Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug CO2 Laser selber bauen


von Alex (Gast)


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Wollte mal hören ob sich schonmal jemand Gedanken über den Selbstbau 
eines CO2-Lasers gemacht hat uns ob er diese teilen wollen würde.

Ich hätte gerne was in der 60-80 Watt - Klasse mit einer Laserfläche von 
100x50 cm. Da es um Hobby geht soll das Ganze im preislich eher kleinen 
Rahmen bleiben, also nichts mit RF-Laser oder so.

Ich würde meinen man muss das Rad ja nicht neu erfinden und Chinaware 
würde ich auch erstmal nicht per se verteufeln.

Also CO2-Laserröhre nebst Netzteil von einem renommierten Chinesen statt 
den Komponenten vom DE-Händler, die zwar einer besseren 
Qualitätssicherung unterliegen aber dennoch aus dem selben Werk stammen 
und das 5fache kosten.

Die Haltersätze (2x Spiegel, 1x Laserkopf) aus eloxiertem Alu für die 
optischen Teile sehen doch auch nicht so verkehrt aus und sind für unter 
50,- Euro zu haben. Ob die enthaltenen Spiegel uns Linsen taugen müsste 
man schauen, aber wieso denn auch nicht. Selbst bei den K40-Freunden 
scheint das Zeug ja zu funktionieren.

Gesteuert werden soll von einem Ruida-Controller, das ist amtlich und in 
fernost auch bezahlbar.

Als Kühlsystem einfach ein aktiver CW5000 und fertig.

Bleibt die Frage nach der Mechanik. Kann man das nicht z.B. einfach auf 
Basis einer MPCNC aufbauen? Oder ist die Masse da für Beschleunigungen, 
wie sie beim Gravieren auftreten, eher noch zu groß? Simple Aluprofile 
mit China-Linearschienen? Oder vielleicht die 3D-Drucker-typischen 
Laufrollen? Dimensionen in der X-Achse bei 100cm X-Verfahrweg? Da hängen 
ja keine Massen dran, genügt da  eventuell schon ein 40x20, oder 60x30 
mm² - Profil? Dass es wegen der Gravurgeschwindigkeiten ein 
Riemenantrieb sein muss steht, ja eigentlich schonmal außer Frage ...

Freue mich auf eure Gedanken zu dem Thema.

Beitrag #6510770 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #6510781 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #6510782 wurde vom Autor gelöscht.
von GeraldB (Gast)


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Und was willst du damit machen? Etwa Flugzeuge abschießen?

von Udo S. (urschmitt)


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Alex schrieb:
> Ich hätte gerne was in der 60-80 Watt - Klasse mit einer Laserfläche von
> 100x50 cm.

Aha, ein Laserstrahl mit der Querschnittsfläche von 50x100 cm.
Zu viel alte Bonds mit "Laser-Satelliten" gesehen?

Oder meinst du etwa einen Laser Schneide/Gravierplotter mit diesen 
Nutzabmessungen?

Egal, auch für dich gilt der wichtige Hinweis:

"Bitte mit dem verbliebenen Auge nicht in das Laserlicht schauen".

von Ben (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Oder meinst du etwa einen Laser Schneide/Gravierplotter mit diesen
> Nutzabmessungen?

Natürlich meint er das, aber Hauptsache erstmal gepöbelt.

von P. W. (deneriel)


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Wenn du dich mit der Thematik beschäftigt hast, wirst du ja sicherlich 
schon über den K40 gestolpert sein. Seit Jahren in zig Varianten aber 
immer ähnlich aufgebaut erhältlich.
Für deine gewünschte Grundfläche ist der zu klein, aber das Prinzip ist 
eigentlich immer das gleiche und die Schwachstellen ebenfalls.
Wenn man mit der Fläche leben kann, das Ding elektrisch und mit 
Sicherheitschaltern auf einen brauchbaren Stand bringt, und eben damit 
lebt dass es keine Präzisionsmaschine ist, tut es die Kiste für das Geld 
ehrlich gesagt sogar ziemlich brauchbar.
Mit dem K40 Whisperer ist sie auch einigermaßen praktikabel mit Daten 
fütterbar.

Ich habe die Mühle seinerzeit gekauft um damit Leiterplatten zu 
bearbeiten. Also nicht unbedingt schneiden, das geht auch gut auf der 
Schlagschere. Aber statt belichten mit einem Laser, brenne ich einfach 
den Fotolack (oder schwarzen Auto-Sprühlack) weg. (Mittlerweile klappt 
dieser Prozess auch ganz gut und ausreichend präzise. QFN hab ich noch 
nicht probiert, BGA brauch ich gar nicht probieren ;-)
Gummi-Stempelmatte und dünnes Sperrholz geht auch; da braucht es aber 
definitiv Spülluft, sonst versauen die Flamme und Rauch den Schnitt. 
Acryl habe ich noch nicht versucht, sollte aber ebenfalls gehen.
Metalle schneiden kannste mit der Leistung knicken. Da fehlen so zwei 
Nullen dran. Oder man schwenkt heute gleich auf Faserlaser um. Aber das 
ist ne ganz andere Kragenweite.
Achtung, der Laserpunkt bei den Dingern ist ziemlich groß. So ungefähr 
0,15mm lässt sich bei guter Fokussierung erreichen, kleiner wird es 
nicht. 0,25mm sind realistischer.
Das wird sich auch bei einem Eigenbau nicht wesentlich ändern.


Der Aufbau ist eine simple XY-Gantry auf der der Laserkopf verfährt. Das 
schwierige bei der Ausrichtung ist halt den Laserstrahl möglichst 
parallel zu den Achsen einzujustieren, damit er sich beim Verfahren 
nicht verschiebt.

Von der Mechanik unterscheidet sich das nicht von einer CNC-Fräse oder 
einem 3D-Drucker in der Größe, außer das die bewegten Massen und Kräfte 
im Vergleich zu einer Fräse doch deutlich kleiner sind.
Die Z-Achse wird eigentlich nur benötigt um die Position des 
Fokuspunktes zur Werkstücktiefe zu bestimmen. Wenn es ums gravieren oder 
nur dünnes Material geht, genügt hier also durchaus eine manuelle 
Verstellung.
Der Verfahrweg kann entsprechend kleiner gestaltet werden, es sei denn 
du möchtest eine Achse alternativ als Rotationsachse verwenden; dann 
musst du ja in der Z-Tiefe das gesamte Werkstück unterbringen.


Der mechanische Aufbau muss dann grundsätzlich halt so stabil sein sich 
selbst und das Werkstück ohne nennenswerte Verbiegung zu tragen. 0,1mm 
Durchbiegung in der Achse sind aber noch kein Problem. Der unfokussierte 
Laserstrahl ist vom Durchmesser so im Bereich 2-4mm. Damit brennt man 
beim justieren dann trotzdem schon sehr schnell Löcher in Klebestreifen 
(oder kleine Papp-Zielscheiben).
Kaufbare Laser machen da auch nix anderes. Die Unterschiede liegen halt 
in den Röhren, der Qualität der Elektronik, Linsen und Mechanik.

Bei der Lasersicherheit gehts allerdings um die Wurst: CO2-Laser 
arbeiten im fernen Infrarot bei 10.600nm (10,6µm). Das sieht man nicht. 
Und wenn man da was abbekommt sieht man auch nie wieder was. Da ist nix 
mit Lichtblitz oder so. Es wird einfach dunkel, und das bleibt es dann 
auch. Für immer.
Eine gescheite Einhausung ist daher PFLICHT. Die Deckel hingegen können 
hingegen durchaus transparent sein da manche Kunststoffe (!) das ferne 
IR nahezu komplett absorbieren. Auch hier: Vorher schauen dass der 
verwendete Kunststoff IR undurchlässig ist.
Aus gleichen Gründen: Sicherheitsschalter. Sobald jemand versucht den 
Deckel auf zu machen muss das Ding sofort aus sein. Zumindest der Laser. 
Die Mechanik will ich zwar nicht in voller Fahrt auf die Pfote bekommen, 
das tut bestimmt verdammt weh. Aber die reißt dir immerhin keinen Arm 
aus.
Eine Schutzbrille zu benutzen ist trotz Abdeckung eine verdammt gute 
Idee. Es reicht ja, dass der Laser irgendwo raus reflektiert wird.


Nach dem K40 trage ich mich auch mit einem etwas größeren Kasten. Mir 
wäre halt wichtig dass ich handelsübliche Plattenmaße noch rein bekäme, 
angestrebte Grundfläche wäre daher eher 101x61cm da manche Platten auch 
600 breit sind. Und wenn die mal 2mm Übermaß hat...
Baumaterial wären ganz normale Alu-Maschinenbauprofile. Die wurden auch 
beim 3D-Drucker verwendet und dürften in der 40x40-Kragenweite für die 
Anwendung ausreichend stabil sein.
Wo du die Röhre unterbringst ist eigentlich nebensächlich. Die meisten 
Laser haben die hinter dem Gerät liegend, weil man dann nur 2x in der 
horizontalen umlenken muss um den Strahl zum Laserkopf zu bekommen.
In meiner Überlegung würde das aus Platzgründen eher unter dem 
Werkstückbett eingebaut werden. Braucht aber direkt einen Spiegel mehr.

Die Laserröhre hätte dann gerne so 10-15kV bei einigen mA. So richtig 
präzise Agaben dazu findet man auch nirgendwo.
Die Anschlüsse wollen nicht gelötet werden weil die Anschlussdrähte in 
das Temperaturempfindliche Röhrenglas rein gehen. Auf der HV-Seite ist 
das 0815-HV-Leitung, deren Litzen um die Anschlüsse stramm 
herumgewickelt werden und dann mit Silikonschlauch und Dichtmasse 
zugegloddert.
Steckverbinder in 10kV sind aus China in so leidlich vertrauenswürdig 
und aus der westlichen Welt in scheißeseidihrverrücktistdasteuer 
erhältlich. Erfahrung sagt: Die Chinavariante funktioniert und scheint 
kein Problem mit Überschlägen zu haben.

Die Röhren sind eh Mimöschen. Frieren mögen sie nicht, weil dann das 
Kühlwasser die Röhre sprengt -> kaputt. Bei >30 Grad geht die 
Abgabeleistung runter, wird es noch wärmer, schmilzt der Kleber und die 
Spiegel verschieben sich -> kaputt.
Unmengen an Kühlwasser brauchen die jetzt nicht. Da habe ich eine simple 
Aquarienpumpe im Einsatz, die erfüllt ihren Zweck.
Man kann da jetzt einen Wärmetauscher mit/ohne Rückkühler einsetzen. 
Oder auf die chinesische Tour einen Eimer kaltes Wasser. Das sollte dann 
aber zumindest kalkarm sein.


Weil ich beim 3D-Drucker damit gute Erfahrungen gemacht habe, denke ich 
persönlich über eine XY-Core-Führung nach. Eine simple 
XY-Verfahreinrichtung beliebiger Konstruktion tuts aber auch solang sie 
einigermaßen parallel ist. Bei den Dingern aus China ist das nur ein 
Alu-Stranggussprofill mit Kunststofflaufrollen in Exzenterführung. Der 
ganze unterbau besteht aus gekantetem Millimeterblech.
Das funktioniert trotz der billigen Bauweise erstaunlich gut.
Bei deutschen Markenprodukten darfst du dann schon gescheite 
Linearführungen erwarten.
Ob es da einfache Rundführungen ohne Schiene noch tun? Keine Ahnung.


Denk an deine Sicherheit
viel Spaß beim Basteln.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Alex schrieb:
> Ich hätte gerne was in der 60-80 Watt - Klasse
Also sowas?
https://youtu.be/-B6YbMKda68?t=22

von Alex (Gast)


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Danke P. W. (deneriel) für den einzig sinnvollen Beitrag :)

Mich wundert es ja, dass bei all den Bedenken noch keiner so genau 
erwähnt hat wie gefährlich die hohen Spannungen doch sind und dass das 
Lasergut auch schnell feuer fangen kann.
Im Ernst: ich bin mir der Gefahren bewusst und abgesehen davon, dass das 
Licht eines COs-Lasers nicht im sichtbaren Bereich liegt, ist es doch 
recht komfortabel eine hinreichende Sicherheit herzustellen.
Denn zusätzlich zu der  Geschlossenheit des Lasergehäuses genügt 
prinzipiell eine stinknormale gut anliegende Arbeitsschutzbrille aus PC.

Habe ich selber schonmal getestet, die Brille lag natürlich im 
Lasercutter :) Wenige cm außerhalb des Fokus war selbst innerhalb 
mehrerer Sekunden kein Loch durch das "Glas" zu brennen.

Der noch erwähnte Punkt mit der "Spülluft", also einem Air Assist ist 
mir ebenso klar wie das ganze Grundprinzip.
Ja, es soll vom Grundaufbau der K40 werden - in groß, mit 
graustufengravur und mit besserer Mechanik & Gehäuse. Also Laserröhre 
hinten, 2 Spiegel + Spiegel/Laserkopf-Kombi, die kleiner Bettdimension 
in Y, die größere in X. Riemenantrieb steht auch eigentlich, nur bei den 
Führungen min ich nicht sicher. Freitragende oder unterstütze 
Rundwellen, Gleitlager oder Linearkugellager, spezielle ROllen auf 
Alu-Maschinenbauprofil oder eben die flachen Schienen mit Linearwagen.

Letztere sieht man auch in professionelleren Lasern, stellt sich die 
Frage ab  die Chinaversionen hinreichend leichtgängig sind, weil hier 
und da von Ruckelteilen berichtet wird, andere aber wieder sagen nach 
dem Reinigen taugen die.

Ich nehme an mit CoreXY-Aufbau ist das Prinzip gemeint, dass die 
Werkstückauflage an sich höhenverstellbar ist. Dann hätte ich das ebenso 
angedacht.

Was mich nochmal mehr interessiert ist ausgehend von der klassischen 
Glasröhre der beste Leistungskompromiss zum schneiden und gravieren. Das 
Ding ist ja, dass man die Röhren nicht beliebig weit runterregeln kann 
und je mehr Leistung man hat desto schnelle muss zum gravieren verfahren 
werden können.
Das wiederum erhöht aber die Gefahr von "Überschwingern", sei es jetzt 
durch die Riemen, Schrittmotoren, die nicht zuverlässig zu bremsen 
vermögen u.s.w.
Also kurz gesagt:
Was ist bei einer solchen Baugröße für eine Laserleistung in Verbindung 
mit welchen Riemen und welchen Steppern anzuraten?

von michael_ (Gast)


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Alex schrieb:
> Danke P. W. (deneriel) für den einzig sinnvollen Beitrag :)
>
> Mich wundert es ja, dass bei all den Bedenken noch keiner so genau
> erwähnt hat wie gefährlich die hohen Spannungen doch sind und dass das
> Lasergut auch schnell feuer fangen kann.

Es fängt nichts Feuer.

> Im Ernst: ich bin mir der Gefahren bewusst und abgesehen davon, dass das
> Licht eines COs-Lasers nicht im sichtbaren Bereich liegt, ist es doch
> recht komfortabel eine hinreichende Sicherheit herzustellen.
> Denn zusätzlich zu der  Geschlossenheit des Lasergehäuses genügt
> prinzipiell eine stinknormale gut anliegende Arbeitsschutzbrille aus PC.

Im Betrieb braucht es keine Brille. Nur wenn das Linsensystem 
eingestellt werden muß.

> Habe ich selber schonmal getestet, die Brille lag natürlich im
> Lasercutter :) Wenige cm außerhalb des Fokus war selbst innerhalb
> mehrerer Sekunden kein Loch durch das "Glas" zu brennen.

Aber irgendwie bist du naiv!
Trotzdem birgt es Gefahren.
Unsere Maschine hatte ein Bett von ca. 2x2,5m und einen 300W-Laser.
Für Holz, Pappe und Acryl. Mehr als 100KEUR.

von 2aggressive (Gast)


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michael_ schrieb:
> Es fängt nichts Feuer.
Dann ist ja gut.

von P. W. (deneriel)


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CoreXY ist eine Variante des Riementriebs aus dem 3D Druckbereich mit 
zwei gegenläufigen Steppern und Riemen.

Wie stabil das sein muss kann ich dir auch nicht sagen.Drucker in der 
Kragenweite kommen in der Querachse (500mm lang, ca 450mm freitragend) 
mit 2 Vollwellen a 10mm hin.
Bei 1m Verfahrweg find ich freitragend sportlich. Andererseits geht das 
bei den MPCNC auch und da sitzt noch der Kopf drauf.
Ich kann einen Kopf ja morgen mal auf die Waage legen, dann kannste dir 
die Durchbiegung ausrechnen.
Spielfrei nachstellbare Lugelumlaufführungen wären natürlich ideal. Aber 
ganz unideal teuer.


Ein bisschen Schlauch für Spülluft kommt halt on Top.
Ohne Spülluft bilden sich beim Laserschneidem durchaus Rauch und 
Flammen. Macht bei Sperrholz schwarze Kanten und nen schlechten Schnitt.
Da fackelt jetzt nicht die ganze Platte weg, aber Flammen und Rauch sind 
für nen präzisen Strahl nicht förderlich.

Wieviel Power du brauchst, weiß ich am Ende auch nicht.
Die Röhre braucht nen Mindeststrom. Je mehr sie bekommt desto kürzer die 
Lebensdauer.
Wenn mein Amperemeter nicht lügt, zündet sie gescheit ab ungefähr 7mA 
und wesentlich über 20 sollte man laut Netz nicht gehen.
Das wären dann ungefähr 1,5kV Brennspannung. Ich habs nicht 
nachgemessen.
Das Amperemeter könnte ich aber nochmal vergleichen.

Beim gravieren komm ich mit moderater Leistung (ca.15mA laut Anzeige) 
auf 1-2mm Abtragleistung in Sperrholz oder Stempelgummi.
Platinen freibrennen geht mit um die 12mA ganz gut.
Das ist dann Isolationslasern mit anschließendem Ätzen.

Wenn die Röhre weniger Dampf hat, brauchste halt mehr Durchgänge.

von Alex (Gast)


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Mach dir keinen Stress wegen dem Gewicht vom Kopf, der K40 hat es was 
ganz Anderes als z.B. das hier:

https://de.aliexpress.com/item/32588716344.html?spm=a2g0o.productlist.0.0.1a0b2397kH2HIF&algo_pvid=a631db75-de4c-4aa5-807c-15904a8c988d&algo_expid=a631db75-de4c-4aa5-807c-15904a8c988d-10&btsid=2100bddd16080137848172489e6c9e&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_,searchweb201603_


Denke ich werde solche in der Art mal probekaufen. 1 Wagen müsste doch 
reichen, um Laserkopf und  Schleppkettenhkalterung daran zu montieren. 
Dann muss ich nur noch einen Anbieter finden, der so lange Schienen mit 
nur einem Wagen verkauft. Die meisten davon bieten nur bis 800mm Länge 
an.

von Alex (Gast)


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von Lothar J. (black-bird)


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Alex schrieb:
> Habe ich selber schonmal getestet, die Brille lag natürlich im
> Lasercutter :) Wenige cm außerhalb des Fokus war selbst innerhalb
> mehrerer Sekunden kein Loch durch das "Glas" zu brennen.

Wenn kein Loch gebrannt wurde, dann ging die Energie durch!

Es gibt nicht nur eine Laserwellenlänge und nicht nur eine Schutzbrille.

Blackbird

: Bearbeitet durch User
von P. W. (deneriel)


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Also um jetzt mal mit Werten zu untermauern.
Der China-Kopf aus eloxiertem Alu, also so wie du gezeigt hast, nur 
etwas einfacher von dr Bauform gehalten wiegt 80 Gramm.
Das Volcano-Hotend für den Drucker mit Lüfter und 
PETG-Schnellwechselplatte liegt bei 120g.

Der Vorteil des CoreXY-Designs bei den Druckern ist, dass du für die 
verfahrende Achse (in meinem Fall also Y) nicht das Motorgewicht 
mitverfahren musst. Die Motoren für X wie Y sind starr am Rahmen 
verbaut, sodass du weniger Massen verfahren (und beschleunigen/bremsen) 
musst. Die Riemen für beide Achsen sind näherungsweise identisch, für 
die Gewichtsverhältnisse (und Durchbiegung) der Konstruktion sind daher 
eigentlich nur der Laserkopf und ggf. Kabelführungen interessant. Ich 
finde das ein ziemlich cooles Verfahren, was man sich halt mit einer 
komplexeren Steuerung erkauft. Das ist aber nen reines Softwareproblem.


Eine dieser Führungen sollte für den Laserkopf durchaus genügen. Wenn du 
sie spielfrei stellen kannst. Wenn das wackelt, bekommst du keine 
ordentlichen Ergebnisse.
Ja, der Kopf wird rechnerisch ein bisschen Überhang und Torsion 
erzeugen. Aus dem Bauch raus dürfte das zwar rechenbar sein aber in der 
Praxis kaum ne Rolle spielen.
Bei den China-Cuttern funktioniert es ja genauso. Die haben nur ein 
Stranggussprofil mit Plastikrollen als Führung.

Wenns billig billig billig werden soll, könntest du deine lange Achse 
auch auf eine Linearführung reduzieren. Auch das machen die Chinalaser 
so.
Um den Winkelfehler klein zu halten, wirst du die kurze Achse ohnehin 
beidseitig antreiben müssen. Die Linearführung der langen Achse ist dann 
dein "Festlager". Auf der anderen Seite wie bei den Chinagravierern eine 
Laufrolle (z.B. in der Nut vom Aluprofil)




In meiner Konstruktionsüberlegung würde ich wie bereits X=1020mm Y=610mm 
als Bearbeitungsfläche vorsehen wollen. Ich würde also in X ungefähr 
1100mm und in Y knapp 700mm in der Führung brauchen.
Für X denke ich an beidseitig SBR12 - ja, die sind fimschig, aber das 
Gewicht des Schlittens ist ja im Vergleich zu CNC-Fräsen pillepalle, ich 
habe keine Vibrationen vom Werkzeug und die Führungen lägen ohnehin auf 
einem Aluprofil 30i oder 40i auf.

So klein und leicht wie möglich, so stabil wie nötig.
Für Y bin ich mir noch nicht sicher, würde es aber vermutlich mal mit 
zwei parallelen Wellen in d=10 oder d=12 versuchen. Der Laserkopf dann 
mittig auf einem beidseitig geführten Schlitten.
Lager für die Wellen sind kein Problem, kann man je nach Anforderungen 
fräsen, kaufen oder drucken.
Drucken wäre dann auch mein Verfahren der Wahl für komplexere Teile wie 
ein Schlitten für den Laserkopf.

Was hier noch fehlt ist die Z-Achse.
Die musst du nunmal verstellen können, wenn du mehr als immer gleiche 
Materialien bearbeiten willst.
Ein verstellbares Bett in der Größe, welches dann auch noch einigermaßen 
eben ist, wird gar nicht mal sooo einfach.
Und wie sorgst du dafür, dass das Werkstück sich nicht auf dem Bett 
wölbt? Festpratzen geht ja eher nicht, dann verziehts dir die ganze 
Büchse.
Klar, per Unterdruck ansaugen. Aber bekommt man das gebaut?

Und genauso wird der Kasten vermutlich nochmal komplizierter wenn man 
die Röhre unter der Bearbeitungsfläche unterbringen will. Das wäre aber 
meines Erachtens der Weg um den Bauraum in die Tiefe kompakt zu 
halten, auch wenn es dann einen Spiegel extra kostet.
Wunschmaße für mich wären <1200 in der Breite und <800 in der Tiefe. Das 
ist immerhin die Grundfläche einer Europalette und das muss man auch 
irgendwo lassen. Oder anders gesagt: Ein Normschreibtisch ist damit zu 
75% voll.
Die ganze Kiste estwas höher zu machen scheint mir da einfacher.

von Georg (Gast)


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Moin zusammen,

mir ist unklar warum das Schneidgut sich nicht entzünden soll wenn es zu 
lange an einer Stelle bearbeitet wird.
Es haben nicht alle Leute 300 W zur Verfügung und fahren deshalb mit 
einem zu schlappen Laser gerne auch einmal häufiger über eine Stelle um 
dann vielleicht doch das zu dicke Material zu schneiden.
Das ist in bestimmten Grenzen möglich auch mit der Vorbehandlung der 
Materialien wie Holz mit Wasser um weniger hässliche schwarze Kanten zu 
bekommen.
Aber bei falschen Parametern kann es dann eben doch zum Glühen kommen.

Ein klein wenig Brandschutz wäre daher eine feine Sache, auch um die 
teuren Optiken nicht putzen zu müssen.
Ach ja: die Linsen, die für diese Wellenlängen transparent sind, sind 
aus Zinkselenid. Bitte nicht zerbröseln, das soll recht giftig sein!

Und die Aussagen zum Laserschutz würde ich mir von kompetenter Stelle 
noch mal erklären lassen. Typischerweise sind Laser-Schutzbrillen nur 
für einen bestimmten Zeitraum schützend, danach garantieren die 
Hersteller auch für nichts mehr. Die Gedanken jetzt zu machen ist nicht 
falsch, ansonsten hast du halt nur zwei Versuche.

 Herzliche Grüße Georg

von michael_ (Gast)


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Georg schrieb:
> mir ist unklar warum das Schneidgut sich nicht entzünden soll wenn es zu
> lange an einer Stelle bearbeitet wird.

Nur wenn die Druckluft fehlt.

von Chris (Gast)


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Lothar J. schrieb:
> Alex schrieb:
>> Habe ich selber schonmal getestet, die Brille lag natürlich im
>> Lasercutter :) Wenige cm außerhalb des Fokus war selbst innerhalb
>> mehrerer Sekunden kein Loch durch das "Glas" zu brennen.
>
> Wenn kein Loch gebrannt wurde, dann ging die Energie durch!
>
> Es gibt nicht nur eine Laserwellenlänge und nicht nur eine Schutzbrille.
>
> Blackbird

Achso, also so ganz pauschal geht die Energie also auch durch 
Stahlblech, weil kein Loch entsteht?

von Purzel H. (hacky)


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Der Vorteil am CO2 Laser ist, dass die Laserbrille einfacher und 
guenstiger ist. Ein durchsichtige Acrylbrille passt schon, Zudem ist das 
Auge nocht durchlaessig fuer 10um ist. Das wird schon an der Linse 
gestoppt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Purzel H. schrieb:
> Der Vorteil am CO2 Laser ist, dass die Laserbrille einfacher und
> guenstiger ist. Ein durchsichtige Acrylbrille passt schon, Zudem ist das
> Auge nocht durchlaessig fuer 10um ist. Das wird schon an der Linse
> gestoppt.

Naja, eine verdampfende Augenlinse ist auch nicht so toll :-/

Ich muss sagen, ich hätte schon öfter mit Laser (insbesondere zum 
Dünnblechschnitt) experimentiert, aber die Gefährlichkeit für die Augen 
bei diesen Leistungen ist mir echt zu heikel. Da beruhigt mich auch 
keine Laserschutzplastikbrille.

Ich hatte das ja schon in einem anderen Laser-Thread angesporchen:

Gibt es keine sicheren Laserbrillen, die bspw. über Stereokameras und 
innerem Display arbeiten, also wirklich keine optische Verbindung nach 
außen haben?

von Lothar J. (black-bird)


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Den Aufwand an Sicherheis- und Schutzeinrichtungen, den wir im Labor 
meiner Firma betrieben haben, war bestimmt das obere Ende des Möglichen.
Könnte auch einfacher, billiger und genauso effektiv gemacht werden.

Was aber unabdingbar war, um auch nur durch die Tür da rein zu kommen, 
waren Unterweisungen, Belehrungen und Schulungen.

Das Wissen, was da abgeht, das fehlt hier. Und dann kann man sich und 
andere auch nicht schützen!

Blackbird

von michael_ (Gast)


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Lothar J. schrieb:
> Das Wissen, was da abgeht, das fehlt hier.

Nö, du weißt nicht alles und über jeden Laser.
Vielleicht hast du im Labor dem Professor nur die Tür auf und zu 
gemacht.

Beim Co2 Laser braucht es im Betrieb keine Schutzbrille.

Chris D. schrieb:
> Ich muss sagen, ich hätte schon öfter mit Laser (insbesondere zum
> Dünnblechschnitt) experimentiert, aber die Gefährlichkeit für die Augen
> bei diesen Leistungen ist mir echt zu heikel. Da beruhigt mich auch
> keine Laserschutzplastikbrille.

Was war das für ein Laser?
Mit unseren konnte man auf keinen Fall Metall lasern.
Nur Acryl, Holz, Pappe.

von Nautilus (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Gibt es keine sicheren Laserbrillen, die bspw. über Stereokameras und
> innerem Display arbeiten, also wirklich keine optische Verbindung nach
> außen haben?


Alternativ kann man auch die Brailleschrift erlernen. Am besten wenn man 
noch etwas sieht, dass macht es leichter.

von Lothar J. (black-bird)


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michael_ schrieb:
> Lothar J. schrieb:
>> Das Wissen, was da abgeht, das fehlt hier.
>
> Nö, du weißt nicht alles und über jeden Laser.
> Vielleicht hast du im Labor dem Professor nur die Tür auf und zu
> gemacht.
>
> Beim Co2 Laser braucht es im Betrieb keine Schutzbrille.

Lesen UND verstehen ist nicht so Deine Sache?

Ich schrieb was von einer Firma, nichts von einer Uni. Ein Labor ist 
auch kein Produktionsbetrieb, in dem mit einer fertigen Laseranlage 
gearbeitet wird. Im Labor wird üblicherweise entwickelt.

Und um genau das geht es hier dem TO in diesem Thread, allerdings auf 
Bastlerebene.
Da sind schon ein paar Hinweise auf fehlendes Wissen angebracht, wenn 
die Fragen so naiv sind.

Blackbird

von Maik .. (basteling)


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Schöne stabile Laserschutzbrillen git es ja z.B. von Laservision.

Ich habe hier solch Exemplare für meine Faserlaser. Die Schutzscheiben 
scheinen 5 bis 10mm(!) dick zu sein. Im Brillenrahmen sind zusätzlich 
Metallplatten eingebaut. Liegen an wie eine Taucherbrille.
Da ist dann auseichend gefühlte Sicherheit dabei.

Wobei man sich natürlich bei Frequenzvervielfachten oder Diodengepumpten 
Lasern Gedanken über alle möglichen enthaltenen Wellenlängenanteile 
machen muss.

Aber so eine gute Brille kann in etwa soviel wie ein kompletter China 
CO2 K40 Laser kosten. Aber bevor man irgendwann nur noch Flecken 
sieht....

von Georg (Gast)


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Maik .. schrieb:
> Wobei man sich natürlich bei Frequenzvervielfachten oder Diodengepumpten
> Lasern Gedanken über alle möglichen enthaltenen Wellenlängenanteile
> machen muss.

Da gehe ich bei den Chinapointern mit, da war die gemessene IR Leistung 
höher als die grüne...
Vernünftige Industriesysteme der nahmenhaften Hersteller sollten das 
wegen der möglichen Anwendungen nicht mehr haben.

Herzliche Grüße
Georg

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