Hallo, ich habe zwei Fragen zur Absicherung des HLK-PM12. Unter Punkt 8 im Datenblatt "Typical Application Circuit" ist unter anderem eine Sicherung und ein Varistor vorgesehen. Frage 1: Der Varistor ist ein 10D561K, der erst ab 560V leitend wird, wenn ich das richtig verstanden habe. Warum geht man da so hoch? Wäre ein 10D361K, der bei 360V leitend wird, nicht besser geeignet? Frage 2: Es wird eine 500mA-Sicherung vorgesehen, obwohl maximum input current 200mA sind. Sicher muss hier noch der Einschaltstrom berücksichtigt werden. Hat hier jemand mit diesem Netzteil Erfahrung? Wäre eine 200mA oder 250mA Sicherung (träge) auch ausreichend? Speziell dann, wenn das Netzteil dauerhaft angeschlossen sein soll? Datenblatt: https://datasheet.lcsc.com/szlcsc/1909111105_HI-LINK-HLK-PM12_C209905.pdf Danke für eure Hilfe und viele Grüße
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Verschoben durch Moderator
Intetessant, weil im HLK PM01 Datenblatt nichts stand, hatte ich extra mal bei HiLink angefragt, welche maximale Spannung die Dinger aushalten und welchen VDR man wählen soll - und keine Antwort bekommen. Also flog der Schrott raus und nun sind Meanwell drin. Hatte ich mal ins PM12 Datenblatt geguckt. Wobei auch ich einen VDR der erst bei 925V begrenzt für zu grosszügig dimensioniert halte. Vermutlich hält der Transistor keine 600V aus, so dass es keinen VDR gibt, der auf eine ausreichend niedrige Spannung begrenzt. Die Sicherung soll schützen, wenn der VDR altert und schon bei niedrigerer Spannung Strom zieht und überhitzt. Dafür bindet man ihn aber besser an eine 98GradC Thermosicherung an, die bei Überhitzung den Eingangsstrom abschaltet. Der HLK selbst wird keine Sicherung brauchen, wenn der primär Kurzschluss zeigt, ist er selbst die Sicherung.
Ok, vielen Dank für die Antwort. Da habe ich wohl noch ein paar Wissenslücken beim VDR. Nur kurz für mich zum klarstellen: Der 10D561K hat eine "max. Continuous Voltage" von 350V (AC) (dieser Wert sollte > Netzspannung sein), eine "Voltage @ 1 mA" von ca. 560V, aber da löst meine Sicherung noch nicht aus, weil 1mA ja zu wenig sind. Und er hat eine "Max. Clamping Voltage" von 925 V, bei der 25A fließen, was aber ganz schön viel ist. Meine 500mA Sicherung würde dann irgendwo zwischen 560V und 925V auslösen, was aber wahrscheinlich länger dauert, als mein HKL aushält, oder? (Quelle für die Werte: https://www.mouser.de/datasheet/2/54/mov10d-777448.pdf)
Tobias E. schrieb: > Der 10D561K hat eine "max. Continuous Voltage" von 350V (AC) (dieser > Wert sollte > Netzspannung sein), eine "Voltage @ 1 mA" von ca. 560V, > aber da löst meine Sicherung noch nicht aus, weil 1mA ja zu wenig sind. Ja, ist halt ein 561 amerikanischer VDR mit Durchmesser 10 (rohe Scheibe). In Europa ware derselbe mit 350V beschriftet und Durchmesser 13 mit Lack angegeben), für unsere 230V braucht man aber nur 275 oder 300. https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.4.1 > Und er hat eine "Max. Clamping Voltage" von 925 V, bei der 25A fließen, > was aber ganz schön viel ist. Meine 500mA Sicherung würde dann irgendwo > zwischen 560V und 925V auslösen, was aber wahrscheinlich länger dauert, > als mein HKL aushält Der HLK ist nicht das Problem, überlege was passiert, wenn der VDR durch Alterung schon bei 300V so 10mA durchlässt: macht 3 Watt in der kleinen Scheibe, die wird ziemlich heiss, Plastik schmilzt, Isolierung schmilzt, es brennt Daher die TempSicherung. Ein (250mAT) Eine Feinsicherung könnte in die Zuleitung, hilft aber nicht.
Ich hab doch noch eine Frage zu dem Thema: Ich hab mal gesucht, ob es beides in einem Bauteil gibt und habe folgendes gefunden: https://www.littelfuse.de/products/varistors/thermally-protected/tmov.aspx Die gibt es als 2-Pin und als 3-Pin-Variante, wobei der 3. Pin nur ein Monitoring-Pin ist. Also:
1 | L----(evtl. Feinsicherung)----+-----------------+ |
2 | | | |
3 | Thermosicherung | |
4 | (evtl. Monitoring)----| HLK |
5 | Varistor | |
6 | | | |
7 | N-----------------------------+-----------------+ |
Aber was soll das? Ich will doch bei einem defekten Varistor meine Schaltung vom Netz trennen. So würde ja alles ohne Varistor weiter laufen.
Tobias E. schrieb: > Aber was soll das? Ich finde die Konstruktion auch Unfug, allerdings hält der Monitoring-Anschluss der 3-Pin-Variante die 200mA des HLK locker aus, dann kann der also ans sinnvolle Ende, bei dem er mit abgeschaltet wird. Man baut sich sinnvolle mit 10A Thermosicherung und VDR in Schrumpfschlauch.
Tobias E. schrieb: > https://www.littelfuse.de/products/varistors/thermally-protected/tmov.aspx > > Aber was soll das? Ich will doch bei einem defekten Varistor meine > Schaltung vom Netz trennen. Das kannst du natürlich mögen, aber sieh es mal aus der Sicht des normalen Benutzers. Der kann meistens nur "Netzteil läuft"/"Netzteil kaputt" unterscheiden. Mit dem Monitor bekommt er eine Warnung "Netzteil wird bald kaputt sein" und kann es wahrscheinlich rechtzeitig tauschen. > So würde ja alles ohne Varistor weiter laufen. Na klar und na und? Natürlich sollte nichts abbrennen, wenn die nächste Überspannungsspitze es total zerlegt. Aber solange funktioniert noch alles. Ich finde das sehr vorteilhaft.
Vielen Dank euch beiden. Ich bin aber auch eher MaWin's Meinung. Ich kontrolliere meine Netzteile nicht regelmäßig und ich denke auch nicht, dass das der durchschnittliche Nutzer macht. Der wird es wahrscheinlich solange nutzen, wie es geht, und sich dann darüber ärgern, wenn es irgendwann nicht mehr geht. Egal ob es ihm eine LED, oder was auch immer, vorher angekündigt hat. Im professionellen Bereich mag das vielleicht anders sein. Und was soll die Variante ohne Monitoring-Pin? Da hab ich ja ohne Überspannung nicht mal die Möglichkeit festzustellen, ob die Sicherung kaputt ist. Oder geht das irgendwie?
Tobias E. schrieb: > Und was soll die Variante ohne Monitoring-Pin? Da hab ich ja ohne > Überspannung nicht mal die Möglichkeit festzustellen, ob die Sicherung > kaputt ist. Oder geht das irgendwie? Die ist für die Leute, die vor dem Gerätedefekt sowieso nicht auf die Kontroll-LED geguckt hâtten. Da wird das Gerät einige Zeit (Garantiezeit) mit Schutz überleben dank des Schutzes, dann ist der aufgebraucht und die Sicherung verhindert einen Brand für den der Hersteller ein Produkthaftungsproblem bekommen würde, und zudem geht das Gerat bei der nächsten Überspannungsspitze kaputt, das freut den Hersteller denn er kann nach der Gewährleistungszeit ein Neues verkaufen. Repariert wird so ein VDR nie.
Mal eine Zwischenfrage: Baut eigentlich jemand Varistoren in Netzteile mit 50Hz-Trafo?
Bauform B. schrieb: > Mal eine Zwischenfrage: Baut eigentlich jemand Varistoren in > Netzteile mit 50Hz-Trafo? Wozu ? Die Eddy--Currents wegen Überschreitung der Volt/Windung Grenze steigen an und der Trafo überträgt die Überspannung nicht nach sekundär, zumindest nicht mehr als ein VDR auch erlauben würde. Ausserdem sitzt dort ein grosser Siebelko der erst mal aufgeladen werden müsste bevor Halbleiter an Überspannung sterben, mit Ausnahme der Gleichrichterdioden, die entweder ausreichend spannungsfest sein sollten oder mit kleinen parallelgeschalteten 22nF Kondensatoren die Spannungsspitze an ihnen vorbei am Siebelko landet.
@MaWin: Danke für deine Antworten. Meine Fragen wären erstmal geklärt. Viele Grüße
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