Hallo zusammen, versuche gerade mit dem Doppelmosfet MRF9120 einen HF-Verstärker zu bauen, was nicht so richtig klappt. Um das Problem einzugrenzen habe ich Source auf 0V, und Drain auf 14V gelegt. Ein Gate auf 0V und am anderen Gate langsam die Spannung erhöht, bis Strom fliesst. Folgendes gibt mir Rätsel auf: Egal welches Gate ich nehme, immer werden beide Drain/Source Strecken leitend. Ausseredm ist ein relativ grosser Bias von ungefähr 4.5V notwendig, damit überhaupt etwas passiert. Hat jemand schon mal Erfahrungen mit dem Teil gemacht? Bin mir nicht sicher ob das auf einen Defekt hindeutet ..... Grüsse, Rudi
Schau doch mal ins Datenblatt. "880 MHz Broadband Test Circuit Schematic". Was macht man mit 120 W HF-Leistung? mfg Klaus
Das ist für einen kleinen Power Amplifier im Amateurfunkbereich. Nach Datenblatt würde ich genau dieses Verhalten nicht erwarten. Die Gates sollten unabhängig die beiden Mosfets deren Source verbunden ist (und auf Masse liegt) ansteuern. So zumindest mein Verständnis ....
exseler schrieb: > Ausseredm ist ein relativ grosser Bias von ungefähr > 4.5V notwendig, damit überhaupt etwas passiert. Thereshold liegt laut Datenblatt bei Typ 3 V und Max 4 V. mfg klaus
>Source auf 0V, und Drain auf 14V gelegt. Ein Gate auf 0V und am anderen >Gate langsam die Spannung erhöht, bis Strom fliesst. Folgendes gibt Und hast schöne lange Leitungen an Gate und Drain? Ohne irgendwelche Maßnahmen gegen Schwingungen? Denn möglicherweise schwingt der aufgedrehte Mosfet, und nimmt dabei den anderen irgendwie über parasitäre Kapazitäten mit. Also alles so kurz wir möglich, und Gate + Drain kapazitiv auf möglichst kurzem Wege richtung Source abblocken. Vielleicht dem Gate einen R in Serie schalten (vielleicht 1k, möglichst kurzbündig am Gate). Aber das sind nur Vermutungen, daß es an potentieller Schwingneigung aufgrund ungeeignetem Aufbaus liegt (gilt auch für Deine eigentliche HF-Schaltung - zeig doch mal Schaltplan und Bild vom Aufbau)
exseler schrieb: > Egal welches Gate ich nehme, immer werden beide Drain/Source > Strecken leitend. Hast du kontrolliert, ob es nicht doch eine leitende Verbindung auf der Platine gibt? ☺
Hast du an dem jeweils anderen FET die Einspeisedrossel abgeklemmt? Gibt es reale Unterlagen oder Fotos zu deinem Aufbau? Arno
Herzlichen Dank für die Hinweise. Den Bias-Test bin ich in der Tat recht naiv angegangen. Labornetzteil, Poti für den Bias, relativ lange Kabel und nicht wirklich was gegen Schwingungen. Hab das nicht als problematisch eingeschätzt. Sollte ich also nochmal genauer schauen! Die HF Schaltung ist eigentlich eine Standard PA Schaltung. Beide Gates liegen an den beiden Enden der Sekundärwicklung des Eingangstransformers. Die Sourcen liegen auf Ground und die beiden Drains an den beiden Enden der Primärwicklung des Ausgangstransformers, die eine Mittenanzapfung auf 14V hat. So wird entweder die obere oder die untere Spulenhälfte jeweils gegenläufig mit Strom durchflossen. Die Platine ist mit zwei Einzelfets getestet und läuft einwandfrei. Mit dem Doppelfet machte mich zuerst das Verlangen nach recht hohem Bias stutzig und dann zeigte sich ein Bild, dass eigentlich ganz gut zum Bias-Test passt: Bei Ansteuerung fliesst richtig viel Strom, die HF ist aber äusserst mickrig. Was ja dazu passt, dass die beiden FETs im Gleichtakt und nicht im Gegentakt arbeiten. Den MRF habe ich mir auch über Ebay in China besorgt, womit natürlich auch eine gewisse Möglichkeit besteht, dass ich einem Plagiat aufgesessen bin :-( Werde wohl noch etwas weiter forschen müssen ....
Ich bin hier nicht wirklich weitergekommen, habe aber nun ein gebrauchtes Exemplar des Doppelmosfets bekommen und siehe da, damit funktioniert die Schaltung auf Anhieb einwandfrei. D.h. die beiden vorherigen nagelneuen Exemplare waren offenbar tatsächlich Plagiate.
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