Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ansteuerung Wirbelstrombremse


von Patrick K. (patrick_k829)


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Hallo Leute,

Ich hab da mal eine Frage, bei der ich eure Hilfe benötigen könnte.

Ich habe einen "smarten" Hometrainer, den man nur mit einer bestimmten 
Software betreiben kann.

Diese Software wird aber nicht mehr vom Hersteller supported und ich 
habe Sie trotz einigen Bemühungen nicht mehr bekommen können.

Um das gute Stück jetzt nicht entsorgen zu müssen habe ich mir überlegt, 
die Wirbelstrombremse in dem Gerät über einen Androino Nano anzusteuern 
um so den Wiederstand regeln zu können.

Nachdem ich das Teil aufgeschraubt habe fühl ich mich aber leicht 
überfordert :)

Ich hatte gehofft, dass die Bremse vielleicht über ein PWM Signal 
geregelt werden könnte.

Es sieht mir aber so aus, als müsste man wohl verschiedene Ströme auf 
die Bremse geben, um verschiedene Wiederstände an der Bremse 
einzustellen.

Ich habe jeweils ein Bild von der Bremse und dem Elektronikteil 
angehängt.

Kann mir jemand sagen, ob irgendwie eine einfache Möglichkeit besteht, 
die Bremse anzusteuern, oder ob die den Trainer wirklich entsorgen muss.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir eure Meinung mitteilen könntet.

Vielen Dank!

Patrick

von Georg G. (df2au)


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Der Aufdruck auf dem sichtbaren Elko "100uF, 450V" deutet darauf hin, 
dass das gute Stück im Inneren mit mehr als Kleinspannung betrieben 
wird. Das dürfte weniger ein Fall für einen Hobbyisten sein.

Ansonsten solltest du als erstes die Schaltung aufnehmen. Ohne 
Schaltbild wird das nichts.

von Patrick K. (patrick_k829)


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Hey Georg,

danke für die schnelle Antwort.

Echt zu schade sowas wegschmeissen müssen nur weil die Software fehlt.

Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, aber ich glaube, das Gerät kann 
ich echt nicht mehr retten.

von Achim H. (pluto25)


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Einfach mal irgendeine Kleinspannung (1-12V) auf die Wicklung und Prüfen 
wie stark das bremmst.

von ACDC (Gast)


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Das könnte mit Rückspeisung sein.
Ist das ein TacX?

von Patrick K. (patrick_k829)


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Hey Pluto,

danke für die Antwort.

Ich verstehe deinen Vorschlag leider nicht genau.

Einfach 12 V Wechselspannung auf eine von den 3 Adern?

Also, auf der Bremse ist noch ein Aufkleber 156V / 200 Hz.

Es ist so, dass die Bremse, wenn man das Gerät einschaltet (beim 
Hochfahren) für kurze Zeit komplett sperrt.

Ich könnte nochmal versuchen zu messen, welche Spannung dann zu dem 
Zeitpunkt auf die Adern die zur Bremse führen gegeben wird.

von Patrick K. (patrick_k829)


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Hey ACDC,

ist ein Tacx I-Genius 2020.

von Achim H. (pluto25)


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Ich dachte an Gleichspannung. Wenn es eine Wirbelstrombremse ist hängt 
ihre Kraft von dem Magnetfeld ab.
"für kurze Zeit komplett sperrt"
Selbsttest? Und dannach? Läuft sie richtig? oder gar nicht mehr?

von Patrick K. (patrick_k829)


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Ja genau, denke eine Art Selbsttest.

Danach ist, wie auch bei ausgeschaltetem Gerät, zu spüren, dass ein 
kleiner Wiederstand da ist.

Mann kann die Welle aber Problemlos drehen.

Ich baue gerade noch ein ATX Netzteil zu einem "Labornetzteil" um.

Sollte bald fertig sein, dann werd ich nochmal testen, ob 12V was 
bewirken.

von Achim H. (pluto25)


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Patrick K. schrieb:
> Ich baue gerade noch ein ATX Netzteil zu einem "Labornetzteil" um.
Respekt. ( Das wollen die freiwillig überhaupt nicht.)
Das könnte evt die Wicklung verkohlen - den Strom/Selbsterwärmung im 
Auge halten.
Vielleicht mit 3V beginnen.

von ACDC (Gast)


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Patrick K. schrieb:
> Hey ACDC,
>
> ist ein Tacx I-Genius 2020.

Der ist Rückspeisend und keine Wirbelstrombremse.

von Patrick K. (patrick_k829)


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Das klingt ja interessant.

Kennst du dich da genauer aus?

Das Teil würde also, wenn es funktionieren würde Energie erzeugen und 
mein Stromzähler könnte sich prinzipiell rückwärts drehen? Oder was 
passiert mit der erzeugten Energie?

Kannst du mir erklären, wodurch bei so einer Bremse der Wiederstand 
geändert wird?

von ACDC (Gast)


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Patrick K. schrieb:
> Das Teil würde also, wenn es funktionieren würde Energie erzeugen und
> mein Stromzähler könnte sich prinzipiell rückwärts drehen? Oder was
> passiert mit der erzeugten Energie?

Es funktioniert.

von Patrick K. (patrick_k829)


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Sehr cool,

vielen Dank für die Info schonmal.

Werde ich versuchen mich mal reinzuarbeiten in das Thema.

Hab auf Anhieb erstmal nicht viel dazu gefunden.

Wenn da jemand weitere Informationen hätte würde ich mich sehr freuen.

Ich wünsche allen noch einen schönen Abend!

von switchabl (Gast)


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Hallo Patrick,

die deutlich einfachere Möglichkeit die Rolle zu steuern ist wohl über 
das Funk-Interface. Es kommt ein proprietäres Protokoll zum Einsatz, das 
zwar wie bei den neueren Geräten auf ANT basiert, aber nicht kompatibel 
zu ANT+ FE-C ist. Ich habe versucht, die relevanten "Pages" 
(ANT-Datenpakete) für alle alten Tacx-Geräte zusammenzutragen: 
https://gist.github.com/switchabl/75b2619e2e3381f49425479d59523ead
(es empfiehlt sich vermutlich vorher die ANT-Spezifikation und den neuen 
FE-C Standard zu lesen; nach Registrierung auf www.thisisant.com 
verfügbar)

Mittlerweile ist der Genius auch in FortiusANT unterstützt 
(https://github.com/WouterJD/FortiusANT/). FortiusANT setzt das alte 
Protokoll in ANT+ FE-C oder Bluetooth um. Bei der Benutzerfreundlichkeit 
ist noch Luft nach oben, wenn es aber mal funktioniert, funktioniert es 
recht gut.

switchabl

von Weinbauer (Gast)


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PS: Lass bei Widerstand das „e“ hinter dem i weg, üblicherweise wird 
hier dafür gesteinigt, geteert, gefedert und gevierteilt ;)

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