Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PWM Steuerung von Peltier Module


von Simeon S. (zynoyt)


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Hallo zusammen. Ich arbeite gerade an einem Mini-Kühlschrank Projekt für 
Elektrotechnik LK mit 2 Peltier Module und habe nach lange Recherche 
diese Schaltung gewählt. Ich will die Temperatur mithilfe eines Arduinos 
mit PWM Signal einstellen. Mein PWM Signal hänge ich dann an der Basis 
eines Logic-Gate MOSFEFTs. Mit einem LC Filter glätte ich den Strom, 
damit die Module etwas effizienter sind. Die Module haben max. 12V 
Spannung und 7A Strom, also max. 14A Strom bei Volllast. Ich werde sie 
aber bei max. 70-80% betreiben. Wenn ich die Schaltung mit irgendeinem 
Logic-Gate MOSFET in LtSpice ausprobiere, dann läuft Alles wie 
gewünscht. Die Frequenz des PWM Signals (5V) ist 20kHz. Die Spulen (2x 
1000uH und 16A in parallel) und der Kondensator (470 µF 16V) sind etwas 
überdimensioniert, damit ich mit der Frequenz noch ein bisschen Freiraum 
nach unten habe. Auf dem 2. Bild ist der Strom an einen der Module zu 
sehen. Allerdings, habe ich folgendes Problem: Ich weiß nicht welcher 
MOSFET ich für die Schaltung nehmen soll. Laut Datenblatt, sollte der 
IRLB3034PBF in Ordnung sein. Ich kann ihn aber in LTSpice nicht 
ausprobieren und deshalb bin ich mir nicht sicher. Wenn jemand Tipps zur 
Auswahl des MOSFETs hat bzw. Anmerkungen zur Schaltung, würde ich mich 
freuen. In der Schule (13. Klasse Technisches Gymnasium) haben wir bis 
jetzt mit MOSFETs noch nichts zu tun gehabt, Alles ist also selbst 
recherchiert. Ich bin noch Anfänger und kenne mich deshalb mit der 
ganzen Sache nicht so gut aus.
Ich freue mich auf Rückmeldungen

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Simeon S. schrieb:
> Ich kann ihn aber in LTSpice nicht ausprobieren und deshalb bin ich mir
> nicht sicher.
Passt, nimm den.

> Wenn jemand Tipps zur Auswahl des MOSFETs hat bzw.
> Anmerkungen zur Schaltung, würde ich mich freuen.
Mach vom Gate noch einen 10k nach GND, damit im Reset oder bei einem 
Programmfehler (Pin aus Versehen als Eingang defniert) das Gate nicht 
irgendwie herumfloatet und den Fet "so halb" einschaltet. Du wunderst 
dich, wie schnell der in diesem Fall abraucht...

> Die Module haben max. 12V Spannung und 7A Strom, also max. 14A Strom bei
> Volllast.
Leg die Kühlung deines Kühlschrank großzügig aus. Denn diese Kühlkörper 
müssen ja bei Vollast schon mal 12V*14A = 168W aus der Versorgung 
wegkühlen (denn Peltierelemente sind zuallersest mal Heizungen, die dann 
zum Dank aber auf einer Seite kalt werden). Und dazu muss der Kühlkörper 
dann noch die Wärme wegbekommen, die aus dem Inneren des Kühlschranks 
kommt.

von hinz (Gast)


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Klick mal auf V1 und lass dir so den fließenden Strom anzeigen. Da wird 
dir schnell noch ein Problem auffallen.

Simeon S. schrieb:
> Die Spulen (2x
> 1000uH und 16A in parallel)

Hoffentlich sind da nicht die Pötte von Conrad gemeint.

von hinz (Gast)


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hinz schrieb:

> Simeon S. schrieb:
>> Die Spulen (2x
>> 1000uH und 16A in parallel)
>
> Hoffentlich sind da nicht die Pötte von Conrad gemeint.

Oder gar eine Gleichtaktdrossel zur Funkentstörung...

von Simeon S. (zynoyt)


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> Mach vom Gate noch einen 10k nach GND, damit im Reset oder bei einem
> Programmfehler (Pin aus Versehen als Eingang defniert) das Gate nicht
> irgendwie herumfloatet und den Fet "so halb" einschaltet. Du wunderst
> dich, wie schnell der in diesem Fall abraucht...

Okay vielen Dank. Ich habe solche Schaltungen mit einem Widerstand vom 
Gate nach GND mehrmals gesehen und mich nur gewundert warum es so ist.

> Leg die Kühlung deines Kühlschrank großzügig aus. Denn diese Kühlkörper
> müssen ja bei Vollast schon mal 12V*14A = 168W aus der Versorgung
> wegkühlen (denn Peltierelemente sind zuallersest mal Heizungen, die dann
> zum Dank aber auf einer Seite kalt werden). Und dazu muss der Kühlkörper
> dann noch die Wärme wegbekommen, die aus dem Inneren des Kühlschranks
> kommt.

Das werde ich natürlich auch machen. Ich denke, dass pro Element ein CPU 
Kühler ausreichen sollte.

von Simeon S. (zynoyt)


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> Hoffentlich sind da nicht die Pötte von Conrad gemeint.

Ich habe mich für diese hier entschieden:
https://www.voelkner.de/products/40629/Drossel-Ringkern-radial-bedrahtet-Rastermass-10mm-1000-H-16A-1St..html?offer=eae45df399add8564c69b08c8cac7299

von hinz (Gast)


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Simeon S. schrieb:
>> Hoffentlich sind da nicht die Pötte von Conrad gemeint.
>
> Ich habe mich für diese hier entschieden:
> 
https://www.voelkner.de/products/40629/Drossel-Ringkern-radial-bedrahtet-Rastermass-10mm-1000-H-16A-1St..html?offer=eae45df399add8564c69b08c8cac7299

Völkner=Conrad

Und es sind genau die erwähnten Pötte. Die taugen nicht als 
Speicherdrossel, die gehen schon bei geringem Strom in Sättigung.

P.S.: Das Foto ist falsch.

von MaWin (Gast)


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Simeon S. schrieb:
> Rückmeldungen

Frequenz zu niedrig, mindestens 100kHz, dann Spule kleiner, und 
Parallelschaltung unnötig, Elko unnötig,weil resistive Last, MOSFET 
wegen der höheren Frequenz mit einem MOSFET Treiber stauern, dann 
LogicLevel nicht mehr wichtig und die Auseahl ist grösser.

von Anja (Gast)


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Simeon S. schrieb:
> Die Spulen (2x
> 1000uH und 16A in parallel)

Wieviele Kg wiegen denn die?
Es sind hoffentlich keine stromkompensierten Drosseln.

Gruß Anja

von Simeon S. (zynoyt)


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> Wieviele Kg wiegen denn die?
> Es sind hoffentlich keine stromkompensierten Drosseln.
> Gruß Anja

Es sind diese hier gemeint
https://www.voelkner.de/products/40629/Drossel-Ringkern-radial-bedrahtet-Rastermass-10mm-1000-H-16A-1St..html?offer=eae45df399add8564c69b08c8cac7299

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Simeon S. schrieb:
>> Rückmeldungen
>
> Frequenz zu niedrig, mindestens 100kHz, dann Spule kleiner, und
> Parallelschaltung unnötig, Elko unnötig,weil resistive Last, MOSFET
> wegen der höheren Frequenz mit einem MOSFET Treiber stauern, dann
> LogicLevel nicht mehr wichtig und die Auseahl ist grösser.

Naja, 100kHz sind für einen Anfänger zu heftig, aber 50kHz sind noch gut 
machbar.

von mark space (Gast)


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Lt Datenblatt haben die Drosseln 10Wdg auf einem Kern mit u=6000. Sind 
also ohne Luftspalt und damit völlig ungeeignet als Speicherdrosseln.

von Anja (Gast)


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Simeon S. schrieb:
> Es sind diese hier gemeint
> 
https://www.voelkner.de/products/40629/Drossel-Ringkern-radial-bedrahtet-Rastermass-10mm-1000-H-16A-1St..html?offer=eae45df399add8564c69b08c8cac7299

hinz schrieb:
> Und es sind genau die erwähnten Pötte. Die taugen nicht als
> Speicherdrossel, die gehen schon bei geringem Strom in Sättigung.

hinz war schneller:
1000 uH und 16A habe ich als Speicherdrossel noch nie gesehen. Und wenn 
dann wären das mindestens 1-2 kg pro Stück.
Eine Dimmer-Sättigungsdrossel ist als Speicherdrossel nicht geeignet.

Gruß Anja

von Simeon S. (zynoyt)


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> 1000 uH und 16A habe ich als Speicherdrossel noch nie gesehen. Und wenn
> dann wären das mindestens 1-2 kg pro Stück.
> Eine Dimmer-Sättigungsdrossel ist als Speicherdrossel nicht geeignet.

Vielen Dank Anja. Was wäre für meine Schaltung geeignet? Wie gesagt, ich 
kenne mich damit nicht viel aus und jede kleine Hilfe ist super.

von hinz (Gast)


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Simeon S. schrieb:
> Was wäre für meine Schaltung geeignet?

https://www.reichelt.de/ringkerndrosseln-tlc-10a-470-h-tlc-10a-470--p105610.html?&nbc=1

Pro Pelztier eine!


Bei höherer Frequenz würden auch kleinere reichen.

von Simeon S. (zynoyt)


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> Bei höherer Frequenz würden auch kleinere reichen.

https://www.reichelt.de/ringkerndrosseln-tlc-10a-100-h-tlc-10a-100--p105605.html?&trstct=pol_3&nbc=1

Wären 2 davon bei 50kHz in Ordnung?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Simeon S. schrieb:
> Wären 2 davon bei 50kHz in Ordnung?
Wird halt der Ripple höher. Oder kurz: je höher die Induktivität (bzw. 
die "Restinduktivität" beim Maximalstrom), desto niedriger der 
Wechselstromanteil.

Bei 50kHz solltest du dir übrigens die driekte Ansteuerung des Mosfets 
aus einem µC-Pin aus dem Kopf schlagen. Immerhin musst du da 10nF 
aufladen und dann gleich darauf wieder entladen (Stichwort: Ciss). Und 
das 50000 mal pro Sekunde.
Wenn du also eine Flankensteilheit von 200ns (=1%) bei 20µs Zyklusdauer 
(=1/50kHz) haben willst, dann muss der Kondensator ausgehend von C*U = 
I*t mit
I = (C*U)/t = 10nF*5V/100ns = 0,25A umgeladen werden.
Oder andersrum: du musst ca. 54nC Gateladung in 200ns aufbringen. Dafür 
ist ein Strom von 54nAs/200ns = 0,26A nötig.
Zwei Rechenwege, gleiches Ergebnis. Und diesen nötigen Strom kann der 
AVR nicht von sich aus bringen. Du brauchst einen Gate-Treiber.

: Bearbeitet durch Moderator
von Roland E. (roland0815)


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Besorge dir schaltfeste Peltiers. Dann brauchst du den Stunt mit den 
Drosseln nicht machen. Freilaufdiode ist wichtig, die Dinger haben eine 
signifikante induktive Eigenschaft auf Abschaltung zu reagieren. 
Ansonsten verhalten sie sich eher kapazitiv.
Frequenzen über 100Hz sind auch nicht nötig. So schnell flutet die Wärme 
im Element nicht zurück, in den Schaltpausen.

: Bearbeitet durch User
von Simeon S. (zynoyt)


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Roland E. schrieb:
> Besorge dir schaltfeste Peltiers. Dann brauchst du den Stunt mit den
> Drosseln nicht machen. Freilaufdiode ist wichtig, die Dinger haben eine
> signifikante induktive Eigenschaft auf Abschaltung zu reagieren.
> Ansonsten verhalten sie sich eher kapazitiv.
> Frequenzen über 100Hz sind auch nicht nötig. So schnell flutet die Wärme
> im Element nicht zurück, in den Schaltpausen.

Okay, vielen Dank. Wonach müsste ich schauen, um zu erkennen, ob die 
schaltfest sind?

von Erwin (Gast)


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Wenn ich dir einen guten Rat geben soll: Lass es mit dem PWM.

Kauf dir lieber zwei oder drei von den Dallas Temperatur-Sensoren und 
dann schalte die Peltiers komplett ein und aus. Nimm dafür Schaltzyklen 
im Bereich von z.B. 10 Sekunden an, 1 Sekunde aus. Das dürfte deine 
Kühlleistung bereits auf unter 50% reduzieren.

Desweiteren darfst du nicht vergessen, dass dein Wärmetransport von der 
Temperaturdifferenz abhängt, die Kühlleistung / Wärmeabgabe eines 
CPU-Lüfters allerdings auch.

Wenn es auch nur für eine Coladose reichen soll, dann wirst du mit 
deinen beiden Modulen wohl so schnell gar keine Leistungs-Drosselung 
brauchen, wenn du die Coladose bei Raumtemperatur in den Kühlschrank 
gibst. Rechne das mal besser von der Seite her (oder guck dir ähnliche 
Geräte an).

von Hermann W. (hermannw)


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Anja schrieb:
> 1000 uH und 16A habe ich als Speicherdrossel noch nie gesehen. Und wenn
> dann wären das mindestens 1-2 kg pro Stück.
Hmm,das irritiert mich jetzt etwas. Ich habe den PWM-Strom (10kHz) für 
meinen Peltier-Ofen mit 500µH und 47µF geglättet. Ich komme zwar nicht 
bis 16A, aber die 500µH haben ca. 0,05kg. Genommen habe ich die 
Speicherdrossel aus einem alten PC-Netzteil. Die habe ich vollgewickelt 
mit 1,2mm Cul. Herausgekommen sind 1000µH bis 2A und 500µH bei 5A. Der 
Sättigungsverlauf ist einigermaßen moderat (siehe Bilder).

von Roland E. (roland0815)


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Simeon S. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Besorge dir schaltfeste Peltiers. Dann brauchst du den Stunt mit den
>> Drosseln nicht machen. Freilaufdiode ist wichtig, die Dinger haben eine
>> signifikante induktive Eigenschaft auf Abschaltung zu reagieren.
>> Ansonsten verhalten sie sich eher kapazitiv.
>> Frequenzen über 100Hz sind auch nicht nötig. So schnell flutet die Wärme
>> im Element nicht zurück, in den Schaltpausen.
>
> Okay, vielen Dank. Wonach müsste ich schauen, um zu erkennen, ob die
> schaltfest sind?

Wenn ich mich recht erinnere, waren das Laird UT  Module.

von Helmut -. (dc3yc)


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Erwin schrieb:
> Wenn ich dir einen guten Rat geben soll: Lass es mit dem PWM.

Da kann ich Erwin nur zustimmen: Pelztiere brauchen keine PWM. Ein 
simpler Zweipunktregler mit 10s Abtastzeit reicht vollkommen. Soooo 
schnell passiert der Wärmetransport von deiner Milchflasche zur 
Kühleinheit nicht. Sinnvoller ist eine gute Isolierung der Kälteseite, 
damit es keine Betauung gibt.

von MaWin (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Besorge dir schaltfeste Peltiers. Dann brauchst du den Stunt mit den
> Drosseln nicht machen. Freilaufdiode ist wichtig, die Dinger haben eine
> signifikante induktive Eigenschaft auf Abschaltung zu reagieren.
> Ansonsten verhalten sie sich eher kapazitiv.
> Frequenzen über 100Hz sind auch nicht nötig. So schnell flutet die Wärme
> im Element nicht zurück, in den Schaltpausen.

Was soll das sein ?

Die Hersteller von Peltier-Elementen wissen jedenfalls nicht, wovon du 
redest.

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Das werde ich natürlich auch machen. Ich denke, dass pro Element ein CPU
Kühler ausreichen sollte.

Ja.... ein(zwei) gut erklaerendes video
https://www.youtube.com/watch?v=cw8ipUYodkE
https://www.youtube.com/watch?v=YWUhwmmZa7A

von U. Koust (Gast)


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MaWin schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Besorge dir schaltfeste Peltiers. Dann brauchst du den Stunt mit den
>> Drosseln nicht machen. Freilaufdiode ist wichtig, die Dinger haben eine
>> signifikante induktive Eigenschaft auf Abschaltung zu reagieren.
>> Ansonsten verhalten sie sich eher kapazitiv.
>> Frequenzen über 100Hz sind auch nicht nötig. So schnell flutet die Wärme
>> im Element nicht zurück, in den Schaltpausen.
>
> Was soll das sein ?
>
> Die Hersteller von Peltier-Elementen wissen jedenfalls nicht, wovon du
> redest.

Was soll denn dein dummer Beitrag? Kannst du keine sachliche Kritik 
üben?

von MaWin (Gast)


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U. Koust schrieb:
> Was soll denn dein dummer Beitrag? Kannst du keine sachliche Kritik
> üben?

Offenkundig kannst du auch nicht erklären, welche 'hochinduktiven 
schaltfesten' Peltiers Roland empfiehlt.

Der Dumme bist also zunächst einmal du.

Ich weiss nur, dass der Wirkungsgrad von ein- und ausgeschalteten 
Peltiers absolut identisch genau so schlecht ist, egal ob langsam 
(on/off) oder schnell (PWM) geschaltet wird, und jeder 
Peltier-Hersteller von der Betriebsart schon aus Effizienzgründen abrät.

Hat man Strom im Überfluss den man nicht bezahlrn muss, kann einem 
natürlich der Wirkungsgrad egal sein, so lange die maximale Kühlleistung 
reicht.

von Simeon S. (zynoyt)


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Erwin schrieb:
> Wenn ich dir einen guten Rat geben soll: Lass es mit dem PWM.
>
> Kauf dir lieber zwei oder drei von den Dallas Temperatur-Sensoren und
> dann schalte die Peltiers komplett ein und aus. Nimm dafür Schaltzyklen
> im Bereich von z.B. 10 Sekunden an, 1 Sekunde aus. Das dürfte deine
> Kühlleistung bereits auf unter 50% reduzieren.
>

Soll ich die Module dann mit Relais schalten? Ich weiß nicht, ob dies 
mit dem Arduino klappt.

von Erwin (Gast)


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Relais? Warum gleich so archaisch?

Was spricht denn gegen ein ordentliches LogicLevel Mosfet?

von Wolfgang S. (Gast)


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Ein MOSFET (IRFB4110), ein NE555, ein NTC und etwas Kleinkram genügen.

von Simeon S. (zynoyt)


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Erwin schrieb:
> Relais? Warum gleich so archaisch?
>
> Was spricht denn gegen ein ordentliches LogicLevel Mosfet?

Okay, und dann das Mosfet per Arduino 10s lang einschalten und 1s lang 
ausschalten, wenn ich es richtig verstanden habe?

von hinz (Gast)


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Simeon S. schrieb:
> Erwin schrieb:
>> Relais? Warum gleich so archaisch?
>>
>> Was spricht denn gegen ein ordentliches LogicLevel Mosfet?
>
> Okay, und dann das Mosfet per Arduino 10s lang einschalten und 1s lang
> ausschalten, wenn ich es richtig verstanden habe?

Und die Pelztier sind schnell kaputt, und sie haben einen schlechteren 
Wirkungsgrad.

von Roland E. (roland0815)


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MaWin schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Besorge dir schaltfeste Peltiers. Dann brauchst du den Stunt mit den
>> Drosseln nicht machen...
...
>
> Was soll das sein ?
>
> Die Hersteller von Peltier-Elementen wissen jedenfalls nicht, wovon du
> redest.
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.

von Achim S. (Gast)


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Roland E. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Roland E. schrieb:
>>> Besorge dir schaltfeste Peltiers. Dann brauchst du den Stunt mit den
>>> Drosseln nicht machen...
> ...
>>
>> Was soll das sein ?
>>
>> Die Hersteller von Peltier-Elementen wissen jedenfalls nicht, wovon du
>> redest.
> Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.

Warum so unfreundlich? Ein Forum ist doch dazu da, um Fragen zu stellen 
und dazuzulernen.

MaWin hat einfach nachgefragt, was es mit den schaltfesten Peltiers auf 
sich hat, weil ihm der Begriff noch nicht untergekommen ist. Ich kenne 
bisher auch kein Peltier, das als besonders schaltfest spezifiziert wäre 
oder beworben wird. Wenn du einfach einen entsprechenden Link auf ein 
Datenblatt oder dergleichen hättest wäre ich dir dankbar.

hinz schrieb:
> Und die Pelztier sind schnell kaputt, und sie haben einen schlechteren
> Wirkungsgrad.

Das ist auch mein Kenntnisstand, aber ich lerne gern dazu. Die Sache mit 
der Wirkungsgradverschlechterung stimmt auf jeden Fall (im worst case 
bei 50% duty cycle ein Faktor 2). Die Sache mit der kurzen Lebensdauer 
je nachdem, welche Links Roland noch zu den schaltfesten Peltiers 
verrät.

von Erwin (Gast)


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Simeon S. schrieb:
> Okay, und dann das Mosfet per Arduino 10s lang einschalten und 1s lang
> ausschalten, wenn ich es richtig verstanden habe?

Du baust einen einfachen 2-Punkt Regler (s.o.)
Mit einem Temperaturfühler schaust du, ob deine Soll-Temperatur -0.5°C 
erreicht wurde, wenn ja, Pelztier aus. Dann nimmst du eine kleine 
Hysterese und wenn du wieder sagen wir + 0.5°C über deinem Sollwert 
bist, Pelztier wieder ein.

Das dumme ist, sobald du dein Pelztier ausschaltest, heizt es deinen 
Kühlschrank, da nun die Wärme von der Warmen Seite direkt auf die kalte 
Seite zurückströmt. Das ist der Nachteil bei diesem Prinzip, im 
Gegensatz zu einer Heizregelung, wo einfach keine Hitze mehr kommt, wenn 
der Heizstab keinen Strom mehr bekommt. Dieser starke und schnelle 
Temperaturunterschied mag sich negativ auf die Lebensdauer deines Tieres 
auswirken. Wie stark ... keine Ahnung, vielleicht weiß Hinz mehr dazu?

Das ist keine gute Lösung, aber ich befürchte eine gute Lösung wäre hier 
vielleicht etwas zu kompliziert. Die Frage ist, was ist deine 
Hauptaufgabe? Ewig an der Peltier Ansteuerung zu spielen und dann ist 
der ganze Rest schnell hingeklatscht bringt auch wenig, wenn das Ding am 
Ende etwas Kühlen soll ...

Ich würde zunächst mal schauen, wie kalt dein Kühlschrank mit dauerhaft 
laufendem Peltier wird und eventuell einfach eines abschalten, wenn du 
ohnehin zwei verbauen willst. Dann hast du immerhin eine Reduzierung der 
Leistung um 50%. Die Isolation wird die Herausforderung, denn du hast 
Massen an warmer Luft ...

(Oder eines abschalten bei Sollwert -0.5°C und beide bei Sollwert 
-1.5°C, die abgeschalteten Peltiere heizen den Kühlschrank jeweils 
wieder nach und bis ein Peltier eine Coladose um 1°C abgekühlt hat 
vergehen eher 10 Minuten als 10 Sekunden...)

von Simeon S. (zynoyt)


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Erwin schrieb:

> Du baust einen einfachen 2-Punkt Regler (s.o.)
> Mit einem Temperaturfühler schaust du, ob deine Soll-Temperatur -0.5°C
> erreicht wurde, wenn ja, Pelztier aus. Dann nimmst du eine kleine
> Hysterese und wenn du wieder sagen wir + 0.5°C über deinem Sollwert
> bist, Pelztier wieder ein.

Okay, das sollte ich wahrscheinlich hinkriegen.

> Das dumme ist, sobald du dein Pelztier ausschaltest, heizt es deinen
> Kühlschrank, da nun die Wärme von der Warmen Seite direkt auf die kalte
> Seite zurückströmt. Das ist der Nachteil bei diesem Prinzip, im
> Gegensatz zu einer Heizregelung, wo einfach keine Hitze mehr kommt, wenn
> der Heizstab keinen Strom mehr bekommt. Dieser starke und schnelle
> Temperaturunterschied mag sich negativ auf die Lebensdauer deines Tieres
> auswirken. Wie stark ... keine Ahnung, vielleicht weiß Hinz mehr dazu?

Wie lange das Teil lebt ist nicht ein großes Problem. Ich brauche es für 
ein Projekt in der Schule. Aber mit guter Isolation sollte die kalte 
Seite nicht viel wärmer werden, während die Module ausgeschaltet sind, 
oder?

> Das ist keine gute Lösung, aber ich befürchte eine gute Lösung wäre hier
> vielleicht etwas zu kompliziert. Die Frage ist, was ist deine
> Hauptaufgabe? Ewig an der Peltier Ansteuerung zu spielen und dann ist
> der ganze Rest schnell hingeklatscht bringt auch wenig, wenn das Ding am
> Ende etwas Kühlen soll ...

Ja natürlich, sehr effizient und super funktionsfähig sollte das Teil in 
meinem Fall nicht sein. Wie gesagt, nur Schulprojekt. Ich wollte halt 
die Ansteuerung mit einer eigenen Schaltung ermöglichen und am besten 
das Ganze über Arduino steuern. Mit einem Logic Mosfet und Verzichten 
auf PWM sollte es immerhin eine gute Note werden, glaube ich :) Ich 
wollte es aber etwas komplizierter machen, damit meine Schaltung am Ende 
auch etwas komplizierter ausschaut. Das dumme ist, dass wie es aussieht, 
mit PWM nicht klappen wird.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Simeon S. schrieb:
> Aber mit guter Isolation sollte die kalte Seite nicht viel wärmer
> werden, während die Module ausgeschaltet sind, oder?
Wenn die Module ausgeschaltet sind, dann sind sie "ziemlich gut" 
wärmedruchlässig. Ihr thermischer Widerstand ist niedrig (kurzer Test: 
ein Peltierelement, das zusammen mit einem Stück Stahl und einem Stück 
Styropor über Nacht im Kühlschrank lag, fühlt sich kalt an wie der 
Stahl, nicht warm wie das Styropor).
Und dieser niedrige thermische Widerstand ist auch nötig, um die 
Wärmeenergie zügig von der warmen, zu kühlenden Seite auf die 
Kühlkörperseite transportiert werden kann.

Und aus diesem Grund ist das Peltierelement im ausgeschalteten Zustand 
eher wie ein Stück Stahl zu sehen, das Wärme relativ gut wieder zurück 
in den "Kühlraum" transportiert.

von Simeon S. (zynoyt)


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Okay, vielen Dank für alle Rückmeldungen. Ich werde mir die Bauteile für 
die Ursprungsschaltung bestellen und es damit versuchen (Mit PWM). Falls 
es nicht klappt, dann habe ich ja die zweite Möglichkeit, die zuletzt 
erwähnt wurde.

von Werner H. (werner45)


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Das Problem mit langsam getakteter Peltierkühlung und dem beobachteten 
schnellen Defekt ist die Wärmedehnung im Element. Da sind 96 - 127 
spröde BiTe-Elemente in Reihe geschaltet, die sich bei Stromfluß 
ausdehnen und ohne Strom wieder zusammenziehen. Bei 4 mm Dicke und fast 
metallischer Leitung gibt das einen sehr schnellen Temperaturausgleich. 
Wenn bei dem Wechselbad auch nur 1 Lötstelle aufgeht oder nur 1 Element 
bricht, ist das ganze Ding Schrott, auch wenn eigentlich nur 1% defekt 
sind.
Deshalb wird von allen Herstellern reiner Gleichstrombetrieb empfohlen, 
entweder DC oder geglättete (!) PWM. Keinesfalls eine 
Klick-Klack-Regelung (Zweipunkt).

von Simeon S. (zynoyt)


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Werner H. schrieb:
> Das Problem mit langsam getakteter Peltierkühlung und dem beobachteten
> schnellen Defekt ist die Wärmedehnung im Element. Da sind 96 - 127
> spröde BiTe-Elemente in Reihe geschaltet, die sich bei Stromfluß
> ausdehnen und ohne Strom wieder zusammenziehen. Bei 4 mm Dicke und fast
> metallischer Leitung gibt das einen sehr schnellen Temperaturausgleich.
> Wenn bei dem Wechselbad auch nur 1 Lötstelle aufgeht oder nur 1 Element
> bricht, ist das ganze Ding Schrott, auch wenn eigentlich nur 1% defekt
> sind.
> Deshalb wird von allen Herstellern reiner Gleichstrombetrieb empfohlen,
> entweder DC oder geglättete (!) PWM. Keinesfalls eine
> Klick-Klack-Regelung (Zweipunkt).

Ja, das kann ich verstehen. Allerdings sieht es so aus, dass die 
Schaltung, die ich mir gedacht hatte, wahrscheinlich nicht funktionieren 
würde. Ich probiere sie trotzdem aus und falls es nicht klappt, dann 
habe ich nur den Zweipunktregler als Möglichkeit. Für mich ist es aber 
völlig in Ordnung wenn die Teile nach eine oder 2 Wochen Schrott sind. 
Ich will natürlich, dass ich die Steuerung richtig mache aber wenn es zu 
kompliziert ist, dann lasse ich es lieber und mache es mir leichter mit 
dem Zweipunktregler.

von Roland E. (roland0815)


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Werner H. schrieb:
> Das Problem mit langsam getakteter Peltierkühlung und dem beobachteten
> schnellen Defekt ist die Wärmedehnung im Element. Da sind 96 - 127
> spröde BiTe-Elemente in Reihe geschaltet, die sich bei Stromfluß
> ausdehnen und ohne Strom wieder zusammenziehen. Bei 4 mm Dicke und fast
> metallischer Leitung gibt das einen sehr schnellen Temperaturausgleich.
> Wenn bei dem Wechselbad auch nur 1 Lötstelle aufgeht oder nur 1 Element
> bricht, ist das ganze Ding Schrott, auch wenn eigentlich nur 1% defekt
> sind.
>...

Die Temperaturspannung ist nur ein Teilproblem. Die Keramiken sind auch 
piezoaktiv und verformen sich bei Strom. Die Schaltfesten sind 
(angeblich) anders gelötet, so dass der mechanische Stress geringer 
ausfällt. Überprüfen konnte ich es damals nicht, ich musste dem 
Salesdroiden glauben.
Wichtig war, es hat funktioniert, nachdem die Module eine der Leistung 
angemessene Freilaufdiode bekommen hatten.

von hinz (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Die Temperaturspannung ist nur ein Teilproblem. Die Keramiken sind auch
> piezoaktiv und verformen sich bei Strom. Die Schaltfesten sind
> (angeblich) anders gelötet, so dass der mechanische Stress geringer
> ausfällt. Überprüfen konnte ich es damals nicht, ich musste dem
> Salesdroiden glauben.
> Wichtig war, es hat funktioniert, nachdem die Module eine der Leistung
> angemessene Freilaufdiode bekommen hatten.

Also alles nur ein Märchen.

von Daniel B. (daniel_3d)


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Auf Seite 2 - Punkt 6, sprechen Sie über zyklenfeste Peltierelemente.
Auf der Seite: https://www.quick-cool-shop.de/
findet man noch weitere Informationen.

Aber auch diese zyklenfeste Elemente mögen wohl lieber eine geglättete 
Versorgung.

Gruß Daniel

von hinz (Gast)


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Daniel B. schrieb:
> Auf Seite 2 - Punkt 6, sprechen Sie über zyklenfeste Peltierelemente.
> Auf der Seite: https://www.quick-cool-shop.de/
> findet man noch weitere Informationen.

Droidengefasel.


> Aber auch diese zyklenfeste Elemente mögen wohl lieber eine geglättete
> Versorgung.

Wegen der blöden Naturgesetze.

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