Hallo zusammen, ich habe vor, mir einen 3D-Drucker zuzulegen. Ich wollte schon länger mal einen haben, da ich mir dies und das mal ausdrucken will und speziell jetzt in absehbarer Zeit ein Gehäuse (in mehrfacher Ausführung) für eine Schaltung entwerfen will, die ich dort dann drucken möchte. Was neues Werkzeug/Maschinen angeht, bin ich immer ein bisschen zwigespalten. Auf der einen Seite möchte ich nicht das billigste vom billigsten nehmen, das mir entweder auf längere Zeit den Spaß verdirbt oder überhaupt kein ordentliches Ergebnis liefert. Auf der anderen Seite will ich aber auch nicht zu viel ausgeben, wenn die Gefahr besteht, dass ich die zusätzlichen oder besseren Funktionen nicht nutze, die das Teil teuer machen. Und ich bade auch nicht im Geld, was den Rahmen auch etwas eingrenzt. Ich habe mir also zum Ziel genommen bzw. so kalkuliert, einen Drucker zwischen 200€ und 300€ zu nehmen. Mein Problem ist nun die nicht vorhandene Erfahrung, durch die ich irgendwelche Reviews oder Vergleiche nicht gescheit beurteilen kann. Was das ganze auch erschwert ist die Tatsache, dass es im 3D-Drucker Bereich auch viel Neues gibt oder es Hersteller immer mehr schaffen, gewisse Funktionen in Drucker einzubauen und trotzdem günstig anzubieten (Vergleich Ender 3 und Ender 3 V2). Somit sind, wie ich das einschätze, Vergleiche vom letzten Jahr schon lange überholt. Nach erster Suche bin ich beim Creality Ender 3 V2 gelandet, der für 225€ (3Dmensionals.de, Links sind unten im Beitrag) zu haben ist. Mich stört es also auch nicht, den Drucker erstmal zusammen bauen zu müssen. Nach weiterer Suche und nachdem ich mehr erfahren habe, was Features und Add-Ons usw. angeht, habe ich den Creality CR-20 Pro gesehen (275€ bei 3Dmensionals.de, also 50€ mehr). Dieser hat z.B. die automatische Kalibrierung, eine Filament-Ende-Erkennung und nach meiner Recherche eine bessere Bauplattform (Flexible, magnetische , abnehmbare Druckplatte anstatt starres Glas) . Nach meiner Einschätzung sind das Funktionen, die einem den Alltag erleichtern (können). Und für eine Automatische Kalibrierung ein Add-On für den Ender 3 zu kaufen, kostet auch ca. 45€, womit die Preisersparnis auch "futsch" wäre. Was mich bei beiden "stört", wobei das nur ein Bauchgefühl ist, ist dass der Extruder so weit vom Hot-End weg ist. Das soll wohl bei flexiblen Materialien wie TPU von Nachteil sein. Wenn ich aber allein auf dieser Seite in dem Preissegment gucke, fallen noch diese Drucker auf: Anycubic i3 Mega S Das ist wohl einer der wenigen Drucker, die mir bei der Suche auch über den "Weg gelaufen sind". Der Preisunterschied (zum Ender 3 v2) ist vernachlässigbar und der Bauraum ist kleiner aber dafür ist es ein Touch-Display (was mich nicht interessiert ;) ). Somit wäre aus meiner Sicht der Ender 3 v2 ein paar Euro günstiger und dabei sogar "besser". Wanhao Duplicator D12 230 Dual-Drucker Bausatz Wäre natürlich schon cool einen Drucker mit 2 Extrudern zu haben. Speziell, da ich mir vorstellen kann, evtl. auch mal PVA als Stützmaterial probieren zu wollen. Allerdings ist mir weder das Modell noch überhaupt die Firma aufgefallen, als ich das Internet nach Einsteigermodellen, 2020 Neuheiten für Anfänger oder Vergleiche mit dem Ender 3 V2 gesucht habe. Ich tendiere momentan zum CR-20 Pro. Ist dieser eurer Meinung nach für einen Anfänger geeignet? Habe ich beim Vergleich der Drucker irgendetwas nicht beachtet? Oder habt ihr vielleicht noch einen weiteren Tipp? Ich höre viel Anycubic i3 Mega X, Artillery Sidewinder X1, Prusa i3, doch die sind auch (teilweise viel) teurer. Und ich habe bei allen hier genannten Modellen Videos gesehen, wo der jeweilige Betreiber das Ergebnis des Drucks total toll fand. Vielen Dank schonmal für sämtlichen Input Grüße Michael Links zu 3Dmensionals: Ender 3 V2: https://www.3dmensionals.de/creality3d-ender-3--v2--3d-drucker-bausatz-kaufen- CR-20 Pro: https://www.3dmensionals.de/creality3d-cr-20-pro-3d-drucker-bausatz-kaufen--- Anycubic i3 Mega S: https://www.3dmensionals.de/anycubic-i3-mega-s-3d-drucker-bausatz-kaufen------ Wanhao Duplicator D12/230 Dual-Drucker Bausatz: https://www.3dmensionals.de/wanhao-duplicator-d12/230-dual-drucker-bausatz-kaufen----------
Grundsätzlich machst du mit dem Ender 3 nichts falsch, meine Empfehlung ist schau dir mal noch den Sovol SV01 an, ist ähnlich zum Ender 3, hat aber einige Vorteile wie den Direct Drive Extruder. Der ist dem Bowden-Extruder im Ender 3 überlegen. Seit ich meinen CR-10 auf Direct Drive umgebaut habe, hatte ich keinerlei Probleme mehr mit verstopften Düsen.
ender 3 pro.. ohne Frage ein sehr ordentlicher Drucker für einen guten Preis. besonders für Anfänger ist das nervtötendste was man sich antun kann die Kalibrierung des Betts, ein iterativer Prozess der fernab von bequem, intuitiv oder auch nur annäherend spassig ist. Machbar... sicherlich... aber schön ist das nicht. mit autokalibrierung kann man schnell erfolgreich drucken und sich über Tage iterativ einem planen ausgerichteten Bett annähern (denn man sollte es trotzallem ausrichten, auch wenn der Drucker kompensieren kann) ohne sich parallel ums finetuning der Druckparameter kümmern zu müssen und trotzdem weiterdrucken. Super sache! Der Ender ist wirklich gut, Geschwindigkeit ist ordentlich, Qualität auch, zusammenbau ist leicht.. kann man getrost kaufen. Wenn er Dir zu teuer ist, geht es billiger geeetech hat sehr ähnliche Drucker. ich hab vor Jahren einen geeetech i3pro B gekauft (damals der billigste in der Linie, der kostet jetzt deutlich unter 200€... hab ihn schon für 99€ gesehen) um ihm meinem Prusa i2 zur Seite zu Stellen.. Ich wurde im Bekanntenkreis immer gefragt ob ich was billiges empfehlen kann, und da ich eh was zweites kleines haben wollte, hab ich's mal probiert. und ja, ich hab neue Lager gekauft damit er sauberer verfährt, das war nicht ganz optimal und er ist weder so schnell noch so stabil wie der Ender v3 und hat auch kein auto levelling ootb etc.. aber für den kleinen Preis ist der Super. (er druckt viel bei mir.. mittlerweile mehr als mein i2 sogar) Naja jdf sind die geeetech Dinger wirklich gut für ihren Preis; und wenn Du da nach was baugleichem zum Ender guckst um etwas Geld zu sparen, wirst Du vermutlich ebenfalls nicht enttäuscht. WEnn dir die ~300€ für den Zeh im 3D druck wert sind.. dann aber ruhig Ender v3 pro; machste nix mit verkehrt. 'sid
Mit dem Ender 3 (Pro) machst du nichts falsch - hervorragende Leistung fürs Geld und sehr große Community, damit auch zahllose Modifikationen und Hilfestellung verfügbar. Philipp S. schrieb: > den Direct Drive Extruder. Der ist dem > Bowden-Extruder im Ender 3 überlegen. Das stimmt so pauschal nicht - Direct Drive hat auch gewichtige Nachteile, wie z. B. die deutlich höhere Masse des Druckkopfs (Geringere Beschleunigungen möglich, Ringing usw.). Es gibt Zwitter (Remote Direct Drive), aber die haben auch wieder entsprechende Vor- und Nachteile. > Seit ich meinen CR-10 auf Direct Drive umgebaut habe, hatte ich > keinerlei Probleme mehr mit verstopften Düsen. Auch das ist nicht in Stein gemeißelt - war bei mir damals genau anders herum. Direct Drive ist meiner Erfahrung nach deutlich kritischer bezüglich Retraction - und wenn's mal verstopft ist, meistens deutlich komplexer zu zerlegen und zu reinigen.
Ich würde mal den Elegoo Mars (Pro) ins Rennen werfen, als SLA-Alternative. Zumindest meinen Erfahrungen nach, funktioniert der SLA Druck deutlich besser als FDM, bzw. ist deutlich anfängergeeignet. Du brauchst zusätzlich noch eine UV Lampe und einen Reinigungsbecher und ein bisschen Alkohol zur Nachbearbeitung, bekommst im Gegenzug aber wirklich gute Drucke für schmales Geld.
Sieh dir den mal vom Aldi an: https://www.aldi-nord.de/aldi-liefert/p/3d-drucker-bresser--mit-wlan-funktion-1005580/ https://www.aldi-nord.de/aldi-liefert/p/filament-set-bresser-xxl-jumbo-pack-1009868/
Habe mir nach Ähnlichen Überlegungen kürzlich den Sovol SV01 zugelegt und war positiv überrascht - nachdem hier und da ja doch eine halbe Raketenwissenschaft daraus gemacht wird - wie einfach es dann doch mit einem halbwegs guten PLA-Filament ist. Zusatzfeatures schön und gut, ehrlich gesagt habe ich den mitgekauften BL Touch bis Dato nichtmal angebaut. Wenn du keinen Stress hast lohnt es sich eventuell das ganze mal ein paar Wochen im Blick zu haben, während ich am Anfang meiner Suche noch 260,- Euro bezahlt hätte waren es bei Kauf dann etwa 215,-€ (inkl BL Touch). Kein Licht ohne Schatten, chinatypisch steht das Portal natürlich nicht exakt senkrecht auf dem Grundrahmen und man muss etwas nachbessern, Schrauben sind unter Umständen nachzuziehen, Rollen einzustellen u.s.w. Das ist aber normal und wir erst bei erheblich größeren Investitionen anders Was dem Ding nachgesagt wird bzgl. Lautstärke stimmt auch. Es gibt preiswerte Third-Party-Steuerungen mit besseren Motortreibern für den beinahe Plug- and Play - Umbau, bei den Lüftern ist es wahrscheinlich ein bisschen Fummelei. Bisher war es aber für mich verkraftbar. Wenn es nervt raus aus dem Raum, Tür zu und dann war Ruhe. Inzwischen ist das Interesse an Filamentarten gewachsen, die noch höheren mechanischen Beanspru
Fortsetzung: ... Beanspruchungen standhalten, da braucht es dann teilweise einen geschlossenen Bauraum und eine erhöhte Umgebungstemperatur. Von daher hätte ich mir im Nachhinein schon fast gewünscht, einen Drucker im Gehäuse oder zumindest eine CoreXY-Bauvariante zur Selbsteinhausung gekauft zu haben. Ist jetzt aber halt so und CoreXY ist in der Regel auch nicht ganz so günstig, mal abgesehen vom Ender5, den es in letzter Zeit häufig im Angebot gab.
Und nochmal was zum Thema SLA, wie hier vorgeschlagen. Vorteil sind deutlich feiner Strukturen, Nachteile liegen im deutlich kleineren Bauraum und der Materialauswahl. Die günstigen Resine sind eher spröde und bereits schon deutlich teurer als die meisten FDM-Filamente. Wenn es dann um speziellere Eigenschaften geht wird es schnell richtig teuer. Da hat FDM Preis/Leistung einfach die Nase vorn. Für Anschauungsobjekte zum bemalen, Airbrushen oder einfach so in Modellbau oder fürs Regal ist SLA aber optimal. Wenn ich eine hoch aufgelöste Positivform brauche um mir daraus eine Negativfom herzustellen, dann super. Zu beachten wäre allerdings, dass es zwischen den UV-Resinen und additionsvernetzenden Silikonen Wechselwirkungen gibt, so dass die Abformung ohne Weiteres Probleme macht. Mit irgendwelchen speziellen Sperrmitteln soll es wohl gehen. Ich hätte dich als FDM-Kandidat eingeschätzt. Wenn aber jetzt doch SLA dein Interesse geweckt hat hätte ich ein Angebot für dich, da ich mich momentan mit Projekten etwas übernommen habe. Anycubic Photon Mono SE + Anycubic Wash & Cure V2 + 1l Anycubic Resin, alles unbenutzt und OVP würde ich zum Selbstkostenpreis abgeben - und ich habe die Sachen kürzlich wirklich recht günstig erstanden. Nach dem genauen Betrag müsste ich schauen, es sollten so um die 380,- - 390,- Euro komplett sein.
Und zuguterletzt: keine Ahnung was der Aldi-Drucker taugt, geschlossener Bauraum ist jedenfalls nicht verkehrt. Die Bauraumabmessungen sind allerdings für einen FDM mickrig.
Uli S. schrieb: > Tatsächlich ist das ein Flashforge Adventurer 3 > https://www.flashforge.com/product-detail/3 Danke für den Hinweis! Ist der sein Geld wert? Kennst du den? In Vergangenheit habe ich auch gebastelt und Bausätze zusammengeschraubt. Aber die Zeit wird knapp. Durch Corona habe ich dieses Jahr allein an Benzingeld 500EUR nicht ausgegeben. Vielleicht leiste ich mir den deshalb.
Chris schrieb: > Die Bauraumabmessungen sind > allerdings für einen FDM mickrig. !50cm sollten reichen. Einen Schuhständer will ich sowieso nicht machen.
michael_ schrieb: > Chris schrieb: >> Die Bauraumabmessungen sind >> allerdings für einen FDM mickrig. > > !50cm sollten reichen. > Einen Schuhständer will ich sowieso nicht machen. Wo bist du denn unterwegs? "Der kompakte 3D-Drucker von Bresser druckt bis zu 150 x 150 x 150 mm große 3D-Modelle"
Sag ich doch! 150cm reichen mir. Wenn du ein Bettgestell drucken möchtest, bitte sehr!
Sei dir verziehen, ist ja kurz nach Freitag Abend und was soll man bei den Ausgangssperren schon machen.
michael_ schrieb: > Sag ich doch! > 150cm reichen mir. es sind aber nur 15 CM !! oder 150 MM ist was Chris Dir zu sagen versucht! 'sid
SLA schön und gut, aber SLA-Drucker kann man nicht ohne Probleme in einer Wohnung betreiben, dafür braucht man dann nicht zuletzt wegen der problematischen Harze und Harzdämpfe eine Werkstatt. FDM-Drucker sind, wenn man nicht gerade problematische Materialien verdruckt, ziemlich Wohnungskompatibel. PLA und PET-G sind auch bezüglich der Abgase für Gelegenheitsdrucker einigermaßen akzeptabel, andere Materialien empfehle ich für den Einstieg eher nicht. Klar, wenn man ununterbrochen die ganze Zeit druckt, ist es sicher geschickt, für eine entsprechende Abluft zu sorgen, aber FDM-Drucker sind einfach meines Erachtens nach deutlich geschickter in "normalen" Wohnungen unterzubringen und zu betreiben als SLA-Drucker.
Also nach allem hin und her überlegen und weiteren Vergleichen zu anderen Druckern bin ich nun beim Ender 3 v2 gelandet. Ich hatte z.B. noch den FLSun Q5 angeguckt. Als Delta-Drucker ganz interessant und vor allem wird das Bett inkl. Modell nicht bewegt, aber der Bauraum ist schon recht knapp und viel zum modifizieren gibt es wohl auch nicht. Beim Ender 3 kann man ja alles machen, von Diewkt Extruder, Dual Extruder und einfach größerem Rahmen (inkl. Riemen natürlich) für größerem Bauraum ist ja alles machbar. Artillery Genius ist sehr ähnlich zum Ender 3, allerdings gab es entweder keine Unterschiede oder der Ender 3 v2 hat besser abgeschnitten (leiser, einfacher zu modifizieren/umzuflashen). Philipp S. schrieb: > meine Empfehlung ist schau dir mal noch den Sovol SV01 an, ist ähnlich > zum Ender 3, hat aber einige Vorteile wie den Direct Drive Extruder. Der > ist dem Bowden-Extruder im Ender 3 überlegen. Seit ich meinen CR-10 auf > Direct Drive umgebaut habe, hatte ich keinerlei Probleme mehr mit > verstopften Düsen. Der SV01 soll relativ laut sein. Da der Drucker im Arbeitszimmer stehen soll, ist leiser natürlich immer besser. sid schrieb: > mit autokalibrierung kann man schnell erfolgreich drucken und sich über > Tage iterativ einem planen ausgerichteten Bett annähern > (denn man sollte es trotzallem ausrichten, auch wenn der Drucker > kompensieren kann) > ohne sich parallel ums finetuning der Druckparameter kümmern zu müssen > und trotzdem weiterdrucken. Wie ist das eigentlich mit dem BLTouch? Wenn ich das richtig verstanden habe, stellt man über die Räder unterm Bett dieses möglichst eben ein (bezogen zur Nozzle bei gleichbleibenen Z). Der BL-Touch misst dann an verschiedenen Stellen den jeweiligen Abstand, sodass softwaretechnisch diese möglichst minimalen Unterschiede rausgerechnet werden können. Richtig? martin schrieb: > Ich würde mal den Elegoo Mars (Pro) ins Rennen werfen, als > SLA-Alternative Chris schrieb: > Wenn aber jetzt doch SLA dein Interesse geweckt hat hätte ich ein > Angebot für dich, da ich mich momentan mit Projekten etwas übernommen > habe. SLA habe ich für mich ausgeschlossen, da es aus meiner Sicht mehr Aufwand ist (irgendwelche zusätzlichen Behandlungen oder UV-Bestrahlungen) und dieses ganze Kram dann ja auch irgendwie entsorgt werden muss. Vielen Dank aber für alle Beiträge bis jetzt :)
Von mir ein paar ganz allgemeine Erfahrungen zu 3D-Druckern, die ich sonst nirgends lese. Erstens, jeder China-Drucker ist ein Unikat. D.h. jeder China-Drucker hat andere Macken, Problemstellen etc. Wenn man weiß, wie das Gesamtbild zu sein hat, kann man sich aber sehr günstig 3D-Drucker erwerben mit erstaunlichen Druckqualitäten. Aber out-of-box, höchstens mit VIEL Glück. Zweitens, ich habe in kaum einem anderem Bereich so viele urban Myths und manchmal schlichtweg falsche Aussagen erlebt wie im 3D-Druck. Hier scheint jeder seine Meinung, ohne echte Praxiserfahrung, herauszuposaunen. Beispielsweise direct drive Extruder und deren angeblichen Nachteile bezgl. Geschwindigkeit usw. Wenn das Gesamtkonstrukt stabil gebaut ist, kann man auch mit direct drive sehr schnell drucken, bei guter bis sehr guter Qualität. Gerade eben, weil es direct drive ist und die Kontrolle über das Filament um Welten besser ist. Wenn man einen Bowden-Drucker auf direct drive umbaut, ohne die Mechanik weiter zu beachten, ja dann kann es ggf. deutliche mechanische Grenzen geben. Es ist nun mal ein sehr komplexes Thema mit vielen Wechselwirkungen, bei dem schon ein einziger, kleiner Unterschied in den Parametern des Slicers große Auswirkungen haben kann. Drittens, es ist bei den China-Drucker fast egal mit welchem man anfängt. Entweder findet man doch keinen Gefallen daran und der Drucker verstaubt oder man optimiert den Drucker exakt nach seinem eigenem Geschmack und Erfordernissen, was dann mit dem Werkszustand zunehmend weniger zu tun hat. Viertens, man braucht keine Feature-Monster als 3D-Drucker. Alleine Autoleveling halte ich für viele potentielle Nutzer für irrelevant und extrem überbewertet. Ich muss nur nach Umbauten am Drucker neu leveln, ansonsten bleibt das bei mir extrem stabil in der gewünschten Einstellung. Selbst wenn ich das leveling mal korrigieren muss, ist das ratz fatz erledigt in max. zwei Minuten bei meinem Drucker.
Ich stand genauso da und habe mich dann für einen Anycubic i3 Mega entschieden und es nicht bereut. Vor allem war mir wichtig, etwas zu erhalten, was mit ein paar Minuten (hier rund 10 Min) Aufbauzeit direkt läuft und druckt. Ein paar Kleinigkeiten sind dann noch zu verbessern: · andere Treiberbausteine (steckbar) für insg. 20 Euro - damit wird er flüsterleise, da das singen der Motoren verschwindet · Austausch Ventilatoren gegen leisere - insg. nochmal rund 15 Euro Aber er druckt sofort und einwandfrei und das war mir wichtig. Ansonsten wäre die Gefahr gewesen, dass er halbfertig monatelang rumgestanden hätte. Von mir bekommt der Anycubic i3 Mega Daumen hoch. Die anderen genannten sind aber auch nicht schlecht.
Michael S. schrieb: > Wie ist das eigentlich mit dem BLTouch? Wenn ich das richtig verstanden > habe, stellt man über die Räder unterm Bett dieses möglichst eben ein > (bezogen zur Nozzle bei gleichbleibenen Z). Der BL-Touch misst dann an > verschiedenen Stellen den jeweiligen Abstand, sodass softwaretechnisch > diese möglichst minimalen Unterschiede rausgerechnet werden können. > Richtig? Genau. Die Software fährt das Druckbett ab und misst jeweils den Abstand zwischen Druckbett und Sensor (und damit auch der Düse). Damit lässt sich dann ein Offset für jede Position berechnen, wodurch der Drucker immer in der richtigen Höhe über dem Druckbett druckt, auch wenn dieses schief ist. Initial fand ich das ganz interessant, mitlerweile verwende ich das aber eher als Unterstützung zum manuellen Leveln. Heißt: Ich lass den Drucker ausmessen wie eben das Druckbett ist und justiere dann von Hand nach. Beim Ender 3 v2 würde ich ggf. noch die Federn am Heizbett ersetzen. Die originalen sind da leider nicht so das Wahre, wodurch mein Durcker gerne mal "uneben" wurde. Seitdem ich da Silikonabstandshalter drin hab, musste ich kaum noch nachleveln. Nervig sind ansonsten bei dem Ding noch die Lüfter. Chinaschrott und insbesondere am Hotend hängt der Lüfter permanent an 24V und versucht ein kaltes Hotend zu kühlen. Da habe ich gerade noch eine kleine Platine unterwegs, um den entsprechend abzuschalten.
A. N. schrieb: > Erstens, jeder China-Drucker ist ein Unikat. D.h. jeder China-Drucker > hat andere Macken, Problemstellen etc. Ist wohl mittlerweile nicht mehr zwingend der Fall. Da haben sich einige Firmen ’nen guten Namen dadurch gemacht, dass ihre sehr günstigen, weit vormontierten, Teile direkt nach dem Zusammenbau ohne weiteres Tuning konstant brauchbare Ergebnisse erzielen können, wenn man das dazugehörige Profil im Slicer nutzt. A. N. schrieb: > Zweitens, ich habe in kaum einem anderem Bereich so viele urban Myths > und manchmal schlichtweg falsche Aussagen erlebt wie im 3D-Druck. > […] > Wenn man einen Bowden-Drucker auf direct drive umbaut, ohne die > Mechanik weiter zu beachten, ja dann kann es ggf. deutliche mechanische > Grenzen geben. Dann ist es also kein „urban mythos“, wenn Leute einen Bowden-Drucker auf Direct Drive umbauen, etwa, um TPU zu drucken, und anschließend die Geschwindigkeit reduzieren müssen, weil sonst durch den schwereren Druckkopf Schwingungen in der Konstruktion auftreten, die sich auch auf das Ergebnis auswirken. A. N. schrieb: > Drittens, es ist bei den China-Drucker fast egal mit welchem man > anfängt. Technisch gesehen möglicherweise. Es ist aber keine zu schlechte Idee, ein verbreitetes Modell zu wählen, weil es dafür in der Regel eine große Community gibt, die ggf. unterstützen kann, und zudem viel Zubehör, viele Anleitungen für Umbauten, etc. Nicht zuletzt bekommt man ihn auch einfacher wieder verkauft, wenn man merkt, dass man doch nix damit macht, und das Ding nur Platz wegnimmt. Ich selbst habe ich seinerzeit für den Ender3 zum Einstieg entschieden – nicht zuletzt aus obenstehenden Überlegungen heraus. Bin nicht enttäuscht worden.
Jack V. schrieb: > Ist wohl mittlerweile nicht mehr zwingend der Fall. Da haben sich einige > Firmen ’nen guten Namen dadurch gemacht, dass ihre sehr günstigen, weit > vormontierten, Teile direkt nach dem Zusammenbau ohne weiteres Tuning > konstant brauchbare Ergebnisse erzielen können, wenn man das > dazugehörige Profil im Slicer nutzt. Ne, ganz sicher nicht. Manche komplett fertig montierten Drucker aus China funktionieren leidlich bis ok, aber nicht bei dem Niveau was möglich wäre. Jack V. schrieb: > Dann ist es also kein „urban mythos“, wenn Leute einen Bowden-Drucker > auf Direct Drive umbauen, etwa, um TPU zu drucken, und anschließend die > Geschwindigkeit reduzieren müssen, weil sonst durch den schwereren > Druckkopf Schwingungen in der Konstruktion auftreten, die sich auch auf > das Ergebnis auswirken. Ja, wenn das wäre, und das auch wäre, und es so wäre, dann wäre dann... Es geht einfach darum, dass sehr spezifische Dinge als generelle Weisheit verkauft werden.
A. N. schrieb: > Ne, ganz sicher nicht. Manche komplett fertig montierten Drucker aus > China funktionieren leidlich bis ok, aber nicht bei dem Niveau was > möglich wäre. Besser geht immer, klar. Aber nicht nur bei mir entstanden nach dem Zusammenbau (mit ausreichender Sorgfalt, selbstredend) direkt brauchbare Teile auf dem Druckbett. Diese Testteile von Thingiverse, mit denen man grundlegende Parameter prüft waren durchweg auf „könnte man durchaus so lassen“-Niveau. Und da das in den einschlägigen Foren die Standarderfahrung mit diesem Modell zu sein scheint, nahm ich nun an, was ich oben schrieb.
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