leiterplatten werden höchstwahrscheinlich im Gehäuse vergossen.

Danke und Gruß
...

von Schweisser (Gast)


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Man kann zwar eine Lötzinn-Kehlnaht in die Ecke rein legen, aber beim 
Abkühlen verringert sich leider der 90° Winkel auf 88 bis 89° 😐

von MaWin (Gast)


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Das ist fertigbar, sogar im wave soldering, aber die Tochterplatine 
werden die meisten Fertiger per Hand einstecken.

Blöd ist, dass der Schlitz ein routing der Basisplatine über diesen 
Schlitz hinweg verhindert.
Hätte die Tochterplatine Pins (wie ein Hybridschaltkreis) reichen Löcher 
und man kann zwischen die Löcher durchrouten.

von ... (Gast)


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Schweisser schrieb:
> Man kann zwar eine Lötzinn-Kehlnaht in die Ecke rein legen, aber
> beim Abkühlen verringert sich leider der 90° Winkel auf 88 bis 89° 😐


Ea müsste auf beiden Seiten der Mutterplatine gelötet werden, da an Top 
und Bottom an jeweils beiden Stegen eine elektrische Verbinding zur 
Tochterplatine benötigt wird. Lötet man nun in doe beiden 
gegenüberliegenden Ecken eine Kehlnaht, würde ea nach dem Abkühlen zu 
großen Materialspannungen kommen? Der Winkel muss nicht exakt 90 Grad 
betragen, 1-2 Grad Toleranz sind kein K.O. Kriterium

von ... (Gast)


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MaWin schrieb:
> Das ist fertigbar, sogar im wave soldering, aber die
> Tochterplatine werden die meisten Fertiger per Hand einstecken.
>
> Blöd ist, dass der Schlitz ein routing der Basisplatine über diesen
> Schlitz hinweg verhindert.
> Hätte die Tochterplatine Pins (wie ein Hybridschaltkreis) reichen Löcher
> und man kann zwischen die Löcher durchrouten.

Danke für die Antwort. Die Tochter soll Ausfräsungen bekommen und die 
Mutter die Stege. Dass man bei den Ausfräsungen nicht weiterrouten kann 
stellt kein Problem dar. Wichtig ist, dass so eine Lötverbindung einer 
mechanischen Belastung standhält, wobei ich persönlich keine 
Erfahrungswerte habe.

von georg (Gast)


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... schrieb:
> Die Idee ist nun, in die eine Platine Ausfräsungen
> zu machen

Die brauchen eher mehr Platz als gedrehte Präzisionsbuchsen.

Mit einer geeigneten Haltevorrichtung zum Löten geht das übrigens auch 
ohne Schlitz.

Georg

von F. M. (foxmulder)


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Man braucht ja auch keinen durchgehenden Schlitz.
Es reichen ja kleine "Segmente" wie bei einer Zinkenverbindung, dann 
kann man durchrouten und es ist wahrscheinlich sogar stabiler.

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Schweisser schrieb:
> Man kann zwar eine Lötzinn-Kehlnaht in die Ecke rein legen, aber beim
> Abkühlen verringert sich leider der 90° Winkel auf 88 bis 89° 😐

dann musst Du vorher auf 91 bis 92° zusammen löten

:-]

von Walter T. (nicolas)


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Eine Durchsteckverbindung zu tolerieren dürfte schwierig sein. Einen 
echten Formschluß wird man nicht bekommen. Federnde Elemente für einen 
Kraftschluß auch nicht. Also wird die mechanische Spannung trotz 
Durchsteckverbindung 100% von der Lötverbindung getragen. (Der 
Durchsteck-Teil ist also höchstens eine Montagehilfe.)

Damit würde ich eher dafür sorgen, dass die Lötverbindung so robust wie 
möglich wird. Wenn möglich, Kanten metallisieren, beide Leiterstreifen 
auf beiden Seiten möglichst breit und in den Leiterstreifen viele Vias. 
Wenn am Rest der Leiteplatte keine Massefläche auf Top/Bottom ist, würde 
ich eventuell noch eine Entlastungskerbe am Anschluß der Masseleitung 
spendieren.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Man braucht ja auch keinen durchgehenden Schlitz.
> Es reichen ja kleine "Segmente" wie bei einer Zinkenverbindung, dann
> kann man durchrouten und es ist wahrscheinlich sogar stabiler.

Das kennen wir noch aus alten Fernsehern der '70er Jahre. 1-2 cm lange 
Schlitze im Mainboard, und die Module stecken mit passenden Zinken 
darin. Verlötet wurde seinerzeit vermutlich manuell.

Zwei Leiterplatten 90° auf T-Stoß kennt man von LED-Panelmetern. Diese 
Digitalanzeigen zu Einbau in die Schalttafel.

von Chris K. (Gast)


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Kann man machen, allerdings sollte man die mechanischen Belastungen im 
Auge behalten. Im Idealfall sind die beiden Platinen miteinander 
Verschraubt, damit die Biegebelastung auf die Lötstellen klein bleibt.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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... schrieb:
> Es geht darum, zwei kleine Leiterplatten im 90 Grad Winkel miteinander
> zu verbinden. Da der Platz beschränkt ist, fallen jegliche
> Steckverbinder raus.

Statt zwei starre Leiterplatten eine Starrflex- oder 
Semiflex-Leiterplatten nehmen, die entsprechend um die Ecke gebogen 
wird. Rede mit deinem Hersteller was der so kann.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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...und Deinem Kunden ob er das bezahlen will. Starrflex dürfte so die 
teuerste aller Lösungen sein.

von Crazy Harry (crazy_h)


Angehängte Dateien:

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Ja probiert und gemacht. Das sind 2 Platinen gegeneinander und die sind 
beide mit der linken Platine verlötet. Davon hab ich aber kein Foto 
gemacht.

von Jann S. (pycta)


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Ich habe sowas schon des öfteren in PC-Netzteilen gesehen.
Auf der Suche nach Bildern habe ich folgendes gefunden - hier wurde 
anscheinend eine 90°-Stiftleiste verwendet (Oben links auf dem Foto). 
Ich finde die Idee nicht mal schlecht.

https://www.kitguru.net/wp-content/uploads/2018/11/top4-1.jpg

: Bearbeitet durch User
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