Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Old-Papa hat noch einen Oszi - EO-411


von Old P. (Firma: nix) (old-papa)



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Hallo,

irgendwie habe ich derzeit eine Oszi-Macke, doch bei dem Ding konnte ich 
nicht nein sagen.

Gefunden in einer Kleinanzeige, angeboten als "fast unbenutzt" und mit 
Originalkarton nebst Kabeln und Unterlagen.

Auf den ersten Blick war klar, das ist ein EO-211 von Serute, gebaut 
aber nach 1989, nach damals üblichem Designgeschmack.
Heute ist das Dingens angekommen, und da ich im Moment eh nur leichte 
Arbeiten machen kann, hier also ein paar Fotoimpressionen.

Der Zustand ist tatsächlich völlig unbenutzt (lag Jahrzehntelang nur im 
Karton) und er ist Null vergilbt (was bei Kunststoff ja häufig 
passiert).

Zum Detail:
Deutlichster Unterschied ist natürlich das völlig neue Gehäusedesign mit 
wesentlich leichterem Metallchassis und zwei identischen 
Kunststoffgehäuseschalen. Diese halten auch Front- und Rückwand in 
üblichen Nuten in Position. Das Teil hat nun auch einen vernünftigen 
Tragegriff, der gleichzeitig als Aufstellfuß dient. Er ist allerdings 
nicht so einfach abnehmbar, so, dass man ihn weder unter das Gerät 
klappen kann (es kippelt dann) noch kann man weitere Geräte oben drauf 
stellen, wenn er oben ist. Im Regalstapel müsste man ihn einfach 
abnehmen können. Naja...

Schaltungstechnisch ist er völlig identisch zum EO-211, die Baugruppen 
stammen alle von diesem.
Angegeben ist er mit "10MHz bei -3dB", davon ist er im derzeitigen 
Zustand weit entfernt. bei 1MHz noch gute Rechteckdarstellung, bei 10MHz 
schrumpft diese auf Sinusformat... Kann auch am schlecht abgeglichenen 
Eingangsbschwächer liegen, laut Datenblatt werden die 10MHz bei 10mV am 
Eingang erreicht (also der Abschwächer unwirksam) Vielleicht teste ich 
das mal mit reinem Sinus, das ist ja reeller.

Laut Handbuch gab es noch einen Zweikanal (EO-402) und einen weiteren 
Einkanaler (EO-401), die jedoch auf einem völlig anderen Chassis bzw. 
Modell beruhen (irgendwas Russisches?).

Naja, das Ding hat mich nur gereizt, weil es wohl recht selten sein wird 
und der Verkäufer mein Angebot akzeptierte ;-)

Das Handbuch ist "erfasst" und gelegentlich werde ich es zur Verfügung 
stellen.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das ist sicher eines der schicksten Geräte, die ich aus der DDR je 
gesehen habe. Gefällt mir gut. Und dann noch mit engl. Beschriftung...

von hinz (Gast)


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Old P. schrieb:
> gebaut aber nach 1989,

Ulkig, einerseits "Chemnitz", andererseits "Made in GDR". Da kommen nur 
wenige Monate in Frage.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Matthias S. schrieb:
> Das ist sicher eines der schicksten Geräte, die ich aus der DDR je
> gesehen habe. Gefällt mir gut. Und dann noch mit engl. Beschriftung...

Naja, auf Englisch kann ich immer verzichten, doch besser als Russisch 
oder Chinesische Krähenfüße ;-)

Ich habe gestern noch einen Frequenztest gemacht (natürlich mit reinem 
Sinus) dabei kann ich mit 2x gespreizter Anzeige noch 15MHz Signale 
erfassen (Triggert sogar noch höher). Die angegebenen -3dB werden wohl 
gut erreicht. Bei Rechtecksignalen ist ab etwa 3MHz Schluss, sie 
verschleifen schon arg, was ja auch normal ist.

Im direkten Vergleich zu einem EO-201 (gleiches Gehäuse wie der EO-211) 
ist er zwar deutlich leichter, aber breiter und tiefer.
Einen Schönheitsfehler fand ich gestern noch: Die Bildröhre sitzt ca. 
2-3mm weiter zur Mitte hin als das Displayfenster freigibt. Ändern wird 
man das nicht können. Vielleicht hat es beim Vorbesitzer im Karton 
jahrelang auf einer Seite gelegen und die CRT hat sich auf dieser Seite 
mehr in ihr Moosgummi gedrückt. Das er fast unbenutzt ist, ist aber sehr 
sicher.

Naja, mal sehen, ob das Ding je produktiv eingesetzt wird.... ;-)

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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hinz schrieb:
> Old P. schrieb:
>> gebaut aber nach 1989,
>
> Ulkig, einerseits "Chemnitz", andererseits "Made in GDR". Da kommen nur
> wenige Monate in Frage.

Ja.
Im RT-Forum hat sich ein ehem. Mitarbeiter von Serute gemeldet, er kennt 
das Gerät zwar, hat es selber aber nie in der Hand gehabt.
Doch es ist erstaunlich, wie schnell die damals auch Produktionen 
umstellen konnten. Vielleicht war es aber auch schon vor der Wende als 
Exportgerät für Conrad und Konsorten konzipiert worden.

Old-Papa

von Tany (Gast)


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Old P. schrieb:
> Naja, mal sehen, ob das Ding je produktiv eingesetzt wird....

Genug von Oszis, wir möchten (wieder) mal von deinen Punkter, 
Fräsmaschinen sowie Drehbänken begeistern.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Tany schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Naja, mal sehen, ob das Ding je produktiv eingesetzt wird....
>
> Genug von Oszis, wir möchten (wieder) mal von deinen Punkter,
> Fräsmaschinen sowie Drehbänken begeistern.

Das wird noch dauern! Ich habe seit Tagen/Wochen eine etwas gelähmte 
rechte Hand (schrieb ich schon), damit fummel ich nicht an rotierenden 
Maschinen.
Leider....

Old-Papa

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Tany schrieb:
> Genug von Oszis ...

Von Oszillographen kann man eigentlich nie genug bekommen ...

Ich arbeite am liebsten mit meinem 20MHz-Oszi von Hameg, etwas neuer (ca 
1985) aber ganz klassisch analog! Wenn ich das Geld über hätte, würde 
ich mir ein digitales Oszilloskop mit 100 MHz dazu kaufen. Aber das 
20MHz-Hameg ist ein solides Gerät, ich hoffe es funktioniert noch eine 
ganze Weile!

Beitrag #6514937 wurde von einem Moderator gelöscht.
von 2aggressive (Gast)


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Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Old P. schrieb:
> Ich habe seit Tagen/Wochen eine etwas gelähmte rechte Hand
Ein Idealzustand um damit an hohen Röhrenspannungen zu fingern :D

SCNR

Gute Besserung!

von Tany (Gast)


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Old P. schrieb:
>...etwas gelähmte rechte Hand...

Dann scheib mal ein CNC Programm für die Massage, dazu ist andere Hand 
noch in der Lage und CNC Maschine hast du doch oder? :-)
Auch von mir gute Besserung!

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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2aggressive schrieb:

> Old P. schrieb:
>> Ich habe seit Tagen/Wochen eine etwas gelähmte rechte Hand
> Ein Idealzustand um damit an hohen Röhrenspannungen zu fingern :D

Ohne Witz: genau dort habe ich danach eine veritabel gewischt bekommen 
(230V, trotz Trenntrafo!). Das hat die Hand aber auch nicht therapiert 
;-)
Schon blöd, wenn man nicht genau fühlt, wo man hingreift....
Noch blöder, wenn Sicherungen vor einpoligen(!) Netzschaltern sitzen, 
wie beim IO-17 von Heathkit.

> Gute Besserung!

Wird schon, danke.

Old-Papa

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mohandes H. schrieb:
> Ich arbeite am liebsten mit meinem 20MHz-Oszi von Hameg, etwas neuer (ca
> 1985)

Ich habe mir damals ein niegelnagelneues HM203-6 gekauft, das noch heute 
mein liebstes Messgerät ist.
Letztes Jahr kam noch ein MH203 Urmodell dazu, aber vor allem für 
Ersatzteile. Das hat auf dem Flohmarkt 10 Euro gekostet.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Matthias S. schrieb:

> Ich habe mir damals ein niegelnagelneues HM203-6 gekauft, das noch heute
> mein liebstes Messgerät ist.
> Letztes Jahr kam noch ein MH203 Urmodell dazu, aber vor allem für
> Ersatzteile. Das hat auf dem Flohmarkt 10 Euro gekostet.

Tja, mit "niegel-nagel-neu" war ja für uns Ossis damals nichts...
Das einzige und natürlich teuerste das ich je neu gekauft habe ist ein 
Rogol MSO2072A, dass ich später "aufgeziegelt" habe ;- So habe ich alle 
Optionen für Oszi und LA und es geht gut bis über 300MHz (hatte ich hier 
irgendwann mal vorgestellt)
Vorteil: Es ist digital und kann speichern
Nachteil: Es ist Digital und kann einen dadurch schonmal zum Wahnsinn 
treiben. Vor allem die verschachtelten Funktionen nerven....
Die alten Analogen können nicht viel, haben nur ein paar Knöppe und die 
gebotenen Funktionen reichen in 90% der Fälle. Die Dinger bedient man 
intuitiv mit links und aus den Augenwinkeln anschauend.

Selbstverständlich möchte ich mein Rigol dennoch nicht missen ;-)

Old-papa

von Paul (Gast)


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Old P. schrieb:
> irgendwie habe ich derzeit eine Oszi-Macke, doch bei dem Ding konnte ich
> nicht nein sagen.

Die Macke habe ich schon ein paar Jahrzehnte...

Ausgezeichneter Zustand.

Mit deutscher Beschriftung würde er mir noch besser gefallen.

Viel Spaß mit dem schönen Gerät.

von OsziOssi (Gast)


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Paul schrieb:
> Mit deutscher Beschriftung würde er mir noch besser gefallen.

Aber immer noch besser als kyrillisch.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Old P. schrieb:
> Das hat die Hand aber auch nicht therapiert

Beim Arzt warst Du mit der Hand hoffentlich gewesen.

von N. A. (bigeasy)


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Old P. schrieb:
> Angegeben ist er mit "10MHz bei -3dB", davon ist er im derzeitigen
> Zustand weit entfernt. bei 1MHz noch gute Rechteckdarstellung, bei 10MHz
> schrumpft diese auf Sinusformat...

Ich sehe hier keinen Widerspruch. Wie ein Rechtecksignal im 
Frequenzbereich aufgebaut ist, ist Dir bekannt?

Edith: Schau Dir mal dieses Bild aus der Wikipedia an 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fa/Fourier_synthesis.svg 
und überlege welcher Anteil bei 10MHz Rechteck mit 10MHz Bandbreite noch 
durchkommt...

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (michaelm)


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N. A. schrieb:
> Wie ein Rechtecksignal im
> Frequenzbereich aufgebaut ist, ist Dir bekannt?.....
....

Ich behaupte mal: Du trägst hier Eulen nach Athen oder von mir aus 
auch Tulpen nach Amsterdam ... ^^

von N. A. (bigeasy)


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Michael M. schrieb:
> Ich behaupte mal:

Kannst Du gerne machen. Ändert dennoch nichts daran, daß Du keine Ahnung 
hast.

von Michael M. (michaelm)


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N. A. schrieb:
> Ändert dennoch nichts daran, daß Du keine Ahnung
> hast.

Kennen wir uns soo gut? :-D

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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N. A. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Angegeben ist er mit "10MHz bei -3dB", davon ist er im derzeitigen
>> Zustand weit entfernt. bei 1MHz noch gute Rechteckdarstellung, bei 10MHz
>> schrumpft diese auf Sinusformat...
>
> Ich sehe hier keinen Widerspruch. Wie ein Rechtecksignal im
> Frequenzbereich aufgebaut ist, ist Dir bekannt?

Gegenüber den Auslegungen anderer Oszis wird das Rechteck doch ein wenig 
sichtbar stärker verformt. Das liegt aber daran, dass bei dem Oszi hier 
anscheinend mehr als nur die eine entscheidende Verstärkerstufe wenig 
über 10 MHz ihre Grenzfrequenz haben. Da stimmt das Oszi-Bild und N. A. 
seine Bemerkung überein.

von N. A. (bigeasy)


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Michael M. schrieb:
> Kennen wir uns soo gut? :-D

Ausreichend genug nach Deiner Antwort. Oder wie wäre es mit einer 
fachlichen Aussage, gerne auch eine Gegendarstellung?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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N. A. schrieb:
> Ändert dennoch nichts daran, daß Du keine Ahnung hast.

... Ob er in Athen oder in Amsterdam war ...
Du weißt doch, wegen Corona und Quarantäne und so ...
;o) .o))

von Michael M. (michaelm)


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PappalaPapp....

Old P. ist mit Sicherheit einer der allerletzten Menschen, dem man 
erklären müsste, was es mit der Darstellung eines Rechteck-Signals auf 
einem Oszilloskop auf sich hat und welche Feinheiten da mitspielen.

Wer das nicht gemerkt hat, kann mir nur Leid tun. ;-)

von N. A. (bigeasy)


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Dieter D. schrieb:
> N. A. schrieb:
>> Ändert dennoch nichts daran, daß Du keine Ahnung hast.
>
> ... Ob er in Athen oder in Amsterdam war ...
> Du weißt doch, wegen Corona und Quarantäne und so ...
> ;o) .o))

...einer steht früh morgen immer auf der noch einen draufsetzen vermag 
:-)

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Dieter D. schrieb:

> Beim Arzt warst Du mit der Hand hoffentlich gewesen.

Ja, schon vor etwa 14 Tagen: "Nervenbahnüberanstrengung im Ellenbogen" 
es wurde "Ruhe" verordnet.
---------------------------------------------------

N. A. schrieb:

> Ich sehe hier keinen Widerspruch. Wie ein Rechtecksignal im
> Frequenzbereich aufgebaut ist, ist Dir bekannt?

Seit gut 40 Jahren!

> Edith: Schau Dir mal dieses Bild aus der Wikipedia an
> https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fa/Fourier_synthesis.svg
> und überlege welcher Anteil bei 10MHz Rechteck mit 10MHz Bandbreite noch
> durchkommt...

Darum habe ich ja auch geschrieben (und gemacht und berichtet) dass ich 
das noch mit reinem Sinus wiederhole.
Dennoch: Inzwischen habe ich ein gewisses Gespür dafür, wie ein 1MHz 
oder gar 10MHz auf einem 10MHz-Oszi aussehen sollten. Davon tummeln sich 
hier eine ganze Reihe ;-) Und ja, er wird die -3dB wohl halbwegs halten, 
andere 10MHz-Oszis haben da mehr Reseven (z.B. mein Iwatsu).
------------------------------------------------------

N. A. schrieb:
> ...einer steht früh morgen immer auf der noch einen draufsetzen vermag
> :-)
Komm, lass gut sein.... Jeder hat mal einen schlechten Tag ;-)

Old-papa

von N. A. (bigeasy)


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Michael M. schrieb:
> PappalaPapp....
>
> Old P. ist mit Sicherheit einer der allerletzten Menschen, dem man
> erklären müsste, was es mit der Darstellung eines Rechteck-Signals auf
> einem Oszilloskop auf sich hat und welche Feinheiten da mitspielen.
>
> Wer das nicht gemerkt hat, kann mir nur Leid tun. ;-)

Ach was!

Hast Du Dir das überhaupt durchgelesen? Welche Erwartungshaltung hast Du 
denn was dargestellt werden soll bei 10MHz Rechteck mit 10MHz 
Bandbreite? Wie kommt man dann zu der qualifizierten Aussage, dass die 
BB "... im derzeitigen
Zustand weit entfernt..." sei?

Ich habe mit G. schon über ganz andere Themen diskutiert, 
elektrotechnische Grundlagen ist da nicht immer die große Stärke. Sind 
halt oftmals "Chirurgen" hier...

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Old P. schrieb:
> "Nervenbahnüberanstrengung im Ellenbogen"
So was dauert ekelhaft lange. Gute Besserung!
Pferdesalbe hilft da oft weiter.

Und Deine Frage

N. A. schrieb:
> BB "... im derzeitigen Zustand weit entfernt..." sei?

ist hier beantwortet:

Old P. schrieb:
> andere 10MHz-Oszis haben da mehr Reseven (z.B. mein Iwatsu)

von Toxic (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ich habe mir damals ein niegelnagelneues HM203-6 gekauft, das noch heute
> mein liebstes Messgerät ist.

Ich hab jetzt nicht geschaut,aber das duerfte sicherlich ein Analog-Oszi 
sein.
Ich erinnere mich noch als wir aus einer Konkursmasse "schoene" 
Digital-Oszis" bekommen hatten.Da hatten sich meine Kollegen wie wild 
darauf gestuerzt.Ich hatte dankend abgelehnt,da die analogen Oszis den 
damaligen Digitalen etwas voraus hatten:
Die Anzeige eines angelegten (z.B.) Videosignals war so gut wie 
verzoegerungsfrei.Bei den digitalen Oszis hatte man immer so eine 
merklich feststellbare Verzoegerung.War fuer mich ziemlich 
aergerlich.Ich hab's schlicht und einfach nicht gemocht.
Ich hab nun hier fuer den Hobbybereich ein geschenktes Handheld-Fluke 
Oszi (was vom Herstellungsdatum nicht mehr ganz taufrisch ist) und ich 
sehe mich demselben Problem ausgesetzt.Nun,das ist weiter nicht tragisch 
und man wuerde die Verzoegerungen moeglicherweise nicht mal 
erkennen,haette man nicht jahrelang mit einem alten Analog-Oszi 
gearbeitet.

von N. A. (bigeasy)


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Dieter D. schrieb:
> Old P. schrieb:
> N. A. schrieb:
>> BB "... im derzeitigen Zustand weit entfernt..." sei?
>
> ist hier beantwortet:
>
> Old P. schrieb:
>> andere 10MHz-Oszis haben da mehr Reseven (z.B. mein Iwatsu)

Wenn Du den Anfang des Satzes ebenfalls mit zitierst, dann wird die 
Frage tatsächlich beantwortet.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Hallo "N.A."

Am 16.12. habe ich das hier geschrieben:
----------------
Angegeben ist er mit "10MHz bei -3dB", davon ist er im derzeitigen
Zustand weit entfernt. bei 1MHz noch gute Rechteckdarstellung, bei 10MHz
schrumpft diese auf Sinusformat... Kann auch am schlecht abgeglichenen
Eingangsbschwächer liegen, laut Datenblatt werden die 10MHz bei 10mV am
Eingang erreicht (also der Abschwächer unwirksam) Vielleicht teste ich
das mal mit reinem Sinus, das ist ja reeller.
----------------

Und einen Tag später (heute) über den angekündigten/durchgeführten Test 
berichtet:
--------------------------
Ich habe gestern noch einen Frequenztest gemacht (natürlich mit reinem
Sinus) dabei kann ich mit 2x gespreizter Anzeige noch 15MHz Signale
erfassen (Triggert sogar noch höher). Die angegebenen -3dB werden wohl
gut erreicht. Bei Rechtecksignalen ist ab etwa 3MHz Schluss, sie
verschleifen schon arg, was ja auch normal ist.
---------------------------

So, was ist daran nicht zu verstehen? Den ersten Teil hatte ich 
vielleicht etwas unklar formuliert, sowas kommt vor.
Natürlich kann ein 10MHz-Oszi keine 10MHz in Rechteck darstellen, wie 
auch?
Selbst 3MHz sind schon schwer, 1MHz gehen aber meistens gut. Sehr oft 
auch viel mehr, wenn die Hersteller nicht zu optimistische Daten 
angeben. Manchmal auch viel weniger, gerade bei billigen 
"Messschachteln" aus Chinesien.

So, und nun beruhigen wir uns alle mal wieder, Ohmmmmm! ;-)

Old-Papa

von S.B.Z.ettler (Gast)


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> mit "niegel-nagel-neu" war ja für uns Ossis damals nichts...

Wenn man in einer kooperativen Firma einen "Beschaffer" hatte,
konnte man sehr wohl z.B. ein EO174A für ca. 2900 Märker kaufen.
Oder ein russisches C1-90 für ca. 950 Mark.

Nur im normalen Laden fand man sie nicht.

Von den EO 2hunderten war übigens nicht viel zu halten.
Wenig Bandbreite und komische Triggerung.
Eigentlich Bastlergeräte.

von Footprint (Gast)


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S.B.Z.ettler schrieb:
[..]
> Von den EO 2hunderten war übigens nicht viel zu halten.
> Wenig Bandbreite und komische Triggerung.
> Eigentlich Bastlergeräte.

..Du meinst 201 und 211 ..aber Dein Wildcard schließt 203 und 213 mit 
ein und da widerspreche ich Dir ausdrücklich!

Footprint

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Footprint schrieb:

> ..Du meinst 201 und 211 ..aber Dein Wildcard schließt 203 und 213 mit
> ein und da widerspreche ich Dir ausdrücklich!
>
> Footprint

Naja, für jemanden, der überhaupt keinen Oszi hat, ist ein 201er oder 
besser ein 211er (411er) hilfreicher als nichts.

Wobei mich ja mein zugelaufener 213er noch mit der Helligkeit nervt, ist 
aber ein anderes Thema.

Einen meiner 201er stell ich in die mechanische Werkstatt, dort fummel 
ich gelegentlich an Großgeräten rum. Ein 2x1-Meter Mischpult schlepp ich 
eben nicht auf den Dachboden. ;-) Für sowas reicht er locker.

Old-Papa

von yungson (Gast)


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Old-papa feiert sich in diesem Forum wohl gernen selber ...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Toxic schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Ich habe mir damals ein niegelnagelneues HM203-6 gekauft, das noch heute
>> mein liebstes Messgerät ist.
>
> Ich hab jetzt nicht geschaut,aber das duerfte sicherlich ein Analog-Oszi
> sein.

Aber sowas von analog. Ein/zwei Jahre später gab es Analogoszis mit 
digitalem Speicher, die waren aber schweineteuer und noch recht 
unbeholfen. Immerhin hat mich das HM203-6 damals fast 1800DM gekostet, 
war aber bis auf den Hauskauf die beste Investition, die ich je getätigt 
habe.
Wie üblich bei Hameg, wird es alle 5 Jahre zum 'fröhlichen Schalter und 
Poti putzen' zerlegt.

von S.B.Z.ettler (Gast)


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> ..Du meinst 201 und 211

Richtig.

Als die 2 kanaligen EOs (203/213) in Reichweite kamen,
stand bei mir dann schon ein Philips PM3350A.
Wenn man das mit 200 MHz Tastkoepfen betreibt, auch heute
noch ein recht faehiges Geraet.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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S.B.Z.ettler schrieb:
>> ..Du meinst 201 und 211
>
> Richtig.
>
> Als die 2 kanaligen EOs (203/213) in Reichweite kamen,
> stand bei mir dann schon ein Philips PM3350A.
> Wenn man das mit 200 MHz Tastkoepfen betreibt, auch heute
> noch ein recht faehiges Geraet.

Irgedwie haben mir die Philips optisch nie gefallen ;-)
Dennoch, ich soll "die Tage" einen PM3234 bekommen, hauptsächlich, weil 
ich von den Speicherproblemen mit dem Iwatsu berichtet habe. Mal sehen, 
wann der Kollege wieder in der Nähe ist, ist ja im Moment nicht einfach.

Egal, ich mach noch die beiden Nordmendes fertig und dann ist aber auch 
mal gut mit Oszis ;-)

Old-Papa

von Footprint (Gast)


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>> ..Du meinst 201 und 211
>
>Richtig.

Es gab da aber schon zu DDR Zeiten irgendwelche Änderungsvorschläge an 
der Triggerei um diese zu verbessern. Ich habe wenig mit den Dingern zu 
tun gehabt, hatte u.A. einen EO174/A. Mittlerweile treibt sich ein 211 
irgendwo noch im Lager herum, ein seltener EO174B ist mir erst vor 
relativ kurzer Zeit zugelaufen.

>
>Als die 2 kanaligen EOs (203/213) in Reichweite kamen,
>stand bei mir dann schon ein Philips PM3350A.
>Wenn man das mit 200 MHz Tastkoepfen betreibt, auch heute
>noch ein recht faehiges Geraet.

Ich hatte mal einen 213, rückblickend ein durchaus gutes Gerät. Mir sind 
aber mal ein ganzer Haufen Hamegs zugelaufen die ich wieder in Ordung 
gebracht und dann verkauft habe. Ein HM305 (analog/digtial) hat es bis 
heute bei mir überlebt. irgend einen 203(-5?) habe ich auch noch denke 
ich.
Philips war bei mir eher selten..ich habe mal einen Digitalspeicher hier 
im Forum erschachert, da wollte Jemand alte RFT HF Generatoren, auch 
Wobbler.
Das Ding habe ich noch, ist aber kein PM3350, ist was anderes. An dem 
Teil gibt es keinen Drehschalter sondern nur Tastwippen.. die Google 
Bildersuche gräbt es nicht aus..
Das Ding baut aber auch relativ tief, genauso wie die TEK 7000er, 
weshalb ich es meistens in der Werkstatt auf dem Boden stehend betreibe.

yungson (Gast) schrub:

>Old-papa feiert sich in diesem Forum wohl gernen selber ...

Es gibt Leute die haben zwar nichts zu sagen, lesen sich aber trotzdem 
gerne.
Die sind schlimmer, vertraue mir.

Old P. (Firma: nix) (old-papa) schrieb:

>Naja, für jemanden, der überhaupt keinen Oszi hat, ist ein 201er oder
>besser ein 211er (411er) hilfreicher als nichts.

Das hatte ich doch in einem Deiner Oszi-Threads auch schon geschrieben: 
jedes beschissene Oszi ist sehr viel besser als gar Keins.


Footprint

von Achim B. (bobdylan)


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Dieter D. schrieb:
> Pferdesalbe hilft da oft weiter.

Noch besser hilft einreiben mit Wodka. Und zwar so: 0,7l-Flasche Wodka 
kaufen, davon etwas auf ein Baumwolltuch träufeln, den Ellenbogen damit 
einreiben, und anschließend den Rest aus der Flasche auf ex in die Birne 
kippen. Dann hat er zwar immernoch die Nervenbahnüberanstrengung, aber 
es interessiert ihn nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von S.B.Z.ettler (Gast)


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> Wie üblich bei Hameg, wird es alle 5 Jahre zum 'fröhlichen Schalter und
> Poti putzen' zerlegt.

Genau das kann man sich naemlich bei den Philips PM3350A sparen.
Wippenschalter und Reedrelais sei Dank.
Und die Potis funktionieren noch wie am ersten Tag.

von S.B.Z.ettler (Gast)


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> Philips war bei mir eher selten..ich habe mal einen Digitalspeicher hier
> im Forum erschachert, da wollte Jemand alte RFT HF Generatoren, auch
> Wobbler.
> Das Ding habe ich noch, ist aber kein PM3350, ist was anderes. An dem
> Teil gibt es keinen Drehschalter sondern nur Tastwippen..

Singer hat mal sowas auf seiner Resterampe verkauft.
Wenn es diese Dinger sind, ist die Aehnlichkeit der Bedienung
zu einem PM3350A verblueffend. Drehschalter hat das
PM3350A naemlich auch nicht.

Nur ich mag das PM3350A vor allem im Analogbetrieb.
Wegen seiner hohen Nachbeschleunigungsspannung und seinem sehr
flach abfallenden Frequenzgang.

von Footprint (Gast)


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S.B.Z.ettler schrieb:
>> Philips war bei mir eher selten..ich habe mal einen
> Digitalspeicher hier
>> im Forum erschachert, da wollte Jemand alte RFT HF Generatoren, auch
>> Wobbler.
>> Das Ding habe ich noch, ist aber kein PM3350, ist was anderes. An dem
>> Teil gibt es keinen Drehschalter sondern nur Tastwippen..
>
> Singer hat mal sowas auf seiner Resterampe verkauft.

Ich sag ja ich habs mal "erschiedelt"..keine Ahnung wo das her kam und 
momentan auch nicht wie es heißt.

> Wenn es diese Dinger sind, ist die Aehnlichkeit der Bedienung
> zu einem PM3350A verblueffend. Drehschalter hat das
> PM3350A naemlich auch nicht.
>
> Nur ich mag das PM3350A vor allem im Analogbetrieb.
> Wegen seiner hohen Nachbeschleunigungsspannung und seinem sehr
> flach abfallenden Frequenzgang.

Einen Analogbetrieb hat es IMHO nicht. Es ist ein ganz brauchbares 
Digitaloszi wenn man sich an die Bedienung gewöhnt hat und in etwa weiß 
welche Tasten man für welches Menü drücken muß. Ich muß es mal 
auseinander nehmen und die Bildröhrenfron sauber machen, da ist 
irgendwie Staub zwischen Frontglas und Röhre..

Naja, mir mangelt es nicht an halbwegs schnellen Anaolg Oszis, 
beispielsweise das Tek 7904 hinter mir auf dem Schrank. Ich habe auch 
noch ein 7704 (oder 7104??) in der Werkstatt. Am meisten hatte ich 
trotzdem das 7603 mit 20Mhz Digitizer 7D20 benutzt, oder das Hameg305 
:-) mit der 7603 Röhre kannste ein Zimmer beleuchten. Beim 7904 wird das 
Zimmer blau...

Footprint

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Achim B. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Pferdesalbe hilft da oft weiter.
>
> Noch besser hilft einreiben mit Wodka. Und zwar so: 0,7l-Flasche Wodka
> kaufen, davon etwas auf ein Baumwolltuch träufeln,

Beides zusammen wäre noch besser. Ordentlich Pferdesalbe draufschmieren. 
Tuch mit Wodka (nicht zu sehr geizen dabei). Das Tuch darüber legen bzw 
leicht wickeln. Dann etwas Folie drüber, damit nicht zu viel der 
Heilmittel die falsche Richtung nimmt und dann alles umwickeln, damit es 
gut einwirken kann.

Nachdem Du so viele Oszis besitzt, hätte ich eine Frage, was Du von 
einem W2024 hältst. Möchte aber den Thread nicht kapern, aber auch 
keinen neuen aufmachen, oder sollte ich besser PM fragen...

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Dieter D. schrieb:
>
> Nachdem Du so viele Oszis besitzt, hätte ich eine Frage, was Du von
> einem W2024 hältst. Möchte aber den Thread nicht kapern, aber auch
> keinen neuen aufmachen, oder sollte ich besser PM fragen...

Hmmm, meinst Du mich? Ich habe soeinen nicht.

Old-Papa

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Old P. schrieb:
> Hmmm, meinst Du mich? Ich habe soeinen nicht.

Ja, falls es nicht stört. Vermutlich sagt Dir der Herstellername Wittig 
nichts.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Dieter D. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Hmmm, meinst Du mich? Ich habe soeinen nicht.
>
> Ja, falls es nicht stört. Vermutlich sagt Dir der Herstellername Wittig
> nichts.

Doch, aber das ist eine ganz andere Baustelle! (nicht mein Thread)

Old-Papa

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Old P. schrieb:
> Doch, aber das ist eine ganz andere Baustelle! (nicht mein Thread)

Ok. Die günstigen Oszis vom Conrad um 1988-1989 sollen damals auch aus 
dem Osten gekommen sein. So ein Voltcraft 1010 (EO 211) habe ich noch im 
Fundus.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Dieter D. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Doch, aber das ist eine ganz andere Baustelle! (nicht mein Thread)
>
> Ok. Die günstigen Oszis vom Conrad um 1988-1989 sollen damals auch aus
> dem Osten gekommen sein. So ein Voltcraft 1010 (EO 211) habe ich noch im
> Fundus.

Stimmt, davon hat hier im Forum schon fast jeder mal geschrieben.
Zumindest 2020 und 1010 waren eben 213 und 211er.
Und das nicht erst 1989 und nicht nur Oszis.
Der Neckermannkatalog war voll von Ostware.... Unter anderem Foron, 
Privileg, waren direkte Handelsnamen für DDR-Produkte. Nach dem 
Milliardenkredit wurde die ganze Wirtschaft nach möglichen 
Devisenquellen abgeklopft. Man bekam plötzlich keine Autobatterien und - 
reifen mehr, Plastikschüsseln, Zahnbürsten, Radios, Fernseher, sogar 
Computer und andere tausend kleine Dinge wurden für buchstäblich 
Pfennige verhökert.

Das alles ist aber wirklich nicht neu.

Old-Papa

von S.B.Z.ettler (Gast)


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> Privileg, waren direkte Handelsnamen für DDR-Produkte

Unsinn. Da landete alles moegliche unter diesem Namen.
Z.B. auch Taschenrechner von Commodore. Und die wurden
wohl kaum in der S.B.Z. gebaut.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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S.B.Z.ettler schrieb:
>> Privileg, waren direkte Handelsnamen für DDR-Produkte
>
> Unsinn. Da landete alles moegliche unter diesem Namen.
> Z.B. auch Taschenrechner von Commodore. Und die wurden
> wohl kaum in der S.B.Z. gebaut.

Nix Unsinn. Natürlich können im Neckermannkatalog auch andere Produkte 
unter diesem Namen verramscht worden sein, aber eben auch DDR-zeugs.

Old-Papa

von Dieter (Gast)


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Im Westen wurde tatsächlich vieles aus dem Osten verkauft.
z.b. Möbel, Kinderwägen und so was.
Ein Commodore war aber nicht dabei.

von Tigerente (Gast)


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Old P. schrieb:
> Der Neckermannkatalog war voll von Ostware.... Unter anderem Foron,
> Privileg, waren direkte Handelsnamen für DDR-Produkte.

nicht nur Neckermann...
Wir haben unter "Bruns" für Quelle produziert, den KR650 zB für ~80DM.

Nur die HMK-Anlage nicht, nachdem es Lizenzärger mit Dolby gab...
Daraufhin wurde auf Rauschminderungssystem umgelabelt und die 
West-Bandsorten abgeschafft, was den Import von Tonköpfen überflüssig 
machte.
Leider war es auch der Tod für die restlichen Gimmicks der 
Programerweiterungen des µC, die sogar bis zur dynamische 
Vormag-Einstellung reichten...

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Tigerente schrieb:
>
> nicht nur Neckermann...
> Wir haben unter "Bruns" für Quelle produziert, den KR650 zB für ~80DM.

Richtig, "Bruns" hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.

> Nur die HMK-Anlage nicht, nachdem es Lizenzärger mit Dolby gab...
> Daraufhin wurde auf Rauschminderungssystem umgelabelt und die
> West-Bandsorten abgeschafft, was den Import von Tonköpfen überflüssig
> machte.
> Leider war es auch der Tod für die restlichen Gimmicks der
> Programerweiterungen des µC, die sogar bis zur dynamische
> Vormag-Einstellung reichten...

Eine HMK hat es nie zu mir geschafft.
Langsam wird das aber OT.

Old-Papa

von Soul E. (Gast)


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Dieter D. schrieb:

> Ok. Die günstigen Oszis vom Conrad um 1988-1989 sollen damals auch aus
> dem Osten gekommen sein. So ein Voltcraft 1010 (EO 211) habe ich noch im
> Fundus.

Legendär war der kleine hochformatige Russe für DM 198,-. 
"Trigger-Oszilloskop 10 MHz" (oder waren es fünf?). Die längst 
vergessene ELO hatte seinerzeit einen Vergleichstest bezahlbarer 
Oszilloskope für den Hobbybastler durchgeführt wo auch dieses Kistchen 
mitspielen sollte. Leider ist dem Testgerät beim ersten Einschalten das 
Netzteil geplatzt.

von Footprint (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>
>> Ok. Die günstigen Oszis vom Conrad um 1988-1989 sollen damals auch aus
>> dem Osten gekommen sein. So ein Voltcraft 1010 (EO 211) habe ich noch im
>> Fundus.
>
> Legendär war der kleine hochformatige Russe für DM 198,-.
> "Trigger-Oszilloskop 10 MHz" (oder waren es fünf?). Die längst
> vergessene ELO hatte seinerzeit einen Vergleichstest bezahlbarer
> Oszilloskope für den Hobbybastler durchgeführt wo auch dieses Kistchen
> mitspielen sollte. Leider ist dem Testgerät beim ersten Einschalten das
> Netzteil geplatzt.

Ich erinnere mich das die wie Sauerbier beworben wurden, allerdings 
hatte ich damals schon Besseres.

Die Elo hätte mal nachsehen sollen, es würde mich nicht wundern wenn da 
der eingangsseitige Störschutz-C geplatzt gewesen wäre..die Dinger sind 
genauso anfällig wie die im Westen berüchtigten, klar vergossenen MP 
Stinkbomben von ERO (?).

von N. A. (bigeasy)


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Footprint schrieb:
> MP Stinkbomben von ERO (?).

RIFA

von Footprint (Gast)


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Na ok, Rifa..wobei ich mir keine echten Gedanken drum mache. Die Dinger 
kenne ich auch von WIMA..die sind nur obe nicht flach sondern 
abgerundet, stinken aber auch. Ich denke auch das ich solche schon von 
Ero mal hatte..ist aber auch egal, es liegt nicht am Hersteller, sondern 
wohl eher an der Bauart. Von RFT (Gera?) gibts diese Runden 
Motorentstör-Doppelkondensatoren..MP im Metallgehäuse mit Expoxy Verguß, 
4 Lötösen und ein Draht. Die tun das Selbe..wie auch die russischen im 
Metallgehäuse mit Gummidichtung. Von RFT gibts auch komplette Netzfilter 
im verlöteten Quaderförmigen Gehäuse mit Glasdurchführungen. Die Teile 
sind eigentlich tropenfest hermetisch dicht..aber trotzdem fangen die 
manchmal an zu kochen, drücken dann irgend eine Wachspampe raus. Da sind 
gehäuselose MP Kondensatoren und Drosseln in einem Isolierwachs 
vergossen..eigentlich kann das kein Wasser ziehen.
Ich habe aufgehört drüber nachzudenken.


Footprint

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Footprint schrieb:
> Die Teile
> sind eigentlich tropenfest hermetisch dicht..aber trotzdem fangen die
> manchmal an zu kochen, drücken dann irgend eine Wachspampe raus. Da sind
> gehäuselose MP Kondensatoren und Drosseln in einem Isolierwachs
> vergossen..eigentlich kann das kein Wasser ziehen.

"Ziehen" eher nicht, doch bei minderwertigem Wachs ist das Wasser schon 
bei der Produktion enthalten!

> Ich habe aufgehört drüber nachzudenken.

Ich versuche immer Ursachen zu finden. Hier z.B. ein Folienkondensator 
aus meinem Fluke Kalibrator. Nur noch 118Ohm DC-Widerstand, das ist 
schon heftig. Ursache: Ein mikroskopisch feiner Riss, dort wird er 
"geatmet" haben, also feucht geworden.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Footprint (Gast)


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Old P. schrieb:
> Footprint schrieb:
>> Die Teile
>> sind eigentlich tropenfest hermetisch dicht..aber trotzdem fangen die
>> manchmal an zu kochen, drücken dann irgend eine Wachspampe raus. Da sind
>> gehäuselose MP Kondensatoren und Drosseln in einem Isolierwachs
>> vergossen..eigentlich kann das kein Wasser ziehen.
>
> "Ziehen" eher nicht, doch bei minderwertigem Wachs ist das Wasser schon
> bei der Produktion enthalten!
>

Na da glaube ich eher weniger dran. Wie Du weißt haben die fraglichen 
Teile ihre geplante Lebensdauer auch schon erheblich überschritten, 
nicht das die irgendwo spezifiziert gewesen wäre und ich das gelesen 
hätte..aber in der DDR hat wohl Niemand Computernetzteile für größer 30 
Jahre Lebensdauer vorgesehen.
Das minderwertiges Wachs sich erst nach 25 Jahren auswirkt halte ich 
aber auch für unwahrscheinlich.

Footprint

von Achim B. (bobdylan)


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Soul E. schrieb:
> Legendär war der kleine hochformatige Russe für DM 198,-.
> "Trigger-Oszilloskop 10 MHz" (oder waren es fünf?).

Meinst du den mit DIN-Buchse als Eingang? Da warens eher 5. Das Teil 
hatte ich mal, für meine damaligen NF-Basteleien war der gut genug. Und 
er war isi reparierbar.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Footprint schrieb:

> Na da glaube ich eher weniger dran. Wie Du weißt haben die fraglichen
> Teile ihre geplante Lebensdauer auch schon erheblich überschritten,
> nicht das die irgendwo spezifiziert gewesen wäre und ich das gelesen
> hätte..aber in der DDR hat wohl Niemand Computernetzteile für größer 30
> Jahre Lebensdauer vorgesehen.

Da bin ich nicht sicher... ;-)))

> Das minderwertiges Wachs sich erst nach 25 Jahren auswirkt halte ich
> aber auch für unwahrscheinlich.

Warum nicht? Steter Tropfen höhlt den Stein. Will sagen: selbst 
geringste Mengen können zum langsamen Tot führen, auch nach 30 Jahren 
erst.
Ist aber auch egal.... Solche Monsterblöcke waren ja nicht verbaut. Ich 
habe allerdings noch eine ganze Kiste voll liegen, teilweise 
funkel-nagel-neu (besser: NOS).

Old-Papa

von Zeno (Gast)


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Footprint schrieb:
> drücken dann irgend eine Wachspampe raus.

Das war soweit ich mich erinnere Carnaubawachs. Ich habe dort mein 
Industriepraktikum gemacht. In dieses Wachs wurden auch die Keramik-C's 
getaucht. Sieh man schön, wenn man Anschlußdrähte mal erwärm, der 
Kondensator bekommt dann eine glänzige Oberfläche. Ergibt auch einen 
charakteristischen Geruch, den ich aber schlecht beschreiben kann.

von Footprint (Gast)


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Zeno schrieb:
> Carnaubawachs

..hmm sagt mir nix. Ich habe mir was bei Wikipedia angelesen, die 
beschreiben das als ziemlich hartes Wachs..also zumindest das was aus 
den Netzfiltern da herausgedrückt wurde, war nicht sonderlich hart, wie 
Wachs halt.
Den "Antaueffekt" bei Keramik Cs kenne ich aber.

Footprint

von Zeno (Gast)


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Footprint schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Carnaubawachs
>
> ..hmm sagt mir nix. Ich habe mir was bei Wikipedia angelesen, die
> beschreiben das als ziemlich hartes Wachs..also zumindest das was aus
> den Netzfiltern da herausgedrückt wurde, war nicht sonderlich hart, wie
> Wachs halt.
> Den "Antaueffekt" bei Keramik Cs kenne ich aber.

Bei den Keramik_C's bin ich mir ziemlich sicher, denn die (speziell die 
Ausbeute bei den 100n Scheiben)waren das Thema meiner Ingenieursarbeit. 
Bei den Netzfiltern kann es auch was anderes gewesen sein. Paraffin bzw. 
Paraffin-Wachsgemische wurden auch gern genommen.

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