Hallo, ich möchte eine Ladeelektronik für LiFePo4 Zellen bauen, und zwar indem die Zellen in Reihe an eine Stromquelle angeschlossen werden, und parallel zu jeder Zelle ein Spannungsregler geschaltet wird, der bei Erreichen von 3,5V den Strom parallel zur Zelle durch einen Transistor leitet. Als Spannungsregler möchte ich einen LM385 nehmen, und verstehe nicht ganz, wie dieser funktioniert. Der TL431 zum Beispiel vergleicht ja die Spannung am REF Pin, und beim Überschreiten von 2,5V wird der Ausgang des internen Op-Amps positiv und der NPN-Transistor zieht die Versorgungsspannung nach unten, bis wieder 2,5V an REF anliegen. Der LM385 ist auf den ersten Blick ähnlich, aber der Feedback Pin ist an den invertierenden Eingang des Verstärkers angeschlossen, und am nicht-invertierenden Eingang ist eine Stromquelle nach GND und eine Diode nach "+". Ich verstehe nicht, wie diese Schaltung die Spannung regeln soll. Eine Application Note gibt es auch nicht, und ich würde aus verschiedenen Gründen gerne genau diesen Spannungsregler nutzen (geringer Stromverbrauch, THT). Könnt ihr mir helfen?
Hallo, siehe block diagram Seite 2: https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm185-adj.pdf Das Blockdiagramm zeigt eine in Sperrichtung betriebene Zenerdiode, die aufgrund der Stromquelle im unteren Zweig mit Konstantstrom betrieben wird. Dadurch wird ihr Arbeitspunkt konstant gehalten und ist nicht von der außen anliegenden Spannung abhängig. Je höher nun die außen angelegte Spannung wird, desto mehr wird der am OPV-Ausgang angeschlossenen NPN-Transistor aufgesteuert, der dadurch die von außen anliegende Spannung mehr belastet, bis sich ein Gleichgewicht einstellt, bei dem im Idealfall die Spannungen am invertierenden und nichtinvertierenden OPV-Eingang gleich sind. Ändert man nun am invertierenden Eingang die anliegende Spannung, wandert die Spannung am nichtinvertierenden Eingang direkt mit, denn die 10 µA -Stromquelle stört sich an dieser Spannungsänderung überhaupt nicht. Natürlich muß die zu regelnde Spannung "weich" sein, also über einen Widerstand anliegen, so daß der LM385 als Shunt-Regler wirken kann im Bereich von 10µA bis 20 mA. Mehr oder weniger kann er nicht mehr regeln. Da man meistens wohl eine Festspannung heraus bekommen möchte, kann man die Umgebung passend einrichten. Das Prinzipschaltbild könnte man zur Verdeutlichung auch diskret aufbauen, nur werden sich dabei schlechtete Werte einstellen. mfG
Christian S. schrieb: > siehe block diagram Seite 2: > https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm185-adj.pdf Dann verlinke doch direkt die Seite 2 ;-) https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm185-adj.pdf#page=2
Aaaah, danke, Christian! Ich habe jetzt tatsächlich verstanden, wie der IC funktioniert; ich habe mir auch die Spannungen an einzelnen Punkten in Abhängigkeit von der Eingangsspannung aufgezeichnet, das hat auch noch einmal geholfen. Jetzt ist auch klar, weshalb im Gegensatz zum TL431 eine höhere Spannung am Feedback-Pin auch zu einer höheren Ausgangsspannung führt.
Christian S. schrieb: > Je höher nun die außen angelegte Spannung wird, desto mehr wird der am > OPV-Ausgang angeschlossenen NPN-Transistor aufgesteuert, der dadurch die > von außen anliegende Spannung mehr belastet, bis sich ein Gleichgewicht > einstellt, bei dem im Idealfall die Spannungen am invertierenden und > nichtinvertierenden OPV-Eingang gleich sind. Christian S. schrieb: > Ändert man nun am invertierenden Eingang die anliegende Spannung, > wandert die Spannung am nichtinvertierenden Eingang direkt mit, denn die > 10 µA -Stromquelle stört sich an dieser Spannungsänderung überhaupt > nicht. Das ganze Blockschaltbild und die darauf basierende Erklärung stimmt nicht ganz. Das kann man schon in der typical Application im nachfolgenden Bild 5 direkt unter dem Blockschaltbild sehen. Dort ist nämlich die Spannung über der Stromquelle im Blockschaltbild =0, und es gibt keine Stromquelle die damit noch funktioniert. Sicherlich ist die Spannung der "Z-Diode" nicht gleich 1,24V, sondern eher ~0,6V, so daß auch für die Stromquelle etwa 0,6V zur Funktion verbleiben. Der "OPV" besitzt also vermutlich einen konstanten Eingangsspannungsoffset von ~Uf.
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