Forum: /dev/null Wo soll der Strom in der Zukunft herkommen? [Endet 6.12.]


von Sven (Gast)


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Hi.

Vor einigen Jahrzehnten gab e ja schon mal einen "Elektrohype". Damals 
waren es Nachtspeicherheizungen.

Heute sind es Wärmepumpenheizungen und Elektroautos.
Wärmepumpen haben zwar einen COP, so dass sie mehr Wärme abgeben, als 
sie Elektroenergie aufnehmen, aber trotzdem ist der Stromverbrauch nicht 
zu unterschätzen. Teilweise gibt es sogar noch eine elektrische 
Zusatzheizung, falls die Wärmepumpe aus Kostengründen knapp 
dimensioniert wurde. Dann schafft die Wärmepumpe das an kalten tage 
nicht mehr und die Heizspirale im Warmwassertank geht an. Oder es wurde 
für die Warmwasserversorgung gleich ein Durchlauferhitzer gewählt.

Und ein Elektroauto, das nuckelt auch ganz ordentlich am Stromnetz.


Bekannte von uns haben jetzt gebaut. Die haben eine Luft-Luft Wärmepumpe 
mit Lüftungsanlage genommen. Dort steckt zusätzlich ein E-Heizregister 
mit ca 30 kW drin, weil die Anlage spätestens bei zweistelligen 
Minusgraden sonst nicht mehr funktioniert.
Warmwasserbereitung ist über einen Wassertank mit ein bisschen 
Solarthermie (Nur die Pflichtbestückung gebaut), ansonsten heizt ein 6 
kW Heizstab.
Und in der Garage ist eine Wallbox für das Elektroauto installiert, die 
zieht glaub ich 22 kW.

Für alles haben die Fördergelder bekommen. Die bekommen den Strom auch 
etwas günstiger als normal, die sind derzeit bei ca 28 Cent/kwh

Als Hausanschluss haben die 125 A bekommen, mit 2 Zählern. Weil ein 
einzelner direktmessender Zähler für die Last nicht mehr reicht wurde 
aufgeteilt.
Bei den jetzigen Witterungsverhältnissen laufen dort ca 50 kWh am Tag 
durch den Hausanschluss.

Vereinzelte Stromfresser-Häuser kann das Netz ja ab, aber wenn jetzt 
überall so gebaut wird? Wie soll das weiter gehen? Für jedes Dorf ein 
eigenes Umspannwerk und alle 100m ne Trafostation?

Und wo soll der Strom produziert werden? Es werden ja immer mehr 
Kraftwerke abgeschaltet. Solar und Wind produziert nicht immer Strom.

Wie stellt sich die Regierung das denn vor?

: Gesperrt durch Moderator
von Peter P. (peterpo)


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Da fragen Sie mal Ihren Bürgermeister-Kreis-oder Landtagsabgeordneten.
Hab ich getan...mehrfach....Antwort: Keine Antwort.

von Trötter (Gast)


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Sven schrieb:
> Und wo soll der Strom produziert werden? Es werden ja immer mehr
> Kraftwerke abgeschaltet. Solar und Wind produziert nicht immer Strom.

Doch global gesehen schon, deswegen baut man ja Verbundnetze. 
Wasserkraft steht auch zur Verfügung. Biomasse geht auch, musst halt nur 
Tag und Nascht genügend Scheisse produzieren. Also wird der Strom da 
herkommen, wo schon immer: aus der Steckdose.

https://strom-report.de/strom/

von Jens M. (schuchkleisser)


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RWE kassiert >200Mio€, weil sie eingewilligt haben, Ibbenbüren und Hamm 
abzustellen, beide Kohle.
Zumindest Ibbenbüren lief eigentlich den Sommer über nicht mehr, weil 
Kohlestrom teurer ist als Marktpreis, also nicht lohnend.
Ein Mangel kann da also gar nicht sein ;)

Und: Wenn man dann jetzt noch die Bundesregierung überredet, das 
abgestellte Dings warmzuhalten, kann man trotz Abstellgebühr nochmal 
Warmhaltegebühr für Notfälle kassieren.
Ich mein, da liegen ja auch 350000 Tonnen Kohle rum, die müssen noch 
weg, das wird ja bis 1.1.21 nichts mehr sonst.

von Ben S. (bensch123)


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Kernfusion und dezentrale Erzeugung aus erneuerbaren Energien.

von P. S. (namnyef)


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Kernkraft natürlich (außer in Deutschland).

von Hennes (Gast)


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Hallo

technologisch werden sich schon Lösungen finden lassen - nur habe ich 
die Befürchtung das sowohl die Masse der Bevölkerung der "armen" Länder 
wieder, aus der wohl wie auch jetzt überwiegend der "Rohstoff" kommen 
wird, nichts davon haben wird und das wir hier als Endkunden noch mehr 
pro kWh bezahlen (Inflationsbereinigt) werden müssen - egal ob 
hypothetisch dann irgendwelchen der derzeitigen Abzockabgaben, die ja 
alles nur für die "Weltrettung" sind, wegfallen würden.
Der ganze Rattenschwanz der auch damit (es gibt natürlich noch weitere 
Ursachen welche die aber letztendlich von der gleichen Gedankenwelt 
-Gewinnmaximierung und Vorherrschaftsdenken- kommen) zusammenhängt wird 
sich auch nicht ändern.

Eigentlich gehören solche Sachen wie die Energieversorgung und auch die 
gesamte Pharmazie und das Gesundheitswesen ausschließlich in der Hand 
des Staates und dieser natürlich unter "Oberhoheit" der 
(hoffentlich)breiten Mittelschicht der Bevölkerung - Gewinn und 
gegenseitige Konkurrenz dürfte mit so was dann auch nicht gemacht werden 
dürfen...
"Jehowa -steinigt ihn! Ist Weibsvolk anwesend?!"

Hennes

von Ben S. (bensch123)


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P. S. schrieb:
> Kernkraft natürlich (außer in Deutschland).

Tja, nur reichen die Uran-235 Vorräte auch nur noch für 100 bis 200 
Jahre.

von Nop (Gast)


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P. S. schrieb:
> Kernkraft natürlich (außer in Deutschland).

Selbst mit gigantischen Subventionen und dem Abschieben der 
langfristigen Müllast auf hunderte künftige Generationen hat Kernkraft 
nur für die Grundlast rentiert.

Es gibt genau einen Punkt für Kernkraft: einen Teil der atomaren 
Rüstungskosten in zivilen Budgets verstecken. Da Deutschland keine 
eigenen Atomwaffen hatte und auch keine haben wird, ist das für 
Deutschland kein Thema.

von Stromklau (Gast)


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Ein Kollege von mir zieht demnächst in ein 8-Familienhaus. Ein Neubau, 
nahe Stuttgart, für den im Ortskern 2 ältere Häuser weichen mussten.
Die Hütte wird per Blockheizkraft mit Grundwärme- und Strom versorgt.
Den Rest soll eine Luft-Luft-Wärmepumpe richten.
Als ich ihm wegen Jahreswagen und möglichem Elektroauto dazu riet eine 
22kW Wallbox setzen zu lassen musste er erfahren, dass die Hütte mit 
"lediglich" 80 oder 100A versorgt wird und eine Wallbox nie und nimmer 
möglich ist.
Jetzt bekommt er als Einziger im Haus wenigstens einen 16A 
Drehstromanschluß in die Garage gelegt "weil er seinen Kompressor 
weiterbetreiben möchte".

Mein bescheidenes Heim hängt hier im Ort an einer 200A abgesicherten 
Ringleitung mit 4x95mm²(Alukabel).
Noch heizen praktisch alle mit Öl und Gas...
Und keiner fährt elektrisch.

von Oszillierer (Gast)


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bei mir kommt der Strom immer noch aus der Steckdose und habe noch nie 
gesehen das der grün, gelb, schwarz oder rot ist.
Die Zeit des Elektrohype bei Autos wird schnell vorbei sein, da wir mit 
den Mitteln die z.Z zur Verfügung stehen, den Bedarf nicht decken 
können..
Vielleicht stehen 2030 dann an jeder Tanke im hinteren Bereich ein 
fetter Dieselgenerator der den Strom für die Ladesäulen erzeugt

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ja, durch neue Technologien (Wärmepumpe, Elektroauto) wird der Bedarf an 
elektrischer Energie steigen. Und das ist ökologisch auch richtig so, 
denn alle anderen Energieträger sind CO²-intensiver (Benzin, Diesel, Gas 
oder Holz zum Heizen), oder sehr ineffizient (Wasserstoff, Power2Fuel).

Aber um welche Energiemengen geht es?
Wenn wir ALLE PKWs in Deutschland elektrifiziert hätten, würde der 
Gesamtstrombedarf um etwa 20% steigen. Klingt machbar.
Für die Wärmepumpen habe ich gerade keine Zahl parat, da ist es 
vermutlich deutlich mehr, da Heizwärme den Löwenanteil des privaten 
Energieverbrauchs ausmacht. Und man braucht ihn im Winter, wo es kaum 
Solarertrag gibt.

Was aber nicht zwingend notwendig ist sind Anschlussleistungen von 125A 
(=86kW) pro Haus.

Ein Elektroauto kann man auch mit weniger als 22kW laden, es steht i.d. 
Regel eh die ganze Nacht in der Garage, und tagsüber werden im Schnitt 
nur wenige kWh verfahren.

Heizregister und Wärmepumpe können auch mal ein paar Stunden Pause 
machen, wenn Strom anderweitig gebraucht wird. Ein Neubau ist isoliert, 
das fällt vermutlich nicht mal auf.

Ein 30KW Heizregister ist mächtig übertrieben. Mit 30KW kann man ein 
5-stöckiges Wohnhaus, BJ 1905 (!), beheizen.


Was uns fehlt ist intelligentes Lastmanagement. Das scheitert nicht an 
der Technik, sondern "an den widerstrebenden Partikularinteressen der 
Marktteilnehmer", wie es ein Bekannter im bayrischen 
Wirtschaftsministerium mal formulierte. Vulgo an Geld & Geiz.

Verbraucher haben wenig Motivation, ihre Verbräuche netzdienlich zu 
gestalten, weil es kaum was einspart, und die Technik dafür unnötig 
teuer gemacht wurde. (Dafür bekommen wir seit jahren die dummen Smart 
Meter aufgedrückt, die uns dabei gar nicht helfen, dafür aber teurer 
sind. Toller Lobby-Erfolg.)
Energieversorger haben wenig Motivation entsprechende Tarife zu machen, 
weil der Verbraucher dann ggf. billigeren Strom bekommt.

von (prx) A. K. (prx)


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Und wieder grüßt das Murmeltier.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Was auch dazu kommt: der Ausbau erneuerbarer Energien wird seit 2012 
massiv gebremst.
Das ist auch ein Lobby-Erfolg der großen Energieversorger, denn jede kWh 
z.B. Solarstrom verringert den Ertrag deutscher Kohlekraftwerke.

Die (und unsere Bundesregierung) will daher keine intelligenten 
Stromerzeuger und -verbraucher, schon gar nicht klein, dezentral oder 
sogar in Bürgerhand. Das wäre für die Energiewende zwar unabdingbar, 
schmälert aber den Ertrag der Großen Mitspieler. Und verlangt einen 
Paradigmenwechsel, weg von zentralen Großkraftwerken. Diese geistige 
Flexibilität hat ein Herr Altmaier offensichtlich nicht mehr.

von Petrolheads in die Wüste (Gast)


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Zumindest die E-Autos bekommt man problemlos versorgt. Ich hab eine 
PV-Anlage am Dach, die macht 5000kWh, das E-Auto welches im gleichen 
Jahr angeschafft wurde braucht 2200kWh/Jahr (für rund 15000km/Jahr). 
Bleiben Netto 3800 überig, die jetzt im Netz landen.
Und das mit 1/4 der vorhandenen Dachfläche.

Mein Haus ist mit übrigens lediglich mit 3x20A angebunden, das reicht 
problemlos um das Auto zu laden, zusätzlich zum sonstigen Verbrauch. Was 
einige µC.Net Zahlenphobiker nicht können ist rechnen. 10Ax230Vx12h 
macht 27kWh oder 150km: schon eine Steckdose reicht meistens.

Würde man alle Autos und alle Lastwagen elektrifizieren, würde der 
stromverbrauch um nicht einmal 30% steigen.

Aber so ist das hier im Forum. Viele verbitterte alte DDR-Nostalgiker in 
giftiger Mischung mit Audi-Inschenören. Ewiggestrig, unfähig, 
unflexibel, inkompetent, und glücklicherweise bald arbeitslos.

von tim (Gast)


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>Wo soll der Strom in der Zukunft herkommen?

Aus Thoriumreaktoren und/oder Solarenergie gebündelt aus dem All :)
Eventuell auch noch als herkömmlicher Treibstoff aus elektrisch oder 
pflanzlich gespaltenem CO2.


Tilo R. schrieb:
> Die (und unsere Bundesregierung) will daher keine intelligenten
> Stromerzeuger und -verbraucher, schon gar nicht klein, dezentral oder
> sogar in Bürgerhand. Das wäre für die Energiewende zwar unabdingbar,
> schmälert aber den Ertrag der Großen Mitspieler. Und verlangt einen
> Paradigmenwechsel, weg von zentralen Großkraftwerken. Diese geistige
> Flexibilität hat ein Herr Altmaier offensichtlich nicht mehr.

Sehe ich genauso! Bürgerferne Lobby ist scheiße!
Helmut Kohl hatte damals aus ähnlichen Gründen das Internet zugunsten 
von ungefährlichem Kabelfernsehen unterdrückt.

von Ötzimopsi (Gast)


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> Wo soll der Strom in der Zukunft herkommen?
Wenn wir wieder in der Steinzeit gelandet sind, hat sich das mit dem 
Strom erledigt.

von Ralf X. (ralf0815)


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tim schrieb:
> Bürgerferne Lobby ist scheiße!
> Helmut Kohl hatte damals aus ähnlichen Gründen das Internet zugunsten
> von ungefährlichem Kabelfernsehen unterdrückt.

Das mit dem Internet hatte Adenauer verbockt!

von Heinz R. (heijz)


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Hennes schrieb:
> Eigentlich gehören solche Sachen wie die Energieversorgung und auch die
> gesamte Pharmazie und das Gesundheitswesen ausschließlich in der Hand
> des Staates und dieser natürlich unter "Oberhoheit" der
> (hoffentlich)breiten Mittelschicht der Bevölkerung

Wer soll dieser Staat sein?  Diese Volldeppen die einen auf Politik 
machen und gehaltsmäßig ganz weit von der Mittelschicht weg sind? 
Hauptsache jeden Tag 1-2 dumme Facebook-Kommentare?  Letztes Jahr haben 
wir noch über Trump gelacht - heute sind wir auch in so einem kaputten 
System angelangt

von Joachim B. (jar)


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Sven schrieb:
> Und wo soll der Strom produziert werden?

Das Produzieren und Speichern ist nicht das Problem, eher das Verteilen, 
denn da klemmt es gewaltig.

Leitungsbau wird gerne abgelehnt (nicht durch unseren Wald!), 
Pumpspeicherwerk wird gerne abgelehnt (nicht doch hier!)
Große Güllebecken, Windräder will auch keiner vor der Tür haben.

Wir machen/schaffen das schon :) (nur wann?)

von Manfred (Gast)


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Petrolheads in die Wüste schrieb:
> Zumindest die E-Autos bekommt man problemlos versorgt. Ich hab eine
> PV-Anlage am Dach, die macht 5000kWh, das E-Auto welches im gleichen
> Jahr angeschafft wurde braucht 2200kWh/Jahr (für rund 15000km/Jahr).
> Bleiben Netto 3800 überig, die jetzt im Netz landen.

> Was einige µC.Net Zahlenphobiker nicht können ist rechnen.

Viele "µC.Net Zahlenphoniker" können mehr als nur dumm Zahlen zu 
subtrahieren. Deine Zahlen kannst Du Dir ... wo keine Sinne scheint, die 
sind sinnlos: Deine tole PV-Anlage liefert den Strom immer dann, wenn 
das Elektroauto gerade nicht geladen wird.

Heinz R. schrieb:
> Diese Volldeppen die einen auf Politik
> machen und gehaltsmäßig ganz weit von der Mittelschicht weg sind?

Diese Volldeppen ignorieren sogar ihre selbst erschaffenen 
Institutionen, wenn es in deren grün verkorkste Weltbild passt und Frau 
Parteisekretärin M* das so will. Im letzten Druckwerk der 
Bundesnetagentur hat sich diese recht kritisch geäußert, wie denn die 
Netzstabilität aufrecht erhalten werden soll.

Joachim B. schrieb:
> Das Produzieren und Speichern ist nicht das Problem, eher das Verteilen,
> denn da klemmt es gewaltig.

Das ist leider nicht so: Leitungsbau quer durch die Republik ist der 
falsche Weg, man muß nicht in Bayern fertigen. Wenn man dort keine 
Windmühlen will, gibt es eben keinen Strom, fertig die Laube, man kann 
auch in Emden oder Nordenham Autos zusammenkleben.

Das wesentliche Problem ist die nicht vorhandene Konstanz regenerativer 
Energieen, oder schlimmer noch: Die sind oftmals zu Tageszeiten 
verfügbar, wo der Verbrauch gering ist.

Das wesentliche Problem ist die Speicherung. Dann sind natürlich auch 
wieder sofort die Umweltterroristen da: Wir brauchen Speicherkraftwerke, 
aber bitte nicht vor unserer Türe.

Das System ist Lug und Betrug und wird im Desaster enden, wenn nicht 
endlich jemand die Notbremse zieht.

von Helge (Gast)


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Der gewöhnliche grünbobo will alles öko, aber nich vor der Haustür. Ist 
ein großes Problem.
Werden die letzten bayrischen AKW abgeschaltet, wirds kritisch 
(hauptsächlich für Bayern). Der gemeinsame Strommarkt D-A-CH wurde von 
Brüssel abgedreht.
Immerhin die meiste Zeit wird derzeit noch Kohlestrom exportiert. Da ist 
noch Luft.
Was seit ca. 2014 geplant aber immer noch unzureichend implementiert 
ist, intelligentes Netz. Da ist noch viel Luft.
Gaskraftwerke gegen die gefürchtete Dunkelflaute, Nordstream. Nicht mit 
Biden oder Trump.
elektrische Speicherwerke fehlen noch fast komplett. Weil speichern wie 
Verbrauch besteuert wird. Danke, Altmaier. Da ist noch viel Luft.
Biogas-KW können sich größere Gasspeicher hinstellen.
Wär Altmaier nich so dicke mit den großen Versorgern, gäbs 
Zwangsvergütung bei Einspeisung. Da ist noch verdammt viel Luft.

Also: Geht. Wollma aber nich.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Tilo R. schrieb:
> weg von zentralen Großkraftwerken.

Der Wirkungsgrad einer großen Maschine ist besser als der vieler kleiner 
Maschinen mit gleicher Nutzleistung.
Viele kleine BHKW machen keinen Sinn, außer den Bauern Subventionen in 
die Tasche zu spülen.
Einzig aus der Sicht der Ausfallsicherheit sind viele besser als einer, 
aber man kann 1000MW ja auch mit 4x 250MW abdecken statt mit 1000x 1MW.
Und: denkt eigentlich auch mal einer an "Mais bis zum Horizont"?

Petrolheads in die Wüste schrieb:
> Zumindest die E-Autos bekommt man problemlos versorgt. Ich hab eine
> PV-Anlage am Dach,

Wann parkt dein Auto zuhause, und wann wirft die Solaranlage Strom ab?
Das passt bei den meisten Leuten nicht zusammen...

Helge schrieb:
> Der gewöhnliche grünbobo will alles öko, aber nich vor der Haustür.

Jeder will zurück zur Natur, aber keiner zu Fuß.
Kommt m.W. von den Grünen als die noch nicht Oliv waren, aus den 80ern 
oder so.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wir wissen doch längst,
dass sich Wirtschaft und Politik so verhalten
als gäbe es keine Ressourcen oder Klimaprobleme.

Das haben bitteschön die kleinen Leute zu regeln,
die man besser gängeln kann, indem man deren Leben immer teurer macht.

Hier in Norddeutschland lässt man über Jahre hinweg Windräder 
stillstehen,
weil man den scheiss Storm nicht los wird. Dann kommen schon Argumente 
wie
"Mehr Windräder bauen? Wieso? Werden doch nicht gebraucht"

Man hat zu lange mit dem Ausbau von Stromtrassen gewartet.
Zudem kann jeder durch Klagen sein Veto einlegen.

Dann wird darüber "radegebrecht",
wie man aus Windstrom Wasserstoff herstellen kann.

Aber auf solche Ideen wie z.B.
ein Düngerwerk Nach Birkeland-Eyde zu bauen,
das auch schön viel Strom braucht, kommt scheinbar keiner.
An die Unterelbe oder Unterweser,
wo dann der ganze Strom der Offshore-Parks hinkommen kann.

Ich höre anderweitig auch immer wieder Argumente wie
>>> jaaaah der Windstrom ist zu unstet.

-äh...
wieso kann der Süden der Republik
dann eigentlich mit solch unstetem Strom etwas anfangen?

Logik darf man in diesem Land nicht mehr erwarten...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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"Mutti" macht das schon, Ihr könnt wieder spielen gehen...
Und die Annalena Baerbock hilft dann mit, oder der Habeck, das sind 
grüne "Experten".
 "Mutti" hat schon bestimmt, wer Bundesregierung wird im September. 
Schwarz-grün.
Mit ihr als Kanzlerin, wetten dass?

"Wer soll es denn sonst machen? Wir hamm ja niemanden sonst..."
Hört man schon regelmässig.

Sie wird dann wörtlich sagen:

" Aufgrund der überaus zahlreichen Anfragen, Bitten und Ermunterungen 
quer durch alle Gesellschaftsschichten habe ich mich nach reiflicher 
Überlegung dazu entschlossen, entgegen meiner früheren Aussage, nicht 
mehr für das Amt als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu 
kandidieren, nunmehr doch noch einmal für eine weitere Legislaturperiode 
dieses Amt mit der gebotenen Würde und Sorgfalt auszuüben und auch meine 
Gegner dringlich zu bitten, gemeinsam mit aller Energie die 
bevorstehenden Aufgaben ....rhabarber, rhabarber...

von Icke ®. (49636b65)


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Um den Ausbau der Verteilnetze voranzutreiben, wurden mehrere Gesetze 
beschlossen. Die wichtigsten sind EnLAG (2009) und BBPlG (2013). Wie 
weit die  Umsetzung fortgeschritten ist, kann man bei der 
Bundesnetzagentur nachlesen:

https://www.netzausbau.de/Vorhaben/de.html

Das EnLAG beinhaltet ca. 1825km Leitungslänge, von denen bis Q2 2020 
953km fertiggestellt waren (52%). 444km sind im Bau oder bereits 
genehmigt.
Im BBPlG wurden 5836km geplant. Davon sind Stand Q2 2020 481km 
realisiert (8%) und 284km im oder kurz vor dem Bau.

Vergleichbare Vorhaben im Mittel- und Niederspannungsbereich, um den 
Strom bis zum Verbraucher zu bringen, gibt es m.W.n. noch nicht. Wenn 
zukünftig flächendeckend hauptsächlich Elektroenergie zum Heizen und für 
Autos eingesetzt werden soll, ist ein erheblicher Ausbau dieser Netze 
jedoch unerläßlich. Aber wir haben ja noch reichlich Zeit, bis das 
letzte Kohlekraftwerk vom Netz geht. Bis dahin sind die restlichen 
Hochspannungsleitungen gebaut, Mittelspannungs- und Ortsnetze den 
gestiegenen Anforderungen gemäß erneuert sowie Energiespeicher für das 
Überbrücken von mehreren Tagen Dunkelflaute entwickelt und realisiert. 
Ein weiterer Grund für Optimismus ist der voraussichtlich dramatisch 
sinkende Energiebedarf infolge des Wegfalls großer Teile der Industrie 
und nachlassender Mobilität.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Icke ®. schrieb:
> infolge des Wegfalls großer Teile der Industrie

Wenn die Polizei die Obdachlosen vom Bahnhof vertreibt, sind die nicht 
weg, nur woanders. Die gehen dann in den Park, die sind nicht auf einmal 
nicht mehr obdachlos.

So ist das auch mit den umweltfreundlichen Autos oder der Industrie: die 
Scheiße stinkt dann halt nicht hier wo man fährt sondern woanders. 
Weniger Gift entsteht dadurch aber nicht.

Werden wir also zum reinen Konsumland? Grün aber trostlos?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Im europäischen Vergleich ist Strom am teuersten in wo?
Deutschland.

Dahin geht die Reise.

"Deutsche" gehen arbeiten, sie müssen meist dahin fahren.

Täglich.
Ein Riesengeschäft, bislang noch mit Mineralölprodukten namens Benzin 
und Diesel.
Das wollen halt Grosskonzerne gerne "übernehmen", der Fiskus freut sich. 
Schon bisher gibt es die Steuer auf die Steuer nur beim Benzinpreis.

Die Bürger fügen sich - wie immer - ins scheinbar Unvermeidliche, 
tanken, zahlen, verdienen weiter.
Und jammern ein bisschen weiter, wie immer.

"Wir hamm ja sonst niemanden, wer solls denn machen..."
"alternativlos" ist "ihr" Lieblingswort.(Merkel)

Helmut Kohl ätzte wenigstens noch wortwörtlich:"Nennt mir doch eine 
Alternative!".
Er hielt sich tatsächlich für unersetzlich.
Kam dann anders.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Kam dann anders.

und zwar basta!

von joerjen (Gast)


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...über dieses Thema denke ich auch sehr oft nach. Gerade die 
hochgelobte Photovoltaik wirft immer wieder Fragen auf...die liefert im 
Sommer und tagsüber am meisten Strom...tagsüber sind die meisten E-Autos 
wohl irgendwie unterwegs, nicht zu Hause.
Nun wird die Jahreszeit dunkler...der Stromertrag bricht noch früher 
ein, aber wir brauchen den da...je dunkler und kälter die Nacht, desto 
mehr. Eine (Luft-Wasser)Wärmepumpe braucht jedoch immer mehr Strom, 
desto kälter es wird...wenn ich beispielsweise bei knapp über 0 Grad 
noch schaffe, aus 1kW Strom 5kW Wärme zu produzieren...bei -10 sind es 
dann vielleicht noch 1kw Strom zu 2kW Wärme...und dann kommt der 
Heizstab mit bspw. 6kW dazu...

Der Trend geht zu immer mehr Wärmepumpen, zu immer mehr 
Elektroautos...und die Spitzenlast verlagert sich immer weiter in 
Richtung Nacht...und im Winter braucht auch ein Elektroauto durch die 
dann notwendige Zuheizung mehr Strom...

Was wird denn zukünftig mit den Steuern, die das Verkehrswesen aktuell 
durch Kfz- und Mineralölsteuer einzieht...bisher ist da beim Strom noch 
Ruhe, aber das wird kommen...wovon sollte denn der Staat dann 
existieren?

Zum Thema Atomkraft sollte man sich vielleicht den Link mal zu Gemüte 
führen:
https://www.zeit.de/2019/41/kernkraftwerke-atomkraft-energiewende-atommuell?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2Furl%3Fsa%3Dt%26rct%3Dj%26q%3D%26esrc%3Ds%26source%3Dweb%26cd%3D%26ved%3D2ahUKEwiBvYn7_bPtAhVSjqQKHeQcAbYQFjAEegQIARAC%26url%3Dhttps%253A%252F%252Fwww.zeit.de%252F2019%252F41%252Fkernkraftwerke-atomkraft-energiewende-atommuell%26usg%3DAOvVaw22mVWYHA7XMoXj3Ofs3JHu

von EVU Mitarbeiter (Gast)


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Sven schrieb:
> Vereinzelte Stromfresser-Häuser kann das Netz ja ab, aber wenn jetzt
> überall so gebaut wird? Wie soll das weiter gehen? Für jedes Dorf ein
> eigenes Umspannwerk und alle 100m ne Trafostation?

Grob überschlagen:

Bei uns darf jeder 30kW am HAK ziehen. Es hängen ~70 Haushalte an einem 
ONT (Ortsnetztrafo). Im Mittel zieht jeder nur 5-7kW. Der ONT hat 
400kVA.

Vertraglich vereinbart, sind aber 70*30kW = 2,1MW.

2,1MW / 0,4MW = 5,25

Also statt 3 Trafos im Ort, brauchen wir 16 (!!!). Eine Trafostation 
kostet soweit ich weiß gute 40k€, ohne Erdarbeiten, ohne vorgelagertes 
Verteilnetz, ohne Grundstück. Nur die Station. Macht schlappe 520k€ 
alleine in meinem 400 Seelen Ort.

Dann kommt noch die Mittelspannungsleitung von der nächsten UA dazu, 
dort die Schaltfelder und neue 110/20kV Trafos.

Kurz und knapp: Wer soll das bezahlen? Keiner. Elektrisch fahren und 
heizen halte ich ohne sinnvolle, dezenztrale Aufteilung von Einspeisern 
für reine Utopie. Zumindest für die breite Masse.

Klar, mein Beispiel ist überspitzt, aber dennoch nicht soooweit weg von 
der Realität. Denn in Neubaugebieten sieht das wieder ganz anders aus, 
als in einem Dorf mit hohem Durchschtnittsalter...

von michael_ (Gast)


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So als Kind, vor 60 Jahren habe ich mal gelernt, was es für 
Energieformen gibt.

In Form einer Pyramide.
Und wie man Eine in eine Andere Umwandeln kann.

Elektroenergie ist sehr edel.
Nächste Stufe ist chem. Energie.
Verbrennung ist die primitivste Stufe. Diesen Vorgang zur Wärmeerzeugung 
kann man nicht rückgängig machen.

Elektroenergie zur Wärmeerzeugung einzusetzen ist ein Frevel!
Egal wie er erzeugt wird.

Nur wenn Überfluß durch Kernfusion da ist, kann man das ignorieren.
Warum ist da so still geworden?

von Jobst Q. (joquis)


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michael_ schrieb:
> Nur wenn Überfluß durch Kernfusion da ist, kann man das ignorieren.
> Warum ist da so still geworden?

Ausgeträumt. Es sind immer noch etwa 20 Jahre, bis Kernfusion auf der 
Erde soweit ist, etwas zu liefern. Wie schon vor 50 Jahren.

Außerdem wäre Kernfusion so wenig eine Lösung für das Energieproblem, 
wie Wodka eine Lösung des Alkoholproblems ist.

von michael_ (Gast)


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Die Russen können sich Dubna nicht mehr leisten.
Auch in 20 Jahren gibt es das nicht.
Die Länder müßten zusammen arbeiten.
Lieber bauen sie Raketen, Panzer, Drohnen, ...

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Elektroenergie zur Wärmeerzeugung einzusetzen ist ein Frevel!
> Egal wie er erzeugt wird.

Quatsch: In den 70er-Jahren waren Nachtspeicherheizungen in Mode, die 
könnte man heutzutage zu beliebigen Tageszeiten laden, nämlich dann, 
wenn Sonne oder Wind im Überfluß vorhanden sind. Es muß nicht einmal die 
alte Nachtspeichertechnik sein, moderne Sonnenkolektoren füllen einen 
großen Wasserkessel mit Warmwasser und lassen den bei Bedarf durch die 
Niedertemperaturheizung.

Niemand betrachtet das Gesamtsystem der Energie: Wir verbrauchen jede 
Menge Öl und Gas für die Gebäudeheizung und werden indoktriniert, Autos 
unbedingt elektrisch fahren zu sollen, obwohl diese alles andere als 
parxisgerecht sind.

Anstatt sich mit teuren Akkus, geringen Reichweiten und zeitfressender 
Ladung zu ärgern, würde ich mein Heizöl besser ins Auto packen und mein 
Haus elektrisch beheizen.

Das muß so, wenn eine angebliche Dr. der Physik Vortuner ist, ist ein 
Gesamtüberblick zuviel verlangt.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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EVU Mitarbeiter schrieb:
> Bei uns darf jeder 30kW am HAK ziehen. Es hängen ~70 Haushalte an einem
> ONT (Ortsnetztrafo). Im Mittel zieht jeder nur 5-7kW. Der ONT hat
> 400kVA.
>
> Vertraglich vereinbart, sind aber 70*30kW = 2,1MW.
>
> 2,1MW / 0,4MW = 5,25
>
> Also statt 3 Trafos im Ort, brauchen wir 16 (!!!). Eine Trafostation
> kostet soweit ich weiß gute 40k€, ohne Erdarbeiten, ohne vorgelagertes
> Verteilnetz, ohne Grundstück. Nur die Station. Macht schlappe 520k€
> alleine in meinem 400 Seelen Ort.

Das ist halt genau die Rechnung, wegen der Kretschmann zum Elektroauto 
sagt "wo sollen die alle laden". Sie ignoriert, dass Lastmanagement das 
Netz sogar entlasten könnte.

Wie viel Strom wird wirklich benötigt? (überschlägig, pro Haushalt und 
Tag, im Winter)
Einen Altbau mit Wärmepumpe zu beheizen ist selten sinnvoll, wir reden 
also von sanierten Altbauten oder Neubauten mit Heizlasten unter 10kW, 
240kWh/d. Mit einem schlechten Winter-COP von 3 sind das 80kWh/d.
Das Elektroauto fährt im Schnitt 100 km/d und braucht daher ungefähr 
20kWh/d. Dazu kommt allgemeiner Stromverbrauch, 10kWh/d

In Summe also 110kWh/d. Etwa 90% davon sind verschiebbar, lassen sich 
theoretisch steuern und über den Tag verteilen. Beim Auto ist es egal, 
wenn es nur mit 2kW geladen wird, Hauptsache es ist am anderen Morgen 
voll. Die Wärmepumpe kann problemlos ein paar Stunden runterregeln oder 
abschalten, solange im Tagesmittel genug Wärme kommt.

Im Idealfall könnte Lastmanagement die Leistung gleichmäßig über den Tag 
verteilen. Das wären dann im Schnitt 110kWh/24h = 4,6 kW.
Bei 70 Haushalten/ONT sind das 320kW. Da wäre sogar noch ein bischen 
Luft zu den 400kVA, wenn das Lastmanagement doch nicht so perfekt ist.

Prinzipiell ginge es also. Sogar ohne oder mit nur mäßiger Verstärkung 
auf Niederspannungsebene.

Vom Smart-Meter-Utopismus, dass jeder minutengenau Börsenstrom kaufen 
kann, sollten wir uns verabschieden. Aber die grundlegende Technik zur 
Laststeuerung gibt es schon seit über 50 Jahren: Mehrtarifzähler und 
Rundsteuerempfänger.
Gut, wir bräuchten vielleicht feingranularere Umschaltstufen, vielleicht 
5 statt nur 2 wie in den 60ern. Und es wäre sinnvoll, die (dynamischen) 
Schaltzeiten auch computerlesbar im Internet zu veröffentlichen, damit 
Smart Home, Wallbox und Wärmepumpe darauf zugreifen können.

Wenn das mit der Einspeiserei nicht so ein bürokratisches Theater wäre, 
könnten in ein paar unsanierten Altbauten Mini-BHKWs eingebaut werden. 
Die würden sich schon aus Eigennutz nach dem Netzbedarf richten, wenn es 
analog zum Verbrauch auch mehrere Einspeisetarife gäbe. Das würde den 
ONT weiter entlasten.

Technisch ist alles da.

Aber solange die Strombörse Deutschland als Kupferplatte behandelt, 
solange im Wirtschaftsministerium ein geistiges Fossil die Energiewende 
blockiert, und solange Digitalisierung heißt, dass Gesundheitsämter 
Meldezahlen per Fax übermitteln, so lange wird das wohl nix.
Schade, dass Politik und Energiewirtschaft in so einer 
Deadlock-Situation feststecken. Schlecht fürs Klima, schlecht für 
Deutschland.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Tilo R. schrieb:
> in so einer Deadlock-Situation feststecken.

Früher war die Energieversorgung ein staatliches unternehmen. Da wäre 
das einfacher als heute. Aber da scharrten gewinnsüchtige Gruppierungen 
bei der Politik mit den großen Werbegeschenken. Von den staatlichen 
Unternehmen gab es natürlich keine großen Werbegeschenke, da die das 
nicht durften.
Jetzt sind diese privatisiert und sorgenüber ihre Lobbyarbeit und den 
großen Werbegeschenken, dass sich nichts so schnell ändert und wenn der 
Staat ein Änderung gesetzlich durchsetzt, sind große 
Entschädigungszahlungen fällig. Die Situation ist nur dass wir jetzt 
geliefert bekommen, wie vor wenigen Jahren von der Massendummheit 
bestellt wurde.

Wo soll der Strom in der Zukunft herkommen?
Aus der Steckdose! So wie bisher auch.

von Jan H. (j_hansen)


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EVU Mitarbeiter schrieb:
> Vertraglich vereinbart, sind aber 70*30kW = 2,1MW.
>
> 2,1MW / 0,4MW = 5,25
>
> Also statt 3 Trafos im Ort, brauchen wir 16 (!!!).

So ein Schwachsinn, warum sollten plötzlich alle Hütten gleichzeitig 
30kW ziehen?

Mein Jahresstrombedarf sind 3500 kWh, mit einem E-Auto kommen vielleicht 
noch 1500 kWh dazu. Also im schlimmsten Fall vielleicht 1kW Last.
Gerne würde ich den Pelletskessel in Zukunft zu einem Stromerzeuger 
aufrüsten dann wäre ich sogar in den ungünstigen kalten Winternächten 
ein Nettoerzeuger.

von Percy N. (vox_bovi)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Schon bisher gibt es die Steuer auf die Steuer nur beim Benzinpreis.

Blödsinn.
"Die Steuer auf die Energiesteuer bescherte dem Fiskus 7,6 Milliarden 
Euro, der Aufschlag auf die Tabaksteuer brachte 2,7 Milliarden, auf die 
Stromsteuer 1,2 Milliarden und auf die Branntweinsteuer immerhin 393 
Millionen.
"
https://wiwo.de/finanzen/steuern-recht/fiskus-kassiert-12-milliarden-euro-steuer-auf-steuern-steuerzahlerbund-geringverdiener-ueberproportional-belastet/19693326.html

Manfred schrieb:
> Anstatt sich mit teuren Akkus, geringen Reichweiten und zeitfressender
> Ladung zu ärgern, würde ich mein Heizöl besser ins Auto packen und mein
> Haus elektrisch beheizen.

Das kommt vorne und hinten nicht hin.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Tilo R. schrieb:
>... viel Gesabbel über "Lastmanagement"...

Wunschdenken. Nach deiner Rechnung bräuchten wir auch nur einspurige 
Straßen weil die Autos sich ja uber den ganzen Tag verteilt auf den Weg 
machen können.
Das ist das übliche politische Unverständnis, dass man eben nicht alles 
über den Durchschnitt rechnen kann. 90% der Arbeitnehmer habe ihr Auto 
tagsüber eben nicht zu Hause an der Steckdose.

Richtig ist: Nur sehr wenige Nutzer brauchen wirklich einen Schnellader. 
Es reicht eigentlich eine normale Schukosteckdose.

Rein rechnerisch braucht jeder etwa 10.000kWh Strom mehr, wenn ein 
E-Auto kommt. Das deckt sich auch mit Erfahrungen aus dem näheren 
Umfeld. Bei 65Mio Autos in DE sind das "nur 650.000 MWh Strom, der 
irgendwo her kommen muss. Zu 90% Nachts.
Wir schaffen das!

PS: Ich habe einen Speicher für 1kWh (nutzbar) selber gebaut. Den müsste 
ich verzehnfachen, um das politisch gewollte Ziel umzusetzen. Plus der 
zehnfachen Paneelfläche. Im Winter reicht das trotzdem noch lange nicht.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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(prx) A. K. schrieb:
> Und wieder grüßt das Murmeltier.

Aber nein.
Ich bin mir sicher wir werden diesmal was hören was wir noch nie gehört 
haben!
Dieses Mal wird jemand diesen einen Treffer landen der die Diskussion 
ein für alle mal beendet.
Ganz sicher!

von Jan H. (j_hansen)


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Roland E. schrieb:
> Tilo R. schrieb:
>> ... viel Gesabbel über "Lastmanagement"...
>
> Wunschdenken. Nach deiner Rechnung bräuchten wir auch nur einspurige
> Straßen weil die Autos sich ja uber den ganzen Tag verteilt auf den Weg
> machen können. Das ist das übliche politische Unverständnis, dass man
> eben nicht alles über den Durchschnitt rechnen kann.

Wenn du damals in der Anfangszeit des Automobils gelebt hättest: "Da 
brauchen wir doch 1000-spurige Straßen, falls jeder gleichzeitig nach 
Frankfurt reinwill. Wo sollen die ganzen Autos parken? Und hat sich 
schon jemand ausgerechnet wie viel Benzin man bräuchte, an jeder 
Straßenecke eine Apotheke, Schwachsinn!"

Roland E. schrieb:
> Rein rechnerisch braucht jeder etwa 10.000kWh Strom mehr, wenn ein
> E-Auto kommt.

Pro Jahr? Selbst bei hohen 20kWh/100km wäre das eine Jahresfahrleistung 
von 50.000km. Vielleicht legst du mal realistischere Zahlen zugrunde 
bevor du meckerst.

von Joachim B. (jar)


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Jan H. schrieb:
> Pro Jahr? Selbst bei hohen 20kWh/100km wäre das eine Jahresfahrleistung
> von 50.000km. Vielleicht legst du mal realistischere Zahlen zugrunde
> bevor du meckerst.

ich kann es nicht abschätzen, während ein Freund im Speckgürtel täglich 
60km pendelt bin ich so mit rund 12000km/a dabei seit dem lockdown keine
1000/a.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/246069/umfrage/laufleistung-privater-pkw-in-deutschland/
Laut der Umfrage lag die durchschnittliche Fahrleistung mit Pkw in 
Deutschland bei rund 15.000 Kilometern.

mit 17kW/100km wären das 2550kW/a

PS. Es gibt auch Windparks die auch nachts laufen denke ich, also Solar 
muss es nicht sein.

Das Argument die Fabriken zu den Stromerzeuger zu verlegen wird nicht 
helfen, eine NordSüd HGÜ Trasse wäre also doch sinnvoll.


Wir mussten 2018 wohl viel Strom nach Frankreich verschenken weil wir 
den nicht im Norden losgeworden sind, das ist doch Irrsinn.
Ich denke in der südlichen Industrie hätte man den gerne genommen!

von Percy N. (vox_bovi)


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Le X. schrieb:
> Dieses Mal wird jemand diesen einen Treffer landen der die Diskussion
> ein für alle mal beendet.
> Ganz sicher!

Waren die Drogerien mit den Benzinflaschen schon dran?

von Hans U. (Gast)


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Sven schrieb:
> Und wo soll der Strom produziert werden?

Bei langer Dunkelflaute werden vorerst noch die einmotteten 
Kohlekraftwerke wieder angeworfen.

Die werden dann langsam durch Gaskraftwerke ersetzt..

Beitrag #6502168 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Roland E. (roland0815)


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Jan H. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Tilo R. schrieb:
>>> ... viel Gesabbel über "Lastmanagement"...
>>
>> Wunschdenken. Nach deiner Rechnung bräuchten wir auch nur einspurige
>> Straßen weil die Autos sich ja uber den ganzen Tag verteilt auf den Weg
>> machen können. Das ist das übliche politische Unverständnis, dass man
>> eben nicht alles über den Durchschnitt rechnen kann.
>
> Wenn du damals in der Anfangszeit des Automobils gelebt hättest: "Da
> brauchen wir doch 1000-spurige Straßen, falls jeder gleichzeitig nach
> Frankfurt reinwill. Wo sollen die ganzen Autos parken? Und hat sich
> schon jemand ausgerechnet wie viel Benzin man bräuchte, an jeder
> Straßenecke eine Apotheke, Schwachsinn!"
>
> Roland E. schrieb:
>> Rein rechnerisch braucht jeder etwa 10.000kWh Strom mehr, wenn ein
>> E-Auto kommt.
>
> Pro Jahr? Selbst bei hohen 20kWh/100km wäre das eine Jahresfahrleistung
> von 50.000km. Vielleicht legst du mal realistischere Zahlen zugrunde
> bevor du meckerst.

50Mm/a sind für einen Pendler jetzt nicht soo viel über dem 
Durchschnitt. Wimre liegt der Durchschnitt bei 30Mm/a. Der gemessene 
Mehrverbrauch am Zähler für das abendliche Anstecken an die 
Schukosteckdose hat etwa 10.000kWh/a ausgemacht. Da sind die 
Schnelladungen unterwegs nicht mal drin. Was aus den Zahlen aber gut zu 
sehen ist, dass die Angaben der Hersteller mal wieder hypsch geschönt 
sind.

Jeder, den es interessiert, kann sich beim Statistischen Bundesamt die 
Zahlen abholen. Demnach werden wir im Individualverkehr Ende dieses Jahr 
etwa 360GWh in Knallverpuffungsmotoren verheizt haben. Das muss 
elektrisch erst mal kompensiert und vorgehalten werden. Selbst wenn man 
es versucht schön zu rechnen, weil ja der elektrische Antrieb nur etwa 
30% des vergleichbaren thermischen Aufwandes ausmacht, schluckt der 
notwendige Rand (Komfort, Batterieverluste etc) locker noch mal 20%.

Mobilität ist ja aber nicht alles, wenn man sich die Ideen unserer 
Regierung so anhört. Demnach stehen ja dort auch schon Heizölheizungen 
auf der Abschussliste. Das sind noch mal rund 130GWh/a. Aber halt nicht 
im Hochsommer, sondern eher im Winter und Nachts.

von Ralf X. (ralf0815)


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Joachim B. schrieb:
> Wir mussten 2018 wohl viel Strom nach Frankreich verschenken weil wir
> den nicht im Norden losgeworden sind, das ist doch Irrsinn.
> Ich denke in der südlichen Industrie hätte man den gerne genommen!

Wie üblich nur Luftblasen und FakeNews?
DE hat 2018 über 10 TWh aus FR impotiert, aber lediglich ~1,8TWh nach FR 
exportiert.
Genaue Daten mit Preisen bei Destatis für 2018 monatlich/jährlich, bei 
entso-e bis runter auf viertel-/stündlich, ggf. auch über "smard" der 
BNetzA.
Deine Reichsbürger- oder FB-Informanten zählen leider nicht.

von Ralf X. (ralf0815)


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Roland E. schrieb:
> Mm/a

Könntest Du kurz erlaütern, was (nicht nur) das sein soll?

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Mm/a
>
> Könntest Du kurz erlaütern, was (nicht nur) das sein soll?

Ich tippe mal ganz forsch auf "Megameter pro Jahr".
Ganz sauber ist das freilich nicht, da nach Anlage 1 zu § 1 EinhVO "a" 
für "Ar" steht.

von Helge (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Der Wirkungsgrad einer großen Maschine ist besser als der vieler kleiner
> Maschinen mit gleicher Nutzleistung.
Das stimmt, wenn man Übertragungsverluste und Übertragungskapazität 
vernachlässigt.

EVU Mitarbeiter schrieb:
> Also statt 3 Trafos im Ort, brauchen wir 16 (!!!). Eine Trafostation
> kostet soweit ich weiß gute 40k€
Kompaktstationen in der Größe. Aber: 2,4MW ungefähr 100k€.
Dazu: Gleichzeitigkeit ist niemals 1 bei maximaler Auslastung aller 
Hausanschlüsse. Schon gar nicht, wenn Lastmanagement zum günstigern 
laden der Autos häufiger eingesetzt wird - oder gar bidirektionale 
Stationen. Vermute, das wird sich verbreiten, denn 5€ oder 15€ für die 
täglichen Wege sind im Monat 300€ Unterschied.

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