Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Unternehmen sucht billige Studenten anstatt teure Angestellte


von Billiglohnland (Gast)


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Hier im Forum ist ja die Meinung stark vertreten, dass Studenten nix 
taugen und das sie deswegen als Werkstudent  Praktikant  
Abschlussarbeitler am besten kostenlos arbeiten sollen.

Nun, ein nicht näher genanntes Unternehmen treibt es doch glatt auf die 
Spitze und hat neben 2 Stellenanzeigen für Festangestellte satte 12 für 
Studenten (deren Anforderungsprofil nicht stark von dem der 
Festangestellten abweicht)!

Und Studenten werden vorzugsweise als Praktikant oder Abschlussarbeitler 
eingestellt - also dort wo man angenehmerweise unter Mindestlohn zahlen 
kann.

Wenn Studenten also nix taugen würden, dann würde doch dieses 
Unternehmen nicht so sehr auf eben diese setzen?

Meiner Meinung nach ist sowas nicht in Ordnung und zeigt eher, dass das 
Unternehmen schlecht finanziert ist bzw. die Produkte nix taugen. Also 
ein klares No-Go für jeden, der eine Abschlussarbeit im Unternehmen 
schreiben will.

von Erwin (Gast)


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Billiglohnland schrieb:
> Also
> ein klares No-Go für jeden, der eine Abschlussarbeit im Unternehmen
> schreiben will.

Also ist es deiner Meinung nach besser, diese gänzlich unbezahlt als 
Messknecht an einem Institut der Uni/FH abzuleisten?
Das würde ich so nicht unterschreiben.

Meiner Erfahrung nach kostet ein Student/Praktikant meistens mehr Zeit, 
als er wieder durch seine "Arbeitsleistung" einbringt. Dazu muss ich 
leider sagen, sind (zumindest hier in meinem Bereich) etwa 4 von 5 
Studenten völlig ungeeignet.

Da verstehe ich es schon, dass man von denen gleich mehr sucht - ich 
möchte nur nicht der Kollege sein, der die dann alle betreuen darf :-D

von Wolfgang (Gast)


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Erwin schrieb:
> Dazu muss ich leider sagen, sind (zumindest hier in meinem Bereich)
> etwa 4 von 5 Studenten völlig ungeeignet.

Dann sollte in deiner Firmal vielleicht der Auswahlprozess und das 
Verfahren bei der Bereichszuordnung etwas überarbeitet werden.

von Erwin (Gast)


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Ich bin einfach zu alt - noch vor 10 Jahren war die Quote deutlich 
besser. Heute fehlt einfach vielen das Handwerkzeug aber auch irgendwie 
das Interesse am Thema. Ich habe das Gefühl, die werden zum MINT Studium 
gezwungen ohne wirklich eigenes Interesse an dem Thema mitzubringen.

In den Auswahlprozess bin ich bei Praktikanten meist nicht involviert - 
die kommen von der HR ...

von Syggie Synapse (Gast)


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Billiglohnland schrieb:

> Meiner Meinung nach ist sowas nicht in Ordnung und zeigt eher, dass das
> Unternehmen schlecht finanziert ist bzw. die Produkte nix taugen.

Mumpitz, das ist eher ein Ausdruck von Nachwuchsförderung und 
Fachkräftemangel.

> Also
> ein klares No-Go für jeden, der eine Abschlussarbeit im Unternehmen
> schreiben will.

Das ist dumm und das Gegenteil ist abslolut anstrebenswert -> jede 
Abschlussarbeit in einem Unternehmen.

Für beide seiten ein Win-Situation, der Student bekommt einen 
Nebenverdienst, wird eingearbeitet und ist in der Pole-Position wenn es 
um die Neubesetzung geht (nicht nur in diesem Unternehmen, Das 
Unternehmen hat einen motivierten Mitarbeiter der dank seiner aktuellen 
Ausbildung neue Impulse geben kann und ausführlich Zeit dem potentiellen 
Neu-Mitarbeiter zu bewerten.

von Marcus (Gast)


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Erwin schrieb:
> Also ist es deiner Meinung nach besser, diese gänzlich unbezahlt als
> Messknecht an einem Institut der Uni/FH abzuleisten?
> Das würde ich so nicht unterschreiben.

Also die "Messknechte" erhalten bei uns an der Uni (FB: ET) schon eine 
Bezahlung und schwenken in der Regel nach Ihrer Abschlussarbeit auch 
gleich den Weg in Richtung Habi/Promotion ein. Danach gehen 50/50 
wirklich in eine Professur an einer Uni bzw. gründen Ihr eigenes 
Unternehmen/IB.

Gruß an Alle und schönen Tag!

von Erwin (Gast)


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Marcus schrieb:
> Also die "Messknechte" erhalten bei uns an der Uni (FB: ET) schon eine
> Bezahlung und schwenken in der Regel nach Ihrer Abschlussarbeit auch
> gleich den Weg in Richtung Habi/Promotion ein. Danach gehen 50/50
> wirklich in eine Professur an einer Uni bzw. gründen Ihr eigenes
> Unternehmen/IB.

Klar, nach der Bachelorarbeit ist ja die Habilitation auch naheliegend!

An der Uni dürfen sie idr. nicht für ihre Abschlussarbeit bezahlt werden 
sondern kombinieren das eher mit HiWi Tätigkeiten und dann liegt die 
Bezahlung üblicherweise weit unter der in der Industrie.

Der Rest ist ebenfalls völliger Käse ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Billiglohnland schrieb:
> Nun, ein nicht näher genanntes Unternehmen treibt es doch glatt auf die
> Spitze und hat neben 2 Stellenanzeigen für Festangestellte satte 12 für
> Studenten (deren Anforderungsprofil nicht stark von dem der
> Festangestellten abweicht)!
Lass mal sehen, dass man sich selber schlau machen kann. Wird ja schon 
nicht soooo dermaßen geheim sein, dass es nicht mal einen Link drauf 
gibt.

> Und Studenten werden vorzugsweise als Praktikant oder Abschlussarbeitler
> eingestellt
Die werden sich aber freuen, nachdem sich doch einige andere Firmen das 
"Leidernichtmöglichwegencorona"-Mäntelchen umgehängt haben.

: Bearbeitet durch Moderator
von Marcus (Gast)


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Erwin schrieb:
> Der Rest ist ebenfalls völliger Käse ;-)

Sagte Er im Dunstkreis seiner eigenen Welt!

von Verdamp lang her (Gast)


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Erwin schrieb:
> An der Uni dürfen sie idr. nicht für ihre Abschlussarbeit bezahlt werden
> sondern kombinieren das eher mit HiWi Tätigkeiten und dann liegt die
> Bezahlung üblicherweise weit unter der in der Industrie.

Als ich meine Uni-Abschlussarbeit in der Industrie gemacht habe, hat der 
Lehrstuhl mit der Firma einen Vertrag gemacht. Darin war geregelt, wie 
viel die Firma an den Lehrstuhl zahlen musste und dass die Firma mir 
nichts für die Arbeit zahlen durfte.

...

von Dudle Dödel (Gast)


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Verdamp lang her schrieb:
> wie
> viel die Firma an den Lehrstuhl zahlen musste und dass die Firma mir
> nichts für die Arbeit zahlen durfte.

So is es richtig!

von Horst Hoden (Gast)


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Dudle Dödel schrieb:
> Verdamp lang her schrieb:
>> wie
>> viel die Firma an den Lehrstuhl zahlen musste und dass die Firma mir
>> nichts für die Arbeit zahlen durfte.
>
> So is es richtig!

Nein!

Beitrag #6511029 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rembrand (Gast)


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Man muss aber die Situation im Unternehmen genau betrachten. Wird da 
wirklich versucht durch einen Studenten eine billige Arbeitskraft zu 
generieren oder ist der Kern doch eher Richtung Ausbildung mit der 
Option nach dem Studium direkt ein passenden Mitarbeiter zu haben?
Ist alles in allem eine gute Strategie. Allerdings kann man davon 
ausgehen, dass von 3 Studenten später dann 1er bleibt. Die anderen 
suchen sich andere Möglichkeiten

von Billiglohnland (Gast)


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Rembrand schrieb:
> Ist alles in allem eine gute Strategie.

Natürlich ist das eine gute Strategie. 40h / Woche für nichtmal 1000€ im 
Monat und am besten mit Masterarbeit, d.h. schon abgeschlossener 
akademischer Ausbildung. Günstiger wirds nicht mehr!

Beitrag #6511369 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6511371 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Crazy Harry (crazy_h)


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Zoom Meeting ohne Hose schrieb im Beitrag #6511029:
> nähhhmlich

Wer nämlich mit h schreibt ist ......
scnr

Aber das Gefühl, das der TO hat, hab ich auch manchmal.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Billiglohnland schrieb:
> Wenn Studenten also nix taugen würden, dann würde doch dieses
> Unternehmen nicht so sehr auf eben diese setzen?

Studenten sind ungeschliffene Steine. Die meisten sind ihr Geld wert, 
aber mehr auch nicht. Eine Technik, die an Unis normal ist, aber nicht 
im Hause und nur einmal gebraucht wird? Student. Zu meiner Zeit z.b. 
FPGA, GUI, SPS, Matlab, Codesys, USB-Stack, Fuzzy, Linux, ... .

Von Nutzen sind die Edelsteine, die intelligent sind und wahre Experten 
auf dem Gebiet. Die die notwendige Erneuerung mitbringen und das Feuer 
eine Generation weiterbrennen lassen. Ohne Studenten/Absolventen (die 
sind nur teurer, nicht besser) läuft es aus.

Beitrag #6511552 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6511577 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6511579 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6511586 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ACDC (Gast)


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Billiglohnland schrieb:
> Hier im Forum ist ja die Meinung stark vertreten, dass Studenten nix
> taugen

Du bist sicher keiner von denen?

von 3.14 (Gast)


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Welche Firma bevorzugt denn Absolventen? Ich kenne keine. Ohne x Jahre 
Berufserfahrung hat doch kaum ein Absolvent ohne Beziehungen eine 
Chance. Es sei denn, er gehört zu den 5-10% der besten seines 
Jahrganges.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Billiglohnland schrieb:
> Hier im Forum ist ja die Meinung stark vertreten, dass Studenten nix
> taugen

Das war vor 50 Jahren so, deshalb denken die IGM-Opas hier alle das wäre 
immer noch so und der heutige Absolvent bräuchte erstmal 5 Jahre um 
produktiv zu werden.

von oszi40 (Gast)


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Weich W. schrieb:
> und der heutige Absolvent bräuchte erstmal 5 Jahre

Es gab genug Studenten, die Widerstände auf 12 Stellen hochgenau 
ausgerechnet haben und DANN in der Praxis einen 20%-Widerstand 
eingelötet haben. :-)

>Das war vor 50 Jahren
Auch im letzten Jahrtausend gab es rührige Studenten, die frisches 
Wissen mit in Firma gebracht und angewendet haben! Jedenfalls ist ein 
Studentenjob auch ein guter Türöffner für später (sofern dafür Stellen 
verfügbar sind).

Wenn allerdings eine Firma 12 Studenten braucht, um EINEN Fachmann zu 
ersetzen, stinkt der Fisch am Kopf. Sollen sich diese später für 1/12 
des Gehalts dort arbeiten??? Das Auswahlprinzip scheint nicht ganz 
durchdacht zu sein oder es besteht eine Corona-Lastspitze?

von Boomer 1950 (Gast)


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Weich W. schrieb:
> Billiglohnland schrieb:
>> Hier im Forum ist ja die Meinung stark vertreten, dass Studenten nix
>> taugen
>
> Das war vor 50 Jahren so, deshalb denken die IGM-Opas hier alle das wäre
> immer noch so und der heutige Absolvent bräuchte erstmal 5 Jahre um
> produktiv zu werden.

5 Jahre ist noch wenig. Erst nach 14 Jahren fangen die Absolventen an, 
erste kleine Gewinne zu erwirtschaften. Bis dahin ist das Gehalt ein 
großzügiges Geschenk der Firma an die Absolventen. Eigentlich sollten 
diese eigenes Geld mitbringen, da sie ja unheimlich viel lernen 
können-warum sollte das bezahlt werden?

Beitrag #6511685 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6511692 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Freund vom dualen System (Gast)


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Billiglohnland schrieb:
> Nun, ein nicht näher genanntes Unternehmen treibt es doch glatt auf die
> Spitze und hat neben 2 Stellenanzeigen für Festangestellte satte 12 für
> Studenten (deren Anforderungsprofil nicht stark von dem der
> Festangestellten abweicht)!

Dann zeig mal die Anforderungsprofile! vielleicht verlangt man von den 
Studenten gewisse Kenntnisse wie beim Festangestellten, aber auf einem 
anderen Niveau. Dass der Student für eine Abschlussarbeit sich schon 
etwas mit der Materie auskennen muss, sollte klar sein.
Beispiel: wenn in der Firma viel mit C/C++ programmiert wird, sollte der 
Student Kenntnisse darin mitbringen. Wie soll er sonst in der Firma was 
sinnvolles machen? sicher verlangt man weniger als von einem 
Festangestellten. Wobei: ein Student kurz vor der Abschhlussarbeit, da 
kann man schon einiges verlangen. Das ist jemand, der in 6 Monaten oder 
weniger als vollwertiger Angestellter mit Studienabschluss wahrgenommen 
und eingestellt werden will. Da kann man schon mehr verlangen als von 
einem im Grundstudium.

Deine Argumentation ist ähnlich wie bei einigen Politikern in 
Frankreich, die gegen die betriebliche Ausbildung waren. Grund: 
angeblich würden billige Lehrlinge den gelernten Arbeitern die Arbeit 
wegnehmen. Wohin sowas führt kann man schön an den französischen 
Jugendarbeitslosenzahlen sehen, die vor Corona schon sehr hoch waren. 
Langsam wird aber auch dort immer mehr auf betriebliche Ausbildung und 
duale Studiengänge gesetzt. Länder die das schon länger tun, Österreich, 
Schweiz und Deutschland haben viel weniger Probleme mit 
Jugendarbeitslosigkeit und eine viel stärkere Industrie und einen 
breiten Mittelstand mit vielen KMUs und Handwersbetrieben.

Mit einem Pratikum oder einer Abschlussarbeit bei einer guten Firma, wo 
man sich gut angestellt hat, ist häufig schon der halbe Weg zu einem 
nahtlosen Einstiegsjob nach dem Studium.

von Syggie Synapse (Gast)


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Weich W. schrieb:

> Das war vor 50 Jahren so, deshalb denken die IGM-Opas hier alle das wäre
> immer noch so und der heutige Absolvent bräuchte erstmal 5 Jahre um
> produktiv zu werden.

Das ist immer so solange die Absolventen durch ihr verschultes Studium 
jede Form von Berufsausbildung überspringen.

Wenn das Studium sich an eine Berufsausbildung anschliesst dann ist das 
nicht so, ebenso wenn die Absolventen während des Studiums Praxis hatten 
(Werksstudent, praktisches Hobby).

Andernfalls bringen die von der Theorie verdorbenen und weitgehend 
unselbstständigen Studenten 'negative' Berufserfahrung und es braucht 
tatsächlich intensives Mentoring die in den Produktivprozess 
einzugliedern.

von mechatroniker (Gast)


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Erwin schrieb:
> Ich bin einfach zu alt - noch vor 10 Jahren war die Quote deutlich
> besser. Heute fehlt einfach vielen das Handwerkzeug aber auch irgendwie
> das Interesse am Thema. Ich habe das Gefühl, die werden zum MINT Studium
> gezwungen ohne wirklich eigenes Interesse an dem Thema mitzubringen.
> In den Auswahlprozess bin ich bei Praktikanten meist nicht involviert -
> die kommen von der HR ...

Wenn ich das an der Uni so sehe, dann studieren viele auch was 
technisches um später ein "Manager" zu werden. BWLer gibt es wie Sand am 
Meer, also nimmt man ein Ingenieursstudium, um dann eine leitende 
Position in einem technischen Unternehmen zu bekommen.

von TruMaster (Gast)


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Habe selbst erlebt, wie ein namhaftes Unternehmen jahrelang lieber einen 
Studenten nach dem anderen mit Praktika und Abschlussarbeiten 
beschäftigt hat, als neue Planstellen zu schaffen. Der Rendite wegen. 
Studenten unterlagen aus Sicht der Firma nicht dem Arbeitszeitgesetz 
(Par. 14 (2) 2.), kosteten ein Fünftel des Gehalts eines richtigen 
Mitarbeiters und die Firma musste keine Sozialabgaben abführen. 
Studenten kann man zudem schön in die Mangel nehmen und zu 
Höchstleistungen "motivieren", schließlich hegen sie naive Hoffnungen 
auf eine Anschlussbeschäftigung und ein gutes Zeugnis...
Der Betriebsrat hat das geduldet, weil die Stammbelegschaft ansonsten 
Überstunden hätte fahren müssen. Außerdem hätte man sich anderenfalls 
auch für die vielen Zeitarbeiter einsetzen müssen, wenn man es schon für 
billige Studenten täte... wo käme man denn da hin?!

von Horst Hoden (Gast)


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TruMaster schrieb:
> Habe selbst erlebt, wie ein namhaftes Unternehmen jahrelang lieber einen
> Studenten nach dem anderen

Bitte Namen nennen, damit diese nie  wieder einen Dummen finden!

von Nash (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Zoom Meeting ohne Hose schrieb im Beitrag #6511029:
>> nähhhmlich
>
> Wer nämlich mit h schreibt ist ......
> scnr

Nämlich wir doch mit h geschrieben!
------^

von Codeauditor (Gast)


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Freund vom dualen System schrieb:
> ...
> Langsam wird aber auch dort immer mehr auf betriebliche Ausbildung und
> duale Studiengänge gesetzt. Länder die das schon länger tun, Österreich,
> Schweiz und Deutschland haben viel weniger Probleme mit
> Jugendarbeitslosigkeit und eine viel stärkere Industrie und einen
> breiten Mittelstand mit vielen KMUs und Handwersbetrieben.
>
> Mit einem Pratikum oder einer Abschlussarbeit bei einer guten Firma, wo
> man sich gut angestellt hat, ist häufig schon der halbe Weg zu einem
> nahtlosen Einstiegsjob nach dem Studium.
Das ist alles verschleppte Arbeitslosigkeit und Lohndrückerei, genau das 
was die Franzmänner kritisieren. Das ganze Geschwafel dient nur der 
Industrie die hat davon alle Vorteile, billige Hanswürschte, die man 
sehr lange hinhält und immer eine andere Ausrede parat hat um die 
Qualifikation abzuwerten und damit weniger Lohn zu bezahlen. Im 
Idealfall soll ein Angestellter bis zu Rente unterqualifiziert bleiben 
und dauerausgebildet werden, damit ihn dauerhaft billigst abspeisen 
kann.

von Horst Hoden (Gast)


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Codeauditor schrieb:
>> Mit einem Pratikum oder einer Abschlussarbeit bei einer guten Firma, wo
>> man sich gut angestellt hat, ist häufig schon der halbe Weg zu einem
>> nahtlosen Einstiegsjob nach dem Studium.
> Das ist alles verschleppte Arbeitslosigkeit und Lohndrückerei, genau das
> was die Franzmänner kritisieren

Mumpitz!

von Billiglohnland (Gast)


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Freund vom dualen System schrieb:
> Wobei: ein Student kurz vor der Abschhlussarbeit, da
> kann man schon einiges verlangen. Das ist jemand, der in 6 Monaten oder
> weniger als vollwertiger Angestellter mit Studienabschluss wahrgenommen
> und eingestellt werden will. Da kann man schon mehr verlangen als von
> einem im Grundstudium.

Du hast das schon richtig erkannt, ein Student im 5. oder 6. Semester 
kann einiges.

Dann dürfte es dich aber eigentlich stören, dass diese intelligenten / 
produktiven Menschen für unter Mindestlohn verheizt werden?

von klausi (Gast)


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Boomer 1950 schrieb:
> 5 Jahre ist noch wenig. Erst nach 14 Jahren fangen die Absolventen an,
> erste kleine Gewinne zu erwirtschaften. Bis dahin ist das Gehalt ein
> großzügiges Geschenk der Firma an die Absolventen. Eigentlich sollten
> diese eigenes Geld mitbringen, da sie ja unheimlich viel lernen
> können-warum sollte das bezahlt werden?

Blödsinn. Ich habe in meiner 6-monatigen Diplomarbeit eine 
Steuerungssoftware für einen Industrieroboter (bei einem OEM, 
Automobilzulieferer) entwickelt, die zusätzlich automatisch 3D 
Koordinaten einer Modellierungs- bzw. CAD Software passend bzw. 
basierend auf dem Fahrzeug das produziert wird, einliest. Laut 
promovierten Chef bzw. Betreuer dort, habe ich erfahren dass für so ein 
gleiche Softwareentwicklung der Art von einer ext. Firma sicherlich 
sechsstellige Beträge an Kosten angefallen wären. Hab ich nachher 
erfahren und leider wurde per Werkvertrag ausgeschlossen, dass ich 
Patente anmelden kann bzw. wurden die Rechte bei Unterschrift des 
Werksvertrags an den OEM-Konzern abgegeben. Immerhin hab ich ein 
Werkstudentengehalt bekommen mit freier Zeiteinteilung. Ich wurde am 
Ziel gemessen, nicht wie oft oder wie lang ich in der Firma war - das 
erwarte ich auch. D.h. ich habe schon 2009 quasi Homeoffice betrieben. 
Gut ausser ich musste in die Werkshalle bzw. Forschungsstand. Das war 
alles lange vor 2020 und dem Covid Zeitalter, wo selbst heute gewisse 
wirklich verk*ckte Firmen nicht mal "Homeoffice"  buchstabieren können!

Beitrag #6512218 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6512255 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Senf D. (senfdazugeber)


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Codeauditor schrieb:
> Das ganze Geschwafel dient nur der Industrie die hat davon alle
> Vorteile, billige Hanswürschte, die man sehr lange hinhält und immer
> eine andere Ausrede parat hat um die Qualifikation abzuwerten und damit
> weniger Lohn zu bezahlen. Im Idealfall soll ein Angestellter bis zu
> Rente unterqualifiziert bleiben und dauerausgebildet werden, damit ihn
> dauerhaft billigst abspeisen kann.

Zum Ausbeuten gehören aber immer noch zwei: einer, der ausbeutet, und 
einer, der es mit sich machen lässt. Letzteres hat man selbst in der 
Hand, denn jeder ist seines Glückes Schmied.

Beitrag #6512642 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6512650 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6512664 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6512671 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MeierKurt (Gast)


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TruMaster schrieb:
> Studenten unterlagen aus Sicht der Firma nicht dem Arbeitszeitgesetz
> (Par. 14 (2) 2.), kosteten ein Fünftel des Gehalts eines richtigen

Die Rechtsauffassung der Firma ist nicht maßgeblich bei der Anwendung 
eines Gesetzes. Sonst könnte jeder - indem er ein Gesetz nach seinem 
Gusto interpretiert (oder es ganz ignoriert) ungestraft machen was er 
will.
Um solche Fälle kümmert sich der Betriebsrat - aber nicht weil der so 
unheimlich lieb ist, sondern weil er nach BetrVG dazu verpflichtet ist.

von Martin (Gast)


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Senf D. schrieb:

> Zum Ausbeuten gehören aber immer noch zwei: einer, der ausbeutet, und
> einer, der es mit sich machen lässt. Letzteres hat man selbst in der
> Hand, denn jeder ist seines Glückes Schmied.

Das ist so blöd, dass nicht einmal das Gegenteil zutrifft. Du solltest 
versuchen über die Produktionsverhältnisse im Kapitalismus nachdenken. 
Es gibt eine Klasse die verfügt über die gesellschaftlichen 
Produktionsmittel und es gibt die anderen.

Habe aber das Gefühl, dass das Denken über die gesellschaftlichen 
Verhältnisse nicht besonders verbreitet ist. Dumme Sprüche machen 
hingegen schon.

von Horst Hoden (Gast)


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Martin schrieb:
> Es gibt eine Klasse die verfügt über die gesellschaftlichen
> Produktionsmittel und es gibt die anderen.

Diese Marx-Sprüche gelten seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr, schau 
dich einfach mal um:
-Haste Computer? -> Ja
-Kann man mit Computer Geld verdienen -> Ja
-Iste der Computer somit ein Produktionsmittel -> Ja

->Summarum: Du gehörst wie Millionen anderer zu der Klasse mit den 
Produktionsmitteln. Ihr nutzt sie aber nicht -> selbst Schuld.

von AVR (Gast)


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Horst Hoden schrieb:
>>Summarum: Du gehörst wie Millionen anderer zu der Klasse mit den
> Produktionsmitteln. Ihr nutzt sie aber nicht -> selbst Schuld.

Wenn man zu blöööd dazu ist, hilft selbst das Produktionsmittel nix. 
Dann braucht man noch nen Vorarbeiter und nen Chef und nen Sozialamt.
DDR war geiler. Heute ist alles so vom Ami und vom Kapital abhängig.

von Terä (Gast)


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AVR schrieb im Beitrag #6512735:
> Horst Hoden schrieb:
>>>Summarum: Du gehörst wie Millionen anderer zu der Klasse mit den
>> Produktionsmitteln. Ihr nutzt sie aber nicht -> selbst Schuld.
>
> Wenn man zu blöööd dazu ist, hilft selbst das Produktionsmittel nix.
> Dann braucht man noch nen Vorarbeiter und nen Chef und nen Sozialamt.
> DDR war geiler. Heute ist alles so vom Ami und vom Kapital abhängig.

Theoretisch kann jeder mit dem Smartphone Millionär werden. Praktisch 
haben nur einige wenige die Fähigkeiten, Informationen und Bereitschaft 
dazu. Soooo einfach ist das immer noch nicht, sonst würde das jeder 
machen. Trotzdem besteht die Frage, wie die Gewinne verteilt werden.

Aber bestimmt bist Du so einer mit dem knallgelben Lambo, der Coaching 
zur finanziellen Freiheit verkauft.

Beitrag #6512806 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Viatorem (Gast)


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Beschäftigung von "Werkstudenten" mit Bachelor zum 12 Euro pro Stunde 
ist sogar von Projekt Manager erwünscht, da diese  mit sich Know-how und 
Motivation bringen, alles zum saugünstigen Tarif. Die Reinigungskräfte 
kosten wesentlich mehr. Firmen sollten sich daher nicht wundern, wenn 
Absolventen mit einem MSc. Entweder auswandern, oder Promovieren. Keiner 
möchte unter den Damagern arbeiten.

von Hans (Gast)


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klausi schrieb:
> Blödsinn. Ich habe in meiner 6-monatigen Diplomarbeit eine
> Steuerungssoftware für einen Industrieroboter (bei einem OEM,
> Automobilzulieferer) entwickelt, die zusätzlich automatisch 3D
> Koordinaten einer Modellierungs- bzw. CAD Software passend bzw.
> basierend auf dem Fahrzeug das produziert wird, einliest. Laut
> promovierten Chef bzw. Betreuer dort, habe ich erfahren dass für so ein
> gleiche Softwareentwicklung der Art von einer ext. Firma sicherlich
> sechsstellige Beträge an Kosten angefallen wären. Hab ich nachher
> erfahren und leider wurde per Werkvertrag ausgeschlossen, dass ich
> Patente anmelden kann bzw. wurden die Rechte bei Unterschrift des
> Werksvertrags an den OEM-Konzern abgegeben.

Also entweder bist du ein absolutes Softwaregenie oder die ext. Firma 
wäre übertreiben teuer gewesen. Man muss mal bedenken, dass du nur 6 
Monate in der Firma warst. Mal abgezogen der Zeit, die man zur 
Einarbeitung und für das Schreiben der Arbeit benötigt, bleiben 
vielleicht noch fünf Monate reine Arbeitszeit. Wenn man die Arbeit jetzt 
von einem Programmierer hätte machen lassen, der der Firma 80k im Jahr 
kostet, dann wären das für die fünf Monate rund 33k. Aufgrund von mehr 
Erfahrung wäre der Progrmmierer vermutlich auch deutlich schneller 
gewesen und man wäre nochmals günstiger rausgekommen. Also entweder die 
ext. Firma bietet auch noch einen langfistigen Service, mehr 
Funktionalität oder Zertifizierungen der Anlage oder die Software kostet 
keinen 6-stelligen Betrag.

von ;) (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Zum Ausbeuten gehören aber immer noch zwei: einer, der ausbeutet, und
> einer, der es mit sich machen lässt. Letzteres hat man selbst in der
> Hand, denn jeder ist seines Glückes Schmied.

Greift hier kein Mindestlohn oder ist die Abschlussarbeit nebs
Arbeitszeugnis Lohn genug? Bei Praktika hat man auch das Gefühl
des betrieblichen Eigennutz.
Ob der Zoll das auch so sieht? Würde die da ruhig mal hin schicken
und auf den Zahn fühlen lassen. Aber wer will die Studenten da ans
Messer liefern wollen? Die Firma zahlt eine mögliche Strafe wohl aus
der Portokasse und Unrecht wird auf Dauer zu Recht.
Der Gesetzgeber sollte sich da mal Gedanken machen, ob dem Treiben
der Firmen hier nicht Einhalt geboten wird.

Beitrag #6513175 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Fpga-Altlast (Gast)


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Dann sucht dir halt nen Job den nicht jeder daher gelaufene 
Studententrottel machen kann/Firmen die nur Billigpersonal sucht. Was 
waren denn das für Stellen? Callcenter, Regalauffueller, 
Kabelkonfektionier
er?

von Frickeljockel (Gast)


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Fpga-Altlast schrieb:
> Was
> waren denn das für Stellen? Callcenter, Regalauffueller,
> Kabelkonfektionier

Das Problem ist dass aufgrund Outsourcing und fortschreitender Technik 
vieles einfacher geworden ist. Eine Powerpoint oder ein Pflichtenheft 
kann auch ein frischer Abiturent machen, meist können die sogar schon 
besser mit den Programmen umgehen als die Boomer. Minecraft haben die 
auch alle schon gespielt, also sind auch einfache Schaltpläne kein 
Problem. Webseiten und Apps kann man sich online zusammenklicken ohne 
eine einzige Zeile Code zu schreiben.

Beitrag #6513803 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Frickeljockel (Gast)


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Studium an sich ist auch totaler Overkill den durchschnittlichen Ing. 
und Inf.-Beruf. Besser wäre vielleicht ein einjähriger Grundlagenkurs 
und dann ab zum Unternehmen und dort anlernen lassen für 1000€ im Monat. 
Sozusagen eine etwas bessere Ausbildung. Mir kann doch keiner erzählen 
dass Firmen heute Geld ausgeben wollen für Maxwellgleichungen, 
Laplace-Transformation und komplexe Analysis. Das macht doch alles der 
Computer und selbst der braucht da vielleicht 10% der Theorie, die der 
Student direkt nach der Klausur wieder vergessen hat. Es wird einfach zu 
viel Zeit und Geld verbrannt für Stoff den weder den Studenten noch den 
Arbeitgeber interessiert. Warum geht man da mal nicht mit dem Rotstift 
ran und schafft ein neues Konzept, anstatt immer noch Master in 
Regelstudienzeit mit Sternchen dran sehen zu wollen?

von Billiglohnland (Gast)


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Frickeljockel schrieb:
> Das macht doch alles der
> Computer und selbst der braucht da vielleicht 10% der Theorie

Naja, die Numerik braucht man ja immer noch. Und dann noch wie man das 
Problem so verändert, dass man gute Stabilität etc. bekommt. Dazu dann 
noch die Analysis bzw. wie die Differentialgleichungen aufgebaut 
sind...also braucht man eher mehr Theorie (da die Numerik noch dazu 
kommt). D.h. eher 150%

Beitrag #6513927 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Purzel H. (hacky)


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Weshalb sollte man einen Ing einstellen, wenn ein Student/Praktikant 
auch tut ? Das waere ja verbranntes Geld.

Ja, eine Firma kann sich fuer ein paar hundert euro eine App 
zusammenkloppen lassen. Da spricht ja auch nix dagegen. Wenn dann in 
einem halben Jahr oder so Fragen oder Wuensche kommen, hat dieser dann 
vielleicht keine Zeit mehr, keine Prioritaet mehr. Das gehoert dann eben 
dazu. Macht nichts. die anforderungen wurden ja genau festgehalten.Dazu 
existiert vielleicht noch der Quellcode, wenn der Betreuer den 
allenfalls abgespeichert hat. Zusammen mit den Anforderungen und dem 
Quellcode laesst sich schnell etwas Neues, Besseres zusammenkloppen. Vom 
Naechsten.
Das ist ja alles gut und schoen. Allerdings wuerde ich damit keine 
Deadline erfuellen wollen.Vielleicht der Guenstige die Loesung mit einer 
utopischen Sprache, mit einem abgehobenen Framework geschrieben. Hat 
Libraries von sich selbst verwendet welche nur als Kompilat vorliegen...

von Frickeljockel (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Weshalb sollte man einen Ing einstellen, wenn ein Student/Praktikant
> auch tut ? Das waere ja verbranntes Geld.

Absolut richtig. Die ganzen 6k-Netto-Highperformer hier sollen einfach 
mal auspacken was sie so den ganzen Tag machen, mit welchen Tools, etc. 
Ich vermute, mein Facharbeiter-Nachbar kann das alles auch billiger!.

von Kastanie (Gast)


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Frickeljockel schrieb:
> Absolut richtig. Die ganzen 6k-Netto-Highperformer hier sollen einfach
> mal auspacken was sie so den ganzen Tag machen, mit welchen Tools, etc.
> Ich vermute, mein Facharbeiter-Nachbar kann das alles auch billiger!.

Dann wärst du ja der ideale Firmenchef, wenn man das so liest?
Top-Produkte mit LowPriceLohnzahlungen und Seiteneinsteiger-Angestellten 
aus der Nachbarschaft.
Ich hoffe doch, dass der Gründungstermin schon steht!
Denn sonst könnte man vermuten, dass das nur Neidausbrüche sind.

von 6k-Netto-Highperformer (Gast)


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Frickeljockel schrieb:
> Die ganzen 6k-Netto-Highperformer hier sollen einfach
> mal auspacken was sie so den ganzen Tag machen, mit welchen Tools, etc.

Outlook, Powerpoint, EXCEL & MS-Teams! Was denkst du denn?

von Realist (Gast)


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Ach im mittel sind die Studenten von heute weder dümmer noch 
intelligenter als wir früher. Trotzdem wer ein Projekt mit 12 
"Frischlingen" durchführen muss, ist eine Armee Sau. Als Berufsanfänger 
hinkt man in vielen Bereichen hinterher. Die Einarbeitungszeit ist 
länger als man denkt. Dennoch bringen Leute direkt ab Studium auch 
frische Ideen, was neben gewissen "das haben wir schon immer so gemacht" 
Leuten auch gut tut. Auch als erfarener Ingenieur kann man von 
Berufsanfänger noch das eine oder andere lernen, wenn man ihnen zuhört. 
So ist das bei mir zumindest. Schlussendlich ist eine gewisse 
Altersdurchmischung das a und o...

von GS (Gast)


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Wo sind eigentlich Werte und Tugend in der heutigen Zeit abgeblieben? 
Soziale Verantwortung der Firmen gegenüber der Gesellschaft und dem Land 
in dem Geschäfte getätigt werden und was ist das Ziel der heutigen 
Studenten? Forschen oder mit Abschlüssen dem Kapitalismus frönen? Wo 
leben wir hier eigentlich inzwischen? Wie herruntergekommen ist die 
heutige Leistungsgesellschaft eigentlich in Ihrem Kern. Worin 
unterscheidet Sie sich von einem Krebsgeschwür? Wollt Ihr als 
Lowperformer noch noch Kinder in diese Jauche setzen? Ein Werkstudent 
wird selbstverständlich voll eingebunden, geschult und wird gefälligst 
maximal entlohnt! Oder sind wir hier schon bei Foxconn und wenn ja, 
warum schauen alle tatenlos zu? Ihr gibt es keine Klasse mehr sondern 
nur noch Masse!

von ACDC (Gast)


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Frickeljockel schrieb:
> Die ganzen 6k-Netto-Highperformer hier sollen einfach
> mal auspacken was sie so den ganzen Tag machen, mit welchen Tools, etc.

Ähm..
Studenten beschäftigen....

Was sonst..

Der Student ist das Tool...

Student kostet nur 800€.

Solange ich genug Students beschäftige die den Faktor entsprechen....

von Bodo B. (elektromeister) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Es gab genug Studenten, die Widerstände auf 12 Stellen hochgenau
> ausgerechnet haben und DANN in der Praxis einen 20%-Widerstand
> eingelötet haben. :-)

Ist doch großartig, wenn Studenten noch wissen, wie man einen Lötkolben 
einschaltet und an welcher Seite man ihn anfasst.

Worin bestand das Problem? War die Lötstelle kalt?

von Freund vom dualen System (Gast)


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Frickeljockel schrieb:
> Studium an sich ist auch totaler Overkill den durchschnittlichen Ing.
> und Inf.-Beruf. Besser wäre vielleicht ein einjähriger Grundlagenkurs
> und dann ab zum Unternehmen und dort anlernen lassen für 1000€ im Monat.
> Sozusagen eine etwas bessere Ausbildung. Mir kann doch keiner erzählen
> dass Firmen heute Geld ausgeben wollen für Maxwellgleichungen,
> Laplace-Transformation und komplexe Analysis. Das macht doch alles der
> Computer und selbst der braucht da vielleicht 10% der Theorie, die der

Es gibt etwas ähnliches und das nennt sich duales Studium. Da lernt man 
auch Theorie, aber wohl weniger als an der Uni. Dafür sammelt man 
Praxiserfahrung im Unternehmen. Für eine Forschungsabteilung ist das 
vielleicht nicht der perkfete Werdegang, aber für viele Ingenieursjobs 
reicht das vollkommen. Im Gegenteil, wer in einem Konzern Karriere 
machen will, kommt da oft am einfachsten über ein duales Studium 
überhaupt rein. Um später Projekt- oder Abteilungsleiter zu werden, 
braucht es in der Tat weniger Kenntnisse von komplexer Analysis, sondern 
ganz andere Skills, die man eher in der Praxis lernt. Zur Not können 
sogar die komplexen mathematischen Berechnungen für ein Projekt an einen 
externen Dienstleister ausgelagert werden. Der der das ganze leitet und 
das Outsourcing koordiniert, ist aber der interne Projektleiter.

von Bodo B. (elektromeister) Benutzerseite


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Marcus schrieb:
> Also die "Messknechte" erhalten bei uns an der Uni (FB: ET) schon eine
> Bezahlung und schwenken in der Regel nach Ihrer Abschlussarbeit auch
> gleich den Weg in Richtung Habi/Promotion ein. Danach gehen 50/50
> wirklich in eine Professur an einer Uni bzw. gründen Ihr eigenes
> Unternehmen/IB.

Jeder zweite wird Professor? Sagen wir mal, ihr habt 100 ET-Absolventen 
im Jahr. Dann produziert ihr 50 ET-Professoren im Jahr? Also nicht bloß 
habilitiert, sondern mit Professur? Wo gehen die alle hin? Beschränkt 
ihr euch auf unser Sonnensystem, oder stellt ihr sämtliche 
ET-Professoren unseres Universums?

Und diejenigen, die ihr eigenes Unternehmen gründen, wofür brauchen sie 
eine Habilitation oder Promotion?

von Checka vom Necka (Gast)


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Bodo B. schrieb:
> Marcus schrieb:
>> Also die "Messknechte" erhalten bei uns an der Uni (FB: ET) schon eine
>> Bezahlung und schwenken in der Regel nach Ihrer Abschlussarbeit auch
>> gleich den Weg in Richtung Habi/Promotion ein. Danach gehen 50/50
>> wirklich in eine Professur an einer Uni bzw. gründen Ihr eigenes
>> Unternehmen/IB.
>
> Jeder zweite wird Professor? Sagen wir mal, ihr habt 100 ET-Absolventen
> im Jahr. Dann produziert ihr 50 ET-Professoren im Jahr? Also nicht bloß
> habilitiert, sondern mit Professur? Wo gehen die alle hin? Beschränkt
> ihr euch auf unser Sonnensystem, oder stellt ihr sämtliche
> ET-Professoren unseres Universums?
>
> Und diejenigen, die ihr eigenes Unternehmen gründen, wofür brauchen sie
> eine Habilitation oder Promotion?

nur eine promotion ist heute noch was wert bachelor und meischter 
kriegen alle hinterhergeworfen, das ist allerhöchtens noch 
ausbildungsniveau

von IGMler (Gast)


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Checka vom Necka schrieb:
> nur eine promotion ist heute noch was wert bachelor und meischter
> kriegen alle hinterhergeworfen, das ist allerhöchtens noch
> ausbildungsniveau

Bei uns in der Firma ist es noch schlimmer, aufgrund der Dr.-Schwemme 
stellt unser Chef nur noch Professoren ein. Begrenzung auf "Prof. Dr." 
ist aufgrund der Bewerberschwemme auch bereits in Diskussion.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bodo B. schrieb:
> Marcus schrieb:
>> Also die "Messknechte" bei uns ... gehen 50/50 wirklich in eine Professur
> Jeder zweite wird Professor?
Ja, jeder zweite "Messknecht".
Das ist im Original aber auch echt ein langer Satz, da kann man bei 
wenier gutem Kurzzeitgedächtnis zum Ende hin schon mal den Anfang 
vergessen haben.

Beitrag #6514867 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6514886 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6514890 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Janus1993 (Gast)


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Ich bin auch ein student.

von klausi (Gast)


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Hans schrieb:
> Also entweder bist du ein absolutes Softwaregenie oder die ext. Firma
> wäre übertreiben teuer gewesen. Man muss mal bedenken, dass du nur 6
> Monate in der Firma warst. Mal abgezogen der Zeit, die man zur
> Einarbeitung und für das Schreiben der Arbeit benötigt, bleiben
> vielleicht noch fünf Monate reine Arbeitszeit. Wenn man die Arbeit jetzt
> von einem Programmierer hätte machen lassen, der der Firma 80k im Jahr
> kostet, dann wären das für die fünf Monate rund 33k. Aufgrund von mehr
> Erfahrung wäre der Progrmmierer vermutlich auch deutlich schneller
> gewesen und man wäre nochmals günstiger rausgekommen. Also entweder die
> ext. Firma bietet auch noch einen langfistigen Service, mehr
> Funktionalität oder Zertifizierungen der Anlage oder die Software kostet
> keinen 6-stelligen Betrag.
Die ext. Firma schlagt natürlich noch einiges an Marge drauf (und 
verrechnet uns ja nicht nur einfach ihre Lohnkosten, die sie mit ihrem 
Programmierer hat). Aber ja, es wären zusätzlich nicht nur rein 
Programmierkosten gewesen. Da war auch etwas Hardware dabei, die die 
Werkstatt damals selbst produziert hat (Aufsatz für den Roboter), plus 
Zertifizierungen bzw. Lizenzen.

6k-Netto-Highperformer schrieb:
> Frickeljockel schrieb:
>> Die ganzen 6k-Netto-Highperformer hier sollen einfach
>> mal auspacken was sie so den ganzen Tag machen, mit welchen Tools, etc.
> Outlook, Powerpoint, EXCEL & MS-Teams! Was denkst du denn?
Ich arbeite momentan mit splunk Analytics um  im Unternehmen für ein 
zentrales System Dashboards zur Visualisierung zu entwickeln, diese 
Systeme zu monitoren und Performancemessungen durchführen zu können, 
hilft auch sehr bei Fehleranalysen.
Da ich mich in letzter Zeit viel mit Data Science beschäftige, entwickle 
ich oft Programme in R (RStudio) bzw. python um gewisse Daten 
aufzubereiten bzw. zu analysieren.
Zum Glück sind meine Zeiten schon länger her, wo ich noch in C 
Materialflusssysteme entwickelte.

IGMler schrieb:
> Bei uns in der Firma ist es noch schlimmer, aufgrund der Dr.-Schwemme
> stellt unser Chef nur noch Professoren ein. Begrenzung auf "Prof. Dr."
> ist aufgrund der Bewerberschwemme auch bereits in Diskussion.

Dr. Schwemme... :-D :-D :-D

Beitrag #6517923 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Janus1993 (Gast)


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Tr. Murat schrieb im Beitrag #6517923:
> Ich bin Türke und kein Doktor. Bitte respektiert das.

Ich bin auch student.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Man spart halt wo man sparen kann !!!

von DoS (Gast)


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Kann funktionieren, muss aber nicht. Es gibt gute Studenten und es gibt 
schlechte Ingenieure.  Was ein Student nicht haben kann ist die 
Erfahrung, die erst mit der Zeit kommt. Das was ein Ingenieur eventuell 
nicht mehr hat ist, auf ungewöhnliche innovative Ideen zu kommen, wenn 
er seit Jahren immer in der gleichen Rille läuft.

von Bob S. (Gast)


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Achtung! Hier werden teilweise Apfel mit Birnen verglichen. Ein 
Studenten-Job (Werkstudent) hat einen anderen Status (und einen anderen 
Fokus) als der Absolvent, der eine Abschlussarbeit im Unternehmen 
ausführt.
Der Werkstudent kann im schlechtesten Fall im 1. Semester sein und keine 
Ahnung von der Materie haben. Im besten Fall steht dieser schon am Ende 
des Studiums, bringt Erfahrung mit und beschäftigt sich auch privat mit 
dem Thema. Dazwischen gibt es ein breites Spektrum an Studenten, die mal 
mehr und mal weniger motiviert an ein Thema herangehen. Entsprechend ist 
auch die Qualität.
Ein Absolvent hingegen steht in der Regel am Ende seines Studiums und 
verfügt bereits über Kenntnisse, die für die Ausübung eines Berufes 
nötig sind. Es sind also ganz andere Voraussetzungen vorhanden, als bei 
einem typischen Werkstudenten. Der Fokus der Abschlussarbeit sollte in 
der Regel darin bestehen, wissenschaftliche Arbeiten durchzuführen und 
im besten Fall neue Erkenntnisse (für das Unternehmen) bringen. Das 
heißt, dass hier garkeine alltäglichen Aufgaben, wie sie beispielsweise 
ein Werkstudent durchführen würde, erledigt werden, sondern bereits 
bekanntes Wissen und Methoden genutzt werden, um einen Mehrwert zu 
erzeugen.
Das heißt nicht, dass der Werkstudent keinen Mehrwert erzeugt. Es wird 
lediglich einen Qualitativen Unterschied geben.
Häufig sind Studenten dazu da, um unliebsame oder einfache Aufgaben zu 
erledigen, die eigentlich von einem (teuren) Mitarbeiter hätten erledigt 
werden müssen. Der Student lernt dabei eigentlich nichts und ist nur die 
billige Arbeitskraft. Eine wirkliche Zukunft hat dieser Student im 
Unternehmen nicht, es sei denn er verkauft sich am Ende für nen Appel 
und'n Ei. Natürlich gibt es auch das andere Extrem. Der Student erfüllt 
die selben Tätigkeiten wie ein festangestellter Mitarbeiter und wird (in 
seltenen Fällen) auch so bezahlt.

von Festplattenauswuchter (Gast)


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Bob S. schrieb:
> Achtung!
> ...
Mönsch was du alles weisst! Gut dass du uns aufgeklärt und vorab gewarnt 
hast, wenn wir dich nicht hätten.

von Billiglohnland (Gast)


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Bob S. schrieb:
> Ein Absolvent hingegen steht in der Regel am Ende seines Studiums und
> verfügt bereits über Kenntnisse, die für die Ausübung eines Berufes
> nötig sind.

Interessanterweise wird der Absolvent unter Mindestlohn bezahlt 
(üblicherweise) während der Werkstudent mindestens ab 12€/h verdient. 
Das hast du anscheinend in deiner Ausführung nicht bedacht.

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