Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Booster für 48VDC zum Schweissen


von FPGA (Gast)


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Hallo zusammen

Ich habe eine Quelle mit 48V mit 200A.

Die Idee ist, die Quelle als Schweissgerät/Plasmaschneider zu nutzen. 
Findet lediglich sporadisch Anwendung daher möchte ich eine Anschaffung 
eines professionellen Geräts (ca 5k Eur) möchte ich vermeiden. 
Chinaschrott wie Stahlwerk Schweissgeräte oder Ä. sind keine Option.

Daher die Idee mit einer Buck-Boosterschaltung die benötigten 
Spannungen/Ströme zu regeln. Gedanken mache ich mir jedoch zu folgendem:

1. HV einkopplung mit direkter C HV Pulstrafokopplung (ohne 
Funkenstrecke)? (Strom muss im personensicheren Bereich bleiben) Kleines 
L gegenüber dem Inverter.

2. Spannungsüberhöhung bei Lichtbogenabriss, da nur ausgangs L und kein 
C. Insbesondere bezogen auf die Boosterschaltungsregelung.

wie würdet ihr dieses Problem angehen?

von schau mer mol... (Gast)


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FPGA schrieb im Beitrag #6477700:
> wie würdet ihr dieses Problem angehen?

Mit einer genaueren Beschreibung der "Quelle", der geplanten
Anwendungen und skizzierten Stromlaufplänen all Deiner Ansatz-
Lösungen, was insgesamt einen Gesamt-Stromlaufplan mitsamt der
Kenntnis der Parameter von Einzelteilen und Funktionsgruppen
ergäbe, damit man auf dieser Basis sauber diskutieren kann?

von schau mer mol... (Gast)


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1. Legt man galv. getr. hochohmige (Personen-sicher je nach
   genauer Spannungslage auf untersch. hohen Strom auszulegen)
   HF-AC direkt an/zw. die Elektroden, ist sie auch nur dort.

2. Wer oder was macht diese Spannungsüberhöhung? Momentan noch
   vermute ich ein SNT ((Konstant- !) Spannungsquelle) 48V-200A.

von achwas (Gast)


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also ich bin ja eigentlich der letzte der entmutigen will aber hast du 
mal so ein schweißgerät geöffnet und gesehen wieviele platinen und 
bauteile da drinn sind? selbst in den china-krachern. ich weiß nicht ob 
es sich zeitlich mühetechnisch und kostenmäßig lohnt sowas selbst zu 
machen?

ich habe ein altes china gerät von nem schweißer geschenkt bekommen, das 
hat richtig viel durchgemacht und läuft immer noch. der plasmaschneider 
von lidl macht auch keine faxen außer die verschleißteile halt


aber dein schaltplan wenn du schon einen hast wäre interessant. könnte 
man darüber diskutieren

von Thorsten Legat (Gast)


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FPGA schrieb im Beitrag #6477700:
> Findet lediglich sporadisch Anwendung

FPGA schrieb im Beitrag #6477700:
> Chinaschrott wie Stahlwerk Schweissgeräte oder Ä. sind keine Option.

FPGA schrieb im Beitrag #6477700:
> wie würdet ihr dieses Problem angehen?

kleinen realitätscheck vornehmen und feststellen, dass die 
stahlwerkdinger gar nicht schlecht sind, zumal für einen, der 
offensichtlich keine ahnung hat, da er sonst nicht auf so eine beknackte 
idee käme zu glauben, dass er mal eben ein funktionstüchtiges 
schweißgerät mir hv-zündung zusammendengelt, welches dann noch besser 
(und sicherer?) sein soll als der sog. "Chinaschrott"...

kannste dir nich ausdenken, was so vorurteile alles anrichten!

von FPGA (Gast)


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Ja sorry mein OP Post war etwas wirr.

Nun die 48V genügen vermutlich nicht aus (insbesondere zum 
Plasmaschneiden wo Spannungen von 100V+ benötigt werden).

Nun ich habe eine Galvanisch getrennte personensichere Speisung mit 48V 
und 200A also knapp 10kW. Weiter habe ich etliche 400A 1,2/1,7kV IGBTs 
rumliegen welche ich mal vor der Entsorgung retten konnte.

Wenn die Speisung genügend Spannung hätte könnte ich einfach eine H 
Brücke machen mit nem LEM als regelgrösse und noch ne kleiner Zündtrafo 
und die Sache wäre gegessen. (AC, DC, stromrampen etc. alles möglich)

Nun leider sinds lediglich 48V. Der erste Ansatz - boosten auf ca. 120V 
(120V nur DC - Personensicherheit)dann H Brücke halte ich für etwas 
ineffizient. Daher die erste Frage nach der zu verwendenden Topologie? 
Oder Angehensweise an diese Problemstellung.

Bezüglich der Zündung:
Ein C-L(Trafo) resonanzkreis mit Funkenstrecke halte ich für Murks. 
Daher die Idee den HV Trafo direkt primär mit den 48V zu Schalten 
(Flyback Einzelpulse) und sekundärseitig direkt über ein C auf den 
Ausgang koppeln. Zwischen dem Ausgang und dem Leistungsinverter eine 
kleine Luftspule zur Entkopplung. Nun der Kurzschlusstrom sollte 
natürlich im Personenungefährlichen Bereich liegen. Meine Frage daher 
wie/und ob dies mit meinem Ansatz einfach sichergestellt werden kann.

von schau mer mol... (Gast)


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FPGA schrieb im Beitrag #6478134:
> Ja sorry mein OP Post war etwas wirr.

Das ist hier aber doch gar nicht das (einzige) Problem.

Zwar nicht oft, aber manchmal eben doch, eröffneten sich
nach recht "mißglückter" TE noch wirkliche überraschungen.

Nicht grundlos forderte ich oben eine Art fertiges Konzept.
Bei dem man nur noch "Fehler ausbügeln" (oder auch kleinere
Ergänzungen machen) hätte müssen. (=minimale Voraussetzung)

Jetzt aber steht eben fest: Sowas kannst Du nicht liefern.

Stattdessen kommst Du mit ein Paar "übrigen" Transistoren -
sozusagen als Grund für die Gesamtaktion - und ansonsten
leider gar nichts hier an. Und zwar auch nicht auf direkte
Nachfrage nach besagtem Konzept. (Ich - und andere - haben
solche utopischen Traum-Vorhaben oft gesehen - je weniger
Ahnung man hat, um so einfacher stellt man sich das vor...
grade wenn man - was ja oft der Fall ist - für einzelne
Themenabschnitte evtl. passende Ideen mitbringt, wird oft
dazu geneigt, das Augenmerk einzig auf diese "Stärken" zu
richten, um (unangebracht) "ein gutes Gefühl" zu kriegen -
und den (winzigen) ganzen Rest so gut wie zu ignorieren.)


Du ignorierst meine Forderungen, redest nur "ich habe/will".
Das ist das Entscheidende, und genau darum schließe ich
mich nunmehr auch gezwungenermaßen den beiden anderen an:

Nein, das wird zu 99,99% niemals etwas ("was brauchbares").
------------------  Vergiß es, freiweg.  -------------------


Auch nicht nur wegen der schlecht passenden Transistoren:
Trotz nötiger Kalkulation mit 5-15fachen Leitverlusten wie
bei Verwendung passender Mosfets, und trotz der sicherlich
begrenzten max. Schaltfrequenz (fette induktive BE nötig),
würde "es noch gehen" - ist nicht das Ausschlußkriterium.

Es ist einfach so:

Ein paar Transistoren sind keine Grundlage - so ein Projekt
würde viele, viele Profi -Mannstunden auffressen. Und vom
ganzen nicht-elektronischen fange ich gar nicht erst an...
ich sehe zumindest im Moment auch diesbezüglich kein Land
(aber eh schon egal, weil obiges alles unmöglich macht).


Sorry, so ist das - und zumindest vorläufig bleibt es so.

Du kannst gerne "dran bleiben", aber bis Du nicht so weit
an minimalen Kenntnissen über alles darin zugelegt hast,

(und das erforderte wohl mehrmonatiges intensives Studium,
sowie ein Herantasten über kleinere Switcher in der Praxis)

ein schlüssiges Gesamt-Konzept vorzustellen (nicht auf das
Abnehmen von 95% der hierzu nötigen Arbeit durch das Forum
spekulier(en mus)st, eben nur noch etwas_Hilfe_brauchst),
hat es keinerlei Sinn, an dessen Fertigstellung zu denken.

Hier folgen sollte/müßte also "Story Deiner Weiterbildung",
sofern Du nicht doch Geld für günstiges fertiges ausgeben
kannst und willst - eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.


Sollte ich falsch liegen ;) oder eher "wenn Du eines Tages
mal so weit bist" - fände ich das Projekt auf jeden Fall
ambitioniert und interessant (und würde mich nach Kräften
daran beteiligen).


Bis dann, HTH/MfG

von schau mer mol... (Gast)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichspannungswandler

Ist eine Art eine passende allg. Beginner-Lektüre bzgl. Switchern
-  oder auch ein Suchbild, in dem mögl. Antworten auf die letzte
Deiner Fragen versteckt sind?.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Kommt mir irgendwie so vor, wie in meinem ersten "Maker" Buch: "Petzi 
baut ein Schiff". Da hat der olle Baer auch nur das Steuerrad gefunden, 
und ausgehend von dem und mit seinen Kumpels dann das ganze Schiff Mary 
zusammengebaut.
Also guck'mal was Pelle so im Kehlsack hat. ;-)
Da hat das immer prima funktioniert ...

SCNR,
WK

von sid (Gast)


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Hab ich nicht "grade erst" die Schaltpläne eines schrecklichen (hust) 
Stahlwerk
Schweissgeräts gesehen gehabt ... ich meine doch..

Nun nimm dir die Plane mal zur Brust und verbessere schritt für schritt 
darin alles,
was es deiner Meinung nach zu billigem Chinaschrott macht.

Sobald Du damit fertig bist kannst Du dann anhand des erlernten 
versuchen ein eignes Konzept auszuformulieren und nochmal nachfragen

'sid

PS nein es ist nicht der richtige weg sowas zu erlernen fürchte ich, 
aber es ist ein schneller weg eine Idee davon zu bekommen was man alles 
noch zu lernen hat ;)

von FPGA (Gast)


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Thorsten Legat schrieb:
> kleinen realitätscheck vornehmen

Ach ja.

Thorsten Legat schrieb:
> kleinen realitätscheck vornehmen und feststellen, dass die
> stahlwerkdinger gar nicht schlecht sind,

Genau (lol) 1A Topqualität. Ist ja Designed + Quality control in 
Germany. Nun wenn man dies lediglich auf den Aufdruck aufs Gehäuse 
bezieht mag dies stimmen. Ansonsten billiges/agressives Marketing. 
Einfaches OEM beim Chinaschrotthersteller. Schau dir mal die Bilder 
unter der Haube an; ist garantiert Deutsches Design :P.

Thorsten Legat schrieb:
> kleinen realitätscheck vornehmen und feststellen, dass die
> stahlwerkdinger gar nicht schlecht sind, zumal für einen, der
> offensichtlich keine ahnung hat,

Interessant auf dieser Wissenslage dies bereits beurteilen zu können.


Thorsten Legat schrieb:
> kannste dir nich ausdenken, was so vorurteile alles anrichten!

Hoffentlich viel, naja das aggresive Marketing der Stahlwerk ist zwar 
legitem. Mann darf aber die Relaität nicht aus den Augen verlieren, 
einige BSP:
https://www.schweisserforum.de/forum/index.php?board/102-schweissger%C3%A4tekauf/
steht:
"Unerwünscht sind Anfragen/Empfehlungen von Produkten der Firma 
"STAHLWERK Schweissgeräte Deutschland e.K." ! Folge einer Zensur dieser 
Firma, unter Androhung rechtlicher Schritte gegen dieses Forum."

Ach so sind die Geräte wohl doch nicht so gut? Nun unser Land hat 
Meinungsfreiheit, sind die Stahlwerkjungs sind bereits von der Partei so 
überzeugt dass nur ihre Meinung korrekt ist?

Dann:
https://www.youtube.com/channel/UC19tEGPtxdnSMZnoqYUVvzA
Igor Welder hat einen eigenen Shop, macht bezahlte Tests von Stahlwerk. 
Bietet aber im eigenen Shop keine Chinaböller an... Hmm warum wohl...

schau mer mol... schrieb:
> Und zwar auch nicht auf direkte
> Nachfrage nach besagtem Konzept

Ok konzept/Topologie:
48V DC - Boosten - H-Brücke, das Ganze mittels 3 Doppel IGBT Modulen. 
(Dass IGBTs in dem Spannungsbereich den Mosfets unterlegen sind ist mir 
bewusst, die Module sind jedoch praktisch und Wirkungsgrad nicht von 
grossem Interesse, Ausreichend Kühlung vorhanden).
Booster:
L ca. 500uH; ca. 8kHz PWM. Regelung booster: konstannte Spannung
H-Brücke:
L1 serie ca. 1mH (mit Freilaufdioden für Arcabruch), Regelung auf Strom, 
CCM, PWM 10kHz+.
L2 serie ca. 10uH HV entkopplungsspule. Danach direkt C gekoppelte 
Flyback HV.

Steuerung: Alles in einem F4 oder F7, LEM, Spannungsmessung etc am ADC 
vom STM. Treiber: Powi
Alles einfache P-Regler.
Flyback Primär: Mosfet mit Powi Treiber, Gasrelais ebenfalls vom STM 
gesteuert.

Nun die Idee in meinem letzten Post war die Boostung mit der H-Brücke zu 
vereinen, daher die Topologiefrage.

Zu den Betriebströmen: Strom rampe, AC, DC (+/- 200A max, 120V max, 
6-7kW)

von Jan \. (Firma: None) (jan-os)


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Was hast du denn eigentlich genau vor?
Willst du einen Plasmaschneider oder ein Wig AC/DC?

Oder beides?
Von Plasma als Eigenbau würde ich die Finger lassen.
Da sind gefährlich hohe Spannungen am Werk.
Dann noch die Frage ob Kontakt- oder Berührungszündung.
Das ist nochmal ne andere Hausnummer.

Wenn nur Wig oder Elektrode, dann ist die Leerlaufspannung schon 
ausreichend.
Aber das sind CC Geräte.


Klemm an das Teil doch probeweise mal ein Schlauchpaket (Polung 
beachten) und guck was bei Wig passiert.

Und wie kommst du auf 5k bei einem 200A Wig Gerät?

Da bist du schon ganz oben bei den Deutschen Premiumherstellern.

Und da kannst du Pos-Neg Kurvenformen anwählen und hast ganz andere 
Möglichkeiten den Lichtbogen zu beeinflussen.
Bei DC ist das wohl nicht das Problem.
Aber bei AC sieht das anders aus.

von FPGA (Gast)


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Jan \. schrieb:
> Was hast du denn eigentlich genau vor?
> Willst du einen Plasmaschneider oder ein Wig AC/DC?
>
> Oder beides?

Beides; Inklusive kontaktlose Zündung

Jan \. schrieb:
> Wenn nur Wig oder Elektrode

Nur WIG und Plasma

Jan \. schrieb:
> Und wie kommst du auf 5k bei einem 200A Wig Gerät?

Professionelles WIG Gerät + Professioneller Plasmaschneider. In den 5 K 
habe ich ebenfalls bereits pers. Schutzausrüsung eingerechnet (Diese 
fällt aber beu eigenbau ebenfalls an. Der Plasma/WIG Brenner ebenfalls.)

Jan \. schrieb:
> Und da kannst du Pos-Neg Kurvenformen anwählen und hast ganz andere
> Möglichkeiten den Lichtbogen zu beeinflussen.
> Bei DC ist das wohl nicht das Problem.
> Aber bei AC sieht das anders aus.

Mit der H-Brücke kann der Strom *beliebig gefahren werden. AC/DC, AC mit 
offset etc.

*Mit einschränkungend der Bandbreite etc. diese sollten jedoch nicht ins 
gewicht fallen.

von Jan \. (Firma: None) (jan-os)


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Wenn du ein Kombigerät aus Wig und Plasma bauen willst welches auch den 
Richtlinien entspricht, dann hast du abgesehen von EMV auch damit zu tun 
das deine Buchsen Berührungssicher sind.
Bei Leerlauf im Plasma, bei deinen Leistungen, wird das spannend.

Und dann noch eine Boost Stage.

Bei HF und der verseuchten Umgebung würde ich gerne jemanden 
kennenlernen der das auf Anhieb hinbekommt dem nicht der MC oder PFC 
oder CCM Controller hängenbleibt.
Nicht umsonst stecken in solchen Geräten einige Dinge die das verhindern 
sollen.

von FPGA (Gast)


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Jan \. schrieb:
> PFC

Hat das Speisegerät bereits

Ansonsten muss ich dir gröstenteils Rechtgeben. Nun das Projekt ist 
etwas ehrgeizig und steht unten an meiner Prioritätsliste, daher ist 
zugegebenermassen die Realisierung dessen zur Zeit fraglich. Dennoch das 
Projekt ist aktiv, und Brainstorming diesbezüglich hilfreich.
Nun ich war erst auf der Suche nach einer vernünftigen Ausrüstung für 
ca. 2-3k EUR für Plasma+WIG (Kombigerät+alles drumherum (Gasflasche, 
Schutzausrüstung+Kompressor+Verbrauchsmat), und habe dabei nichts 
befriedigendes gefunden.

Jan \. schrieb:
> EMV

Ja wird bei meinem Bastelaufbau vermutlich nicht eingehalten.

Jan \. schrieb:
> Bei Leerlauf im Plasma, bei deinen Leistungen, wird das spannend.
>
> Und dann noch eine Boost Stage.

Nun daher wollte ich für den DC Betrieb die Spannung auf sichere 120V DC 
begrenzen. (Max Boosterspannung Die Induktivität der H-Brücke soll 
entsprechend mit Freilaufdioden versehen werden.
Bezüglich der HV Zündung muss sichergestellt werden, dass der Strom im 
ungefährlichen Bereich bleibt über alle Betriebspunkte. Dies ist mit 
meiner Flyback Idee ein grosser Knackpunkt und ein Vorteil der C-Trafo 
Funkenstrecke.

Das die Steuerung unter den Bedingungen stabil hinzukriegen ist, sehe 
ich nicht als so kritisch. Die Störungen sind relativ tieffrequent (die 
IGBTs schalten recht langsam). Weiter kann eigentlich alles im uC 
gemacht werden (also Praktisch SOC mit Ausgängen zu den Treibern welche 
direkt daneben sein können). Lange IO Leitungen (zb. für Gasventil) 
können entsprechend über Optokoppler angesteuert werden.
Ich denke fast, dass der Flyback die grössten Störungen machen könnte. 
Aber auch dies sollte den ordentlich gepufferten STM nicht zum reset 
bringen.

Das Lustige an der ganzen Sache ist, je mehr mein Aufbau aus 
Aufwandsreduktionsgründen gebastelt wird, desto mehr nähert sich der 
Aufbau den Chinadingern an.

von Jan \. (Firma: None) (jan-os)


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Zieh mal das von deiner Rechnung ab was du eh Brauchst.
PSA, Kompressor usw.

Und dann guck mal das du einzelne Geräte bekommst.

Weil 3in1 wenn eins kaputt...
Dann alles kaputt.

von Maxim B. (max182)


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FPGA schrieb im Beitrag #6477700:
> Ich habe eine Quelle mit 48V mit 200A.
>
> Die Idee ist, die Quelle als Schweissgerät/Plasmaschneider zu nutzen.

Erstens sollte geklärt werden: je höher die Spannung, um so leichter ist 
zu schweißen. Leerlaufspannug gemeint, weil die Spanung unter Last von 
Lichtbogen bestimmt wird, man braucht Strombeschränkung.

Wenn du nur selten schweißen willst, dann ist dein Können eher gering. 
Dann brauchst du höhere Leerspannung umso mehr.

Vor ca. 30 Jahren habe ich mit Schweißen viel experimentiert, ein paar 
Schweißtransformatoren gemacht. Deshalb etwas Erfahrung. Mit 60 Volt 
Leerlauf und 4 mm-Elektrode konnte ich mit 160 A Strom gut schweißen. 
Aber wenn ich mit dünnen Elektroden von mäßiger Qualität und ca.40 A 
etwas wollte, dann sollte die Spannung höher sein, ca. 90 Volt (das 
liegt wohl außerhalb von sicheren Bereich, da Wechselstrom 
90*sqrt(2)~=127. Dafür aber akzeptable Schweißqualität).

Also: 48V-Quelle kannst du benutzen, aber nur unter bestimmten 
Voraussetzungen:
1. entweder bist du ein sehr guter Schweißer mit langer Berufserfahrung 
und täglicher Übung
2. oder du machst etwas zusätzlich, um Lichtbogen leichter zu zunden. 
Z.B. hochfrequente Hochvolt-Spannung, die nach der Zündung automatisch 
abgeschaltet wird und wieder eingeschaltet, wenn Bogen instabil wird.

Stimmt weder 1. noch 2. , dann wird dein Schweißen wenig Spaß bringen.

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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von Maxim B. schrieb:
>2. oder du machst etwas zusätzlich, um Lichtbogen leichter zu zunden.

Wenn es Gleichspannung ist, einfach eine Drossel
in Reihe schalten. Großen Eisenkern mit Luftspalt und
da eine Wicklung drauf. Das zündet hervorragend einen
Lichtbogen. Und Strombegrenzung nicht vergessen,
einfach mit einen Leistungswiderstand, auch in Reihe.
Einfacher gehts nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Die 10 kW sind eine Größenordnung für ausgebildete Fachleute mit 
Erfahrung.

Als Laie solltest du davon tunlichst die Finger lassen.

von Maxim B. (max182)


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Günter Lenz schrieb:
> Wenn es Gleichspannung ist, einfach eine Drossel
> in Reihe schalten. Großen Eisenkern mit Luftspalt und
> da eine Wicklung drauf

Solche Drossel wird etwa wie herkömmliche Schweißtransformator schwer. 
Heute, in der Zeit von Spannungswandler, die auf Hunderten kHz arbeiten 
und deshalb leicht und klein sind, ist so eine Drossel keine Lösung. 
Übrigens, auch früher keine Lösung: statt 40 kG Transformator allein 80 
kG Transformator + Drossel zu tragen :) Etwas für Masochisten :)

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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von Maxim B. schrieb:
>statt 40 kG Transformator allein 80
>kG Transformator + Drossel zu tragen

Muß man auch nicht tragen, man macht einfach vier
Räder drunter und bewegt das Ding wie einen kleinen
Handwagen.

von plaßma (Gast)


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Maxim B. schrieb:
> Günter Lenz schrieb:
>> Wenn es Gleichspannung ist, einfach eine Drossel
>> in Reihe schalten. Großen Eisenkern mit Luftspalt und
>> da eine Wicklung drauf

> ist so eine Drossel keine Lösung.
> Übrigens, auch früher keine Lösung: statt 40 kG Transformator allein 80
> kG Transformator + Drossel zu tragen :) Etwas für Masochisten :)

Ja, WENN man einen Trafo hat. Muß oder möchte man 4 Autobatterien 
benutzen dann leistet die Drossel sehr gute Dienste! Ohne klebts sofort 
und es verglüht eine Elektrode nach der anderen.

ps. Wenn man nichts anderes hat, tuts übrigens anstelle der Drossel auch 
ein blockierter Anlasser entsprechender Leistung... :-)

von FPGA (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die 10 kW sind eine Größenordnung für ausgebildete Fachleute mit
> Erfahrung.

Nun dies soll auch die Max einstellung sein.

Maxim B. schrieb:
> ca. 90 Volt (das
> liegt wohl außerhalb von sicheren Bereich, da Wechselstrom
> 90*sqrt(2)~=127

AC gilt ab 50V und DC ab 120V als gefährlich. Der Grund wesshalb AC 
gefährlicher ist nicht die Sqrt(2) höhere Spitzenspannung sondern dar 
höhere Stromfluss welcher aus der geringeren AC Impedanz des Körpers 
kommt. 1*DC*Sqrt(2) ist wesentlich weniger gefährlich als 1*AC.


Generell: Die Idee ist nicht mit den 48V direkz zu schweissen. 
Dazwischen soll ein Booster und eine H-Brücke; zusätzlich soll eine HF 
entkopplungsspule und ein Flyback HV generator eingesetzt werden für die 
kontaktlose Zündung.

von Maxim B. (max182)


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Günter Lenz schrieb:
> Muß man auch nicht tragen, man macht einfach vier
> Räder drunter und bewegt das Ding wie einen kleinen
> Handwagen.

Gut, wenn das ein Haus mit dem Aufzug ist... Klar, solch Transformator 
hat auch Vorteile: Schutz vor Diabetes und überhaupt gute körperliche 
Zustand im Alter :)

FPGA schrieb im Beitrag #6480326:
> AC gilt ab 50V und DC ab 120V als gefährlich.

Gefährlich oder nicht: wer gut, bequem und qualitativ schweißen will, 
der sollte bestimmte Gefahr in Kauf nehmen. Wer Sicherheit will, der 
darf gar nichts machen.
Ich habe mit 90V AC Schweißarbeit gemacht, und ich lebe immer noch :)
Eigentlich problematisch ist bei Schweißen eher nicht die Spannung, 
sondern Augenschutz. Wird Schutzglas zu dunkel, dann sieht man nichts, 
solange Bogen nicht gezündet bleibt. Dann muß man bißchen auch außer 
Schutzglas kucken, und man bekommt unvermeindlich irgendwann "eine Hase" 
ins Auge. Wird Schutzglas weniger dunken, dann ist Schutzwirkung 
schlecht, wieder Problem für Auge.
Schwierig wenn man Brille hat: ab und zu kommen Stahltropfen aufs Glas, 
und eine Brille ist teuer!
Von anderer Seite ist Schweißen natürlich ein Vergnügen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Maxim B. schrieb:
> Wird Schutzglas zu dunkel,

Mittlerweile sind Automatikhelme gut bezahlbar geworden.

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