Hallo Zusammen, ich löte privat Kleinigkeiten immer noch bleihaltig. Habe bisher dazu ein Sn60Pb38Cu2 Lot verwendet, welches nun zur Neige geht und ich mir überlege ob ich nicht besser einfach "nur" ein Sn60Pb40 besorgen soll. Man liest im Grunde immer wieder zwei Vorteile. Schutz von reinen Kupferlötspitzen (heutzutage ja praktisch kein Thema mehr) und das Verhindern von Querschnittsverminderungen durch Ablegierung beim Löten von sehr dünnen (< 0,2mm) Kupferdrähten. Inwieweit ist das in der Praxis wirklich spürbar? Andererseits sollen die Kupferschutzlote für manche Dauerlötspitzen nicht gut sein, die Benetzbarkeit beeinträchtigen oder gar die Lötstelle "verunreinigen"?! Gibt es da irgendwo handfeste Infos darüber, damit ich die Vor- und Nachteile abwägen kann? Danke und Grüße, Martin
zum Kupferzusatz kann ich dir nichts sagen, vor der Bleifreizeit habe ich es aber noch nicht entdeckt das kam dann genau nachdem umgestellt wurde. Aber ich finde Silber beeinflusst das Lötergebnis sehr positiv. Also Kupfer hin oder her wenn du neues Lot kaufst nimmt eins mit 2-5% Silber drin.
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Da heute keiner mehr Kupferspitzen im Elektronikbereich benutzt, merkt man den Kupferanteil nur im Verhalten beim Erstarren und beim Löten von CCA, man hat ein wenig mehr Zeit bis die Kupferbeschichtung weg ist. Silber finde ich bei bleifreiem Lot angenehm.
Thomas O. schrieb: > zum Kupferzusatz kann ich dir nichts sagen, vor der Bleifreizeit habe > ich es aber noch nicht entdeckt das kam dann genau nachdem umgestellt > wurde. Hier stehen Rollen mit Cu2, das schien früher Industriestandard zu sein. Habe ich nie drüber nachgedacht, ist eben so und funktioniert. Ich habe auch 60/40 ohne und 63/37 ohne, in der Verarbeitung auf Lochrasterkarten fällt mir kein Unterschied in der Benutzbarkeit auf. Relevanter ist das Flußmittel, ich habe viele ältere Bauteile, die gehen mit F-SW26 besser als mit F-SW32. > Aber ich finde Silber beeinflusst das Lötergebnis sehr positiv. Wen mich meine Erinnerung nicht trügt, hat man bei bleihaltigem Lot Silber zugesetzt, um den Schmelzpunkt zu erhöhen. Wir haben in der Fertigung Drähte an ein Platinchen gelötet, was dann hochkant in eine andere gesteckt wurde und über die Schwalllötung gefahren wurde - ohne, dass die Drähte abfallen.
Martin F. schrieb: > Man liest im Grunde immer wieder zwei Vorteile. Schutz von reinen > Kupferlötspitzen (heutzutage ja praktisch kein Thema mehr) > und das Verhindern von Querschnittsverminderungen durch Ablegierung beim > Löten von sehr dünnen (< 0,2mm) Kupferdrähten. > > Inwieweit ist das in der Praxis wirklich spürbar? Handlötung ist schwierig quantifizierbar. Trotzdem: Schutz von reinen Kupferlötspitzen Ich kanns nicht in Zahlen quantifizieren, aber der Unterschied in der Ablegierung ist für mich (heutzutage ja praktisch kein Thema mehr) deutlich spürbar. Löten von sehr dünnen (< 0,2mm) Kupferdrähten Drahtduchmesser 0,18mm (aus Lautsprecherlitzenader), Lötkolben mit Kupferspitze, Sn60Pb38Cu2 Lot, testweise auf die Spitze getriebene 400 Grad Celsius (sehr ungefähr), volle 20 Sekunden draufgehalten (alles Flux längst verdampft), siehe Bild. Ein klein wenig verkürzt ist die Litzenader nach dieser Brachialbehandlung schon. Einen irgendwie sinnvollen Gegentest (Sn60Pb40) kann ich leider nicht anbieten, weil meine Kupferspitze das Gemisch sofort mit Kupfer anreichern würde. Das müsste jemand anderer (mit Eisenüberzogener Lötspitze) nachturnen. HTH
Es steht, es stockt, zieht sich in die Länge. Ein Boss, der ruft: Komm bloss in die Gänge! Mit finsterer Miene - vor großer Platine: sitzt Jörg der Löter und weiß was ihm blüht, wenn sein Kolben nicht sofort passend glüht. Doch hart ist das Zinn, nichts fließt und verbindet, Schweiß tropft vom Kinn, der Jörg sich windet. Die heiße Hand beschleunigt den Steller, sie fast schon prügelt den ollen Weller. Doch löten tut nix, ganz wie zum Hohn: Zund', Dreck und Gestank- die sind der Lohn. Daneben, der Lehrling, dem ist's echt einerlei, denn der greift gleich richtig: Zum Lót mit dem Blei!
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