Habe hier ein defektes Monitor-Netzteil, aufgebaut mit einem STR-W6262 von Sanken. Ein Schaltplan von genau diesem Netzteil ist nicht zu finden, allerdings ist das Bild im Anhang nahezu identisch. Fehlerbild: Die Spannung an VCC (am STR) baut sich über den internen Biasstrom bis ca. 12V auf, dann beginnt das IC zu takten. Allerdings sinkt die Spannung in diesem Moment wieder ab bis zur Abschaltschwelle von ca. 10V. Dann beginnt das Spiel von vorne. Kondensator ESR und Kapazität geprüft, in Ordnung (probehalber auch mal getauscht), 1N4007 ebenfalls i.O., auch prophylaktisch getauscht. Kondensatoren parallel zur Diode hier nicht vorhanden. Mein Verdacht: Schalttransistor im STR defekt, Taktungen zwar zu erkennen aber nahezu energielos, da kaum Strom fließt. Am Shunt 0.68Ohm nur kurze 1V Nadeln zu erkennen, die aber nur 100ns breit sind. Kann aber auch schon dem schnellen Messaufbau mit Standard-Masseklemme geschuldet sein. Kennt jemand dieses Fehlerbild? Der STR ist nur bei Aliexpress zu bekommen, keine seriöseren Quellen (oder kennt jemand eine).
Fast immer ist C608 Schuld. Probier doch mal folgendes: öffne die Brücke R606. Jetzt lege vom Labornetzteil von außen stabile 12V an. Läuft das Ding jetzt sauber an? Achtung: das ist auf der Primärseite, liegt also auf Netzspannung. Wenn Du Dir da nicht bezüglich der nötigen Sicherheitsmaßnahmen für sowas sicher bist, dann lass es lieber. Alternativ könntest Du auch den C608 einfach mal präventiv tauschen. Dann musst Du nicht unter Spannung irgendwas messen oder einspeisen und daher nicht so eine Gefahr.
Gerd, danke für die Rückmeldung. Wie ich ja schon schrieb habe ich den C schon (als erstes) getauscht. Der alte war aber auch mit 47uF und 0.28Ohm ESR absolut in Ordnung. Bzgl. der Sicherheitshinweise ist klar, ich mache das schon sehr lange. Trenntrafo etc. natürlich auch vorhanden. Ich bin mir aufgrund der Messungen relativ sicher, dass in diesem Fall das IC defekt ist, wollte aber mal noch andere Meinungen hören. P.S. es gab Phasen, wo über längere Zeit genug Spannung an VCC zusammenkam. In diesen Phasen taktet der vernünftig, anscheinend aber leistungslos. Siehe auch Text oben.
Mein Horoskop sagt Anlauf-Schaltung: morgen 22µ50V tauschen und R messen.
oszi40 schrieb: > Mein Horoskop sagt Anlauf-Schaltung: morgen 22µ50V tauschen und R > messen. Yo, habe ich doch.
Wenn nur kurze Nadeln das gate ansteuern, und hierbei am heißen Ende der Primärwicklung auch kaum eine induktive Überspannung auftritt, spricht dass dafür, dass die chip-interne Überstromsicherung einschreitet. Und das heißt entweder Windungsschluß des Trafos (eher selten) oder sekundärseitiger Kurzschluß (Schrottky-Diode), oft genug erlebt.
Mark S. schrieb: > sekundärseitiger Kurzschluß (Schrottky-Diode) Die hat er bestimmt alle schon gemessen? Evtl. mal weglassen ob sich was ändert? Frage ist natürlich auch, ob das NT für eine bestimmte LAST dimensioniert wurde und im Monitor einige schwangere Elkos die wahre Ursache sind?
Defekte Sekundärelkos machen bei dem von mir vermuteten Kurzschlußszenario - wohlgemerkt Kurzschluß während der Durchflußphase des Sperrwandlers- keinen Sinn.
Harald schrieb: > 1N4007 ebenfalls i.O., auch prophylaktisch getauscht. Das ist keine 1N4007, sondern eine UF4007 - viel schneller und hat nur die Nummer mit der anderen Diode gemeinsam. Bau da die UF wieder ein oder eine BA159 o.ä. Nun mal während des Taktens über den Sekundärelkos die Spannung messen. Kommt sie hoch, ist der Zweig in Ordnung, bleibt sie fast bei 0V, Zweig auf Kurzschluss von Elko und Dioden prüfen.
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Mark S. schrieb: > Wenn nur kurze Nadeln das gate ansteuern, und hierbei am heißen Ende der > Primärwicklung auch kaum eine induktive Überspannung auftritt, spricht > dass dafür, dass die chip-interne Überstromsicherung einschreitet. Und > das heißt entweder Windungsschluß des Trafos (eher selten) oder > sekundärseitiger Kurzschluß (Schrottky-Diode), oft genug erlebt. Sehr guter Tip, diese Diode habe ich kurz gemessen und für i.O. befunden, allerdings schaue ich mir sie noch genauer an. Und ja, die 1V Nadeln sprechen für Überstrom. Wobei ich hier natürlich nochmal vernünftiger messen muss, ohne lange Masseschleife am Scope. Windungsschluss auch guter Tip, werde die Induktivität messen. Komplett ausbauen oder nur Primär freimachen? Matthias S. schrieb: > Das ist keine 1N4007, sondern eine UF4007 - Kopfklatsch, hast natürlich Recht! Sollte mir klar sein, im Eifer des Gefechts vollkommen übersehen und vor allem nicht drüber nachgedacht. Muss mal schauen, ob ich da was rumliegen habe oder ausschlachten kann.
oszi40 schrieb: > Die hat er bestimmt alle schon gemessen? Evtl. mal weglassen ob sich was > ändert? Frage ist natürlich auch, ob das NT für eine bestimmte LAST > dimensioniert wurde und im Monitor einige schwangere Elkos die wahre > Ursache sind? Auch Dir Danke! Wie geschrieben, Dioden mit „Standardtest“ gemessen, Elkos allesamt auf ESR und Kapazität getestet. Aber die Diode antiparallel zur Primärwicklung (Snubbercircuit lt. Datenblatt) werde ich mir noch näher anschauen.
Primärwicklung ca. 730µH (ausgebaut), hört sich nicht so schlecht an - denke ich.
Mark S. schrieb: > Wenn nur kurze Nadeln das gate ansteuern, und hierbei am heißen Ende der > Primärwicklung auch kaum eine induktive Überspannung auftritt, spricht > dass dafür, dass die chip-interne Überstromsicherung einschreitet. Und > das heißt entweder Windungsschluß des Trafos (eher selten) oder > sekundärseitiger Kurzschluß (Schrottky-Diode), oft genug erlebt. Ja, das wäre auch eine plausible Erklärung. @TO: häng doch einfach mal ein Labornetzteil mit Sollspannung an den Ausgang der Sekundärseite und miss die Stromaufnahme (ohne den Monitor dran). Da sollte kaum Strom fließen. Wenn doch ist was auf der Sekundärseite faul, z.B. die Diode. Windungsschluss sekundär kannst Du auf diese Weise aber leider nicht erkennen.
Gerd E. schrieb: > @TO: häng doch einfach mal ein Labornetzteil mit Sollspannung an den > Ausgang der Sekundärseite Werde ich heute Abend machen!
Frage eins: Mark S. schrieb: > Durchflußphase des Sperrwandlers Die Entladephase des Sperrwandlers (wenn der Schalter lastseitig, meist eine simple Diode, leitet, die im Trafo gespeicherte Energie "abfließt") könnte man als dessen "Flußphase" bezeichnen. Aber doch nicht als DURCHflußphase? (Also "Durchfluß" verstehe ich als Leitphase quellseitig = lastseitig. Das halte ich bzgl. Sperrwandler für eine "unangebrachte Bezeichnung".) Frage zwei: Ist "Entladephase" richtig - und wenn nicht, wie lautet der Begriff?
Eine kurze Rückmeldung, falls jemand später bei der Suche auf diesen Thread trifft. Heute kam ein neuer STR-W6262 vom Qualitätsdistributor Aliexpress. Baustein sah nach Original und unbenutzt aus. Jaja, ich weiß, das heißt noch nichts. Wie auch immer, eingelötet und es funktionierte sofort. Also haben offensichtlich Netzrückwirkungen oder thermische Zyklen den Baustein gehimmelt. Wäre das was für Richis Lab?
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