Hallo Leute, ich stehe gerade vor der Aufgabe, diverse Alu-LED-Profile etwas Wetterbeständiger zu machen. Es sind eloxierte Alu-U-Profile, in die LED-Leisten mit einem Thermo-Doppelseitigem Klebeband eingeklebt wurde. Diese sollen unter einem Dachüberstand montiert werden, sind also nicht direkt Regen und Co ausgesetzt, könnten aber auch verdrecken (Staub, Insekten,...) oder von Luftfeuchtigkeit beeinflusst werden. Die sollen ggf. nicht vollflächig ausgegossen werden, sondern nur einen Überzug bekommen, der sie etwas beständiger gegen Feuchtigkeit macht - nicht das die oxidieren. Jetzt stehe ich aber vor der Herausforderung, eine passende Masse zu finden. Es gibt ja so viele "glasklare" Vergussmassen: Epoxy, Polyurethan, Silikonbasiert,... Wenn ich das richtig weiß (gefährliches Halbwissen) schrumpft Epoxy etwas beim aushärten. Sprich: es könnten ggf. kein Formschluss zwischen den LEDs und den Alu-Leisten (die übrigens eine kleine Nut als "Halteanker" für die Vergussmasse haben) entstehen. Zu PU oder Silikonen weiß ich leider recht wenig, nur das diese relativ dauerelastisch bleiben, was ja auch sein Charm haben kann. Allerdings könnte es dann schwierig werden, sie zu reinigen, da sich eventuell der Dreck in den Guss festsetzt. Hat da jemand vielleicht Erfahrungen zu irgend einer Art des Schutzes, die er mir mitteilen kann?
Die (Weisslicht)LED selbst sind vermutlich mit Silikon als Linse vergossen. Giesst du da weiteres Silikon drüber, veränderst du den Linseneffekt. Zudem hält Silikon auf Silikon nicht so gut, aber Epoxy auf Silikon (hart auf weich) ist noch schlechter. Nimm das https://www.amazon.com/MG-Chemicals-422B-340G-Silicone-Conformal/dp/B008O9YGQI und klebe damit den Streifen ein und gehe nicht über die Linse der LEDs
Also ich habe hier eine in ein 15mm U-Profil vergossene LM301B Leiste, wo der Formschluss ausgezeichnet ist und das auch noch vielen Temperaturwechseln. Verguss ist ein Epoxidharz, das nach dem Aushärten noch eine Restflexibilität hat. Aber: Durch die Vergussmasse wird ein größerer Teil des Blauanteils ausgekoppelt statt auf die Partikel aus dem Leuchtstoff zu treffen und dann in längere Wellenlängen gewandelt zu werden. Heißt also, dass die Farbtemperatur ordentlich ansteigt und die Farbwiedergabe wohl sinkt. So sind aus den 5000K meiner LEDs etwa 6500K geworden. Heißt also, dass du da ein Zwischenglas aus Acryl bräuchtest, damit die LEDs selber keinen Kontakt mit der Verussmasse bekommen. Bei Epoxidharz kann man auch noch mit Vergilbung durch die UV-Strahlung rechnen. Edit: Oben ist der Vergleich beim Farbunterschied. Beide Ausschnitte sind aus der selben 50cm-Leiste.
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Britzel schrieb: > Die sollen ggf. nicht vollflächig ausgegossen werden, sondern nur einen > Überzug bekommen, der sie etwas beständiger gegen Feuchtigkeit macht - > nicht das die oxidieren https://www.reichelt.de/korrosionsschutzlack-plastik-70-200-ml-isolierlack-kontakt-212-p9473.html
Danke für eure Inputs :) Also ihr nutzt alle Epoxy. @ek13 Hast du das ausprobiert? Oder soll man das "Plastik 70" (Acrylharzlack) vor dem Epoxy auftragen?
J. S. schrieb: > Bei Epoxidharz kann man auch noch mit Vergilbung durch die UV-Strahlung > rechnen. Leider nicht nur durch UV-Strahlung, die Feuchtigkeit setzt dem zeug mit den Jahren auch recht stark zu. Wir hatten sowas vor etlichen Jahren auch mal Probiert. Der Schrumpfeffekt war dabei kein Problem so kleine wie die Profilquerschnitte sind. Nur nach wenigen Jahren war das Zeug total trüb und musste ausgetauscht werden. Man hätte da wohl besser die Oberfläche poliert und einen Wetterfesten Schutzlack drüber sollen. Epoxid nimmt einfach zu gerne Feuchtigkeit auf. Eher die LED-Streifen in einen transparenten Kunststoffschlauch reinstecken (teilweise gibt es die LED-Streifen direkt mit sowas) und dann nur noch die beiden Enden entsprechend abdichten. Das kann man dann problemlos mit Silikon oder so machen, das muss ja nicht durchsichtig sein.
Irgend W. schrieb: > Leider nicht nur durch UV-Strahlung, die Feuchtigkeit setzt dem zeug mit > den Jahren auch recht stark zu. > Wir hatten sowas vor etlichen Jahren auch mal Probiert. Der > Schrumpfeffekt war dabei kein Problem so kleine wie die > Profilquerschnitte sind. Nur nach wenigen Jahren war das Zeug total trüb > und musste ausgetauscht werden. Was meinst du, warum bei Schiffen aus Glasfaser-Epoxy auf dem GFK noch eine schützende, stark pigmentierte Top-Coat Schicht sitzt, die wiederum zum Schutz vor Umwelteinflüssen regelmäßig gewachst und poliert wird.
my2ct schrieb: > Was meinst du, warum bei Schiffen Tja, warum der Hersteller meines ehemaligen Autos die Rücklichter aus Epoxidharz gefertigt hat, wohl mit Schutzlack, die nach 10 Jahren draussen aber trübe würden so dass der TÜV sie nicht mehr akzeptierte, neue aber 300 EUR kosteten (pro Seite natürlich) bis es sie dann nicht mehr gab und NOS bis 1000 gehandelt wurde, zeigt auch nur, dass Dummheit nicht beschrankt ist auf Kunden.
>Verguss ist ein Epoxidharz, das nach dem Aushärten noch eine Restflexibilität
hat.
Um welches Epoxid handelt es sich denn ?
Einer der zwei mir bekannten Nachteil von Epoxy ist der, das es entweder
nicht vollständig vernetzt, es bleibt ein öliger Film auf der
Oberfläche, oder das es glashart wird. Dazwischen ist -mein
Kenntnisstand- kein Spielraum.
Deshalb nimmt man, wenn es mechanisch fest werden soll, als
Elektronik-Vergussmasse ja i.d.R. Polyurethan. Was seinerseits andere,
aber mit einigem Aufwand beherschbare, Probleme hat, aber eben noch eine
Restflexibilität aufweisen kann. Je nachdem, wie es vom Hersteller
eingestellt, oder vom Anwender angemischt wurde.
MaWin schrieb: > Tja, warum der Hersteller meines ehemaligen Autos die Rücklichter aus > Epoxidharz gefertigt hat, wohl mit Schutzlack, die nach 10 Jahren > draussen aber trübe würden so dass der TÜV sie nicht mehr akzeptierte, > neue aber 300 EUR kosteten (pro Seite natürlich) bis es sie dann nicht > mehr gab und NOS bis 1000 gehandelt wurde, zeigt auch nur, dass Dummheit > nicht beschrankt ist auf Kunden. Ich musste gerade an meine Schwiegermutter denken, deren vorheriger Renault blinde Frontscheinwerfer aus irgend einen Kunststoff hatte... Das waren zwar Xenon Scheinwerfer aber die "Erblindung" erfolgte aber von außen durch die Sonne. Ließe sich zwar rauspolieren/schleifen aber ein TÜV Prüfer (zufällig mein Freund) sagte, es sei nicht konform - könne er aber selber nicht prüfen, wenn es gut gemacht sei. Das verbotene aufpolieren hat sogar die Fachwerkstatt vorgeschlagen. Aber dennoch vielen Dank, das spricht ja eigentlich auch eindeutig gegen Epoxy. Wobei ich mir hier aber die Frage stelle: Die LEDs (weiß) liegen ja noch weit weg vom UV-Licht mit grob ~300nm. Und unter dem Dachvorsprung mit Ausrichtung zum Boden sind sie nicht direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt. Ob das was machen würde? Was würdest du den dann empfehlen? Polyurethan, Silikon, oder etwas anderes?
Du hast keine mechanische Beanspruchung, also nimmst Du am besten Silikon ! Da sind die A & B Komponenten gesundheitlich völlig unproblematisch und das gibt es auch wasserklar und vergilbungssicher. Bei Epoxy und Polyurethan machen nur dann Sinn, wenn Du Schutz vor mechanischen Einflüssen brauchst. Das kann Silikon nicht leisten.
Stefan . schrieb: > Du hast keine mechanische Beanspruchung, also nimmst Du am besten > Silikon ! > Da sind die A & B Komponenten gesundheitlich völlig unproblematisch und > das gibt es auch wasserklar und vergilbungssicher. > Bei Epoxy und Polyurethan machen nur dann Sinn, wenn Du Schutz vor > mechanischen Einflüssen brauchst. Das kann Silikon nicht leisten. Welches kannst du empfehlen? Weil die 2K-Silikone die ich habe, haben praktisch kaum Haftung auf Metallen. Man braucht es nur schief angucken ... 1K-Silikon für Bad aus der Tube dagegen hervorragenden.
Bspw. das hier: https://www.silikonfabrik.de/silikone/vergussmasse/silglas-25-silikon-vergussmasse-transparent-elektronik-modellbau-und-spezialeffekte.html - Hohe Transparenz - Optisch klar - Kein Vergilben unter UV-Licht Das ist preislich auch ganz fair. Ein Mischungsverhltnis von 1:1 lässt sich gut handhaben. Du solltest langsam rühren und Luftblasen vermeiden. Ggf. mehrere kleinere Portionen anrühren.
Stefan . schrieb: > Bspw. das hier: > https://www.silikonfabrik.de/silikone/vergussmasse/silglas-25-silikon-vergussmasse-transparent-elektronik-modellbau-und-spezialeffekte.html > - Hohe Transparenz > - Optisch klar > - Kein Vergilben unter UV-Licht > Das ist preislich auch ganz fair. Ein Mischungsverhltnis von 1:1 lässt > sich gut handhaben. Du solltest langsam rühren und Luftblasen vermeiden. > Ggf. mehrere kleinere Portionen anrühren. Lustig, ich habe auch so ein Silikon, jedoch von Trollfactory. Das hat wie gesagt eine sehr geringe Haftung und dazu noch allgemen eine sehr geringe mechanische Belastbarkeit. Das hochfeste Silikon der Silikonfabrik, welches milchig ist, haftet schon besser aber auch nicht so toll. Was das von mir angefragte Epoxidharz angeht, erinnere ich mich leider nicht mehr an die Marke.
Die mechanische Belastbarkeit ist bei allen Silikonen nicht gegeben. Das war hier aber auch nicht Voraussetzung. In diesem speziellen Fall ging es um den Schutz vor Feuchtigkeit, sowie optische Qualität. Beides ist mit diesem Silikon gegeben. Die Haftung hängt dabei -wie immer- von vielen Faktoren ab. I.d.R. sind diese Silikone sehr dünnflüssig. Damit umschließen sie schon recht gut die Geometrie der Bauteile. Wenn bspw. Löcher in der Leiterplatte, oder Rillen im Grhäuse vorhanden sind, unterstützt das die Haftung zusätzlich. Die Leiterplatte sollte natürlich fettfrei sein, also ohne viele Fingerabdrücke (-; dann haftet ein 2K-Silikon auch sehr ordentlich.
Stefan . schrieb: Die Leiterplatte sollte natürlich fettfrei sein, also ohne > viele Fingerabdrücke (-; dann haftet ein 2K-Silikon auch sehr > ordentlich. Leider weichst du meinem Beitrag etwas aus. Ich sprach doch davon, dass ich speziell die Haftung untersucht habe. Mit beiden Silikonen, also den glasklaren und bröckeligen als auch den sehr elastischen aber milchigen. Und die ist eine Katastrophe. Der Schutz vor Feuchtigkeit setzt ja gerade eine einwandfreie Haftung voraus, die ich im Zusammenhang mit Temperaturwechseln anzweifle, so leicht wie sich der 2K-Silikon löst. Epoxidharz hat ja seine bekannten und oben erwähnten Schwächen, haftet aber an exloxiertem Aluminium wie der Teufel, solange man es nicht nahe 100°C oder gar drüber erhitzt. Und natürlich habe ich die Oberflächen einwandfrei mit Aceton entfettet, während irgendwelche Löcher etc. an sich nichts mit der Haftung und entstehenden Spalten zu tun haben, sondern einen Formschluss darstellen. Zumindest sind das meine negativen Erfahrungen.
Im Grunde genommen, wollte ich mich zu Deinen Erfahrungen nicht äußern. Wir haben wor einiger Zeit einmal Testreihen verschienenster Silikone durchgeführt und die Haftung war nie ein Problem.
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