Hallo zusammen, ich habe einmal eine Frage zum ESR von Quarzoszillatoren. Was kann passieren wenn ein Quarz mit einem höheren ESR(ca. 60 Ohm) an einem µC angeschlossen wird als vom µC(<40 Ohm) spezifiziert ist. Ich weiß, einfach einen Quarz nehmen dr passt, mich interessieren aber die Auswirkungen. Vielen Dank und viele Grüße
Der Quarz wird vermutlich nicht schwingen. mfg Klaus
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Klaus R. schrieb: > Der Quarz wird vermutlich nicht schwingen. Oder aber er schwingt viel langsamer an als gewünscht. U. U. ist der Takt damit noch nicht stabil, wenn die davon zu taktende Logikschaltung mit der Arbeit beginnt.
Jörg W. schrieb: > Oder aber er schwingt viel langsamer an als gewünscht. U. U. ist der > Takt damit noch nicht stabil, wenn die davon zu taktende Logikschaltung > mit der Arbeit beginnt. Deshalb gibt es auch bei den fuses vieler Kontroller die Möglichkeit,die Wartezeit auf groß einzustellen, z.B. auf 64 ms. Auch an den Grenzen des Temperatur- oder Spannnungsbereichs kann es zu Ausfällen des Oszillators kommen.
Frühere MCs (80C31) hatten Oszillatorschaltungen, die waren sehr schwingfreudig, da konnte man nichts falsch machen. Ob Quarz, Resonator, LC-Glied, alles schwingt stabil. Die Mittenspannung beträgt ~2,5V. Heutzutage ist Strom sparen angesagt, die Amplitude ist oft deutlich <1V und die Schaltungen sind Mimosen bezüglich der Quarz- und Kondensatorwahl. Ich habs aufgegeben und setze nur noch Quarzoszillatoren ein. Die neueren AVRs haben sogar keine Oszillatorschaltung mehr, sondern nur noch einen externen Takteingang. Ältere AVRs hatten noch einen Full-Swing Mode. In einem Fall war der interne Oszillator so störempfindlich, daß beim EMV-Test der AVR abgestürzt ist. Ein externer Quarzoszillator löste das Problem.
Peter D. schrieb: > Heutzutage ist Strom sparen angesagt, die Amplitude ist oft > deutlich <1V und die Schaltungen sind Mimosen bezüglich der > Quarz- und Kondensatorwahl. Das harmoniert doch wunderbar mit den neumodischen SMD-Gehäusen. Die können außer klein evt. noch billig, aber sonst garnichts. Da passt einfach kein vernünftiger Quarz mehr rein und dank der Größe vertragen die nur noch µW. Und 40 Ohm ESR geht einfach nicht.
Kann es sein, dass die hybriden Quarz-Oszillatoren in den vergangenen 10 Jahren drastisch billiger geworden sind? Ich habe noch "Schweine teuer" in Erinnerung, aber die kosten ja kaum noch mehr, als lose Einzelteile (Quarz+Kondensatoren).
Peter D. schrieb: > Heutzutage ist Strom sparen angesagt, die Amplitude ist oft deutlich <1V > und die Schaltungen sind Mimosen bezüglich der Quarz- und > Kondensatorwahl Hmm, seltsam, bei unserer Hardware gab's da nie Probleme. Einen TCXO benutzen wir, wo es geboten ist (Funkanwendung), aber Controller, USB-Hub-Chip etc. laufen alle stinknormal mit einem Quarz.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Kann es sein, dass die hybriden Quarz-Oszillatoren in den vergangenen 10 > Jahren drastisch billiger geworden sind? Ja. Für den AT90CAN128 setze ich den hier ein: https://de.farnell.com/search?st=mcsjk-6nc1-16.00-25-b
Hallo zusammen, vielen Dank für die vielen Antworten. Die EMV Problematik bei den kleinen Amplituden kann ich nur bestätigen. Wir bauen auch Geräte die direkt am Netz hängen, da ist das mit der EMV schon kritischer. Also L oder N können schonmal Ground der Schaltung sein. Diesmal ist es aber der Platz der keinen größeren Quarz zulässt und somit ist der ESR entsprechend größer. Er schwingt an, aber wer weiß ob er es auch in Zukunft immer tut. Ich werde also nochmal auf die Suche gehen. Danke.
> Hmm, seltsam, bei unserer Hardware gab's da nie Probleme. Ist eine Frage von Bordlayout und Temperaturbereich. Man muss schon etwas aufpassen damit man keine Ueberraschungen erlebt. > Einen TCXO benutzen wir, wo es geboten ist (Funkanwendung), aber > Controller, USB-Hub-Chip etc. laufen alle stinknormal mit einem Quarz. Du koenntest da ja auch irgendeinen Oszillator nehmen. Du bezahlst das nur mit 3mA extra Stromverbrauch. Olaf
>Der Quarz wird vermutlich nicht schwingen.
Oder er schwingt. Aber nur auf dem Labortisch. Im Feld bei Hoch- oder
Tieftemperatur setzt die Elektronik dann aus.
Deshalb währen der Entwicklung immer die Anschwingreserve ermitteln und
beurteilen!
Uwe schrieb: > Hallo zusammen, > > ich habe einmal eine Frage zum ESR von Quarzoszillatoren. > > Was kann passieren wenn ein Quarz mit einem höheren ESR(ca. 60 Ohm) an > einem µC angeschlossen wird als vom µC(<40 Ohm) spezifiziert ist. Ich > weiß, einfach einen Quarz nehmen dr passt, mich interessieren aber die > Auswirkungen. > > Vielen Dank und viele Grüße Schau mal im Datenblatt nach
Peter R. schrieb: > Deshalb gibt es auch bei den fuses vieler Kontroller die Möglichkeit,die > Wartezeit auf groß einzustellen, z.B. auf 64 ms. Bei den meisten Controllern kannst Du auch die Treiberleistung für den Oszillator einstellen. Den Wert wählt man dann passend zum ESR. Leider schreiben nicht alle Controllerhersteller "drive level select" an das Register dran, oft verbirgt sich das hinter Angaben wie "lowspeed, 4..8 MHz, 8..16 MHz, full swing amplitude". Der Quarzhersteller weiss aber üblicherweise was zu tun ist und weist im Review darauf hin.
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