Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welche Kabel/Verteiler für Labor-Aufbau mit ESCs/Mikrocontroller


von Fabian (Gast)


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Hallo an alle,

ich bin ein Neuling in Sachen Mikroelektronik und habe eine Frage zum 
Anschluss eines Mikrocontrollers an ein DC-Netzteil. Vor allem habe ich 
keine Ahnung, welche Kabel man überhaupt braucht, um den unten 
angegebenen Aufbau zu realisieren.

Für ein Uniprojekt soll ein 15VDC Netzteil (betrieben durch eine normale 
Steckdose) 4 ESCs/Motoren und 4 Mikrocontroller mit Strom versorgen. Die 
ESCs sollen mit den 15V laufen und ziehen unter Maximallast 400-500W. 
Die Mikrocontroller (Teensy 4.1) sollen mit 5V laufen, hierfür habe ich 
Step-down-Module ausgewählt.

Wie schließe ich das alles nun an das Netzteil an?
- Welches Kabel brauche ich von der Steckdose zum Netzteil?
- Welche Kabel führen dann vom Netzteil zu den ESCs? Diese haben ja 
Kabel, um an einen Akku angeschlossen zu werden, gibt es da eine 
elegante Lösung?
- Die Mikrocontroller haben Pins mit 3-5.5VDC Input und GND, was für ein 
Kabel brauche ich dafür? Wenn ich nach Netzteil auf Pin suche, finde ich 
immer nur die falschen.
- Es gibt dann bestimmt so eine Art "Verteilerplatine", die mehrere 
Geräte versorgen kann, ist das dann das, was ich brauche, um alle Geräte 
mit einem Netzteil zu betreiben?

Die Teile:
Netzteil PSP-600-15 
https://www.mouser.de/ProductDetail/MEAN-WELL/PSP-600-15?qs=l0g2inPJSHOKVs0f0xCQ6Q==
Teensy 4.1 https://www.pjrc.com/store/teensy41.html
ESC AIKON AK32 35A 
https://www.copterfarm.de/aikon-ak32-35a-blheli-32-6s-esc-regler-einzeln-394.html?number=COF10022.1
Step-down Module 
https://www.amazon.de/Stromversorgung-Spannungsregler-Abw%C3%A4rtswandler-Hocheffizienter-Einstellbares/dp/B07F38DJLS/ref=pd_sbs_107_1/262-8503623-3023812?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B07F38DJLS&pd_rd_r=4dbad444-ff0c-46ca-a312-6b85ba1dd208&pd_rd_w=o1icq&pd_rd_wg=P07bv&pf_rd_p=17269923-e95e-42b2-b8e1-f208b58f5815&pf_rd_r=JD056F9C2WA97QX2PE0N&psc=1&refRID=JD056F9C2WA97QX2PE0N

Danke für eure Hilfe und PS es steht mir dann jemand mit Erfahrung beim 
Zusammenbau zur Seite, nur ist die Uni zu momentan und der Bauplan soll 
schon möglichst weit voranschreiten.

Fabian

von Praktiker (Gast)


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Hallo

die Antwort wird dir nur begrenzt gefallen:

"Einfach" Kabel bzw. Leitungen welche die erforderlichen Sicherheit 
gewährleisten und für die jeweiligen Ströme ausgelegt sind.

So ein open frame Netzteil sollten absolute Anfänger besser nicht Primär 
seitig anschließen, obwohl das kein Hexenwerk ist und man keine 3,5 
jährige Ausbildung dafür braucht so gibt es da schon einige böse, 
eventuell auch gefährliche Fallstricke.

Was alles andere angeht - da gibt es 1001 Möglichkeiten die alle ihre 
Nachteile und Vorteile haben und vor allem von deine Gegebenheiten und 
Ansprüche abhängen - um die aber überhaupt zu erkennen braucht es ein 
wenig (mehr) Praxiserfahrung oder eben die hier im Forum verpönte 
"Prosa" - also eine genauere Erklärung was du, und vor allem wie, 
vorhast, wie deine Arbeitsumgebung aussieht, wie viel platz du zur 
Verfügung hast usw.

Ich stehe z.B. auf möglichst dünne und flexible Leitungen die möglichst 
keinen cm zu lang sind, kleine, preiswerte aber zuverlässige 
Steckersystem (was leider ein Wiederbruch in sich selbst ist) - andere 
nehmen lieber 4mm² mehr, "lieben" Kabelsalat, haben keine Probleme mit 
räumlich großen Steckersystemen usw.
Meist geben aber die Einsatzbedingungen und das Geld vor was man nehmen 
"muss" - gefühlt werden selbst einfache Leitungen und Verteilersysteme 
bzw. Steckerdsysteme in Gold (übertrieben) aufgewogen und  oft unnötig 
mechanisch groß und klobig ausgelegt.

Praktiker

von Jens M. (schuchkleisser)


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Wetten, das die ESCs bei der ersten Bremse die OVP triggern und/oder 
verdampfen?
Da macht die Drohne dann platsch und das war's mit den Fördergeldern.

Und ganz ehrlich:
Wer so eine Frage stellt wie diese:
Fabian schrieb:
> Welches Kabel brauche ich von der Steckdose zum Netzteil?

sollte definitiv nicht an der Primärseite eines solchen Netzteils 
arbeiten.

Ich mein, 40A sind auch nicht ohne, da kann schon mal was wegglühen, 
aber man stirbt dann halt am Feuer und nicht am Strom. Feuer kann man 
aber wenigstens löschen, bzw. man rennt weg. Wenn einer an einem Kabel 
hängt und krampft, weiß auf einmal keiner mehr was er machen muss, da 
sterben dann Leute.

von Fabian (Gast)


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Jens M. schrieb:
> sollte definitiv nicht an der Primärseite eines solchen Netzteils
> arbeiten.

Deswegen frage ich ja vorher. Man kann Wissen nicht aufbauen, ohne dass 
man ganz vorne anfängt. Ich hatte ja auch geschrieben, dass das alles 
unter fachmännischer Aufsicht geschehen wird. Und ich weiß durchaus, was 
alles schiefgehen kann. Hast du nun Antworten auf meine Fragen? Sonst 
hilft das nicht wirklich weiter. Danke.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Fabian schrieb:
> Hast du nun Antworten auf meine Fragen?

Ja.

Fabian schrieb:
> Welches Kabel brauche ich von der Steckdose zum Netzteil?

Ein ausreichend langes, dickes. 3G1.5 in Wunschfarbe, Schukostecker an 
einem Ende, Aderendhülsen am anderen. Soweit kann das jeder Baumarkt 
liefern.
Dazu ein nettes Gehäuse, damit sich keiner die Finger verbrennt, 
Zugentlastung und Erdung nicht vergessen.

Fabian schrieb:
> Welche Kabel führen dann vom Netzteil zu den ESCs? Diese haben ja
> Kabel, um an einen Akku angeschlossen zu werden, gibt es da eine
> elegante Lösung?

Dick und flexibel, du willst ja anscheinend fliegen. Evtl. brauchst du 
eine gravitationsausgleichende Federarmkonstruktion, denn 40A wollen 
auch übertragen werden.
10m (also 20m Stromweg, 10 hin 10 zurück) kosten dich bei 10mm² 1,5V.
AWG7 oder besser in Silikon könnte gehen. Gewicht der Strippe ca. 2,5kg.
Als Stecker was zum ESC passt. XT60 oder XT90 z.B.
Lokal dann noch dicke (!) Elkos, denn 10m Strippe haben verdammt viel 
Induktivität, das machen die ESCs genau zwei Mal mit: das erste und das 
letze Mal.
achja: die Bremsenergie muss auch noch wo hin, nimm also am besten einen 
Akku. 4S Lipo könnte passen.

Fabian schrieb:
> - Die Mikrocontroller haben Pins mit 3-5.5VDC Input und GND, was für ein
> Kabel brauche ich dafür? Wenn ich nach Netzteil auf Pin suche, finde ich
> immer nur die falschen.
Der µC ist sicherlich auf einer Platine, die einen Anschluss hat.
Schraubklemme oder Stecker? Schraubklemme = Aderendhülse, Stecker = 
Gegenstück.
Oder redest du hier von einem Mikrocontrollerboard? Ja, ein Teensy ist 
ein Board. ;)
Das muss auf ein Basisboard, und da kannst du dann die Peripherie 
anlöten. z.B. Klemmen nach Wahl.
Du brauchst natürlich lokal einen Spannungsregler, mit Dioden und Elkos 
zur Entkopplung. Das passt auch super auf das Baseboard.

Fabian schrieb:
> - Es gibt dann bestimmt so eine Art "Verteilerplatine", die mehrere
> Geräte versorgen kann, ist das dann das, was ich brauche, um alle Geräte
> mit einem Netzteil zu betreiben?

Du brauchst ja mehr als nur Strom. Dein Projekt besteht ja aus mehr als 
dem Teensy und den ESCs.
Also nimm eine Lochrasterplatine und dann fröhlich loslöten.
- Sockel für den Teensy
- Klemmen
- Spannungsregler
- Anschlüsse/Stecker für die Steuerleitung zu den ESCs
- Vielleicht noch die eine oder andere LED oder Taste zum Spielen

: Bearbeitet durch User
von Fabian (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Dick und flexibel, du willst ja anscheinend fliegen. Evtl. brauchst du
> eine gravitationsausgleichende Federarmkonstruktion, denn 40A wollen
> auch übertragen werden.

Danke für die Antwort, das hilft mir wirklich weiter. Der Aufbau soll so 
realisiert werden, dass jeweils 4 der 8 ESCs von einem Netzteil versorgt 
werden, da der Sinn des Projekts auch im Demonstrieren von Redundanzen 
liegt. Somit müsste jedes Netzteil im Maximalfall knapp unter 40A 
liefern können. Es würden also zwei "dicke" Kabel von den Netzteilen 
(die Entfernung beträgt einfach ca. 4m) zum Kopter führen und dort dann 
verteilt werden.

Weiterhin hat jedes ESC und jeden Sensor seinen "eigenen" Teensy, die 
über Ethernet kommunizieren. Somit müssten auch noch die 6 uC versorgt 
werden. Die uC hatte ich vor, mittels solcher step-down Module ( 
https://www.amazon.de/Stromversorgung-Spannungsregler-Abw%C3%A4rtswandler-Hocheffizienter-Einstellbares/dp/B07F38DJLS/ref=pd_sbs_107_1/262-8503623-3023812?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B07F38DJLS&pd_rd_r=4dbad444-ff0c-46ca-a312-6b85ba1dd208&pd_rd_w=o1icq&pd_rd_wg=P07bv&pf_rd_p=17269923-e95e-42b2-b8e1-f208b58f5815&pf_rd_r=JD056F9C2WA9Ist 
es dann noch notwendig Spannungsregler davorzuschalten?

Also macht man das dann so, dass ich beide "dicke" Kabel (wohl mit etwas 
Abstand zueinander) zur Elektronik-Platine führe, dort sie auf die vier 
ESCs und den Rest über die Platine aufteile? Ich nehme dann 10mm² Kabel 
für die dickeren und große Elkos und laut meinen Rechnungen würden dann 
für den kurzen Weg zu den ESCs (ca. 10-20cm bei 10A) 1-1,5mm²-Kabel 
ausreichen.

Danke im Voraus,
Fabian

von Jens M. (schuchkleisser)


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Fabian schrieb:
> es dann noch notwendig Spannungsregler davorzuschalten?

Das sind Spannungsregler.
Der billigste Krempel, den man finden kann, aber Spannung regeln sie.
Such lieber welche, die 5 oder 3,3V direkt und fest liefern, nicht 
einstellbares. Potis mögen Rappeln nicht, dann verstellen sie sich gern.

Fabian schrieb:
> laut meinen Rechnungen würden dann
> für den kurzen Weg zu den ESCs (ca. 10-20cm bei 10A) 1-1,5mm²-Kabel
> ausreichen.

Schau was der Hersteller da dranlötet. Nicht kleiner werden.
Und: lokalen Akku bzw. Riesenelkos nicht vergessen.
Sonst ist schnell Ende mit Fliegen.

Bin generell gespannt, ob der Kopter mit dem Spannungsabfall und dem 
schweren Kabel klar kommt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Fabian schrieb:
> Man kann Wissen nicht aufbauen, ohne dass man ganz vorne anfängt.
Das, was du da machen willst, ist aber nicht "ganz vorne" in dem Sinn, 
dass das die "Grundlagen der Technik" sind, sondern "ganz vorne" im 
Sinne von "technische Herausforderung selbst für gestandene Ingenieure".

Fabian schrieb:
> - Die Mikrocontroller haben Pins mit 3-5.5VDC Input und GND, was für ein
> Kabel brauche ich dafür?
Was für "Pins" haben die µC? Ich sehe da Lötpads. Und die sind wegen der 
zu erwartenden Vibrationen auch am besten mit Löverbindungen zu 
kontaktieren.

> - Es gibt dann bestimmt so eine Art "Verteilerplatine", die mehrere
> Geräte versorgen kann, ist das dann das, was ich brauche, um alle Geräte
> mit einem Netzteil zu betreiben?
Du musst zuallererst dafür sorgen, dass die Masse stabil ist, weil alle 
Teilnehmer in deinem System ihre Ein- und Ausgangspegel auf diese Masse 
beziehen. Wenn die wegen eines dünnen Drähtchens um 1,5V hin und 
herzappelt, dann kan ein 3V-µC nicht mehr zuverlässig erkennen, ob da 
eine 0 oder eine 1 auf der Signalleitung ist...
 du musst dir also ein Stromverteilungskonzept erarbeiten, das für 
geringe Spanungsdifferenzen auf den Signalpfaden geeignet ist.

Fabian schrieb:
> mittels solcher step-down Module
Die solltest du aber nochmal genau auf die Tauglichkeit für den 
gewünschten Einsatzort untersuchen. Denn die angegebenen Maximalwerte 
dieser Module sind nicht "Sowohl-Als-Auch" sondern eher "Entweder-Oder" 
Werte.

von Fabian (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Bin generell gespannt, ob der Kopter mit dem Spannungsabfall und dem
> schweren Kabel klar kommt.

Du meinst den Spannungsabfall beim Einschalten oder welchen?

Bzgl. des Fliegens: Er fliegt ja nicht wirklich, sondern ist an einem 
Stativ und einem Kugellager fest montiert und kann nur 50cm hoch und 
runter fliegen (ausziehbares Stativ) und seitlich kippen (Kugellager). 
Es geht in meiner Abschlussarbeit hauptsächlich darum zu zeigen, dass 
ein solcher Aufbau zuverlässig über ein Ethernet-Netzwerk funktionieren 
kann, genug Redundanzen und genug modulare Erweiterbarkeit vorhanden ist 
und im Falle von Motorausfällen der Kopter stabil bleibt. Die Elektronik 
ist eher Mittel zum Zweck, weswegen ich als Luftfahrtingenieur jetzt 
auch ganz von vorne Wikipedia-Artikel zu Elkos lesen "muss" :)

Lothar M. schrieb:
> Das, was du da machen willst, ist aber nicht "ganz vorne" in dem Sinn,
> dass das die "Grundlagen der Technik" sind, sondern "ganz vorne" im
> Sinne von "technische Herausforderung selbst für gestandene Ingenieure".

Ja das stimmt, deswegen stehen mir ja auch viele Fachleute zur Seite. 
Ich finde nur sich "ohne genauen Anhaltspunkt" informieren ist eher 
ziellos, weil es einfach so viele Informationen gibt. Jetzt wird mir 
alles langsam schon klarer.

Lothar M. schrieb:
> Du musst zuallererst dafür sorgen, dass die Masse stabil ist, weil alle
> Teilnehmer in deinem System ihre Ein- und Ausgangspegel auf diese Masse
> beziehen. Wenn die wegen eines dünnen Drähtchens um 1,5V hin und
> herzappelt, dann kan ein 3V-µC nicht mehr zuverlässig erkennen, ob da
> eine 0 oder eine 1 auf der Signalleitung ist...
>  du musst dir also ein Stromverteilungskonzept erarbeiten, das für
> geringe Spanungsdifferenzen auf den Signalpfaden geeignet ist.

Okay, danke für den Hinweis. Es soll grundsätzlich alles mit 5V laufen, 
da auch Sensoren, die 5V benötigen, verbaut werden, aber die Problematik 
wird dieselbe sein, schätze ich.

Lothar M. schrieb:
> Die solltest du aber nochmal genau auf die Tauglichkeit für den
> gewünschten Einsatzort untersuchen. Denn die angegebenen Maximalwerte
> dieser Module sind nicht "Sowohl-Als-Auch" sondern eher "Entweder-Oder"
> Werte.

Kann ich dann nicht auch einfach diese 7805 Regler nehmen? Mehr als 1A 
ziehen die uCs nicht, da sie nicht wirklich "viel zu tun" haben (nur das 
Verwalten der Kommunikation zwischen ESC und dem globalen 
Ethernet-Netzwerk).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Fabian schrieb:
> Kann ich dann nicht auch einfach diese 7805 Regler nehmen? Mehr als 1A
> ziehen die uCs nicht
15V am Eingang, 5V am Ausgang und 1A würden satte 10W Verlustleistung 
ergeben. Wenn das der im TO220 Gehäuse ist und das Silizium absolut 
niemals nicht heißer als 120°C werden darf, dann darf der Kühlflansch 
nicht wärmer als 125°C - 10W*5K/W = 75°C werden. Bei einer angenommenen 
Umgebungstemperatur von 25°C muss der Kühlkörper also weniger als 
50K/10W haben, was 5K/W bedeutet.
Und das wäre dann immerhin mindestens sowas:
https://www.fischerelektronik.de/web_fischer/de_DE/K%C3%BChlk%C3%B6rper/A04/Strangk%C3%BChlk%C3%B6rper%20f%C3%BCr%20Leiterplattenmontage/$catalogue/fischerData/PR/SK129_50.8_/index.xhtml

Du siehst, das wird 1. eine heiße Sache und 2. sperrig...

: Bearbeitet durch Moderator
von Fabian (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Du siehst, das wird 1. eine heiße Sache und 2. sperrig...

Das bedeutet, ein Regler wie bspw. 5V max5035busa+ wäre die bessere 
Wahl? Wenn 1A Output Current angegeben ist, kann ich mich dann darauf 
verlassen, dass das thermisch gesehen kein Problem darstellt, oder muss 
man auch hier noch an eine externe Kühlung denken? Wir bewegen uns beim 
Stromverbrauch auch eher im von Bereich 0,1-0,2A, ich habe da zu 
konservativ geschätzt.

von Fabian (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Lokal dann noch dicke (!) Elkos

Ich habe eine Faustformel gefunden, die besagt, dass man pro Ampere ca. 
2000μF am Kondensator benötigt, somit lägen wir bei 80mF.
Die Kondensatoren, die ich dazu gefunden habe, bewegen sich beim 
Durchmesser so bei 5-6cm, ist das deine Vorstellung von "dick"?

von Martin V. (oldmax)


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Hi Fabian
Fabian schrieb:
> Wenn 1A Output Current angegeben ist, kann ich mich dann darauf
> verlassen, dass das thermisch gesehen kein Problem darstellt, oder muss
> man auch hier noch an eine externe Kühlung denken?

Nun, ich weiß nicht, wie du zu so einem Projekt kommst und wer da 
verantwortliche Aufsicht ist, aber hier mal ein paar Denkanstöße:
Wenn es ein einfacher 5 V Regler ist, dann muß er, wenn 15 V am Eingang 
sind und 5 V am Ausgang rauskommen sollen, 10 V irgendwie ableiten. Nun 
ist ein Stromkreis ein wie der Name schon sagt, ein Kreis, und wenn du 1 
A Ausgangsstrom haben willst, fließen die natürlich auch über 15 V, also 
am Eingang. Aber auch über die 10 V, die der Regler ja abbaut und da da 
kein externer Verbraucher erscheint, "verbrät" der Regler selbst den 
Strom. Nun 10 VA oder auch Watt, wenn du willst, müssen ja irgendwo 
bleiben, und ein Motor oder eine Lampe ist nirgends, also machen wir 
Wärme. Nun hören sich 10 W nicht grad viel an, aber mal zum Spaß, halt 
mal deine Finger dran...
Auch wenn deine Schaltung gutmütig ist und "nur" 0,1 A aufnimmt, kommst 
du immer noch auf 1 W und auch da finden sich schnell Brandblasen an 
deinen Fingern, wenn du keine Verteilung der Wärmeableitung vorsiehst.
Bei deinen Texten, nimm es mir nicht übel, bekomme ich steif abstehende 
Nackenhaare. Du hast nicht mal grundlegendes Handwerkszeug und scheinst 
auch in der Grund- oder Hauptschule schon ordentlich geschlafen zu 
haben. Und dann der mutige (???) Spruch

Fabian schrieb:
> - Welches Kabel brauche ich von der Steckdose zum Netzteil?

Also, das ist nicht wirklich dein Ernst?
Geh an deinen Kühlschrank, deinen Toaster oder Kaffeemaschine und guck 
einfach nach. Oder, wenn dir das nicht ausreicht, dein PC hat ein Kabel 
mit einem Gerätestecker. Da schaust du mal in die Kataloge der 
Elektronikhändler, die verkaufen sowas relativ preiswert. Und für die 
anderen Steckverbindungen, nun ja, auch dafür haben sie meist Angebote. 
Schwierig wird es dann, wenn du 30, 40 oder gar mehr Ampere mit 
Steckverbindungen ausstatten willst. Da sind dann schon ordentliche 
Kontaktflächen erforderlich, sonst fackelt nicht nur der Verbinder und 
das Kabel, sondern evtl. auch gleich die ganze Bude ab. Gleichstrom ist 
da besonders geeignet, mal eben einen um die 1000°C heißen Lichtbogen zu 
erzeugen. Also, stell den Feuerlöscher nicht zu weit weg.
gruß oldmax

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Fabian schrieb:
> Wenn 1A Output Current angegeben ist, kann ich mich dann darauf
> verlassen, dass das thermisch gesehen kein Problem darstellt
Du kannst dich auf nichts "verlassen". Du musst alles nachprüfen und 
belegen können.

> Das bedeutet, ein Regler wie bspw. 5V max5035busa+ wäre die bessere Wahl?
Bleib bei den fertigen LM2596 Modulen. So viel Strom und Wirkungsgrad 
wie du beim ersten Schaltregler mit dem MAX5035 hinbekommst, können die 
China-Module allemal.

Fabian schrieb:
> Ich habe eine Faustformel gefunden, die besagt, dass man pro Ampere ca.
> 2000μF am Kondensator benötigt
Und wofür ist diese gefundene "Faustformel" geeignet? Ich kenne so eine 
ähnliche, die taugt hier aber nichts, weil sie für einen anderen 
Anwendungsfall ausgelegt ist.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Fabian schrieb:
> Du meinst den Spannungsabfall beim Einschalten oder welchen?

Wo Strom fließt, fällt am Widerstand Spannung ab.
Also: Je mehr Power du gibst (Beim Abheben oder Steigen) desto geringer 
wird die Spannung.
Bremst du, wird die sogar richtig lustig hochgehen, weil die Motoren zu 
Generatoren werden. Und Peng kommen die Elkos dich besuchen.

Fabian schrieb:
> Kann ich dann nicht auch einfach diese 7805 Regler nehmen?

Nein.
10V bei 1A sind 10W. Da muss dann pro 7805 noch ein Postkartengroßer 
Kühler dazu, der schön angeblasen wird.
Satt und genug Kilos, die das Fliegen nur noch schwerer machen.

Fabian schrieb:
> Das bedeutet, ein Regler wie bspw. 5V max5035busa+ wäre die bessere
> Wahl?

Omfg.
Ebay ist voll von Buck Convertern. Diese z.B. sind gut: 124180477949

Fabian schrieb:
> Ich habe eine Faustformel gefunden, die besagt, dass man pro Ampere ca.
> 2000μF am Kondensator benötigt

Du musst den Bremsstrom aufnehmen, ohne das die Spannung zu weit steigt.
Das hängt also primär davon ab, wie viel Schwung die Antriebe haben, wie 
hoch die Spannung werden darf und wie hart du bremst.
Hausnummer würde ich sagen brauchst du locker das zehnfache von deiner 
Schätzung. Eher mehr.
Oder einfach einen lokalen Akku, der den Laststrom tragen kann.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jens M. schrieb:
> Du musst den Bremsstrom aufnehmen, ohne das die Spannung zu weit steigt.
Ich glaube nicht, dass so ein Koptermotor viel Masse bremsen muss. Die 
meiste Energie wird in der Luft verwirbelt...

von Jens M. (schuchkleisser)


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Lothar M. schrieb:
> Jens M. schrieb:
>> Du musst den Bremsstrom aufnehmen, ohne das die Spannung zu weit steigt.
> Ich glaube nicht, dass so ein Koptermotor viel Masse bremsen muss. Die
> meiste Energie wird in der Luft verwirbelt...

Nimm einen handelsüblichen ESC und einen Motor, mach den an ein LNT und 
lass laufen.
Dann einfach proper vom Gas gehen und bingo die OVP schaltet ab, sofern 
deine Technik eine hat. Wenn nicht, knackts im ESC. Mit Pech nur einmal.
Dazu reicht die Masse der Motorwelle ganz alleine, und 8V und 1A sind 
jetzt noch nicht viel Last.

Wenn man 40A braucht, bewegt man da schon ne Menge Zeug. Das erzeugt 
über die Gleichrichterwirkung der Halbbrücken massive Rückströme in den 
Akku, den es hier nicht gibt.
Nur ganz kurz vielleicht, aber dem Akku wäre das egal. Das NT kann nur 
nachliefern.

von Peter D. (peda)


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Fabian schrieb:
> Die
> ESCs sollen mit den 15V laufen und ziehen unter Maximallast 400-500W.

Dann würde ich mindestens zu 48V Versorgung raten. Oder willst Du alles 
mit Anlasserkabel aus dem KFZ verdrahten?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jens M. schrieb:
> Motorwelle ganz alleine
Ich hatte da an einen Propeller gedacht...

> Wenn nicht, knackts im ESC. Mit Pech nur einmal.
Also gut: Fabian, mach den Kondensator recht groß oder sogar einen 
Bremschopper rein. Später kannst du ja mal im Betrieb mitloggen, wie 
weit die Spannung steigt, wenn blitzartig alle Motoren abgeschaltet 
werden. Und dann ggfs. die eingeleiteten Maßnahmen aufs Nötige 
reduzieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von Jens M. (schuchkleisser)


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Lothar M. schrieb:
> Ich hatte da an einen Propeller gedacht...

Ich weiß.
An einem Copter hab ich keine Erfahrung wie stark ein Propeller 
nachläuft oder bremst, aber ich weiß, das der ESC in meinem Auto nicht 
gern an einem LNT läuft, weil der Motor selber selbst bei halbgas schon 
zu viel Schwung hat, und mit Rädern dran wirds noch schlimmer.
Da fällt dann die Luftbremse weg, und gefahren bin ich mit Kabeln 
natürlich auch nicht, also nur Motor/Getriebe/Räder auf einem Ständer.
Das reicht, das im LNT die OVP kommt und das System abschaltet, und 
22000µF parallel am ESC haben es nicht ausreichend gefangen.
Spannung war 8V, OVP bei 12V da ESC für 3S Lipo.

Lothar M. schrieb:
> Bremschopper

Eine Power-Z-Diode, das ist eine gute Idee!

Lothar M. schrieb:
> im Betrieb mitloggen, wie
> weit die Spannung steigt

Auch dieses. Das wären interessante Erkenntnisse.

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