Forum: Offtopic Erdung Wasserleitung


von Johannes K. (krjdev)


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Hallo Community!

Müssen die Wasserleitungen in der Wohnung eigentlich geerdet sein? Laut 
meines Wissens, sollte das der Fall sein. Messe aber etwas 0,5MOhm 
zwischen der Erde von der Steckdose und der Wasserleitung. Wenn ich von 
Erde auf die Leitungen vom Heizkörper messe sind es ungefähr 200kOhm.

Bin zwar Elektroniker aber kein Installateur. Zu mindestens habe ich 
keine Ahnung mehr ob das zutreffen soll.

von Christian R. (supachris)


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Wenn es Metall Leitungen sind, ist es nicht verkehrt. Allermeistens sind 
aber Kunststoff Leitungen verbaut, zumindest in den letzten Jahren. 
Früher mit Metallleitungen waren diese an den Potentialausgleich mit 
angeschlossen.

von Johannes K. (krjdev)


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Christian R. schrieb:
> Wenn es Metall Leitungen sind, ist es nicht verkehrt. Allermeistens sind
> aber Kunststoff Leitungen verbaut, zumindest in den letzten Jahren.
> Früher mit Metallleitungen waren diese an den Potentialausgleich mit
> angeschlossen.

Kunststoffleitungen, okay. Ist dann klar das ich nicht "annähernd" 0Ohm 
messe.

OT
Muss aber im allgemeinen sagen, dass die Haus- bzw. 
Wohnungsinstallationen nicht gerade Top sind. Zu mindestens habe ich 
IMHO sehr große Übergangswiderstände wenn ich die Spannung an 
unterschiedlichen Steckdosen messe, obwohl meine Wohnung "nur" 30m² groß 
ist. Bei einer Steckdose messe ich eine Spannung von 237V~ und an der 
anderen eine Spannung von 221V~. Würde ja verstehen, wenn das DMM ein 
30€ Gerät wäre. Aber bei ~700€, kalibriert und neu sollte die Spannung, 
die es anzeigt schon annähernd gleich sein...Sollte es am Messgerät 
liegen.

von Route_66 H. (route_66)


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Johannes K. schrieb:
> Bei einer Steckdose messe ich eine Spannung von 237V~ und an der
> anderen eine Spannung von 221V~.

Zwei unterschiedliche Phasen könnten unterschiedlich belastet 
sein->Nullpunktverschiebung!

von Johannes K. (krjdev)


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Route_66 H. schrieb:
> Zwei unterschiedliche Phasen könnten unterschiedlich belastet
> sein->Nullpunktverschiebung!

Okay, ist einleuchtend. Wird glaube ich mal Zeit das ich bestimmte 
Sachen bezüglich Elektrotechnik wieder neu lerne bzw. auffrische. War da 
etwas nachlässig in letzter Zeit. Habe mich zu sehr auf Programmierung 
versteift und die Grundlagen links liegen gelassen.

EDIT
Soweit ich mich erinnern kann hat ein Prof. gesagt, dass das Stromnetz 
annähernd eine Spannungsquelle ist. Ist dann das mit der 
Nullpunktverschiebung IMHO wirklich so schlimm?

: Bearbeitet durch User
von Johannes O. (jojo_2)


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Johannes K. schrieb:
> Muss aber im allgemeinen sagen, dass die Haus- bzw.
> Wohnungsinstallationen nicht gerade Top sind. Zu mindestens habe ich
> IMHO sehr große Übergangswiderstände wenn ich die Spannung an
> unterschiedlichen Steckdosen messe, obwohl meine Wohnung "nur" 30m² groß
> ist. Bei einer Steckdose messe ich eine Spannung von 237V~ und an der
> anderen eine Spannung von 221V~. Würde ja verstehen, wenn das DMM ein
> 30€ Gerät wäre. Aber bei ~700€, kalibriert und neu sollte die Spannung,
> die es anzeigt schon annähernd gleich sein...Sollte es am Messgerät
> liegen.

Ja, wie schon oben erwähnt kommen die Unterschiede in der Spannung 
vermutlich davon, dass du unterschiedliche Außenleiter misst. Dennoch 
finde ich 237V vs. 221V etwas viel. Ohne Wissen über die Umgebung und 
weitere Verbraucher lässt sich das aber schlecht einschätzen, inwiefern 
das noch in Ordnung ist.

Es schadet nicht, einmal einen Elektriker drüberschauen zu lassen, falls 
du ein schlechtes Gefühl hast. Der kann dir dann genauer sagen ob 
Handlungsbedarf besteht oder nicht. Insbesondere wenn es Richtung 
Schleifenimpedanz etc. geht brauchst du die richtigen Messgeräte und 
auch Erfahrung bzgl. deren Benutzung.

von Jörg (zwischenfrequenz)


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Wie die Erdung von Rohrleitungen und anderen Objekten (z.B. Badewannen) 
zu handhaben ist, ist eine Funktion von Zeit und Ort. Die grundsätzliche 
Idee dahinter ist Potenzialausgleich, also dass kein fremdes (vom 
Fußboden wesentlich abweichendes) Potenzial in den Raum eingeschleppt 
wird. Bei Kunststoffrohren ist das natürlich nicht möglich, aber auch 
metallische Rohre können durch nachträgliche Flickereien zu 
Mischinstallationen geworden sein, ebenso können Gewindedichtungen die 
elektrische Verbindung unterbrechen.

Johannes K. schrieb:
> *EDIT*
> Soweit ich mich erinnern kann hat ein Prof. gesagt, dass das Stromnetz
> annähernd eine Spannungsquelle ist.
Prinzipiell hat der Prof recht, aber eine starke Last auf einem der 
Außenleiter kann durch Leiterwiderstand und lockere Klemmen die Spannung 
dort einbrechen lassen.

> Ist dann das mit der
> Nullpunktverschiebung IMHO wirklich so schlimm?
Ja, das ist insbesondere dann schlimm, wenn eine N-Klemme in dem 
Bereich, in dem das Drehstromnetz noch nicht in Einzelphasen aufgeteilt 
ist, lose ist. Dann stellt sich im Verbraucherbereich ein eigener 
Sternpunkt mit unterschiedlichen Sternspannungen ein.

von Arno H. (arno_h)


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Johannes K. schrieb:
...
> Muss aber im allgemeinen sagen, dass die Haus- bzw.
> Wohnungsinstallationen nicht gerade Top sind. Zu mindestens habe ich
> IMHO sehr große Übergangswiderstände wenn ich die Spannung an
> unterschiedlichen Steckdosen messe, obwohl meine Wohnung "nur" 30m² groß
> ist. Bei einer Steckdose messe ich eine Spannung von 237V~ und an der
> anderen eine Spannung von 221V~. Würde ja verstehen, wenn das DMM ein
> 30€ Gerät wäre. Aber bei ~700€, kalibriert und neu sollte die Spannung,
> die es anzeigt schon annähernd gleich sein...Sollte es am Messgerät
> liegen.

Da du ja die beiden Steckdosen nicht wirklich gleichzeitig gemessen 
hast, könnte die Spannungsschwankung bzw. -änderung schon durch einen in 
der Zwischenzeit geschalteten größeren Verbraucher verursacht werden.

Arno

von Jörn P. (jonnyp)


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Wenn er Drehstrom (3-Phasen Wechselstrom) hat könnte es eine Nullpunkt 
Verschiebung sein.
Hat er aber nur Wechselstrom, dann ist die Phase in der Wohnung immer 
die Gleiche und es liegt ein anderes Problem vor.

von Mani W. (e-doc)


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Johannes K. schrieb:
> Bei einer Steckdose messe ich eine Spannung von 237V~ und an der
> anderen eine Spannung von 221V~.

Womit misst Du? Mit einem Multimeter mit typ. 10 M Eingangswiderstand?

Arno H. schrieb:
> obwohl meine Wohnung "nur" 30m² groß
>> ist.

Es ist mal anzunehmen, dass in diesem kleinen Raum NICHT zwei
Phasen für die Steckdosen vorgesehen wurden, wenn doch dann
vielleicht für GS oder WM...

Du misst wahrscheinlich Mist und wenn Du ein Multimeter hast mit
einer "LowImp-Taste 400K" (meist in rot gehalten), dann drücke
diese während der Messung, aber nur einige Sekunden...

Falls diese Taste nicht vorhanden ist (z.B. bei einem 10 Euro Gerät),
dann solltest Du auf die betreffende Steckdose einen ohmschen
Verbraucher (Heizgerät oder Glühlampe) hängen und dann erst messen...

Dazu brauchst Du nur eine 3-fach Steckdose...

: Bearbeitet durch User
von Johannes K. (krjdev)


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Mani W. schrieb:
> Womit misst Du? Mit einem Multimeter mit typ. 10 M Eingangswiderstand?

An den Kontakten von der Steckdose. Habe gerade im Datenblatt vom 
Messgerät nachgeschaut. Ja, hat einen Eingangswiderstand von 10MOhm.

> Es ist mal anzunehmen, dass in diesem kleinen Raum NICHT zwei
> Phasen für die Steckdosen vorgesehen wurden, wenn doch dann
> vielleicht für GS oder WM...

Mangels mir nicht vorhandener Installationspläne, schwer zu sagen.

> Du misst wahrscheinlich Mist und wenn Du ein Multimeter hast mit
> einer "LowImp-Taste 400K" (meist in rot gehalten), dann drücke
> diese während der Messung, aber nur einige Sekunden...

Eine LowImp-Taste direkt hat das Messgerät (Fluke 289) nicht. Meinst du 
die LoZ Messfunktion? Bietet laut dem Datenblatt eine Eingangsimpedanz 
von 3,2kOhm.

von Mani W. (e-doc)


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Johannes K. schrieb:
> Meinst du
> die LoZ Messfunktion? Bietet laut dem Datenblatt eine Eingangsimpedanz
> von 3,2kOhm.

Sehr tief angesetzt, bei 230 V würden dabei ca. 16 Watt verheizt und
bei 400 V dann 50 Watt...

Aber das kannst Du ja selbst studieren in der Beschreibung...

Egal jetzt, Du musst die Leitung mit einem ohmschen Widerstand
belasten, wie ich schon schrieb...

von Percy N. (vox_bovi)


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Johannes K. schrieb:
> Mangels mir nicht vorhandener Installationspläne, schwer zu sagen.

Hast Du eine Möglichkeit, herauszufinden, wie viele Sicherungen für 
Deine Wohnung vorhanden sind?

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