Hallo, bei der üblichen low-side Schaltung, bei der z.B. eine Relaisspule auf der Masseseite unterbrochen wird, entsteht ja eine Induktionsspitze. Gibt es das Problem auch wenn man auf der high-side schaltet? Hintergrund meiner Frage, in diesem Beitrag Beitrag "150 W AC oder DC schalten für Heizelement/Lötkolben-Regelung?" wurde über den Nachteil von DC PWM diskutiert, da hier der Lötkolben mit seiner Heizwendel Impulse auf die Schaltung abgeben würde. Dies ließe sich doch durch eine Freilaufdiode verhindern, fällt diese Massnahme bei high-side Schaltung weg?
Thomas O. schrieb: > Gibt es das Problem auch wenn man auf der high-side schaltet? Ja, ganz genau so. Heizwiderstände sind aber keine induktiven Lasten
Man braucht die Diode bei jeder Induktivität!
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wenn man den Heizwiderstand wickelt und da noch etwas Eisen dazwischen steckt sollte das schon eine Induktivität darstellen.
Thomas O. schrieb: > Hallo, bei der üblichen low-side Schaltung, bei der z.B. eine > Relaisspule auf der Masseseite unterbrochen wird, entsteht ja eine > Induktionsspitze. > > Gibt es das Problem auch wenn man auf der high-side schaltet? Die Spule weiß nicht, wo sie eingelöst ist. Egal ob oben oder unten - das Induktionsgesetz kennt da keinen Unterschied.
Helmut -. schrieb: > Man braucht die Diode bei jeder Induktivität! Ein gerades Stück Draht hat ebenfalls eine Induktivität. Denk mal drüber nach, ob wirklich für JEDE Induktivität eine Freilaufdiode gebraucht wird. Auch bei einer Heizung (wie hier)?
npn schrieb: > Helmut -. schrieb: >> Man braucht die Diode bei jeder Induktivität! > > Ein gerades Stück Draht hat ebenfalls eine Induktivität. > Denk mal drüber nach, ob wirklich für JEDE Induktivität eine > Freilaufdiode gebraucht wird. Auch bei einer Heizung (wie hier)? Das ist wie immer, kommt drauf an: Wennn der Mosfet nicht so ganz langsam abschaltet, und die Zuleitung lang genug ist, also mehr als z.B. so kommen da Induktiv gerne einige zig Volt zusammen, problemlos auch 50 oder mehr. Beispielrechnung: 1m Leitung, hat ca. 1,2nH/mm also 1,2µH Mosfet, 50ns Ausschaltzeit Strom, 1A U=L*di/dt=1,2µH*1A/50ns=24V Von daher gilt, wenn du es nicht ausschließen kannst, weil du die Heizung im Gerät hast und genaue Daten hast, kommt da eine Diode hin. Die kostet doch fast nix.
Thomas O. schrieb: > wenn man den Heizwiderstand wickelt und da noch etwas Eisen dazwischen > steckt sollte das schon eine Induktivität darstellen. Diese "Spule" kann aber nicht ausreichend viel Energie speichern, um einen Schaden anzurichten. Prometheus schrieb: > Beispielrechnung: > also 1,2µH > Strom, 1A Und dann mit E = (LI²)/2 gerade mal mickrige 0,6µJ. Damit bekommt man keinen Halbleiter kaputt. Selbst winzige SOT23 Mosfets halten da mit 10mJ schon 15000 mal mehr aus. Thomas O. schrieb: > wurde über den Nachteil von DC PWM diskutiert, da hier der Lötkolben mit > seiner Heizwendel Impulse auf die Schaltung abgeben würde. Könnte schon sein. Wenn du aber einen Leistungsschalter hast, der noch mehr abkann als der exemplarische winzige SOT23 Halbleiter, dann juckt den das einfach nicht.
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Prometheus schrieb: > Von daher gilt, wenn du es nicht ausschließen kannst, weil du die > Heizung im Gerät hast und genaue Daten hast, kommt da eine Diode hin. > Die kostet doch fast nix. Genau, und weil du auch bei einem Widerstand niemals ausschließen kannst, daß es ein induktivitätsarmer Typ ist, mach am besten an jeden Widerstand eine Diode. > Die kostet doch fast nix. Wer Spuren von Ironie findet, darf sie behalten ;-)
Thomas O. schrieb: > Hallo, bei der üblichen low-side Schaltung, bei der z.B. eine > Relaisspule auf der Masseseite unterbrochen wird, entsteht ja eine > Induktionsspitze. Die "Induktionsspitze" entsteht einfach dadurch, dass sich der Strom in der Spule nach dem Abschalten nur "langsam" ändert. D.h. der Strom fließt einfach weiter. Und er sucht sich einen Weg. Wenn er keinen einfachen, direkten Weg z.B. durch eine Freilaufdiode findet, dann sucht er sich einen anderen Weg. Da bietet sich dann beispielsweise der Schalttransistor an, der bei sagen wir mal 50V "duchbricht" und die in der Spule gespeicherte Energie in seinem Siliziumchip in Wärme umsetzt. Was passiert aber, wenn der Transistor nicht durchbricht (der SOT23 im Screenshot oben hat ja 30V und die berechnete Spannungsspitze sind nur 24V)? Dann bildet sich aus der Spule und parasitären Kapazitäten ein Schwingkreis und die Energie "pendelt" zwischen diesen Kapazitäten und der Spule "hin und her", bis sie an den beteiligten ohmschen Widerständen (Spulenwiderstand, Leitungswiderstände, Übergangswiderstände, Bonddrähte, ...) in Wärme umgesetzt wurde. Ein Teil dieser Energie wird bei steilen Schaltflanken auch als elektromagnetische Strahlung in die Umgebung abgestrahlt. Aber auch hier gilt: die Energiemenge zu niedrig, um irgendwen irgendwie stören zu können.
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npn schrieb: > Genau, und weil du auch bei einem Widerstand niemals ausschließen > kannst, daß es ein induktivitätsarmer Typ ist, mach am besten an jeden > Widerstand eine Diode. >> Die kostet doch fast nix. Noch wichtiger ist das bei Wiederständen. Die verhalten sich nämlich völlig undefiniert!
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