Schönen guten Tag zusammen, ich habe einen Samsung INR18650-35E Akku und möchte diesen jetzt an meinem Labornetzteil laden. Dazu habe ich mir die entsprechenden Daten gesucht. Kapazität 3500mAh Nennspannung 3,6V - 3,7V Ladeschlussspannung 4,2V Ladestrom 0,6C 2000mA Um den Akku richtig zu laden, habe ich mir dieses Dokument angesehen: https://www.mikrocontroller.net/attachment/108314/LiIon_laden4.pdf Doch diese Anleitung verwirrt mich ei wenig, bzw. decken sich nicht mit den Daten des Herstellers. In der Anleitung steht, dass man zunächst die Spannung des Labornetzteiles auf die Ladespannung einstellen soll, in meinem Fall würde ich sicherheitshalber auf die 4,1V statt der 4,2V gehen. Stelle ich das Netzteil jetzt auf die 4,1V ein, begrenze ich damit automatisch auch den Strom. Im nächsten Schritt soll man den Maximalstrom auf 0,5C stellen. Der Hersteller sagt zwar 0,6C (2000mA), aber zur Sicherheit würde ich auch hier auf 0,5C gehen, was etwas unter 2000mA sind. Und jetzt mein Problem. Da ich den Ladestrom ja schon auf 4,1V begrenzt habe, erreiche ich den Ladestrom von 0,5C niemals, da mein Netzteil bei 960mA schon die Spannungsbegrenzung aktiviert. Meine Frage ist jetzt, wo mein Denkfehler ist, bzw. wie man bei 4,1V ca. 2000mA Ladestrom einstellen soll? Liebe Grüße PS: Akku wird dann unter permanenter Aufsicht und in einem nicht entflammbaren Behältnis geladen.
Du stellst die Spannungsbegrenzung auf 4.2V oder 4.1V und gleichzeitig die Strombegrenzung auf 0.6C. während der Akku lädt greift die Strombegrenzung und je voller er wird, desto weniger Strom zieht er und die Spannung steigt. Damit er nicht überladen wird, greift dann irgendwann die Spannungsbegrenzung. Mehr ist da erst mal nicht dabei.
Hey, erst einmal vielen Dank für deine Antwort. Die Beschreibung von dir leuchtet vollkommen ein. Mein Problem ist, ich kann die Strombegrenzung nicht einstellen, da vorher schon die Spannungsbegrenzung aktiviert wird. Mein Ablauf: 1. Spannungsbegrenzung mit Multimeter auf 4,1V einstellen (OHNE Akku) 2. Akku anschließen und langsam den Strom erhöhen (bis max. 0,6C bzw ca. 2000mA) Das Problem bei 2. ist, dass bei ca. 960mA die Spannungsbegrenzung aktiviert wird und ich den Strom nicht weiter erhöhen kann. Somit ist das einstellbare Maximum ca. 960mA bei 4,1V. Und da ist meine Frage, ob es an meinem Netzteil liegt, oder ich irgendetwas falsch mache bzw. falsch denke.
Dann ist der Akku entweder schon fast voll, oder er ist kaputt.
Ich hab die Spannung gerade gemessen, die liegt zur Zeit bei 3,46V.
Ingresso schrieb: > Ich hab die Spannung gerade gemessen, die liegt zur Zeit bei > 3,46V. Bei welchem Ladestrom? Oder im Leerlauf?
Hab den Akku einfach mal noch was laden lassen unter Aufsicht. Hatte zum Schluss die 4,1V. War also wirklich schon recht voll. Vielen Dank an euch (Y)
Ingresso schrieb: > Dazu habe ich mir die entsprechenden Daten gesucht. > Kapazität 3500mAh > Nennspannung 3,6V - 3,7V > Ladeschlussspannung 4,2V > Ladestrom 0,6C 2000mA Der maximale Ladestrom ist laut Datenblatt 2000mA. Damit verkürzt sich aber die Lebensdauer des Akkus: „not for cycle life“. Der Standardladestrom ist mit 1700mA angegeben. Wenn du aber ein lange Lebensdauer (viele Ladezyklen) des Akkus haben möchtest, dann solltest du nicht mit mehr als 1020mA laden: „for cycle life“. Cycle Life: Bei den in Punkt 7.7 angegebenen Bedingungen hat der Akku nach 500 Ladezyklen noch min. 2010mAh. Ingresso schrieb: > Das Problem bei 2. ist, dass bei ca. 960mA die Spannungsbegrenzung > aktiviert wird und ich den Strom nicht weiter erhöhen kann. > Somit ist das einstellbare Maximum ca. 960mA bei 4,1V. Du hast eventuell Übergangswiderstände an den Kabeln, Steckern und Akkuhalter.
Ahh ok, das ist natürlich sehr interessant. Da lade ich lieber langsamer und habe länger was vom Akku. Es könnte tatsächlich sein, dass der Kontakt zum Akku nicht sonderlich gut ist. Das werde ich gleich direkt mal nachmessen.
Ich hab mal eben geschaut. Ich hatte in der Tat einen kleinen Übergangswiderstand und die Kabel sind wirklich sehr dünn. Ich werde die mal austauschen und dann erneut prüfen. Vielen Dank für eure Hinweise.
Hallo Ingresso schrieb: > 2. Akku anschließen und langsam den Strom erhöhen (bis max. 0,6C bzw ca. > 2000mA) bei mir Stelle ich immer den maximal zulässigen Strom (also hier den maximalen Ladestrom) ein ab den die Spannungsbegrenzung einsetzt. Dies wird mir am Display angezeigt - die Strombegrenzung kann ich aktiv über Tasten einstellen ("Programmieren"). Bei Netzteilen bzw. DCDC Wandlermodule wo dies nicht "programmierbar" ist schließe ich den Ausgang kurz und beobachte die Stromanzeige des Netzteils bzw. des DCDC Moduls oder wenn so was nicht vorhanden ist schließe ich den Ausgang über ein Multimeter im hohen Strombereich kurz und stelle am entsprechenden Trimmer bzw. Poti den "Kurzschlussstrom" auf den gewünschten Wert ein. Es findet ja dank der aktiven Spannungsbegrenzung kein echter Kurzschluss statt und wegen der immer vorhandenen Halbleiter- Übergangs und Kontaktwiderstände ist immer eine Spannung vorhanden. Dieser Kurzschluss bzw. das Multimeter wird dann entfernt und der Akku (die Einzelzelle), bei natürlich korrekt eingestellter maximaler Ladespannung, angeschlossen. Es fließt (bei heilen und entladenen) Akku jetzt über einen längeren Zeitraum der maximale Ladestrom den ich eingestellt habe und die Spannung liegt natürlich (der Strom wird ja aktiv begrenzt) erst mal über länger Zeit unter der eingestellten Ladespannung - irgendwann wird diese dann aber erreicht und der Akku (die Zelle) übernimmt die Strombegrenzung. Der Ladestrom wird nie wirklich Null werden - je nach genauen Akku (Datenblatt, Abschätzung, Erfahrung) kann man z.B bei einer gesunden 18650 Zelle bei einigen zehn mA Ladestrom davon ausgehen das die Zelle voll ist. Nach all der Vorrede - du darfst den Ladestrom nicht mit angeschlossener Zelle und erst recht nicht einen Akku (viele Zellen in Reihe und bei LithiumIonen auch oft Parallel) einstellen da man immer davon ausgehen sollte das der Ladezustand unbekannt ist und ob der Innenwiderstand der Zelle und die Übergangwiderstände (und die können bei 2A schon praktische Auswirkungen haben) nicht zu hoch sind. Auch sollte gerade bei den schon nennenswerten Stromstärken (obwohl da gibt es auch ganz andere Stromstärken bei "richtigen" Akkus für die Antriebstechnik) das Netzgerät genug Leistungsreserven haben. Also wenn zuverlässig "programmierbar" bzw. die Einstellskala des Strombegrenzungspoti zuverlässig ist (unwahrscheinlich) diese Werte einstellen und laden - ansonsten aber die Strombegrenzung immer mittels Kurschluss und der Anzeige, bzw. des Multimeters im Strombereich (und dort den 10A bzw. 20A "Hochstromreich") einstellen. Und natürlich: Das macht man nur wenn das Netzteil (das DCDC Modul) eine aktive Strombegrenzung hat - "billiges abschalten bei Überstrom oder überhaupt keine aktive Strombegrenzung (nur Sicherung, Leiterbahn oder schwächster Halbleiter...) reicht nicht... Hennes
Vergessen Multimeter im Strombereich immer vor den Einschalten des Netzteils bzw. des Ausgangs auf die Klemmen einstecken, ansonsten können (ist kein muss und bei wirklich guten Netzgeräten geschieht das auch nicht) die Elkos für böse Überraschungen sorgen (keine Strombegrenzung für einige 100 ms). Hennes
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.