Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Standby Ladegerät Bleisäureakkus


von Peter Taun (Gast)


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Grüßt euch,
ich mache viel mit Mikrocontrollern, würde mich aber auch gerne abseits 
der Programmierung mehr mit analoger Elektronik beschäftigen.
Da ich einen Camper mit Solar auf dem Dach habe, der meine Nutzbatterien 
(Bleisäure) lädt, komme ich nun aufgrund mangelnder Bewegung des 
Fahrzeugs und Einzugs des Winters darauf, dass es gut wäre, wenn meine 
Motorstartbatterie auch eine Art Erhaltungsladung abbekommen würde.

Alle Akkus sind Bleisäureakkus. Das Solarladegerät lädt die Nutzakkus 
auf 13,8V auf und riegelt dann ab. Nun möchte ich, sobald eine Spannung 
von ca. 13V an den Nutzakkus anliegt (Sonne scheint), dass eine 
möglichst einfache Schaltung die Spannung an die Motorstartbatterie 
weitergibt und diese mitlädt. Dabei soll verhindert werden, dass beide 
Stromkreise direkt dauerhaft zusammenhängen. D.h. das eine System soll 
das andere nicht auch entladen können, falls Verbraucher dranhängen.

Es gibt online einen so genannten Standby Lader von Voltronic zu kaufen, 
welcher auch mit 25€ absolut erschwinglich ist. Und natürlich könnte ich 
den kaufen, aber eigentlich will ich auch etwas lernen und sehe darin 
eine gute Gelegenheit.

Folgende Ideen empfand ich leicht umsetzbar:
-Relais + Microcontroller welcher die Spannung überwacht und 
entsprechend den Motorstartakku mit in den Kreislauf hängt
-Vollautomatisches Trennrelais kaufen (ist vermutlich identisch mit 
Relais+Microcontroller)

Die Frage nun ist, ob es auch einfacher mit ein paar passiven Bauteilen 
geht? Dass parasitäre Effekte auftreten (u.a. durch Dioden etc) ist 
klar, wäre aber auch nicht weiter schlimm, wenn die Motorstartbatterie 
~0,6V weniger abbekommt (wie beim Standby Lader von Voltronic). Ich 
vermute, dass hier "einfach" eine Diode verwendet wurde.
Wie stelle ich sicher, dass dadurch aber nur ein begrenzter Strom 
fließen kann?

Kurz zusammengefasst: Möglichst einfache Schaltung soll zum Ladekreis ab 
erreichen der Ladespannung einen zweiten Akku mit begrenztem Strom und 
etwas reduzierter Spannung mitgeladen werden. Die Schaltung soll 
weitestgehend die beiden Stromkreise trennen sodass beide Akkus nicht 
durch einen Vebraucher entladen werden können. Wo kann ich beginnen? Wie 
ist das zu dimensionieren? Dies soll ein reines Lern(klein)projekt sein, 
das Verstehen steht im Vordergrund.

Für Tipps, Beispiele etc. wäre ich sehr dankbar.
Einen schönen Tag,
Peter

von Peter Taun (Gast)


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Soeben die Antwort auf meine Frage(n) gefunden. Die Lösung bzw. der 
Votronic Lader ist hier beschrieben:
Beitrag "Erhaltungsladung für Starterbatterie nach Solarregler"

Damit ist eigentlich alles beantwortet :)

von MaWin 2 (Gast)


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100 Ohm Widerstand mit 15V Z-Diode. Zwischen Widerstand und Z-Diode die 
Spannung mit einer Stromrückflussverhinderungsdiode abgreifen und zum 
Akku weiterleiten. Dann erhält man automatisch auch die 14,4V.

von MaWin (Gast)


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Es gibt viele sehr simple Möglichkeiten, 2 Akkus zu laden, auch einige 
die das Trennrelais mit einbeziehen und noch einfacher wenn man die 
Schalgung des bisherigen Solarladecontrollers kennt und mit einer 
Anzapfung mitbenutzen kann.

Aber exakt deine herbeigewünschte Variante, ab 13V den Solarstrom auch 
zum Laden des anderen Akkus einzusetzen, ist nicht mit 2 simplen Dioden 
machbar, sondern zumindest ein ICL7665 und einen MOSFET braucht man 
dazu.

Problem: Solarakku hat 13V bei sagen wir 3A Ladestrom, Motorakku nur 
12V, der Controller leitet den Ladestrom auf beide, per Diode getrennt, 
der Motorakku braucht es dringender, übernimmt den ganzen Strom, der 
Solarakku bekommt keinen mehr, dann fällt seine Spannung auf 12.6V und 
die Schaltung glaubt, sie hatte gar nicht zum Motorakku umschalten 
dürfen.
Man muss zumindest eine Aufteilung des Ladestroms planen, und das kostet 
in der üblichen Variante mit Vorwiderstand Verluste, also landet man 
schnell beim Schaltregler, und der ist zu kompliziert für dich

von Stefan F. (Gast)


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Ein einfacher Ansatz würde über Dioden laufen, etwa:
1
Quelle              o----+----|>|-------o Batterie und Verbraucher 1
2
(Solar-Laderegler)       |
3
                         +----|>|-------o Batterie und Verbraucher 2

Aber dann müsste der Laderegler eine höhere Spannung abgeben, um die 
Verluste der Dioden auszugleichen. Außerdem darf der Laderegler nicht
voraussetzen, Spannung von der Batterie zu erhalten.

Bei Conrad gibt es für diesen Zweck ein anderes Produkt: 
https://www.conrad.de/de/p/ivt-12-80-18320-zweitbatterielader-12-v-856040.html

Von Spannungsverlust steht da nichts, also wird das Ding wohl besser als 
die Dioden-Lösung sein.

Bei dir könnte aber noch ein Problem sein, dass das KFZ wiederum sein 
eigene Ladegerät (die Lichtmaschine) enthält. Kommt das Gerät damit 
klar? ich würde den Hersteller fragen.

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