Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 5V mit Microcontroller auf GND ziehen


von Carsten F. (etler)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe ein Radio mit Kassettendeck (CC) und möchte dieses gegen 
Bluetooth ersetzten.
Einige Verbindungen vom Radio zum CC sind einfache Feedback Signale. Die 
Mechanik vom CC betätigt Taster, die dann die Spannung vom Radio auf GND 
ziehen. Die Spannung liegt dabei bei 5V.
Jetzt möchte ich diese Tastendrücke mit meinem Mikrocontroller 
Simulieren. Ich habe einen ESP32 Dev Kit C von AzDelivery.

Wie würde eine einfache Schaltung aussehen, bei der ich über die Pins 
von meinem ESP die Signale vom Radio auf GND ziehen kann?
Ich denke mal, dass ich die Pins nicht einfach direkt anschließe kann, 
denn der ESP ist ja nur auf 3,3V ausgelegt.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Es gibt Bluetooth Empfänger, die du direkt in das Kassettenfach stecken 
kannst.
https://www.amazon.de/Reshow-Reisen-Kassettenadapter-Autos-Autokassettenspieler/dp/B07LCPN7Z2

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

Man kann nicht 5 V auf GND ziehen, sondern höchstens ein Signal-Pegel 
auf GND ziehen.
>Jetzt möchte ich diese Tastendrücke mit meinem Mikrocontroller
>Simulieren.
Kann jeder uC-Ausgang, sofern die Spannung nicht die zulässige am 
Port-Pin übersteigt. (evtl. 5V-Toleranz / oder nimm ext. Treiber mit OC)

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Carsten F. schrieb:
> Wie würde eine einfache Schaltung aussehen, bei der ich über die Pins
> von meinem ESP die Signale vom Radio auf GND ziehen kann?

http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf
Kapitel 3.4.1

Siehe dazu auch Kapitel 2.2

von Carsten F. (etler)


Lesenswert?

Hier mal das Datenblatt vom Radio: 
https://www.motor-talk.de/forum/aktion/Attachment.html?attachmentId=753560

Es geht um CCPSE und CCMOD (siehe Seite 11 und 12). Wenn ich das richtig 
sehe hab ich einmal 47k und einmal 1k Ohm zwischen den 5V und dem 
potentiellen Eingängen meiner ESP pins. Selbst wenn ich meine Ausgänge 
auf 0V setze dürfte ja maximal 5mA Strom in den Mikrocontroller fließen. 
Ist nur die Frage, ob durch den Abfall von 5V auf 3,3V wenn die Ausgänge 
auf High stehen das Radio bereits reagiert.

Oder meint ihr die 5mA sind kritisch?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Carsten F. schrieb:
> Ist nur die Frage, ob durch den Abfall von 5V auf 3,3V wenn die Ausgänge
> auf High stehen das Radio bereits reagiert.
> Oder meint ihr die 5mA sind kritisch?
Du verletzt auf jeden Fall die Absolute Maximum Ratings. Das ist wie 
wenn du mit kreischenden Reifen um jede Kurve fährst. Kann mal gut 
gehen, kann aber auch mal schief gehen.

Ich würde es nicht machen, weil es mit einem simplen Pegelwandler ohne 
Quietschen und Qualmen geht.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Die Ausgänge des ESP8266 vertragen maximal 12mA und maximal 3,6V. Der 
ESP32 schafft sogar etwas mehr Strom.

Du musst die Spannung auf jeden Fall extern begrenzen.

von Kevin M. (arduinolover)


Lesenswert?

Ich werfe mal ein simples N-FET in den Raum?

von Carsten F. (etler)


Lesenswert?

Klare Aussage, danke an die Runde. Dann mach ich nen Transistor Lösung 
:D

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

>Selbst wenn ich meine Ausgänge
>auf 0V setze dürfte ja maximal 5mA Strom in den Mikrocontroller fließen
Eher nicht, da der Eingang des ICs im Radio keine 5mA braucht, um 
Low-Pegel zu erkennen. Bei 5mA hätte ja der Pin des Radio-ICs noch 5 V, 
was keinen Sinn macht. Bei Low darf dieser Pin (bei TL-Pegel) höchst. ca 
0,8V haben; das wäre max. 0,8mA. (vermutl. liegt der Strom noch 
darunter)

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Carsten F. schrieb:
> Es geht um CCPSE und CCMOD (siehe Seite 11 und 12).

Ich habe nichts zu den beiden Begriffen gefunden, was zu deiner 
Beschreibung passen könnte.

Carsten F. schrieb:
> Ist nur die Frage, ob durch den Abfall von 5V auf 3,3V wenn die Ausgänge
> auf High stehen das Radio bereits reagiert.
Es kann sein, es kann auch sein, dass dein Prozessor das sowieso nicht 
mag. Üblicherweise haben die auch eine Spec, dass der Ausgang mit nicht 
mehr als VCC+0.3V (o.ä.) beaufschlagt werden soll; mit einem hochohmigen 
Widerstand kann man das aber ggf. machen. Ob das HIGH mit 3.3V für das 
den Eingang einer 5V-Schaltung so gut ist? Es dürfte sich für viele ICs 
bereits im undefinierten Bereich befinden.

Man nehme einen Transistor, über 3k3 Basisvorwiderstand an den ESP und 
dann kannst du mit dessen Kollektor locker 1k von 5V oder 10V oder 20V 
auf GND ziehen. Und der ESP muss 3mA liefern - das sollte er können.

von Carsten F. (etler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe die relevanten Teile in der Anleitung mal blau hervorgehoben.

Außerdem habe ich zwei Schaltskizzen angefertigt 
(Audio_10_CC_Umbau.pdf). Oben ist dargestellt, wie es bisher aussieht. 
Unten wie ich es mir vorstelle.

Wie ich euch bisher verstanden habe, ist es nicht möglich direkt an die 
Ports vom ESP zu gehen. Stattdessen also die Schalter durch Transistoren 
ersetzen und über den ESP schalten. Ob nun Bipolar Transistoren oder 
(Mos)fets ist mir eigentlich egal, ich würde mich da auf eure Empfehlung 
verlassen.

Außerdem brauche ich noch ein Eingangssignal für den ESP32. Bin mir noch 
nicht sicher, welches Signal geeignet ist, aber dieses wird auf jeden 
Fall 5V haben. Da der Mikrokontroller nur 3,3V als Eingang verträgt, 
würde ich hier einen einfachen Spannungsteiler machen. Habt ihr eine 
Empfehlung für die Dimensionierung der beiden Widerstände? Für die 
Spannung ist ja eigentlich nur das Verhältnis der beiden wichtig.

Beste Grüße

Carsten

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Carsten F. schrieb:
> Ob nun Bipolar Transistoren oder
> (Mos)fets ist mir eigentlich egal, ich würde mich da auf eure Empfehlung
> verlassen.

Ist egal

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Carsten F. schrieb:
> Da der Mikrokontroller nur 3,3V als Eingang verträgt,
> würde ich hier einen einfachen Spannungsteiler machen. Habt ihr eine
> Empfehlung für die Dimensionierung der beiden Widerstände? Für die
> Spannung ist ja eigentlich nur das Verhältnis der beiden wichtig.

Mache die Widerstände nicht zu hochohmig, damit es durch HF Signale vom 
ESP selbst nicht zu Störungen kommt. 1kΩ und 2,2kΩ sind OK.

von georg (Gast)


Lesenswert?

Carsten F. schrieb:
> ist es nicht möglich direkt an die
> Ports vom ESP zu gehen

Auch wenn so etwas möglich ist ist es noch lange keine gute Idee, 
Signale von der bösen Welt da draussen schliesst man nicht direkt an 
einen Prozessor an. Im professionellen Umfeld sieht man 
Schutzschaltungen gegen Kurzschluss und Überspannung vor, aber 
Transistoren mit Open Kollektor sind schon mal viel robuster als 
Prozessor-Pins. Denen ist auch 3,3, 5, 12 oder 24V egal. Und es ist auch 
nicht notwendig dass Radio und Interface immer gleichzeitig mit Spannung 
versorgt werden.

Georg

von Carsten F. (etler)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mache die Widerstände nicht zu hochohmig, damit es durch HF Signale vom
> ESP selbst nicht zu Störungen kommt. 1kΩ und 2,2kΩ sind OK.

Danke für den Hinweis. Hab sogar noch zwei passende Widerstände in 
meinem Bestand gefunden 😊

Transistoren habe ich mir in der Vergangenheit alle zerschossen oder 
schon verbraucht. Müsste da also neue kaufen. Hast du eine 
Bauteilempfehlung Für T1-3 und R1-3?

georg schrieb:
> Auch wenn so etwas möglich ist ist es noch lange keine gute Idee,
> Signale von der bösen Welt da draussen schliesst man nicht direkt an
> einen Prozessor an. Im professionellen Umfeld sieht man
> Schutzschaltungen gegen Kurzschluss und Überspannung vor, aber
> Transistoren mit Open Kollektor sind schon mal viel robuster als
> Prozessor-Pins. Denen ist auch 3,3, 5, 12 oder 24V egal. Und es ist auch
> nicht notwendig dass Radio und Interface immer gleichzeitig mit Spannung
> versorgt werden.
>
> Georg

Klingt vernünftig :D

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

MCUA schrieb:
> Kann jeder uC-Ausgang, sofern die Spannung nicht die zulässige am
> Port-Pin übersteigt. (evtl. 5V-Toleranz / oder nimm ext. Treiber mit OC)

Das ist etwas zu kurz gedacht. Der Strom hat da auch noch ein Wörtchen 
mit zu reden - egal ob direkt am Port Pin des µC oder mit externem 
Treiber,

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

> ist es nicht möglich direkt an die
> Ports vom ESP zu gehen
Nein, nicht ohne Rv.
............
> Da der Mikrokontroller nur 3,3V als Eingang verträgt,
> würde ich hier einen einfachen Spannungsteiler machen

Wie mehrfach genannt, Fakt ist, der uC-Pin darf keine zu hohe U 
bekommen!
Es kann aber sein, dass bei deinem uC Schutzdioden von Pin nach VCC 
geklemmt sind, die können bis zu gewissem Bereich den Strom begrenzen. 
Reicht solch (oder noch geringerer) Strom aus (was ich vermute) den Port 
zu schalten, würde ein passender Rv ausreichen.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Carsten F. schrieb:
> Hast du eine Bauteilempfehlung Für T1-3 und R1-3?

BC337-40 und 1kΩ

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

>> Kann jeder uC-Ausgang, sofern die Spannung nicht die zulässige am
>> Port-Pin übersteigt. (evtl. 5V-Toleranz / oder nimm ext. Treiber mit OC)
>Das ist etwas zu kurz gedacht. Der Strom hat da auch noch ein Wörtchen
>mit zu reden - egal ob direkt am Port Pin des µC oder mit externem
>Treiber,
I wird bei max 0,8 mA liegen.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Carsten F. schrieb:
> Außerdem habe ich zwei Schaltskizzen angefertigt
> (Audio_10_CC_Umbau.pdf). Oben ist dargestellt, wie es bisher aussieht.
> Unten wie ich es mir vorstelle.

Passt. Beim NPN (z.B. BC547) mach an die Basis 5k für R1 ... R3.

> Ob nun Bipolar Transistoren oder
> (Mos)fets ist mir eigentlich egal, ich würde mich da auf eure Empfehlung
> verlassen.
Bei nMOSFET musst du einen nehmen, der bei 3.3V Gatespannung schon 
schalten kann, dafür sparst du den Basiswiderstand ein, brauchst aber 
ggf. einen Pull-Down am Gate, dass er auch aus bleibt, wenn der ESP im 
Reset ist.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Carsten F. schrieb:
>> Hast du eine Bauteilempfehlung Für T1-3 und R1-3?
>
> BC337-40 und 1kΩ

Kann man nehmen, aber übertrieben dimensioniert: er will nur ein Signal 
mit 47kΩ PU nach LOW ziehen - keine 47Ω 😀. BC547 und 5k oder 10k tun es 
genauso.

georg schrieb:
> Im professionellen Umfeld sieht man
> Schutzschaltungen gegen Kurzschluss und Überspannung vor, aber
> Transistoren mit Open Kollektor sind schon mal viel robuster als
> Prozessor-Pins.

Wenn das Signal auch aus dem Gerät kommt, ist auch das übertrieben. Da 
reicht der genannte Spannungsteiler; auch etwas hochohmiger, z.B 4k7 und 
10k.

von Hardcore (Gast)


Lesenswert?

MCUA schrieb:
> Man kann nicht 5 V auf GND ziehen, sondern höchstens ein Signal-Pegel
> auf GND ziehen.

Challenge accepted!

von Hardcore (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Carsten F. schrieb:
>> Ist nur die Frage, ob durch den Abfall von 5V auf 3,3V wenn die Ausgänge
>> auf High stehen das Radio bereits reagiert.
>> Oder meint ihr die 5mA sind kritisch?
> Du verletzt auf jeden Fall die Absolute Maximum Ratings. Das ist wie
> wenn du mit kreischenden Reifen um jede Kurve fährst.

> Kann mal gut gehen,

hust Schutzdioden hust

von Hardcore (Gast)


Lesenswert?

MCUA schrieb:
> Es kann aber sein, dass bei deinem uC Schutzdioden von Pin nach VCC
> geklemmt sind,

Richtig.

> die können bis zu gewissem Bereich den Strom begrenzen.

Falsch. Schutzdioden nicht verstanden.

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

> Falsch. Schutzdioden nicht verstanden.
Doch.
Schutzdioden leiten Eingangsspannung nach VCC ab, ober begrenzen 
bsp.weise (mit Z-Dioden) Eingangsspannung auf max. 5,5V oder auch ca 7 V 
(so bei VHC.. oder bei manchen PLDs).
(im letzten Fall darf also die Eingangsspannung (und das ist der 
Betriebsfall, was du nicht verstanden hast) auch 5,5 oder 7 V sein, 
selbst wenn VCC = 0 V ist (Stichwort HotSwap, HotSocketing usw)).
Bis zu einem bestimmten Bereich (kleiner mA oder sehr wenige mA (siehe 
DB) können also diese Schutzdioden in die Betriebsschaltung mit 
einbezogen werden. Solch geringer Strom stört die CPU oder PLD nicht.
Zudem ist bei CMOS-Eingang sowiso nur extrem kleiner Strom nötig 
(theoretisch sogar überhaupt keiner, also Rv im Bereich einigen Mohm 
würde gehen), so dass ein Rv entspr. dimensioniert werden könne (den man 
jedoch evtl. wegen Störsicherheit, gefordertem Minimalstrom usw, weitaus 
kleiner dimensionieren kann).

von my2ct (Gast)


Lesenswert?

MCUA schrieb:
> Es kann aber sein, dass bei deinem uC Schutzdioden von Pin nach VCC
> geklemmt sind, die können bis zu gewissem Bereich den Strom begrenzen.

Hardcore schrieb:
> ...
> Falsch. Schutzdioden nicht verstanden.

MCUA schrieb:
>> Falsch. Schutzdioden nicht verstanden.
> Doch.

Den Strom begrenzen die Schutzdioden bestimmt nicht!

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Beim ESP8266 gibt es keine Schutzdioden, die Überspannung nach VCC 
ableiten.

Stattdessen gibt es Schutzschaltungen, die ähnlich einem Thyristor bei 
einer Spannung im Bereich zwischen 4 und 6 Volt zünden und den Eingang 
dann nach GND kurz schließen.

Diese Schutzschaltung kann man nicht als Alternative zu einem 
Spannungsteiler verwenden.

Beim ESP32 könnte es anders sein.

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

>Den Strom begrenzen die Schutzdioden bestimmt nicht!
ich schrieb ua. 'leiten Eingangsspannung nach VCC ab'.
Und dadurch wird auch der Strom durch den eigentl. Port (hinter dem 
Dioden-Abgriff) reduziert und damit auch begrenzt. (natürl. nur solange 
diese Diode auch noch in Ordnung ist).

von Edson (Gast)


Lesenswert?

MCUA schrieb:
> Den Strom begrenzen die Schutzdioden bestimmt nicht!
>
> ich schrieb ua. 'leiten Eingangsspannung nach VCC ab'.
> Und dadurch wird auch der Strom durch den eigentl. Port (hinter dem
> Dioden-Abgriff) reduziert und damit auch begrenzt. (natürl. nur solange
> diese Diode auch noch in Ordnung ist).

Sogenannte Leiter heissen so, weil die Strom leiten und keine Spannung. 
Spannung wird nicht geleitet, sondern fällt an Widerstand ab oder liegt 
an. Sollte eigentlich bekannt sein.

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

> Sogenannte Leiter heissen so..
Noch nie was von (Überspannungs)Spannungsableiter gehört?

von Edson (Gast)


Lesenswert?

Umgangssprache halt. Wie sinnvoll die in einem Fachforum ist sei 
dahingestellt.

von Hardcore (Gast)


Lesenswert?

Ob man jetzt Spannung ableitet oder begrenzt ist ja von mir aus noch 
Haarspalterei, aber dass Schutzdioden Strom begrenzen, ist nunmal 
einfach sachlich falsch und wenn ein Designer das wörtlich nimmt, wird 
seine Schaltung dadurch kaputt gehen.

Korrekterweise begrenzt eine Schutzdiode die Spannung im Rahmen ihrer 
arg beschränkten Möglichkeiten, indem sie, so gut wie sie es kann, den 
Strom nach VCC bzw. GND (falls es, wie meistens vorhanden, zwei davon 
gibt) ableitet.

Kleine Anekdote: Ich habe mal einen Designfehler in einer Schaltung 
eingebaut, indem ich einen ungünstigen Fall nicht berücksichtigt habe, 
nämlich wenn sich ein Leiter löst. Dadurch floss in einem 
Spannungswandler die komplette Energie eines Zyklus einer Spule (also 
quasi eine gesättigte Spule E=1/2LI²) durch die Schutzdiode eines 
attiny. An diesem Beispiel kann man sehr gut sehen, dass eine 
Schutzdiode eben genau NICHT den Strom begrenzt. Dann hat die Spule halt 
100V aufgebaut, damit ihre 6A brav weiterfliessen konnten. Danach war 
der tiny natürlich innen kaputt.

von Hardcore (Gast)


Lesenswert?

Es handelte sich wohlgemerkt um einen einzigen Zyklus. Also einige 
Mikrosekunden. So schnell kanns gehen.

von Carsten F. (etler)


Lesenswert?

Ich glaube was MCUA meint, ist, dass im Falle einer Überspannung die 
Diode durchleitet und somit der Strom abgeleitet wird. Das begrenzt 
jedoch in keinster Weise den Strom, sondern ist ein Schutz vor zu hoher 
Spannung.

Betreibt man den Port bei normalen 3,3V, jagt aber 10A rein, dann bringt 
die Diode absolut nichts. Und vlt. können wir jetzt on Topic bleiben. 
Habe mir nun Bauteile besorgt und bin aktuell dabei den Mikrocontroller 
entsprechend zu programmieren.

Vielen Dank für eure Hilfe und die Ratschläge zur Bauteilauslegung. 
Sollte etwas am Ende nicht funktionieren, würde ich mich nochmal melden

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

>Das begrenzt jedoch in keinster Weise den Strom, sondern ist ein Schutz vor >zu 
hoher Spannung.
HEHE.
Wenn es vor zu hoher Spannung schützt (was ja einen zu hohen Strom zur 
Folge hat) begrenzt es auch den Strom (in den Port, hinter dem 
Dioden-Abgriff, sofern und solange die Diode das mitmacht).
Also hört auf mit der Haarspalterei.

>Betreibt man den Port bei normalen 3,3V, jagt aber 10A rein, dann bringt
>die Diode absolut nichts.
Bei 3,3V kriegst du keine 10A rein (um das IC zu braten), dafür müsstest 
du höhere U anlegen.

>Stattdessen gibt es Schutzschaltungen, die ähnlich einem Thyristor bei
>einer Spannung im Bereich zwischen 4 und 6 Volt zünden und den Eingang
>dann nach GND kurz schließen.
Das ist die Frage, ob diese Schaltung die Spannung am Port bis hinter zu 
0,0V ziehen? Wie sollte der "Thyristor" dann jemals wieder aufmachen?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

MCUA schrieb:
> Wie sollte der "Thyristor" dann jemals wieder aufmachen?

man überbrückt den Thyristor damit seine Haltespannung unterschritten 
wird.

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

>Das ist die Frage, ob diese Schaltung die Spannung am Port bis hinter zu
>0,0V ziehen? Wie sollte der "Thyristor" dann jemals wieder aufmachen?
>>man überbrückt den Thyristor damit seine Haltespannung unterschritten
>>wird.
Wenn der schon auf 0,0V schaltet (was die Aussage/Annahme war) wird 
durch Überbrückung die Spannung nicht mehr geringer.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

MCUA schrieb:
> Wenn der schon auf 0,0V schaltet (was die Aussage/Annahme war) wird
> durch Überbrückung die Spannung nicht mehr geringer.

nur wenn er kaputt ist, sonst gibt es 0,0V am Thyristor nicht, die 
Hsltespannung wird ein intakter Thyristor durchgeschaltet immer haben!

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> man überbrückt den Thyristor damit seine Haltespannung unterschritten
> wird.

Wolltest Du das wirklich so schreiben? Ein Thyristor hat einen 
Haltestrom . Dass er dabei eine Restspannung hat, ist klar. Die Sache 
mit dem Strom erklärt auch, weshalb er an Gleichspannung nicht 
sinnvoll nutzbar ist, während er bei Wechselspannungsbetrieb in jedem 
Nulldurchgang von selbst löscht.

MCUA schrieb:
> Wenn der schon auf 0,0V schaltet (was die Aussage/Annahme war) wird
> durch Überbrückung die Spannung nicht mehr geringer.

Ein Halbleiter wird niemals 0 Volt erreichen, da bleibt immer eine 
Restpannung an der Strecke. Wenn ich mal den alten TIC106 angucke, 
stehen 0,8..2 Volt im Datenblatt.

Joachim B. schrieb:
> nur wenn er kaputt ist, sonst gibt es 0,0V am Thyristor nicht, die
> Hsltespannung wird ein intakter Thyristor durchgeschaltet immer haben!

Ja, aber da würde ich lieber von Restspannung sprechen, einem 
unerwünschten aber in der Realität eben vorhandenem Wert.

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

> nur wenn er kaputt ist, sonst gibt es 0,0V am Thyristor nicht,
habe ich grade nicht behauptet sondern andere.

> weshalb er an Gleichspannung nicht
> sinnvoll nutzbar ist, während er bei Wechselspannungsbetrieb in jedem
> Nulldurchgang von selbst löscht.
es geht hier um einen uC-Eingangsport, nicht um Anschluss um 
Wechselspannungsbetrieb.

Wenn genannte Thyristor-Schaltung am Eingangs-Port bei Überschreiten von 
4..6 V die Spannung auf unter ca 1,5V ziehen würde, würde aus dem H ein 
L werden.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Wolltest Du das wirklich so schreiben?

ja

Manfred schrieb:
> Ein Thyristor hat einen
> Haltestrom . Dass er dabei eine Restspannung hat, ist klar.

eben drum, weil es 0 Ohm im Thyristor nicht gibt und damit der 
Haltestrom eine Haltespannung hat was bedingt das beim Überbrücken auch 
seine Haltespannung unterschritten wird.

Wir lernten das in der RFS Ausbildung gleichwertig zu benutzen, es ist 
also gehupft wie gesprungen.
Man kann also den Thyristor Haltestrom unterbrechen in dem man 
niederohmigeres parallel schaltet was allen Strom vorbei leitet und auch 
eine kleinere Spannung als die Haltespannung über den Thyristor bringt.
Die Polarität umschalten machts ja im Nulldurchgang auch.

Manfred schrieb:
> Ja, aber da würde ich lieber von Restspannung sprechen, einem
> unerwünschten aber in der Realität eben vorhandenem Wert.

stört mich auch nicht, ändert nichts am Ergebnis.
Das Elektronen grün sind ist auch nur eine Definition :)

: Bearbeitet durch User
von MCUA (Gast)


Lesenswert?

>Man kann also den Thyristor Haltestrom unterbrechen in dem man
>niederohmigeres parallel schaltet was allen Strom vorbei leitet
Und das machst du dann mit 100 Tastern auf jeder Platine, und stellst 
zum Bedienen mehrere Leute ein?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.