Forum: Offtopic Sind wir im Li-Ion Akku Zeitalter angekommen?


von Roman K. (jupiter2648)


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Ich glaube seit ca. 1-2 Jahren klebt jetzt überall an den Mülltonnen 
hier in Österreich die Warnung, dass man Li-Ion Akkus nicht in den 
Restmüll werfen soll.

Was sicherlich mit normalen Akkus / Batterien auch schon passiert ist, 
scheint aber mit Li-Ion jetzt nochmal zusätzlich zur Umweltverschmutzung 
die Gefahr von Brand hinzugefügt zu haben.

Sowohl im Bastelbereich als auch in vielen üblichen Technikartikeln sind 
sie nun auch schon. (Letztens einen Rauchmelder mit Liion im Baumarkt 
gesehen).

---

Passagen aus wikipedia:
"Der erste kommerziell erhältliche Lithium-Ionen-Akku wurde als 
Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulator von Sony im Jahr 1991 auf den Markt 
gebracht"

"Mittlerweile sind sie in fast allen Bereichen anzutreffen. Sie dienen 
bei der Elektromobilität als Energiespeicher für Pedelecs, Elektroautos, 
moderne Elektrorollstühle und Hybridfahrzeuge. Auch im RC-Modellbau 
haben sie sich früh etabliert."

https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Akkumulator

---


Ohne jetzt irgendwelche statischen Daten zu haben und mich nur auf die 
Aufkleber der Müllabfuhr zu verlassen (wobei die Bürokratie sicher auch 
einige Jahre hinterhinkt) wollte ich mal fragen, wie ihr das so 
mitbekommen habt oder mitbekommt?


Update: So in Smartphones seit gut nem Jahrzehnt sicher schon im 
Einsatz, aber dort eher fix verklebt bzw. nicht selbst austauschbar und 
flach ist mir bekannt.

Zum Selber hantieren (und damit auch einfachem wegwerfen in die 
Restmülltonne)in Form von 18650 in Rauchmeldern, LED-Lampen, 
E-Zigaretten (laut wikipedia) würde ich eher ansprechen.

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Was wundert Dich denn dabei?
"Leistungsdichte" ist doch alles.
Koste sie, was es wolle.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Nun, viele technische Artikel sind ohne Li-Akkutechnik einfach nicht 
denkbar.
Ein Mobiltelefon mit Zink-Kohlezellen würdest Du nicht haben wollen, ein 
Mikrokopter würde damit nichtmal abheben, e-Autos mit Bleibatterien gabs 
vor über 100 Jahren schon, doch mit katastrofaler Reichweite. Heute dank 
Lithium zwar etwas besser, aber dennoch lausig.

Ich finde diese Akkutechnologie gut, wenn auch mitunter mit dem Einsatz 
übertrieben wird.

Old-Papa

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Roman K. schrieb:
> scheint aber mit Li-Ion jetzt nochmal zusätzlich zur Umweltverschmutzung
> die Gefahr von Brand hinzugefügt zu haben.

Das ist zutreffend. Außerdem geht durch das falsche Wegwerfen von 
Li-Geräten u. Li-Akkus zu viel Lithium verloren, das nicht nur für die 
E-Mobilität sondern auch solare Strompufferung gebraucht würde.

von Jack V. (jackv)


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Roman K. schrieb:
> Update: So in Smartphones seit gut nem Jahrzehnt sicher schon im
> Einsatz, aber dort eher fix verklebt bzw. nicht selbst austauschbar und
> flach ist mir bekannt.
>
> Zum Selber hantieren (und damit auch einfachem wegwerfen in die
> Restmülltonne)in Form von 18650 in Rauchmeldern, LED-Lampen,
> E-Zigaretten (laut wikipedia) würde ich eher ansprechen.

Ich glaube, Telefone waren mit das erste Massenprodukt mit Li-Akkus. Vor 
zwei Jahrzehnten kamen die schon auf, und früher™ waren Akkus von 
Telefonen nahezu immer austauschbar. In Rauchmeldern hingegen finden 
sich eher Li-Primärzellen, keine Akkus.

Ansonsten: ja, die Dinger sind überall anzutreffen. Neben der schon 
erwähnten hohen Energiedichte haben sie ja noch andere Vorteile: geringe 
Selbstentladung, aus jedem zulässigen Zustand heraus ein definiertes 
Ladeverhalten, wiederholte Teilentladungen und -ladungen sind kein 
Problem, je nach Design können sie sehr hohe Ströme liefern, und für 
ihre Leistung sind sie verhältnismäßig billig, auch für Endanwender. 
Außerdem sind sie als LiPo in nahezu jeder Größe und jedem Formfaktor 
verfügbar.

Mittlerweile sind beispielsweise 18650er LiIon-Zellen auch überall zu 
haben (in Hartplastik verpackt als „Akkupack“ für allerhand Kram), 
während man vor einigen Jahren noch in einschlägigen Onlineshops 
bestellen musste (was allerdings nach wie vor die bessere Option ist), 
so dass ich für meinen Bastelkram eigentlich fast immer einen solchen 
Akku hernehme. Außerdem gibt’s dafür brauchbare, fertige Lade- und 
Schutzschaltungen vom Chinesen nahezu hinterhergeworfen

von J. -. (Gast)


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Roman K. schrieb:
> Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulator
Ist das nicht ein Schreibfehler? Es muß eigentlich 
Lithium-Kobolddioxid-Akkumulator heißen. Die kleinen Kobolde springen 
aus dem Akku heraus und hinein in ein Netz, wo ihre Energie gespeichert 
wird.

Diese Technologie finde ich ganz wunderbar und umweltschützend!

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Roman K. schrieb:
> Update: So in Smartphones seit gut nem Jahrzehnt sicher schon im
> Einsatz, aber dort eher fix verklebt bzw. nicht selbst austauschbar und
> flach ist mir bekannt.

Es ist ziemlich egal ob Lithium-Akkus in Müllverbrennungsanlagen 
explodieren. Es trägt nicht zur Umweltverschmutzung bei.

Du bezieht hier Falschinformationen. Dass Akkus nicht austauschbar sind, 
hat einen ganz anderen Grund.

von Joachim B. (jar)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Dass Akkus nicht austauschbar sind,
> hat einen ganz anderen Grund.

es bleibt eine Umweltsauerei, kein Wechselakku im Handy, kein 
Wechselakku in BT Lautsprecher, kein Wechselakku in vielen BT in ear 
Knöpfen.
Das ist nur ex und hopp und somit sicher nicht nachhaltig!

Den wenigen Handy Repairshops muss man vertrauen wobei die auch nicht 
immer garantieren können das der Wechsel zerstörungfrei funktioniert.
Es kann funktionieren muss aber nicht wie mein 3-maliges Einschicken 
meines HTC one bewies, nach dem dritten mal bekam ich das Geld zurück, 
es wurde praktisch unreparierbar.

1. Fehler touchausfall
2. zurück mit vergessessener Front Cam Abdeckung, der erste Regen 
brachte Feuchtigkeit ins Display, welche ich mit core Test ausheizte.
3. Wieder Ausfall der Touchfunktion an gleicher Stelle, offensichtlich 
wurde der bekannte Serienfehler (bekannt im Netz 1 2 3 Ausfall) mit 
Altteilen aus dem Ersatzteillager wieder eingebaut.

von Ralf X. (ralf0815)


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Joachim B. schrieb:
> Kybernetiker X. schrieb:
>> Dass Akkus nicht austauschbar sind,
>> hat einen ganz anderen Grund.
>
> es bleibt eine Umweltsauerei, kein Wechselakku im Handy, kein
> Wechselakku in BT Lautsprecher, kein Wechselakku in vielen BT in ear
> Knöpfen.
> Das ist nur ex und hopp und somit sicher nicht nachhaltig!
>
> Den wenigen Handy Repairshops muss man vertrauen wobei die auch nicht
> immer garantieren können das der Wechsel zerstörungfrei funktioniert.
> Es kann funktionieren muss aber nicht wie mein 3-maliges Einschicken
> meines HTC one bewies, nach dem dritten mal bekam ich das Geld zurück,
> es wurde praktisch unreparierbar.
>
> 1. Fehler touchausfall
> 2. zurück mit vergessessener Front Cam Abdeckung, der erste Regen
> brachte Feuchtigkeit ins Display, welche ich mit core Test ausheizte.
> 3. Wieder Ausfall der Touchfunktion an gleicher Stelle, offensichtlich
> wurde der bekannte Serienfehler (bekannt im Netz 1 2 3 Ausfall) mit
> Altteilen aus dem Ersatzteillager wieder eingebaut.

Du schildest doch selber sehr anschaulich, dass sich Wechselzellen/Akkus 
sich mit Deinen Ansprüchen nicht vertragen.
Klein(?)/flach, leicht und wasserdicht verträgt sich nicht mit einer 
leichten Austauschbarkeit der Innereien, insb. wenn man aus 
Kostengründen nicht zu einem zertifizierten Fachbetrieb geht, bzw. nicht 
den Herstellerservice nutzen möchte.

Gleichzeitig muss ich ehrlich sagen, dass ich früher meine verkauften, 
reparierten oder selbst hergestellten Geräte zumindest mit zusätzlichen 
Siegeln versehen habe und jedes nicht autorisierte Öffnen zwangsläufig 
zu einem sofortigen Garantie- und Gewährleistungverlust führte.
Richtig teure Eigenentwicklungen wurden natürlich zusätzlich durch 
Unkenntlichmachung vieler Bauteile, ggf. auch noch Verguss, gegen 
Auslesen/Nachbau bedingt gesichert.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Joachim B. schrieb:
> kein Wechselakku im Handy,

Mit Wechselakku bekommst du die Gehäuse nicht vernünftig wasserdicht. 
Ein Großteil der Handydefekte besteht daraus, dass die Menschen ihre 
Geräte ins Klo fallen oder im Regen liegen lassen... also sind 
wasserdichte Telefone gewünscht.

Weitere Gründe gibt es ebenfalls und - man höre und staune - es hängt 
oft mit der Brandgefahr von Lithium-Akkus zusammen.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Jürgen S. schrieb:
> Ist das nicht ein Schreibfehler? Es muß eigentlich
> Lithium-Kobolddioxid-Akkumulator heißen

Wie kommst Du denn darauf. Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulator (LiCoyO2) 
ist richtig.

von Joachim B. (jar)


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Ralf X. schrieb:
> insb. wenn man aus
> Kostengründen nicht zu einem zertifizierten Fachbetrieb geht, bzw. nicht
> den Herstellerservice nutzen möchte.

mir wurde diese Adresse von HTC genannt die mein Handy schrotteten!

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Gleichzeitig muss ich ehrlich sagen, dass ich früher meine verkauften,
> reparierten oder selbst hergestellten Geräte zumindest mit zusätzlichen
> Siegeln versehen habe und jedes nicht autorisierte Öffnen zwangsläufig
> zu einem sofortigen Garantie- und Gewährleistungverlust führte.

So, so. Das muss aber sehr lange her sein. Oder es war in einem fernen 
Land.

von Ralf X. (ralf0815)


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Percy N. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Gleichzeitig muss ich ehrlich sagen, dass ich früher meine verkauften,
>> reparierten oder selbst hergestellten Geräte zumindest mit zusätzlichen
>> Siegeln versehen habe und jedes nicht autorisierte Öffnen zwangsläufig
>> zu einem sofortigen Garantie- und Gewährleistungverlust führte.
>
> So, so. Das muss aber sehr lange her sein. Oder es war in einem fernen
> Land.

Och Percy, mal wieder oberpingelig?
DANN solltest Du zumindest erst einmal zwischen Gewährleistung und 
Sachmängelhaftung nach BGB ab 2002 unterscheiden!
(Die Garantiebedingungen sind eh frei zu gestalten.)

Die Gewährleistung kann in diversen Teilen stark eingeschränkt werden, 
schwieriger wird das bei der Sachmängelhaftung und Beweislastumkehr in 
den ersten 6 Monaten.
Nach den ersten 6 Monaten ist aber auch dort eh das meiste Banane.

Kommen wir also zu den ersten 6 Monaten nach Kauf an einen privaten 
Endverbraucher.
Da wird es kaum einen Richter geben, der unter der sachgerechten 
Verwendung eines Gerätes auch das Zerlegen des Gerätes versteht, soweit 
es kein Bausatz ist oder die Teilzerlegung ausdrücklich zu diversen 
Zwecken vorgesehen ist.
Viele Hersteller/Händler lehnen die Sachmangelhaftung schon ab, wenn der 
Nachweis der Installion durch einen Fachbetrieb nicht erbracht wird.

Ich kann mich noch gut erinnern, welche Panik manche meiner Kollegen 
erfasst hat, als die Rechtsreform gültig wurde.
Nach den ersten Urteilen legte sich das aber recht schnell.

Beitrag #6460174 wurde vom Autor gelöscht.
von Ralf X. (ralf0815)


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Joachim B. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> insb. wenn man aus
>> Kostengründen nicht zu einem zertifizierten Fachbetrieb geht, bzw. nicht
>> den Herstellerservice nutzen möchte.
>
> mir wurde diese Adresse von HTC genannt die mein Handy schrotteten!

Du scheinst permanent Pech zu haben und nichts wirklich auf die Reihe zu 
bekommen.
In Deine (bisher von mir gelesenen) Bastel- und Problemfälle steckst Du 
viel Zeit und/oder Geld, um dann erfolglos aufzugeben und neu zu kaufen.
Bei Deinem angeblich geschrotteten HTC hast Du Dich tatsächlich mit der 
Erstattung der Akkuaustauschkosten zufrieden gegeben?
Oder stand im Auftrag ausdrücklich, dass die angeblich von HTC 
empfohlene Firma beim Schrotten des Gerätes von der Haftung befreit ist?

Du kritisierst in diesem Forum viele Foristen, die ihre Probleme selber 
mit Forenhilfe lösen wollen.
Damit stehst Du doch an vorderster Front der Wegwerfgesellschaft.

von René H. (mumpel)


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Der BGH hat schon vor 41 Jahren entschieden, dass die Gewährleistung 
durch Siegelbruch nicht erlischt. Aber auch die Garantie erlischt nicht 
zwangsläufig wenn das Siegel den Garantienehmer unangemessen 
benachteiligt (z.B. zur Wartung/Prüfung auf den Hersteller zwingt und 
die Inanspruchnahme "freier Werkstätten" unmöglich macht, oder z.B. eine 
Erweiterung von PC-Komponenten erschwert). Daher kann sich "Ralf X" mit 
seinen Siegeln den Allerwertesten abwischen. ;) Das Einzige wo Siegel, 
zumindest in öffentlichen Bereichen, eine rechtliche Relevanz haben 
können, sind z.B. Signaturerstellungseinheiten und Zahlungsterminals.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Och
Ralf X. schrieb:
> Och Percy, mal wieder oberpingelig?
> DANN solltest Du zumindest erst einmal zwischen Gewährleistung und
> Sachmängelhaftung nach BGB ab 2002 unterscheiden!
Erklär mal bitte!
> (Die Garantiebedingungen sind eh frei zu gestalten.)
>
> Die Gewährleistung kann in diversen Teilen stark eingeschränkt werden,
Wo soll das stehen?
> schwieriger wird das bei der Sachmängelhaftung und Beweislastumkehr in
> den ersten 6 Monaten.
> Nach den ersten 6 Monaten ist aber auch dort eh das meiste Banane.
>
> Kommen wir also zu den ersten 6 Monaten nach Kauf an einen privaten
> Endverbraucher.
> Da wird es kaum einen Richter geben, der unter der sachgerechten
> Verwendung eines Gerätes auch das Zerlegen des Gerätes versteht, soweit
> es kein Bausatz ist oder die Teilzerlegung ausdrücklich zu diversen
> Zwecken vorgesehen ist.
Warum sollte es darauf ankommen?
Verwechselst Du das vielleicht mit dem Widerruf von Fwrnabsatzkauf?
> Viele Hersteller/Händler lehnen die Sachmangelhaftung schon ab, wenn der
> Nachweis der Installion durch einen Fachbetrieb nicht erbracht wird.
Hierzu siehe zunächst § 434 BGB.
Auch ansonsten entlastet das den Verkäufer nur insoweit, als der Mangel 
gerade dadurch bewirkt worden ist.

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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> Weitere Gründe gibt es ebenfalls und - man höre und staune -

Eine mobile Wanze die jederzeit fremdaktiviert werden kann

von J. -. (Gast)


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René H. schrieb:
> Wie kommst Du denn darauf. Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulator (LiCoyO2)
> ist richtig.
Ahso. Da ist also neben den Kobolden auch Yttrium drin. Womöglich das 
radioaktive, brrr. Wieviel Baerböcke wiegt das dann insgesamt?

von René H. (mumpel)


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Ralf X. schrieb:
> Viele Hersteller/Händler lehnen die Sachmangelhaftung schon ab

Der Hersteller muss m.E. garkeine Sachmangelhaftung bieten. 
Gewährleistung/Sachmangelhaftung muss nur der Verkäufer erfüllen. Der 
Hersteller kann nur Garantie anbieten, und hat eine 
Produkthaftungspflicht. Mal davon abgesehen sind Gewährleistung und 
Sachmangelhaftung das selbe, inhaltlich haben sie die selbe Bedeutung 
(Die Sachmangelhaftung von heute ist die Gewährleistung von gestern).

von René H. (mumpel)


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Jürgen S. schrieb:
> Da ist also neben den Kobolden auch Yttrium drin. Womöglich das
> radioaktive, brr

Das y gehört da nicht rein. S***ß Handytastatur....

von Ralf X. (ralf0815)


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René H. schrieb:
> Der BGH hat schon vor 41 Jahren entschieden, dass die Gewährleistung
> durch Siegelbruch nicht erlischt. Aber auch die Garantie erlischt nicht
> zwangsläufig wenn das Siegel den Garantienehmer unangemessen
> benachteiligt (z.B. zur Wartung/Prüfung auf den Hersteller zwingt und
> die Inanspruchnahme "freier Werkstätten" unmöglich macht, oder z.B. eine
> Erweiterung von PC-Komponenten erschwert). Daher kann sich "Ralf X" mit
> seinen Siegeln den Allerwertesten abwischen. ;) Das Einzige wo Siegel,
> zumindest in öffentlichen Bereichen, eine rechtliche Relevanz haben
> können, sind z.B. Signaturerstellungseinheiten und Zahlungsterminals.

Es impfiehlt sich, das BGH Urteil VIII  ZR  517/78 vom 28. November 1979 
im Volltext z.B. hier nachzulesen UND zu verstehen:

https://www.prinz.law/urteile/bgh/VIII_ZR_317-78

Oder hast Du noch ein anderes von 1979?

Ich gebe Dir aber absolut Recht, dass sich KEINER mittels so einer 
Klausel einer Haftung generell(!) entziehen kann und darf.
Und da kommt es gewaltig darauf an, wie man das formuliert, damit das 
nicht nichtig wird und/oder von einer VZ berechtigt bemängelt wird.

PS: Meine damaligen AGB und Garantiebedingungen (darum ginge es in dem 
Fall) wollte ich hier nicht einstellen.

Also Tipp: Genau lesen.
Gesetze, Urteile, AGB und Forenbeiträge. :-)

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Ralf X. schrieb:
> Oder hast Du noch ein anderes von 1979?

1984 ist das richtige Datum

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Ich gebe Dir aber absolut Recht, dass sich KEINER mittels so einer
> Klausel einer Haftung generell(!) entziehen kann und darf.
> Und da kommt es gewaltig darauf an, wie man das formuliert, damit das
> nicht nichtig wird und/oder von einer VZ berechtigt bemängelt wird.

Im Hinblick auf §§ 307 Abs 2 Nr 2, 433 Abs 1, 903 Satz 1 BGB könnte das 
arg schwierig werden.

von Ralf X. (ralf0815)


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René H. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Viele Hersteller/Händler lehnen die Sachmangelhaftung schon ab
>
> Der Hersteller muss m.E. garkeine Sachmangelhaftung bieten.
> Gewährleistung/Sachmangelhaftung muss nur der Verkäufer erfüllen. Der
> Hersteller kann nur Garantie anbieten, und hat eine
> Produkthaftungspflicht. Mal davon abgesehen sind Gewährleistung und
> Sachmangelhaftung das selbe, inhaltlich haben sie die selbe Bedeutung
> (Die Sachmangelhaftung von heute ist die Gewährleistung von gestern).

Früher hatte ich mal Schilder in den Läden mit z.B. "Der Kunde ist bei 
uns König, IMMER!"
Jeder MA hatte aber das Recht, das Schild auch umzudrehen, wenn es nötig 
schien.
Da kniete dann der König vorm Kaiser..

Wir hatten auch Schilder mit: "Wir müssen leider draussen bleiben", 
darüber ein frei zu beschriftendes Feld.
In Foren gibt es das so nicht, aber vielleicht verstehst Du auch so, was 
ich meine.

Du kennst den inzwischen Asbachwitz mit den Kobolden im Elektrobereich 
nicht?
Du bemängels Wortwahl oder angebliche(!) Fehler, machst aber jede Menge 
eigene?
Mal Juristendeutsch und dann wieder Umgangssprache?

Dann der dumme Versuch, jetzt zwischen Hersteller und VK noch einmal 
grossartig zu unterscheiden, obwohl ich Hersteller und Händler mittels 
Slash verbunden habe?
Verkauft VW seine Autos nicht?
Wie kommen die dann zu den Händlern und/oder Kunden?

Und bei Verkäufern unterscheidest Du nicht, ob der gewerblich oder 
privat ist und an wen der verkauft?
Sorry, das ist typisches Besserwisserverhalten einen xxxxx..., für den 
es bei mir das typische zweite Schild gab, wo die meisten einen Pinscher 
auf der freien Fläche vermuten.

von Percy N. (vox_bovi)


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René H. schrieb:
> Der Hersteller muss m.E. garkeine Sachmangelhaftung bieten.

Der durch den Kunden insoweit in Anspruch genommene Händler kann auf 
seinen Lieferanten zurückgreifen. Irgendwann sind wir beim Hersteller 
oder Importeur.
Siehe auch § 478 BGB
Bin ich hier eigentlich der Einzige, der in der Lage ist, auch mal ins 
Gesetz zu schauen?
Ist Euer Internet kaputt?

von René H. (mumpel)


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Percy N. schrieb:
> Der durch den Kunden insoweit in Anspruch genommene Händler kann auf
> seinen Lieferanten zurückgreifen.

Das ist bekannt. Muss aber den Kunden nicht interessieren (dass der 
Händler Kunde des Herstellers oder Lieferanten ist steht auf einem 
anderen Blatt). B2B ist wieder ein ganz anderes Thema.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Old P. schrieb:
> Heute dank Lithium zwar etwas besser, aber dennoch lausig.

Etwas besser? 300km Reichweite sind mehr als ausreichend! Bevor ich die 
Reichweite erhöhe, reduziere ich lieber erst einmal das Batteriegewicht.
Das ist wesentlich effizienter!

von René H. (mumpel)


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Michael M. schrieb:
> 300km Reichweite sind mehr als ausreichend!

Von wegen. Von Lindau in meine Heimat sind etwa 700 Kilometer, also 
unterwegs zweimal nachladen.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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René H. schrieb:
> Von Lindau in meine Heimat sind etwa 700 Kilometer

Na und? Für diese einmalige Fahrt im Jahr kannst du auch ein thermisches 
Fahrzeug mieten.
Oder fährst du etwa jeden Tag diese Strecke?

von Percy N. (vox_bovi)


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René H. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Der durch den Kunden insoweit in Anspruch genommene Händler kann auf
>> seinen Lieferanten zurückgreifen.
>
> Das ist bekannt.
Und warum schreibst Du dann
René H. schrieb:
> Der Hersteller muss m.E. garkeine Sachmangelhaftung bieten.

von Jack V. (jackv)


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Warum ist dieser Thread mit einem eigentlich interessanten Thema 
kaputtgemacht worden?

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Roman K. schrieb:
> Ich glaube seit ca. 1-2 Jahren klebt jetzt überall an den Mülltonnen
> hier in Österreich die Warnung, dass man Li-Ion Akkus nicht in den
> Restmüll werfen soll.

Naja!

Sehr entzündlich bei Schlurzkuss und in den Restmüll gehört überhaupt 
kein
Elektronikschrott, egal wie er zusammengesetzt ist...

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Es ist ziemlich egal ob Lithium-Akkus in Müllverbrennungsanlagen
> explodieren. Es trägt nicht zur Umweltverschmutzung bei.

Das Satz ist an Dummheit echt nicht mehr zu Übertreffen.

Die Dinger sind mittlerweile eine riesen Problem für die 
Abfallentsorger. Man sollte dabei auch bedenken das der gesamte Weg den 
der Müll nicht nur aus der Brennkammer der Müllverbrennungsanlage 
besteht. Da sind auch noch z.B. Transportfahrzeuge, Zwischenlager usw. 
Selbst in der Müllverbrennungsanlage wird erst mal alles in den "Bunker" 
gekippt und erst von dort aus nach Bedarf in die Brennkammer 
transportiert.

Nur mal so ein paar Beispiel:
https://www.nonstopnews.de/meldung/31810
https://www.eifelzeitung.de/region/brandereignis-in-der-muellverbrennungsanlage-mertesdorf-232187/
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/werl/appell-buerger-akkus-muell-sind-brandgefaehrlich-13815325.html
Und wer will kann gerne mal nach "Brand Müllverbrennungsanlage" suchen, 
da gibt es mehr als genug Meldungen dazu.

Allgemein dazu:
"Das hohe Brandrisiko ist für die Österreichischen Entsorgungsbetriebe 
angesichts der enormen Brandschäden nicht mehr tragbar. Alleine in 
Österreich wurden dadurch in den letzten fünf Jahren Kosten von über 100 
Millionen Euro verursacht."
https://www.recyclingmagazin.de/2019/07/30/steigende-brandgefahr-durch-lithium-batterien/

von Jack V. (jackv)


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Irgend W. schrieb:
> "Das hohe Brandrisiko ist für die Österreichischen Entsorgungsbetriebe
> angesichts der enormen Brandschäden nicht mehr tragbar.
> […]

In Deutschland haben wir in nahezu jedem größeren Laden so Boxen für 
Altbatterien und -akkus stehen. Gibt eigentlich keinen Grund, so Akkus 
in den Hausmüll zu tun. Um das Brandrisiko noch weiter zu verringern, 
soll man gerade bei Li-Akkus die Pole abkleben; ich entlade die über 
einen Widerstand vollständig (und hoffe, dass keiner der 
Altbatterieboxplünderer sich so einen greift und versucht, ihn wieder 
aufzuladen – denn das ginge garantiert schief. Aber die Verantwortung 
liegt nicht bei mir).

Elektrokleingeräte müssen kostenlos von Verkäufern solcher Geräte 
angenommen werden, sofern ihr Laden eine bestimmte Verkaufsfläche 
überschreitet – auch ohne dass man die dort gekauft hätte. Zudem 
nehmen’s die Wertstoffhöfe kostenlos entgegen, so dass auch keinen Grund 
gibt, dass Geräte mit eingebauten Akkus in der Mülltonne landen.

Ob die Akkus dann recycelt werden, oder nur mit besonderen 
Vorsichtsmaßnahmen der „thermischen Verwertung“ zuführt, wie man so 
schön euphemistisch sagt, ist die andere Frage. Weiß jemand, ob’s 
überhaupt möglich ist, die Akkus sinnvoll zu verarbeiten, um zumindest 
die problematischen Stoffe (nicht mal Li – davon gibt’s genug, sondern 
eher Co, dessen Abbau ja nunmal unter besonders problematischen 
Bedingungen erfolgt) zurückzugewinnen?

von Jens G. (jensig)


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>die problematischen Stoffe (nicht mal Li – davon gibt’s genug, sondern

Lithium gibt's genug - aber nicht konzentriert genug. Ist also eher als 
problematischer Stoff zu betrachten in den Regionen, wo das Zeugs 
gewonnen wird.

>eher Co, dessen Abbau ja nunmal unter besonders problematischen
>Bedingungen erfolgt) zurückzugewinnen?

von Percy N. (vox_bovi)


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Jens G. schrieb:
> Lithium gibt's genug - aber nicht konzentriert genug. Ist also eher als
> problematischer Stoff zu betrachten in den Regionen, wo das Zeugs
> gewonnen wird.

Speziell, wenn man sich ansieht, was in der Atacama-Wüste passiert, wird 
es ausgesprochen haarig, ganz unabhängig davon, wie problematisch der 
Stoff Lithium oder seine Begleiter sein könnten.

von Mani W. (e-doc)


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Jens G. schrieb:
> Lithium gibt's genug - aber nicht konzentriert genug. Ist also eher als
> problematischer Stoff zu betrachten in den Regionen, wo das Zeugs
> gewonnen wird.

Und wo?

Habe keine Lust, den Gokel zu fragen...

von Jack V. (jackv)


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Jens G. schrieb:
> Lithium gibt's genug - aber nicht konzentriert genug.

Das ist nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Wenn die Umweltschäden in 
den derzeitigen Abbaugebieten in den Preis einfließen würden, könnten 
sich alternative Gewinnungswege recht schnell etablieren.

Für Cobalt hingegen gibt’s da nicht viele andere Möglichkeiten, als es 
aus der Erde zu buddeln – und ungünstigerweise sind die derzeit größten 
erschlossenen Lagerstätten in Gebieten zu finden, in denen 
Menschlichkeit, wie wir sie kennen, nicht direkt großgeschrieben wird.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Jack V. schrieb:

> Das ist nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Wenn die Umweltschäden in
> den derzeitigen Abbaugebieten in den Preis einfließen würden, könnten
> sich alternative Gewinnungswege recht schnell etablieren.

Oder das Zeug würde so teuer, dass die Leute auf Pferd und Wagen statt 
Tesla umsteigen... (wenns kein Verbrenner sein soll)

> Für Cobalt hingegen gibt’s da nicht viele andere Möglichkeiten, als es
> aus der Erde zu buddeln – und ungünstigerweise sind die derzeit größten
> erschlossenen Lagerstätten in Gebieten zu finden, in denen
> Menschlichkeit, wie wir sie kennen, nicht direkt großgeschrieben wird.

Gilt für Lithium exakt genauso!

Old-Papa

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Also wenn schon die Frage nach der Zeit besteht würde ich sagen, wir 
leben in der Plastezeit.
Nach Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit dominiert jetzt ein anderes 
Material.

von Cyblord -. (cyblord)


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Fred F. schrieb:
> Also wenn schon die Frage nach der Zeit besteht würde ich sagen, wir
> leben in der Plastezeit.

Plaste sagen doch nur Ossis. Ich wäre dagegen eine Ära in Ossi-Deutsch 
zu bennenen.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Old P. schrieb:
> Gilt für Lithium exakt genauso!

Derzeit, ja – wenngleich das nicht auf herkömmliche Art in Minen und so 
abgebaut wird, afaik. Auch ist da Sklaven- und Kinderarbeit, sowie 
gewaltsame Unterdrückung nicht so präsent, wie etwa beim Co-Abbau in der 
DR Kongo.

Allerdings ließe Lithium sich auch aus etwa Meerwasser gewinnen, wobei 
die Umweltschäden eher gering wären (vorausgesetzt, man achtet beim 
Design der Anlagen ein bisschen drauf). Das geht mit Cobalt nicht, 
soweit ich weiß.

: Bearbeitet durch User
von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Cyblord -. schrieb:
> Plaste sagen doch nur Ossis. Ich wäre dagegen eine Ära in Ossi-Deutsch
> zu bennenen.

Plaste und Elaste aus Schkopau :)

Wie nennt sich das in Westgermanisch?

von Cyblord -. (cyblord)


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Fred F. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Plaste sagen doch nur Ossis. Ich wäre dagegen eine Ära in Ossi-Deutsch
>> zu bennenen.
>
> Plaste und Elaste aus Schkopau :)
>
> Wie nennt sich das in Westgermanisch?

PLASTIK

Für "Elaste" gibts keinen Begriff. Unsere Autos waren schon immer aus 
Kruppstahl.

von Matthias L. (limbachnet)


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Das dachte ich als West-Sozialisierter auch meine Kindheit hindurch und 
habe immer über die Plaste- und Elaste-Reklame an den Transit-Autobahnen 
geschmunzelt.

Bis dann im Chemieunterricht die Kunststoffe drankamen und das 
westdeutsche Schulbuch das Zeug in Duroplaste und Thermoplaste sowie 
Elastoplaste oder kurz Elaste klassifizierte - das "Plaste und Elaste" 
stand damit auch im westdeuschen Schulbuch, nur halt als Plural-Form.

Nicht alles, was aus der DDR herstammt, ist damit automatisch Grütze, 
beileibe nicht...

Cyblord -. schrieb:
> Unsere Autos waren schon immer aus
> Kruppstahl.

Na, ich erinnere mich da an ein paar Jahrgänge, in denen der Stahl 
überwiegend aus irgendeiner osteuropäischen Quelle kam und eine 
phänomenale Geschwindigkeit beim Durchrosten entwickelte. Ein Bekannter 
hatte da einen Opel, dessen Karosserie nach ständigem Entrosten, 
Spachteln und Schleifen auch nicht viel weniger Kunststoff enthielt als 
ein Trabbi...

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Matthias L. schrieb:
> Nicht alles, was aus der DDR herstammt, ist damit automatisch Grütze,
> beileibe nicht...

Vor allem die leckeren Wurstsorten, sowas Feines können die "Wessis" 
nicht. Oder leckere Soljanka.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:
> "Plaste und Elaste" stand damit auch im westdeuschen Schulbuch, nur halt
> als Plural-Form.

"Plaste und Elaste" ist demnach Singular? Na, wenn Du meinst ...

von Richard H. (richard_h27)


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Cyblord -. schrieb:
> Für "Elaste" gibts keinen Begriff. Unsere Autos waren schon immer aus
> Kruppstahl.
Die Autos anderer Völker sind aus Schwedenstahl und wieder andere sind 
aus Diebstahl, auch wenn diese Aussage polarisierend wirkt.

von Matthias L. (limbachnet)


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Percy N. schrieb:
> "Plaste und Elaste" ist demnach Singular? Na, wenn Du meinst ...

Wo soll ich das geschrieben haben?

Im Sprachgebrauch der mir bekannten in der DDR aufgewachsenen Leute gibt 
es allerdings durchaus die Formulierung "Das ist aus Plaste" für 
Gegenstände, die aus Kunststoff bestehen. Welche grammatische Form ist 
das deiner Ansicht nach?

von Joachim B. (jar)


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René H. schrieb:
> sowas Feines können die "Wessis"
> nicht

wir hatten zumindest echte Schnitzel im "Jägerschnitzel"!

René H. schrieb:
> leckere Soljanka

OK das ist ein Zugewinn, kannte ich nicht und schmeckt mir!
Gute "broiler" gibts leider auch nicht mehr.
Scherolin zur Fleckentfernung war aber böse!

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:
> Im Sprachgebrauch der mir bekannten in der DDR aufgewachsenen Leute gibt
> es allerdings durchaus die Formulierung "Das ist aus Plaste" für
> Gegenstände, die aus Kunststoff bestehen. Welche grammatische Form ist
> das deiner Ansicht nach?

Das ist vor allem Quark, richtig hieß es "Das ist aus Plast" oder 
häufiger "Das ist aus Plastmaterial". Zumindest ist das die mir bekannte 
Form.
Ich unterstelle oder besser vermute einfach mal, dass Deine Bekannten 
diese Stoffgruppen nur aus der Werbung kannten und sich nicht weiter 
Gedanken darüber gemacht haben.
Im Westen hat ja auch kein Hahn danach gekräht, ob "Leukoplast" 
vielleicht irgend etwas bedeuten könnte; daher hat sich auch niemand 
daran gestört, dass das Zeug hautfarben ist. Oder meinten die etwa die 
Klebstoffschicht? (Hat allerdings überhaupt nichts mit Plasten zu tun 
;DD )

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Percy N. schrieb:
> Das ist vor allem Quark

Nein, die Kunststoffe aus Poly-Milchsäuren sind erst seit ca. 2002 in 
relevanten Mengen verfügbar.

Im Übrigen ist das keine Antwort auf die Frage nach der grammatischen 
Form.

Percy N. schrieb:
> Ich unterstelle oder besser vermute einfach mal, dass Deine Bekannten
> diese Stoffgruppen nur aus der Werbung kannten und sich nicht weiter
> Gedanken darüber gemacht haben.

Das kann schon sein. Da ich seit der Wende mit vielen Kollegen aus den 
damals neues Bundesländern zusammengearbeitet habe und das auch immer 
noch mache, sind das mittlerweile eine ganz erkleckliche Anzahl von 
Leuten, diesen Sprachgebrauch nehme ich daher als durchaus geläufig an.

Dass unsere Bekanntenkreise keine nennenswerten Überschneidungen 
aufweisen, nun, das mag schon sein. Beispielsweise kenne ich persönlich 
keinen Juristen aus der ehemaligen DDR. Und die meisten meiner Kollegen 
stammen aus der Gegend um Berlin, die ehemaligen DDR-Bürger in Hamburg 
kommen vielleicht aus anderen Regionen.

Das Übernehmen von Begriffen aus der Werbung in den Sprachgebrauch ist 
aber bundesweit kein sooo ungewöhnliches Phänomen, siehe z.B. den 
Tesafilm, das Tempo- und das Kleenex-Tuch, den Fön, den Wohlhaupter usw.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Ich wollte den threat nicht kaputtmachen, hier ging es ja eigentlich um 
Lithium.
Können wir uns auf inzwischen lange vereinte Germanen darauf einigen die 
Begriffe Plaste und Plastik unter dem Begriff Kunststoff zu vereinen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:
> . Beispielsweise kenne ich persönlich keinen Juristen aus der ehemaligen
> DDR. Und die meisten meiner Kollegen stammen aus der Gegend um Berlin,

Ich schon, und kennengelernt habe ich die in Berlin während ihres 
Studiums an der Humboldt-Uni; die kamen aber aus der ganzen DDR, die 
damals noch existierte. Nur habe ich mich mit denen eher kaum über 
Chemie unterhalten. An ein Gespräch erinnere ich mich aber noch; ich 
hatte mich verwundert geäußert,  dass Frisbees in der DDR so billig 
waren. Nachdem wir mühsam gemeinsam übersetzt hatten, dass ich wohl eine 
Wurfscheibe gemeint hatte, fielen die Stichworte "Sportgerät" und 
"Plast". Und mir dämmerte erneut, was mit "real existierender 
Sozialismus" auch gemeint sein konnte.

Zum Numerus: wie steht's da mit "Eis mit Früchte"?

von Matthias L. (limbachnet)


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Fred F. schrieb:
> Ich wollte den threat nicht kaputtmachen, hier ging es ja eigentlich um
> Lithium.

Ja, sorry, ich auch nicht. Lassen wir das...

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