Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Adernendhülsenzange Empfehlung


von Timo N. (tnn85)


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Gibt es ne günstige Adernendhülsenzange, die was taugt der muss man zu 
Knipex greifen?

Dachte an so einen China-Klon:
https://www.amazon.de/-/en/Self-Adjusting-Crimping-Portable-Ferrules-Automatic-red/dp/B06XPD3GLD
von der hier:
https://www.amazon.de/Knipex-97-53-04-Selbsteinstellende/dp/B000XIUWAC

Hat jemand Erfahrung mit den Teilen.
Normal greife ich zu Knipex aber für fast 1000% Preisunterschied...
Die Komplexität der Mechanik von solchen Zangen ist ja nicht so hoch, 
dass da die Billig-Klone so viel falsch machen können, oder?

von Thorsten W. (Gast)


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Hi,
ich habe den Clone seit ca 1 Jahr allerdings kann ich auch 10mm² 
pressen.
habe bestimmt schon 100 Hülsen verarbeitet. Arbeitet wie sie soll.

VG

von Wolfgang (Gast)


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von Spannungsabfall (Gast)


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Ich habe auch den Klon. Bin ziemlich begeistert gewesen - der 
funktioniert super. Ich habe auch schon mit dem Original gearbeitet und 
kann nicht wirklich einen Unterschied feststellen.

von herbert (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Hat jemand Erfahrung mit den Teilen.
> Normal greife ich zu Knipex aber für fast 1000% Preisunterschied...
> Die Komplexität der Mechanik von solchen Zangen ist ja nicht so hoch,
> dass da die Billig-Klone so viel falsch machen können, oder?

Hab den China Clon und bin eigentlich zufrieden damit. Wenn du nicht 
gewerblich jeden Tag unmengen von Adernendhülsen verquetschen willst 
kann ich sie dir empfehlen. Billiger geht es nicht.

von Roland E. (roland0815)


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Hab das Original. Das geht wenigstens bis 16qmm.

von Thomas (kosmos)


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habe auch den Clone funktioniert prima.

von Timo N. (tnn85)


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Roland E. schrieb:
> Hab das Original. Das geht wenigstens bis 16qmm.

Hab ich auch gerade noch gesehen. Der Klon bis 6mm². Das gefällt mir 
nicht. Wenn ich einmal was an der Unterverteilung ändern möchte, brauch 
ich ne andere Zange.

von Tommi (Gast)


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Ich hab so ne NWS-Zange und bin zufrieden. Die Hülsen sehen nach dem 
Quetschen nicht so malträtiert aus, wie bei den rautischen Presszangen. 
Ein schöner D-Querschnit. Und die Zange ist robust, kann ja nichts dran 
kaputt gehen.

https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/6229806_-143t-62-160m-nws.html

von g457 (Gast)


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> Hat jemand Erfahrung mit den Teilen.

Ich hab je einen 4- und einen 6-Backen-Klon, jeweils grob 1k Endhülsen 
verpresst, bisher einwandfrei. 16mm² geht allerdings nicht :-(

HTH

von herbert (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Das gefällt mir
> nicht. Wenn ich einmal was an der Unterverteilung ändern möchte, brauch
> ich ne andere Zange.

Der normale Bastler ist bis 6qmm gut bedient. Für Häuslebauer/haber und 
Gewerbetreibende Elektriker reicht das nicht. Aber da ist die Knippex 
gleich abgeschrieben...

von Thomas (kosmos)


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@Tommi: Dazu habe ich das Gegenstück von Knipex die Aderendhülse bekommt 
man zwar nicht abgezogen aber ich finde durch diese anschließende D-Form 
die Kontaktfläche schrecklich klein, ich arbeite nur noch mit dem Clone.

Diese gibt es aber auch ab 6 - 16 mm²
https://www.aliexpress.com/item/1005001387801376.html

von Manfred (Gast)


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Tommi schrieb:
> Ich hab so ne NWS-Zange und bin zufrieden.
> Und die Zange ist robust, kann ja nichts dran kaputt gehen.

Die habe ich seit ca. 25 Jahren, damals in Sortimentsschachtel mit 
diversen Hülsen aus dem Baumarkt geholt. Nicht chic, für kleine 
Querschnitte braucht man Gefühl in den Fingern, aber sie tut.

Meine reicht von 0,5 bis 16 Quadrat, zum Zeitpunkt der Anschaffung waren 
4 oder 6 qmm wichtiger als Fummelelektronik.

von P. W. (deneriel)


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Ich habe kürzlich auch beim Knipex-Klon aus China zugegriffen.
Funktioniert und geht auch noch gerade eben mit 10qmm.
Gabs mit einem Sortimentkasten Aderendhülsen für knapp über 20 Tacken in 
Jeff Bezos Einkaufszentrum.

Ich habe auch eine original Knipex Zange, aber nicht automatisch und die 
geht nur bis 2,5qmm. Die Automatikzange käme über 100 Flocken, da ist 
das Preis Leistungsverhältnis für Privat nicht mehr akzeptabel.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Habe 50 Berufsjahre im Elektrohandwerk hinter mir, davon 40 als Meister.
In den ersten zehn Berufsjahren habe ich Schaltschränke im Akkord 
gebaut, und fast jeden Monat den Akkord geknackt.
Aber eine Abisolierzange oder Endhülsenzange habe ich nie gehabt, nur 
gute Seitenschneider.
Frage: was macht Ihr mit solchen Zangen?

von juergen (Gast)


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Rainer D. schrieb:
> Habe 50 Berufsjahre im Elektrohandwerk hinter mir, davon 40 als
> Meister.
> In den ersten zehn Berufsjahren habe ich Schaltschränke im Akkord
> gebaut, und fast jeden Monat den Akkord geknackt.
> Aber eine Abisolierzange oder Endhülsenzange habe ich nie gehabt, nur
> gute Seitenschneider.
> Frage: was macht Ihr mit solchen Zangen?

Interessant! Es geht wohl schneller, mit dem Seitenschneider die 
Endhülse
anzukerben, als umständlich mit einer Endhülsenzange zu arbeiten??
Andererseits, wenn nicht gleich untergeklemmt wird, scheint mir die 
Gefahr groß zu sein, daß die mit Seitenschneider angekerbten Hülsen sich 
leicht abstreifen lassen - so ganz von selbst einfach abfallen können!

Kommt wohl drauf an - je nach dem.

von Reinhard S. (rezz)


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Rainer D. schrieb:
> Habe 50 Berufsjahre im Elektrohandwerk hinter mir, davon 40 als Meister.
> In den ersten zehn Berufsjahren habe ich Schaltschränke im Akkord
> gebaut, und fast jeden Monat den Akkord geknackt.

Wegen Leute wie dir werden die Akkord-Preise immer weiter gesenkt...

von René F. (Gast)


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juergen schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Habe 50 Berufsjahre im Elektrohandwerk hinter mir, davon 40 als
>> Meister.
>> In den ersten zehn Berufsjahren habe ich Schaltschränke im Akkord
>> gebaut, und fast jeden Monat den Akkord geknackt.
>> Aber eine Abisolierzange oder Endhülsenzange habe ich nie gehabt, nur
>> gute Seitenschneider.
>> Frage: was macht Ihr mit solchen Zangen?
>
> Interessant! Es geht wohl schneller, mit dem Seitenschneider die
> Endhülse
> anzukerben, als umständlich mit einer Endhülsenzange zu arbeiten??
> Andererseits, wenn nicht gleich untergeklemmt wird, scheint mir die
> Gefahr groß zu sein, daß die mit Seitenschneider angekerbten Hülsen sich
> leicht abstreifen lassen - so ganz von selbst einfach abfallen können!
>
> Kommt wohl drauf an - je nach dem.

Es gibt auch die Unsitte, die Aderendhülse vor dem Einführen in die 
Klemmen überhaupt nicht zu verpressen, nach dem Motto „Die Schraube 
verpresst die Hülse eh“.

Durfte einmal in einem Produktionsautomaten, der so gebaut wurde 
Fehlersuche betreiben, war nicht so lustig, weil sich einige Klemmen 
durch die Vibrationen der Maschine gelöst hatten und nur noch sporadisch 
Kontakt hatten, Gewährleistung war aber auch nicht, Maschine zu alt und 
das entsprechende Sondermaschinenbauunternehmen zwischenzeitlich 
insolvent (lag aber garantiert nicht an der fragwürdigen Verarbeitung, 
die Firma bediente eine Marktnische und hatte nur wenige Kunden (wir 
waren Hauptabnehmer), zwischenzeitlich sind die Maschinen aber 
stillgelegt, weil das darauf produzierte Produkt heutzutage keinen Sinn 
macht.

von Andre (Gast)


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Rainer D. schrieb:
> Habe 50 Berufsjahre im Elektrohandwerk hinter mir, davon 40 als Meister.

Nur weil du etwas 50 Jahre lang machst, heißt das noch lange nicht dass 
es auch richtig war.
In deinem Fall hast du hier definitiv mindestens 10 Jahre Pfusch 
produziert. Ich hoffe jetzt einfach mal dass dir in der Meisterschule 
dann ein Licht aufging (deine brennende Klemmstelle da hinten zählt 
nicht!)

von Rainer D. (rainer4x4)


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Andre schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Habe 50 Berufsjahre im Elektrohandwerk hinter mir, davon 40 als Meister.
> Nur weil du etwas 50 Jahre lang machst, heißt das noch lange nicht dass
> es auch richtig war.
> In deinem Fall hast du hier definitiv mindestens 10 Jahre Pfusch
> produziert. Ich hoffe jetzt einfach mal dass dir in der Meisterschule
> dann ein Licht aufging (deine brennende Klemmstelle da hinten zählt
> nicht!)
Ich habe auch heute noch weder Endhülsen- noch Abisolierzangen. Und 
bisher ist auch keine der von mir gebauten Anlagen verbrannt.
Das Thema haben wir in der Meisterschule umfangreich diskutiert und in 
Versuchsaufbauten getestet. Es konnte kein messtechnisch nachweisbarer 
Unterschied in der Anwendung von zangengepresster oder klemmemgepresster 
Endhülsen festgestellt werden, sofern die Schrauben mit dem 
vorgeschriebenen Drehmoment angezogen wurden. Auch konnten keine Adern 
aus den Klemmen gezogen werden.
In den Diskussionen wurde angemerkt, das klemmengepresste Verbindungen 
vermutlich eine größere stromtragende Kontaktfläche haben müssen als 
massive Adern oder formstabil gepresste Endhülsen.
Das Hersteller und damit die Lobbyisten gerne was anderes vorgeben 
wollen ist klar. Letzten Endes ist jeder für die Sicherheit seiner 
Produkte selbst verantwortlich.

von juergen (Gast)


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Rainer D. schrieb:
> Andre schrieb:

> Ich habe auch heute noch weder Endhülsen- noch Abisolierzangen. Und
> bisher ist auch keine der von mir gebauten Anlagen verbrannt.
> Das Thema haben wir in der Meisterschule umfangreich diskutiert und in
> Versuchsaufbauten getestet. Es konnte kein messtechnisch nachweisbarer
> Unterschied in der Anwendung von zangengepresster oder klemmemgepresster
> Endhülsen festgestellt werden,...

Aber sicher gibt es da einen Unterschied!
...sogar einen ganz wesentlichen.
Ist die Klemmstelle klein im Durchmesser, können z. B. zwei ordentlich 
verpresste Aderendhülsen dort Platz finden, wo nur eine deiner mit 
Seitenschneider angekerbten reinpaßt.

von Richard B. (r71)


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Rainer D. schrieb:
> Das Thema haben wir in der Meisterschule umfangreich diskutiert

Wo genau war das?

von Udo S. (urschmitt)


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Klingt für mich wie ein alter Schlosser: "Ich hab noch nie einen 
Drehmomentschlüssel gebraucht."
Stimmt, früher hatte Otto Normalschlosser das nicht und meistens gings 
gut. trotzdem wird besser und genauer mit.

Ein Seitenschneider soll schneiden nicht verpressen. Ja es geht 
irgendwie aber für gutes Verpressen sind die Schneiden viel zu scharf, 
ausser man hat sie durch den einen oder anderen Gebrauch "unter 
Spannung" schon rund erodiert.

Vom Kontakt her wird es keinen großen Unterschied machen, weil die 
endgültige Formung und Verpressung durch das Verschrauben passiert.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Richard B. schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Das Thema haben wir in der Meisterschule umfangreich diskutiert
> Wo genau war das?
BfE, wofür ist das wichtig?

Udo S. schrieb:
> Klingt für mich wie ein alter Schlosser: "Ich hab noch nie einen
> Drehmomentschlüssel gebraucht."
Das ist nicht vergleichbar, im Gegenteil,
Rainer D. schrieb:
> sofern die Schrauben mit dem
> vorgeschriebenen Drehmoment angezogen wurden.

Udo S. schrieb:
> sind die Schneiden viel zu scharf,
Die müssen scharf sein, sonst eignet sich der Schneider nicht auch zum 
abisolieren!

von Udo S. (urschmitt)


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Rainer D. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> sind die Schneiden viel zu scharf,
> Die müssen scharf sein, sonst eignet sich der Schneider nicht auch zum
> abisolieren!

Ja klar, ich habe auch 20 Jahre einen Seitenschneider benutzt zum 
Abisolieren (Wenn auch nur privat). ich gebe dir völlig recht dazu 
braucht man scharfe Schneiden.
Genau deshalb eignet sich der Seitenschneider ja nicht gut zum 
Vercrimpen.

Inzwischen habe ich auch eine gute Abisolierzange und ich muss sagen das 
geht prima und schneller als mit dem Seitenschneider, vor allem wenn man 
noch auf einer Leiter steht oder nicht gut drankommt, oder es dünne 
Litzen sind, oder die Isolation der Adern schon etwas älter ist, oder 
...
Und zum Crimpen von Aderendhülsen habe ich auch so einen 15 Euro Clon, 
geht wunderbar.

: Bearbeitet durch User
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