Forum: PC-Programmierung Webseite (Grafana) nur mit http ok?


von Rudi (Gast)


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Hi Leute, da ich Grafana mit https und apache leider nicht hinbekommen 
habe, frage ich mich nun, ob ich die Grafana-Seite auch einfach über 
http: ausliefern könnte, denn:

- Die Informationen (Temperaturkurven) sind nicht vertraulich
- Ich brauche keine Usernamen oder Cookies (Man muss sich nicht 
anmelden)
- man kann nur lesen, keine Daten hochladen
- wenn ich mich als Admin anmelde, würde ich das nur von meinm LAN aus 
tun

Dann würde ich einfach auf meiner Fritz-Box dem Port 3000 freigeben und 
das war's..? Oder was könnte noch problematisch sein?

von Johannes S. (Gast)


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Die Portscanner werden sich freuen und die Hacker werden dir in kurzer 
Zeit aus deinem Netzwerk eine Achterbahn machen. Würde ich nicht tun.
Eher VPN Tunnel oder OpenSSL installieren.

von Rudi (Gast)


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Was würde da genauer passieren? Ein Portscanner findet einen offenen 
Port 3000, so wie er auch einen 80 und einen 443 findet.

Was wäre in meinem Fall (s.o.) anders als mit https, außer dass man 
nicht sehen kann, welcher Client anfragt und was er geliefert bekommt?

von Kilo S. (kilo_s)


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Rudi schrieb:
> Was würde da genauer passieren?

Alles was du dir vorstellen kannst und alles an was du nie im Leben 
gedacht hast.

Im besten Fall legen sie dir einfach alles lahm, im schlimmsten 
übernehmen sie alles was sie erreichen können und setzen deine Technik 
für Botnetze oder Spamversand ein. Benutzen deine Technik als 
relaiserver um dann (wie bei VPN) andere Hacks zu machen die dann mit 
deiner IP gebloggt werden, leaken alle deine privaten Daten, löschen 
oder verschlüsseln Sie um dich zu erpressen usw.

Aber da wärst du selbst mit https nicht sicher vor.

Jeder offene Port ist heute ein Sicherheitsrisiko.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn die Webseite unsicher programmiert ist, ist's egal ob ich eine 
SQL-Injection oder so per HTTP oder HTTPS fahre.

Aber ich würds schon mit HTTPS und korrektem Login machen. Alles andere 
wird in absehbarer Zukunft als unsicher eingestuft werden und die 
Browser werden sich weigern, solche Seiten ohne Zwangsmaßnahmen zu 
laden.

von Nop (Gast)


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Rudi schrieb:
> frage ich mich nun, ob ich die Grafana-Seite auch einfach über
> http: ausliefern könnte

https://doesmysiteneedhttps.com

Kurz: nein, das ist Murks.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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nein. Allein schon aus Konfortgründen. Moderne Browser beschweren sivh 
wenn sie http anzeigen sollen.

Hast schon mal über einen Reverse Proxy nachgedacht?

von sid (Gast)


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klar kannste!

ein vernünftiges Adminpanel funktioniert mit login-credentials auch OHNE 
SSL
wunderbar übver http

Ja, man könnte ...yaddayadda... ist aber unfug,
denn genausogut könnte man ein zertifikat faken,
 denn vermutlich jeder hat im Schnitt ein halbes dutzend abgelaufener 
zertifikate im Browser akzeptiert und winkt noch 2020 zwei weitere 
durch.

Egal... nee ssl macht nur dann wirklich Sinn wenn sensible Daten 
übertragen werden müssen
(Name, Anschrift, Kreditkartendaten, Kontonummern oder schlimmeres)
Solange Dein Loginformular nicht username-password überträgt
und das passwort nicht im plaintext bis Du sehr sicher was geklaute 
logins angeht.

ich mach es (etwas vereinfacht gesagt) zB so:
der Server auf dem ein gehashtes PW gesichert ist (sagen wir md5)
schickt Dir auf Anforderung oder mit jedem page request
einen ontime key (sagen wir einen linux timestamp)
Dein lokales Javascript verschlüsselt dann das Passwort (mit md5)
hängt einen salt an (den timestamp) und verschlüsselt das erneut (zB 
wieder mit md5)
und schickt den hash dann an den Server
der Server hängt nun an das gespeicherte Passwort den salt (also in dem 
Fall den zuletzt versendeten timestamp) und hasht das ganze (mit 
demselben verfahren natürlich) und vergleicht die beiden
UNd schwupp Du bist eingeloggt.

Sollte nun ein Bösewicht einen Mitschnitt haben, kann er nur das doppelt 
verschlüsselte Passwort lesen, was schon nichtmehr gültig ist,
hat er den Quelltext der Internetseite, weiss er dass er einen 
unbekannten Hash sucht der zu einem unbekannten timestamp in der 
vergangenheit gepasst hat.
Hurra.. er weiss also NIX wichtiges :D

hut, ich benutze weder md5 noch timestamps dafür, aber würde mich damit 
dennoch sicher genug fühlen wenn dahinter eh keine sensiblen Daten 
liegen :D

'sid

von Rudi (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Hast schon mal über einen Reverse Proxy nachgedacht?

Nicht nur nachgedacht, aber ich bekomme den einfach nicht zum Laufen mit 
Grafana, siehe 
Beitrag "Re: Frage zu influxDB, Grafana und https/letsencrypt"

Vielleicht habe ich auch in der Apache-Konfiguration einen bekloppten 
Fehler.

Kann ich irgendwo im Apache sehen, was mit meinem Aufruf passiert? Also 
so nach dem Motto. adresse http.. auferufen, umgeleitet auf https.., 
umgeleitet auf reverse proxy 127.0.0.1.. ?

Ich habe mal gelesen und LogLevel auf "debug" gestellt, aber da steht 
unter /var/log/apache2/error.log nur seltsames Zeug wie

https://pastebin.com/qh7vKWXB

mit dem ich (noch?) nichts anfangen kann..

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