Wie kann ich die Nebenzipfel der Richtantenne sinnvoll eliminieren? Gerade bei einer 2,4GHz-Yagi (13cm-Band) gibt es Antennen mit großen Nebenzipfel und einige mit kleinen. Bei denen mit kleinen Zipfeln ist mir aufgefallen dass die Direktoren alle so schwarze Kappen haben. Sind die dafür extra gebaut?
https://de.wikipedia.org/wiki/Antennendiagramm#Nebenkeulend%C3%A4mpfung Nebenkeulendämpfung scheint der übliche Begriff zu sein, englisch side lobe suppression https://en.wikipedia.org/wiki/Side_lobe Dafür interessieren sich vor allen Funkamateure, die Richtung Weltall empfangen. Also Erde-Mond-Erde Verbindungen oder Rauschmessung von Himmelskörpern wie Sonne, Mond oder Jupiter. Da fängt die Antenne über die Nebenkeulen Rauschen von der relativ warmen Erde ein, während man das Weltall als "kalt" bezeichnet. Die Abdeckkappen sollten nur einen sehr kleine Auswirkung auf die Antenneneigenschaften haben, die sollen nur Wasser abhalten. In der Literatur wird vor allem der Antennenparameter "G/T" genannt, also gain/(noise-)temperature http://www.dg7ybn.de/Ant_soft/Antenna_GT_f5fod.htm
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Michael schrieb: ... ... > Bei denen mit kleinen Zipfeln ist > mir aufgefallen dass die Direktoren alle so schwarze Kappen haben. Sind > die dafür extra gebaut? Das ist extra designtes, bei Mondschein gepresstes NebenzipfelDämpfungsmaterial! Gibts bei diversen Esoterikläden (gibt es BEPES eigentlich noch?) preiswert zu kaufen. 😇 Durch Stockung (h/v) mehrerer Antennen lässt sich die Kurve noch beeinflussen. Das Ganze wird dann aber zunehmend unhandlich.
Hi, Michael, > Wie kann ich die Nebenzipfel der Richtantenne sinnvoll eliminieren? Einen störenden Nebenzipfel kann man mit einer Zusatzantenne wohl verringern, allerdings entstehen dabei weitere kleine. Nebenzipfel sind Nebenwirkungen einer nicht-idealen Antenne. Das wäre nicht einmal eine fehlerfreie Satellitenantenne, weil der Erreger noch aus anderen Richtungen zu sehen ist - deshalb strahlt er in diese. Ideale Antennen mit diesem Makel wären wohl denkbar, aber nicht finanzierbar. > Gerade bei einer 2,4GHz-Yagi (13cm-Band) gibt es Antennen mit großen > Nebenzipfel und einige mit kleinen. Bei denen mit kleinen Zipfeln ist > mir aufgefallen dass die Direktoren alle so schwarze Kappen haben. Andernfalls wären die Öffnungen von Alurohren zu sehen. Was an solch einer Antenne nicht aus Metall besteht, das hat wahrscheinlich keine elektrische Funktion. Die Qualität einer Antenne hängt von ihrer Apertur ab - bei einer Taschenlampe mit Reflektor wäre das etwa die Austrittsfläche der Strahlung. Bei der Yagi-Antenne nimmt die Apertur mit jedem weiten "richtig" platzierten Direktor zu. Der Beitrag des Reflektors hinter dem Erreger und des ersen Diorektors vor diesem sind überragend, der Beitrag eines weiteren Elements ist um so kleiner, je weiter weg vom Erreger. Schau mal in den "Rothammel" hinein. Das Buch war schon das beste Antennembuch für einen Funkamatur, als Karl Rothammel noch lebte. ISBN-13 : 978-3440058534 (nach Amazon die niederländische Ausgabe, aber gut als Ausgangspunkt, die deutsche Version zu finden.) Zu finden in den Auslagen bei Buchhändlern mit technischer Ausrichtung und in Bibliotheken technischer Hochschulen und Unis. Ciao Wolfgang Horn
Speziell zur Nebenkeulenunterdrückung gibt es im DUBUS-Magazin mehrere Artikel, auch vom oben genannten Hartmut DG7YBN. Auch in den DUBUS Technik-Büchern unter "Antennen", z.B 2012: http://www.marsport.org.uk/dubus/t12contents.pdf 2016 sogar über den Einfluss von Plastik an Antennen "Influence of Plastic enclosing a UHF Yagi Element"
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Michael schrieb: > Wie kann ich die Nebenzipfel der Richtantenne sinnvoll eliminieren? Garnicht. Wenn es dafür eine nachträglich anwendbare Methode gäbe, wäre der Erfinder bereits mehrfacher Millionär. Die Nebenzipfel liegen in der Natur jeder (Richt)Antenne. Wie schon geschrieben wurde, ist es möglich, das Design einer Yagi so zu entwerfen, dass wenig Nebenzipfel entstehen. Meistens haben dann dafür andere Parameter gelitten ( Bandbreite, Rauschzahl...). Ich könnte mir Vorstellen, dass selbst eine Simulation nie ohne Nebenzipfel möglich ist.
Beitrag #6446564 wurde von einem Moderator gelöscht.
Mit Simulationen kann man die Nebenzipfel optimieren ... aber schlieslich kommt nichts von nichts. Je perfekter einen Antenne sein soll, desto aufwendiger wird sie. Kuerzlich hatten wir hier ein Foto einer solchen Yagi im 2D Array. Die war dann glaub fuer EME Verbindungen. Beeindruckend.
Nebenzipfel sind eine direkte Konsequenz der Fouriertransformierten der Fensterfunktion.
Nebenzipfel können nicht nachträglich eliminiert werden. Sie sind Bestandteil des mehr oder weniger guten Designs der Yagi-Uda Antenne. Yagis mit höchstem Gewinn in Strahlrichtung weisen i. d. R. mehr Nebenzipfel auf. Ebenso Yagis, die eine hohe Bandbreite aufweisen. Der Entwickler der Yagi kann unter den Eigenschaften Gewinn, Bandbreite, Nebenzipfelunterdrückung einen Schwerpunkt legen. Bei Schwerpunkt auf Bandbreite leiden dann Gewinn und / oder Reduzierung von Nebenzipfeln usw.. Das Maß G/Ta = Verhältnis Gewinn G zu Antennentemperatur Ta gibt relativ gut wieder, wie gut den Mischung und der Gesamtentwurf für den Empfang schwacher Signale gelungen sind. Ta ist Rauschtemperatur aus der Summe von rundum aufgenommenem Grundrauschen, nicht etwa physikalische Temperatur der Antenne. Was dann auch ein Maß dafür ist, wie gut die zunächst gegensätzlichen Parameter Nebenzipfelunterdückung und Gewinn in Strahlrichtung zusammen verwirklicht wurden. Leider wird das G/Ta bei kaum einer kommerziell gefertigen UHF oder WLAN-Yagi angegeben. Plastikkappen (Nebenzipfeldämpfungsmaterial: LoL). Alles Plastik, das an das Yagi-Element gebracht wird, verändert dessen elektrische Länge. Da muss den ein Korrekturfaktor her um das Element mechanisch auf die Länge zu bringen, dass es elektrisch wieder passen lang erscheint. Sonst wird die Yagi nicht so wie geplant funktionieren. Was sich auch in eimen veränderten Strahlungsdiagramm niederschlägt. Inwieweit Hersteller von Netzwerkyagis das berücksichtigen oder ausmessen kann man nicht pauschal beantworten. Ich habe da aber so meine Bedenken. Ein paar Anworten und Beispiele zu G/Ta-optimierten Yagis kann man auf meiner Webseite finden: dg7ybn.de
Die einzige Art, Sidelobes einer existierenden Antenne nebenwirkungsarm zu unterdrücken, besteht darin, mit absorbierenden Elementen ausserhalb des Nahfelds zu arbeiten... Dies wird auf jeden Fall funktionieren, die resultierenden Konstrukte dürften jedoch nur bei ausreichend kurzen Wellenlängen halbwefs praktikabel sein...
GHz N. schrieb: > Die einzige Art, Sidelobes einer existierenden Antenne nebenwirkungsarm > zu unterdrücken, besteht darin, mit absorbierenden Elementen ausserhalb > des Nahfelds zu arbeiten... Dies wird auf jeden Fall funktionieren, die > resultierenden Konstrukte dürften jedoch nur bei ausreichend kurzen > Wellenlängen halbwefs praktikabel sein... Thermisches Rauschen, das in die Nebenkeulen fällt (Erdrauschen), hängt dann von der Temperatur des Absorbermaterials ab. So gesehen nur etwas gewonnen, wenn man (deutlich) runterkühlen kann. Und das am besten ohne Raureif ...
> Alles Plastik, das an das Yagi-Element gebracht wird, verändert dessen
elektrische Länge.
Aeh, nein. Nur wenn das Material im E-Feld ist. Sinnvollerweise macht
man's dort hin, wo das E-Feld Minimum, resp H-Feld Maximum ist.
Pandur S. schrieb: > Sinnvollerweise macht man's dort hin, wo das E-Feld Minimum ist Es ging um Endkappen für die Elemente und die sind zwangsläufig im Maximum des E-Feldes.
Dann gibt es auch noch feldfreien Raum, in der Roehre. Dh eine Endkappe kann man aussen drueber stuelpen, und ist im EFeld, oder zum Einstecken, mit eigentlich fast nichts nach aussen... und hat nur ein paar mm^3 im schwachen Feld. Eine Frage, wie viel ueberstehen soll
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Michael schrieb: > Wie kann ich die Nebenzipfel der Richtantenne sinnvoll eliminieren? Da ist nichts zu machen, wenn die Antennengröße im Bereich der Wellenlänge bleiben muß. Bei einer Parabolantenne ist das genau andersrum.
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