Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eigenes USB-Gerät über Tablet statt PC steuern


von Bernd E. (niro)


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Hallo Leute,

bisher habe ich einige I/O-Module und Sensor-Boards auf µC-Basis gebaut, 
die über USB ( FTDI, vitrual ComPort) mit dem PC verbunden sind und mit 
selbst geschriebener Software (C#) gut laufen.
Die Übertragungsgeschwindigkeiten sind hier eher langsam (bis 38kBps).
Jetzt würde ich die Module gerne auch über ein Tablet steuern, habe aber 
bisher keine Idee, wie man das möglichst schmerzfrei hinbekommt ohne die 
Teile hardwaremäßig groß umzubauen.
Kabellos (Bluetooth , WiFi) wäre natürlich perfekt, aber eine 
USB-Kabelverbindung wäre auch OK.
Habe hier im Forum eine Menge Beiträge über ähnliche Wünsche (z.B. 
wireless USB) gelesen, wobei die meisten aber schon uralt sind.
Kann ich meine Windows-Software dann vielleicht irgendwie portieren oder 
gibt es für Android hier brauchbare Entwicklungsumgebungen?

Da ich mit Tablets bisher in der Richtung noch gar nichts gemacht habe, 
und ich den Aufwand überhaupt nicht abschätzen kann, wäre ich für ein 
paar Infos oder Erfahrungen für einen sinnvollen Weg sehr dankbar.

Danke und Grüße!

von Wolfgang (Gast)


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Bernd E. schrieb:
> Kabellos (Bluetooth , WiFi) wäre natürlich perfekt, aber eine
> USB-Kabelverbindung wäre auch OK.

ESP8266 oder ESP32?

von Peter Z. (hangloose)


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B4A ist dafür perfekt geeignet.
Und es ist auch noch kostenlos.
Ob über USB, WLAN oder Bluetooth, alles relativ einfach mit Basic for 
Android zu realisieren.

von Christian R. (supachris)


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C# auf Android wird eher schwierig aber die FTDI Dinger gehen wohl: 
https://www.ftdichip.com/Android.htm

Oder willst du das auf einem Apple machen? Dann kannst du sowas gleich 
vergessen. Da geht dann wirklich nur WLAN.

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe damit einige Versuche gemacht. Ich fasse mal meine Erkenntnisse 
zusammen:

USB: Geht nur mit wenigen Tablets/Smartphones, ist auf PC aber die 
unkomplizierteste Variante (egal ob Windows oder Linux).

Bluetooth: Ist extrem zickig - auch bei meinen anderen fertig gekauften 
Geräten. In der Regel kann sich nur ein Tablet gleichzeitig mit deinem 
Gerät verbinden.

WLAN: Da sind mehrere gleichzeitige Verbindungen selbstverständlich. 
Anfangs liefen die ESP8266 Module noch unzuverlässig, aber inzwischen 
sind sie gut.

Bluetooth und WLAN machen bei mir allerdings täglich Aussetzer, weil die 
Funkkanäle durch die hiesige Bevölkerungsdichte sehr hoch ausgelastet 
sind. Wir haben daher zu hause unsere Laptops, Spielkonsolen und 
Fernseher alle verkabelt. Wenn es zuverlässig ohne Lücken funktionieren 
muss empfehle ich Kabel.

Ansonsten ist das ESP8266 Modul als WLAN Schnittstelle mein Favorit. Es 
läuft wesentlich runder als Bluetooth. Seit die ESp8266 stabil laufen 
ist Bluetooth für mich vollkommen unattraktiv geworden.

Was man vielleicht auch bedenken sollte: USB und Bluetooth werden in 
jedem Betriebssystem anders programmiert. Anders sieht es bei 
Netzwerkverbindungen aus. Da kannst du deine Apps sogar in Javascript 
schreiben und im Browser laufen lassen. Auch Java unterstützt für 
externe Kommunikation ausschließlich Netzwerk. Dazu kommt, dass (wie 
schon angedeutet wurde) die Bluetooth Schnittstelle von mobilen Apple 
Geräten kaum nutzbar ist, weil sie nämlich SPP (virtuelle serielle 
Ports) nicht unterstützt. HC-05 Module kannst du am iPad und iPhone 
komplett vergessen - geht nicht.

Schau dir mal dieses Projekt an: 
http://stefanfrings.de/wlan_io/index.html

von Bernd E. (niro)


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Prima, vielen Dank für die vielen guten Infos aus der Praxis!!
Da werde ich mich mal einarbeiten....
@stefanus: das Beispiel passt ziemlich gut ;-)

von Stefan F. (Gast)


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Bernd E. schrieb:
> Prima, vielen Dank für die vielen guten Infos aus der Praxis!!
> Da werde ich mich mal einarbeiten....
> @stefanus: das Beispiel passt ziemlich gut ;-)

Auf der Seite findest du auch eine Variante mit Ethernet. Diese CrumbX1 
Module (AVR mit Ethernet Controller und USB) sind gerade sehr 
preisgünstig geworden.

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