Guten Morgen, ich habe hier eine Kaffee Mühle mit Elektromotor. Diese funktioniert mal, mal funktioniert sie nicht. Ein Wackelkontakt scheint es aber nicht zu sein. Es scheint eher so zu sein, dass wenn ich den Motor manuell ein bisschen drehe, der Motor dann bei einem zweiten Versuch doch anläuft. Was das genau für ein Motor ist, kann ich nicht sagen. Er wird direkt mit Netzspannung betrieben und hat erkennbar Kohlebürsten. Zusätzlich ist noch ein Kondensator verbaut. Kann es sein, dass diese Kondensator so eine Art Hilfsphase generiert und das der kaput ist? schöne Grüße, Torsten
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Torsten R. schrieb: > Es scheint eher so zu sein, dass wenn ich den Motor manuell ein > bisschen drehe, der Motor dann bei einem zweiten Versuch doch anläuft. Dann könnten einfach die Bürsten abgeschliffen sein oder eine Andruckfeder klemmt.
Hm, ich die Mühle mal wieder aufgeschraubt. Der Kondensator hat 40nF und liegt zwischen L und N. Das spräche eher dagegen, dass der eine Hilfsphase bildet, oder? Der Motor sieht vom Aufbau auch recht symmetrisch aus.
Der Kondensator ist nur zur Funkentstörung. Und was du da hast in ein ganz normaler Hauptschluss-Allstrommotor.
H.Joachim S. schrieb: > Kohlen prüfen Eventuell Torsten R. schrieb: > wenn ich den Motor manuell ein bisschen drehe, der Motor dann bei einem > zweiten Versuch doch anläuft. ist auch der (eigentlich angeschweisste) Draht von einer Kollektorfläche ab.
Du kannst solch einen Motor auch mit DC besaften. dann schreddert es einem nicht gleich die Finger, wenn man nicht im nicht stromlosen zustand daran werkelt. bei 12V laufen viele Motoren schon leicht an, spätestens aber bei 24V. So ohne Stromschlaggefahr findet sich auch die Schadstelle leichter
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● Des I. schrieb: > Du kannst solch einen Motor auch mit DC besaften. > dann schreddert es einem nicht gleich die Finger, wenn man > nicht im nicht stromlosen zustand daran werkelt. Danke, super Tipp! Bei knapp über 30V fing er an sich zu drehen...
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Ich habe den Motor jetzt auseinander genommen. Ich messe zwischen einigen benachbarten Strom-Abnehme-Flächen (keine Ahnung, wie die Kupferflächen, an denen die Spulen kontaktiert sind heißen) einen Kurzschluss. Bei den Flächen auf dem angehängten Bild sind das sogar 3 benachbarte Flächen. Kann das das Problem sein?
Torsten R. schrieb: > ● Des I. schrieb: >> Du kannst solch einen Motor auch mit DC besaften. >> dann schreddert es einem nicht gleich die Finger, wenn man >> nicht im nicht stromlosen zustand daran werkelt. > > Danke, super Tipp! Bei knapp über 30V fing er an sich zu drehen... Dann könnte da wohl auch mal etwas mehr Schmierung gut tun. Zuletzt hatte ich einen grossen Waschmaschinenmotor, der schon ca 3U/sec bei 12VDC machte. Torsten R. schrieb: > (keine Ahnung, wie die > Kupferflächen, an denen die Spulen kontaktiert sind heißen Kommutator
Torsten R. schrieb: > einen Kurzschluss. Die Fuge zwischen den Flächen auskratzen. Der ist sogar noch gelötet.
Jetzt habe ich die Kommutatoren ordentlich mit Kontakt-Spray gereinigt. Den Motor wieder montiert und nun geht er garnicht mehr. Zieht ~200mA bei ~30V. Läßt sich nicht anwerfen. In eine Richtung läßt er sich leichter drehen. Ohne Spannung läßt sich der Anker relativ leicht drehen (ich habe die Messingbuchsen gereinigt und etwas geölt). Die 200mA sehe ich bei jeder Stellung des Ankers. Der Motor wir nicht erkennbar warm / heiß.
Hast Du die hier rot gezeigten Linien sauber ausgekratzt, sodass hier wieder ein Spalt ist? Und hast du mal jeden Kommutator mit der gegenüberliegenden Seite gemessen, ob da nicht Spulen sind, die niederohmig oder ganz offen sind?
Teo D. schrieb: > Zeig doch mal die Kohlen. Die sind jetzt mit einem Faden nach hinten gezogen, damit ich den Läufer überhaupt wieder rein bekomme.
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Dunkel gebrannt sind die Ankerspulen ja schon mal nicht. Wenn Du jetzt die Kupferflächen am Kommutator ansiehst, könnte es hier noch sein dass eine oder 2 Flächen dunkler sind. Das deutet sonst auch auf einen defekt hin. Wenn nicht, einfach mal die Drahtanschlüsse neu verlöten. Die Kohlen mal in den Buchsen hin und her gleiten lassen. Gerne auch mal mit Druckluft alles ausblasen. Und nachdem an den Anker in der Hand hatte vorm einbauen die Kupferfläche nochmal reinigen. Der Rest des Motors kann auch gerne inspiziert werden. evtl ist da ja doch noch eine andere Verbindung blöd. Wenn ich Bedenken habe ein Gerät wieder an 230V anzuschliessen, schalte ich immer erst ein Heizelement in Reihe davor. so müssen im Kurzschlussfalle nicht unbedingt die ganzen 16Ampere da durch braten
Martin S. schrieb: > Hast Du die hier rot gezeigten Linien sauber ausgekratzt, sodass hier > wieder ein Spalt ist? > > Und hast du mal jeden Kommutator mit der gegenüberliegenden Seite > gemessen, ob da nicht Spulen sind, die niederohmig oder ganz offen sind? Meine erste Messung mit den "Kurzschlüssen" zwischen benachbarten Kommutatoren war Blödsinn. Ich habe jetzt noch mal mit einem passenden Messbereich gemessen und das liegen "in der Regel" so 9-10 Ohm zwischen. Der Widerstand der gegenüberliegenden Kommutatoren liegt in der Regel bei 54 Ohm. Es gibt aber auch Bereiche, da liegt der Widerstand zwischen gegenüberliegender Kommutatoren oberhalb des Messbereichs des Multimeters. Dafür ist dann aber der Widerstand zu einem dem gegenüberliegenden, benachbarten Kommutator bei ca. 55 Ohm. So richtig ein Schema kann ich da gerade nicht erkennen. Was mir auf gefallen ist, ist das an jeden Kommutator zwei Drähte angeschlossen sind, die alle dann in entgegen gesetzten Richtungen gehen. Bis auf eine Stelle, da sind die beiden Drähte dann verdrillt und gehen zusammen in eine Richtung (siehe Foto). Was noch auffällt, ist das der Spalt zwischen zwei Kommutatoren an zwei Stellen deutlich breiter ist und verbrannt aussieht.
Vielleicht ist eine Spule des Ankers durchgebrannt. Das würde auch dazu passen, dass der Anker in einer bestimmten Position nicht anläuft. (Habe ich auch bei einer alten Handoberfräse gesehen, wo genau dieser Fehler mit der beschrieben Ursache vorhanden ist.)
Scheint eigentlich ganz einfach zu sein: An zwei Stellen ist zwischen den gegenüberliegenden Kommutatoren kein Widerstand zu messen. Ergo sind die Spulen wohl dahin. 2 von 6 Spulen sind kaput und da die noch genau nebeneinander liegen hängt der Motor, wenn er an diese Stelle kommt. Wenn er an Netz-Spannung betrieben wird, hilft der Schwung über diese Stelle hinweg, wenn der Motor nicht zufällig an der Stelle beim letzten Halt zum Stehen gekommen war. Ergibt das Sinn? Die Spulen zu reparieren scheint eher weniger möglich zu sein mit Bordmitteln. Könnte ich die "verwaisten" Kommutatoren einfach an die benachbarten Spulen löten? Dann würde der Motor ggf. unruhiger laufen, aber er würde vielleicht wieder laufen?
Eine neue Kaffeemühle wäre keine Option? Das wird wohl sehr vile billiger sein als eine Reparatur.
12345 schrieb: > Eine neue Kaffeemühle wäre keine Option? > Das wird wohl sehr vile billiger sein als eine Reparatur. Klar wäre das eine Option. Da das Ding schon ~60 Jahre auf dem Buckel hat, hatte ich die Hoffnung, das schöne Stück (HA2765A) nicht wegwerfen zu müssen.
Dann bleibt nur noch der Motoren Instandsetzer, der den Anker neu wickelt. Selber die Wicklungen tauschen und dann korrekt wuchten wird eher nicht zum Erfolg führen.
12345 schrieb: > Eine neue Kaffeemühle wäre keine Option? > Das wird wohl sehr vile billiger sein als eine Reparatur. Das hat mich jetzt aber auf die Idee gebracht, eine baugleiche Mühle bei Ebay für < 30€ zu kaufen und den Motor da auszubauen :-) Danke für eure Hilfe!!!!
Carsten W. schrieb: > Dann bleibt nur noch der Motoren Instandsetzer, der den Anker neu > wickelt. > Selber die Wicklungen tauschen und dann korrekt wuchten wird eher nicht > zum Erfolg führen. Wir haben hier in 100m Entfernung tatsächlich ein Unternehmen, dass soetwas macht und eine Bekannte arbeitet dort im Vertrieb. Da werde ich spasseshalber mal nachfragen, aber ich denke der Preis wird > 100€ sein.
Torsten R. schrieb: > 12345 schrieb: >> Eine neue Kaffeemühle wäre keine Option? >> Das wird wohl sehr vile billiger sein als eine Reparatur. > > Klar wäre das eine Option. Da das Ding schon ~60 Jahre auf dem Buckel > hat, hatte ich die Hoffnung, Ich behaupte, neu zu kaufen ist keine Option. 1. Wenn die Motorlager + Kollektor/Kohlen nach 60 Jahren noch in Ordnung sind, bedeutet das schon etwas. Ein neues Gerät -wenn man so eine Mühle überhaupt in der Form noch bekommt- würde nicht mal ein Bruchteil der Zeit überdauern. Das dürfte 100% klar sein. 2. Neukauf ist keine Bastel-Herausforderung. 3. ...kommt spätestens mit Ableben des Neugeräts automatisch wieder Ärger... z.B. wegen mehrfachem Invest.. :-( Michael EDIT: Viel Erfolg beim Finden. Lob an dich für die aktive Mitarbeit (Fotos, Beschreibung): das findet manselten hier! :-)
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Torsten R. schrieb: > Könnte ich die "verwaisten" Kommutatoren einfach an die > benachbarten Spulen löten? Könnte man versuchen. Aber ein gebrauchter anderer Motor / Rotor wäre besser. Die Frage ist aber auch warum sind die Spulen durchgebrannt. Solche Kaffeemühlen sind nur für eine Einschaltdauer von 20-30 Sekunden gebaut, danach sollten sie die 10fache Zeit zum abkühlen haben. Wenn du damit jetzt irgendeine größere Menge von was auch immer mahlst, also ohne längere Pausen zwischen den Mahlvorgängen, wird der nächste Motor genauso durchbrennen.
Beitrag #6497330 wurde vom Autor gelöscht.
Michael M. schrieb: > Ich behaupte, neu zu kaufen ist keine Option. Na ja, für 5 EUR bekommt man so eine Muhle aus Kleinanzeigen man kann ja den Motor umbauen wenn die eigene sonst einen besseren Eindruck macht.
Wenn der Motor jetzt als endgültig defekt angesehen wird, kann es nicht mehr schaden, die Lötstellen an den Kollektorlamellen mit offenem Kontakt zu entzinnen und die Wicklungen einzeln durchzumessen. Manchmal war es dann doch nur ein Kontaktproblem an der Lötstelle und nicht eine durchgebrannte Wicklung.
Beitrag #6497409 wurde von einem Moderator gelöscht.
Torsten R. schrieb: > Meine erste Messung mit den "Kurzschlüssen" zwischen benachbarten > Kommutatoren war Blödsinn. Ich habe jetzt noch mal mit einem passenden > Messbereich gemessen und das liegen "in der Regel" so 9-10 Ohm zwischen. > Der Widerstand der gegenüberliegenden Kommutatoren liegt in der Regel > bei 54 Ohm. Es gibt aber auch Bereiche, da liegt der Widerstand zwischen > gegenüberliegender Kommutatoren oberhalb des Messbereichs des > Multimeters. Dafür ist dann aber der Widerstand zu einem dem > gegenüberliegenden, benachbarten Kommutator bei ca. 55 Ohm. So richtig > ein Schema kann ich da gerade nicht erkennen. In erster Linie mal muss man den Widerstand immer mit den gegenüber liegenden Spulen messen (also so, wie die Kohlen auf den Kollektor greifen). Das ist das, was die Rotation beim Motor auslöst. Warum mehrere Drähte dran sind, siehst Du an dieser Mantelprojektion: https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstrommaschine#/media/Datei:Schema_Ankerwicklung.svg Ansonsten wurde ja schon vorgeschlagen: Löte die Anschlüsse mal nach. Eventuell braucht's dafür ein dickes Eisen (30W Lötkolben). Schau aber, dass die Hitzeeinwirkung so kurz, wie möglich ist. Mir sieht der Träger nach Pertinax aus.
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Martin S. schrieb: > Ansonsten wurde ja schon vorgeschlagen: Löte die Anschlüsse mal nach. > Eventuell braucht's dafür ein dickes Eisen (30W Lötkolben). Das Nachlösen hat nichts gebracht. Ich werde die Drähte der kaputten Spulen noch mal komplett ablöten und durchmessen.
Was Du noch kontrollieren könntest, wäre, ob die Kohlebürsten noch sauber Kontakt haben. Dort wird der Strom entweder über eine Feder, oder über ein Kupferband übertragen. Eventuell ist hier was faul.
Beitrag #6498131 wurde von einem Moderator gelöscht.
Kann leider nichts zum Problemlösung beitragen, aber soll an genau der gleichen Kaffeemühle von meinem Vater das defekte Kabel tauschen. Bekomme das Gehäuse aber nicht auf. Wie entfernt man das Hexelblatt um die beiden Teile zu trennen?
Wow, ich durchsuche den Thread jetzt nicht nach hinweisen um welches Modell etc. es ging.... Ich würde ein normales Gewinde vermuten, also mal mit abschrauben versuchen.
Harald W. schrieb: > Zottel schrieb: > >> das Hexelblatt > > Ist das ein Begriff aus den Harry Potter Büchern? Er meint das Schlagmesser.
Zottel schrieb: > Wie entfernt man das Hexelblatt um > die beiden Teile zu trennen? Mache mal ein Foto. Aber Torsten R. müsste das wissen. Schreibe Ihn doch einfach mal an. Dazu müsstest Du dich aber anmelden.
Zottel schrieb: > Kann leider nichts zum Problemlösung beitragen, aber soll an genau der > gleichen Kaffeemühle von meinem Vater das defekte Kabel tauschen. > Bekomme das Gehäuse aber nicht auf. Wie entfernt man das Hexelblatt um > die beiden Teile zu trennen? Im Boden der Mühle ist ein Lock, durch den Du mit einen Schlitz-Schraubendreher durch gehen musst und da eine Schraube lösen musst.
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