Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Welches Crimptool für TE Terminals 1438299-4 ?


von Olli Z. (z80freak)


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Ich verstehe noch nicht ganz wie ich von einem Crimp-Terminal zu dem 
passenden Werkzeug komme und welche Alternativen "Universal" Werkzeuge 
es da gibt?
Z.B. wird man mit einem Hand-Crimper für 1438299-4 auch sicher noch die 
anderen Male Crimps von GET.64 quetschen können.

von Olli Z. (z80freak)


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Wow, scheinbar gar nicht so einfach meine Frage... habs fast befürchtet. 
Was ich finde, wenn ich mal was finde sind Matritzen für div. TE 
Werkzeuge die aber alle nicht unbedingt 100% passen, preislich aber um 
die 500-600€ liegen(!). Die Zangen, oft Multipurpose einsetzbar, sind 
dagegen noch recht "günstig".

von Björn G. (tueftler)


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Was soll man sagen...
Crimp-Werkzeuge sind immer ein Graus.
Man sollte sich immer genug Zeit lassen um für sich den perfekten 
Stecker zu suchen, denn bei den Preisen der Zangen macht man das 
freiwillig nicht oft.
Wenn dann Kunden wieder andere haben möchten, muss man teilweise die 
Beschaffung auf diese abrechnen. Sehr ungern, aber bei den unverschämten 
Preisen und wenig wieder Verwendbarkeit selbst innerhalb eines 
Herstellers ist das eben so.

Hilft Dir zwar nun gerade nicht weiter, aber ich wollte etwas wegen den 
von Dir gefundenen Preisen beitragen.

TE hat eigentlich einen ganz guten Support innerhalb DE.
Ich habe auch vor dem Problem gestanden und dann dort angerufen.

Björn

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

schau dich einmal bei IWISS um. Von denen (bei Amazon bestellt) habe ich 
folgende Presszange
https://iwiss.com/product/sn-2549-wire-crimping-tool-28-18awg/
für Crimpkontakte für 3/4 polige Lüfterstecker, damit presse ich auch 
die minderwertigen China Steckbrettjumperkabel nach. Vielleicht musste 
auch verschiedene Ausführungen bestellen um die 100% passende zu 
erwischen. Sie sind zumindestens bezahlbar.

von Np R. (samweis)


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Das ist ein Open-Barrel-Typ.
Hast Du mal bei https://www.engineertools-jp.com/home nachgeschaut?

Irgendwo gibt's dort PDFs mit Kompatibilitätslisten (finde ich gerade 
nicht, die haben die Seite umgebaut). Edit: hier sind sie, weiter unten 
auf der Seite:
https://www.engineertools-jp.com/pad111213

Aber selbst wenn der Kontakt nicht gelistet ist, kannst Du über den 
Vergleich der Spezifikation des Kontaktes und des Crimp-Einsatzes 
abschätzen, ob das funktioniert.

Die PAD-1x sind erschwinglich. Ich bin damit zufrieden.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Np R. schrieb:
> Hast Du mal bei https://www.engineertools-jp.com/home nachgeschaut?
Ja, habe ich auch in einem anderen Thread schon drüber gelesen.
Schade nur das man das Teil recht umständlich aus dem Ausland bestellen 
muss.

von Olli Z. (z80freak)



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Also das Thema ist ja immer was man selbst so für Ansprüche hat und 
ausgeben kann und will. Zwar könnte ich mir eine passende Zange für 350 
Euro kaufen aber ich will es nicht ;-) weil es ja eben mit einer nicht 
getan ist. Zwar sind die guten Handwerkzeuge (Frame only) von TE noch 
erschwinglich (um die 100,- €) aber dafür die Matrizen mit teils 500€ 
und mehr wie bei dem SDEs kaum interessant für Privatanwender.

Andererseits, "Wer billig kauft, kauft zweimal" und die Erfahrung habe 
ich leider auch machen müssen...

Anfangs dachte ich das so ein günstiger Komplettsatz wie z.B. von 
Toolcraft (siehe Foto) wäre für mich doch ausreichend. Also habe ich mir 
eine PZ-500 im Köfferchen mit etlichen Matrizen zugelegt. Das Ding hat 
eine Ratschenfunktion und Lösemechanismus und ermöglicht einen 
werkzeuglosen schnellen Wechsel der Matrizen von denen es auch eine 
große Auswahl gibt. Soweit nicht die schlechtesten Eigenschaften. Unter 
Strich habe ich nun ein Zangenset im Wert von 150,- € da liegen, musste 
aber feststellen das die Matrizen extrem ungenau gefertigt sind und so 
auch die Quetschungen aussehen. Entweder halten sie nicht, schneiden den 
Terminal einmal durch oder diese bleiben in der Senke "kleben" und 
durchs rauspuhlen bricht man besonders die kleinen leicht ab. 
Kabelschuhe und Koaxstecker mögen damit noch klappen, aber für feine 
Crimparbeiten meiner Meinung nach ungeeignet.

Daraufhin habe ich, ebenfalls aus Empfehlungen hier aus dem Forum so 
eine IWISS China-Zange für 20,- € besorgt. Damit muss man jeden Crimp in 
zwei Schritten fertigen, aber das wäre mir egal. Zwar sind die Senken 
schon wesentlich präziser gefertigt aber auch sehr schmal und dadurch 
verzieht sich das Werkzeug leicht. Die Crimps sind danach immer 
irgendwie bananenförmig und müssen zurückgebogen werden.

Und jetzt stehe ich vor meiner 3. Generation Quetschwerkzeug...

Diese Engineertool-Zange (die größere der beiden) macht schon einen ganz 
guten Eindruck. Aber auch hier ist das einfummeln der Adern/Terminals so 
eine Sache. Die hat keinen Anschlag und keine Führung. Man muss also 
auch den Terminal leicht einpressen, dann die Ader nachschieben, alles 
gut festhalten und dann crimpen. Ebenfalls muss man mit der Hand die 
Einpresstiefe "regulieren". Ja, bei dem Preis sicher nicht anders 
machbar.

In meine engere Wahl wäre nun ein Zangenset von Knipex gekommen, 
bestehend aus:
Zange mit Koffer (Knipex 97 43 200) für ca. 110,- €
Positionierhilfe (Knipex 97 49 25 1) für ca. 60,- €
Drahtanschlag (Knipex 97 49 28 1) für ca. 25,- €
Matrize (Knipex 97 49 26) AWG 24-20, 18, 16 für ca. 200,- €
oder (Knipex 97 49 54) 0,5-2,5mm² für ca. 100,- €
---------------------------------------------------
also ca. 300-400 €

Oder diese Hazet 4658-10. Die sieht garnicht so schlecht aus.

von Np R. (samweis)


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Olli Z. schrieb:
> Schade nur das man das Teil recht umständlich aus dem Ausland bestellen
> muss.

Hast Du mal bei TME geschaut? Die liefern doch sehr schnell.

von Olli Z. (z80freak)


Angehängte Dateien:

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Bevor ich letztlich den Sprung auf deutlich teurere Crimpwerkzeuge 
vollziehe probiere ich zu guter Letzt noch die IWISS SN-58B aus. Die 
gibt es bei Jeff B's Store für knapp 30,- €.

Zumindest was man so sieht schaut ganz vielversprechend aus. Man hat 
eine Einstellmöglichkeit für die Crimp-Kraft. Die Matrize schaut 
zumindest gefräst, evtl. sogar geschliffen aus und sie crimp in einem 
Zug die Adern und die Isolierung. Ich bin mal gespannt und werde 
berichten wie sie sich im Vergleich zur schmalen IWISS-Variante schlägt.

Und dann wäre ja da noch diese IWS-3220M, welche mir wie eine 
Billigkopie der Hazet/Molex aussieht. Preisleich auch im 25,- € Segment.

Ich bin ganz ehrlich, meine Erwartungshaltung ist niedrig bei einem 
Preis für den man gerade mal einen vernünftigen Schraubendreher 
bekommt...

von Np R. (samweis)


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Olli Z. schrieb:
> Jeff B's Store
Link?

Olli Z. schrieb:
> probiere ich zu guter Letzt noch die IWISS SN-58B aus
Bitte berichte, was dabei heraus kommt.

Ich bin zwar mit der Engineer sehr zufrieden, vermisse auch die 
Ratschenfunktion nicht sondern genieße eher, dass ich mehr Kontrolle 
darüber habe, was ich wo wie stark crimpe, aber man muss ja die Augen 
offen halten.
Information hat noch nie geschadet. ;-)

von Olli Z. (z80freak)



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Gern, dann will ich mal... zunächst möchte ich vorwegschicken das ich 
sicher kein Maßstab in Sachen Crimpwerkzeug-Beurteilung bin! Ich sehe 
das noch von der naiven Seite und bin sicher das den Fachleuten hier im 
Forum ganz andere Dinge wichtig sind als mir.

Also die Zange kam über Jeffs großen Online-Shop (A****n), ist schlicht 
verpackt ohne jegliche Anleitung, Tabellen oder sowas. Auch auf der 
Matrize oder der Zange ist keinerlei Kennzeichnung vorhanden wie man es 
vielleicht sonst so kennt (AWG-Größen oder Ringdurchmesser). Das 
empfinge ich persönlich als kleiner Nachteil, denn da es eine 
Universalzange ist würde ich mir die für die jeweiligen Terminals 
verwendete Senke aufschreiben wollen. Also muss ich erstmal selbst was 
einkratzen. Auch fehlt so jeder Hinweis welcher Durchmesser es denn ist.

Die Zange selbst liegt gut in der Hand. Die Entriegelung funktioniert. 
Die Krafteinstellung, naja, was will man für das Geld erwarten, löst 
einfach nur die Entriegelung der Ratschenmechanik aus. Man muss aber 
selbst darauf achten dann auch zu öffnen, denn wenn man weiter zudrückt, 
also einfach durchdrückt, dann übt man die maximale Kraft auf den Crimp 
aus. Von daher gibt es hier von meiner Seite auch eher einen Minuspunkt 
für eine vorgetäuschte aber leider unbrauchbare Funktion da praxisfremd.

Die Matritze ist wohl aus zwei Teilen gefertigt, eines für den 
Adermantel und eines für die Seele. Als Versuchsobjekt habe ich GET.64 
Male Terminals verwendet und 0,35 mm² Kupferleitung. Die Terminals sind 
etwas tricky weil der Teile der den Mantel der Leitung hält abgesenkt 
ist und keine gerade Linie mit dem Adernteil bildet (siehe Foto). 
Dadurch werden die gequetschten Terminals leicht schräg am Ende. Das 
stört aber scheinbar nur optisch, denn in eine GET.64 Buchse lassen sie 
sich ohne Widerstand einführen.

Ich habe dann erstmal ohne Leitung eine Probequestschung mit einem 
Termin in der kleinsten, der nächst größeren und die noch nächst 
größeren Senke durchgeführt. Die kleinste ist die an der Aussenseite der 
Zange (und hier sieht man schon wie blöd es ist keine Bezeichnung auf 
der Matrize zu haben...) Das Ergebnis im Bild.

Die Positionierung klappt gut, bei den GET.64 Terminals muss ich jetzt 
nichts vorbiegen. Ich habe den Pin eingelegt und so weit zugedrückt das 
er hält aber noch offen ist. Dann die Ader durchgeführt. Und hier zeigt 
sich die Stärke einer Positionierhilfe. Weil diese nämliche bei der 
IWISS SN-58B fehlt muss man erahnen wie weit die Adern rein muss. Auch 
muss man sie dann während dem Crimpvorgang so halten. Man verrutscht 
dabei schnell.

Die Terminals haben sich nach dem öffnen der Zange problemlos aus der 
Senke gelöst, selbst aus der vermutlich zu kleinen, ersten. Die Matrize 
ist leicht eingeölt, vermutlich damit sie keinen Flugrost ansetzt? 
Darüber und den Rest der Materialeigenschaften möchten bitte Fachleute 
Auskunft geben, das ist nicht so meine Welt ;-) Die Senken und 
Gegenstücke sind präzise und scharfkantig, ganz anders wie bei meiner 
eigentlich mehr als doppelt so teuren Toolcraft PZ-500.

Ich habe habe von einem Terinal den hinteren Flügel abgezwickt und somit 
nur die Adern gequestsch weil ich mal wissen wollte wie gut diese 
Quetschung ist. In den Schraubstock eingespannt konnte ich die Adern 
nicht rausziehen ohne das diese abrissen. Das scheint mir eigentlich ok.

In der zweiten Senke legt sich der Flügel nur um die Isolierung der 
Leitung und hält diese meiner Meinung nach nicht genug fest. Bei der 
ersten Senke werden die Oberseiten der Flügel nochmals gedreht und 
drücken sich ein Stück in die Isolierung ein. Das sieht besser aus.

Unterm Strich muss ich sagen das ich mit der Zange bislang die besten 
und auch unkompliziertesten Quetschungen durchgeführt habe, im Vergleich 
zu den schmalen IWISS und meiner Toolcraft. Der Preis spricht ja für 
sich und das man dafür keinen gehärteten und geschliffenen Werkzeugstahl 
erwarten darf wie vermutlich bei der Knipex.

Mal schaun was ich mir als nächstes zulege... liebäugele mit der Hazet 
4658-10. Die ist gerade noch bezahlbar finde ich und sieht richtig gut 
aus.
Was sicher extrem hilft ist eine Positionierhilfe und Halterung für die 
Ader während dem Questvorgang.

So, jetzt dürfen die Experten meine Laien-Halbwissen-Aussagen gern 
verreißen :-)

: Bearbeitet durch User
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