Forum: Fahrzeugelektronik AGM Batterie mit nur 14,4 Volt laden anstatt 14,8


von Sebastian L. (arakis)


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Moin moin,

ich habe mir gutgläubig eine Varta Dynamic Silver AGM Batterie zugelegt 
(bestellt) und wollte diese dann von einer Werkstatt einbauen lassen. 
Dieser riet mir jedoch davon ab, da eine AGM 14,8 Volt Ladespannung 
benötigt und daher nie ganz voll werden würde.

- Mein VW T4 sollte in etwa 14,4 Volt Ladespannung liefern und ist 
natürlich nicht für AGM's ausgelegt.
- Ab bzw. unter welcher Ladespannung wird eine AGM nicht mehr geladen?
- Sprich: Könnte ich eine AGM damit laden und es dauert einfach nur 
"länger" bis sie voll ist? Oder schafft die Lichtmaschine es tatsächlich 
nicht die AGM voll aufzuladen?
- Würde ein Ladebooster helfen? Kann man den "einfach" einbauen?

Um die Sache nicht unnötig kompliziert zu machen: Reden wir einfach mal 
von 20 Grad Außentemperatur.

Wenn alles nichts hilft muss ich die Batterie halt wieder zurück 
schicken.

Lieben Gruß,
Sebastian

: Bearbeitet durch User
von 900ss (900ss)


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Ich würde den Hersteller fragen. Hier wirst du eine Schlacht erleben der 
Batterie-Fachreligiösen hier ;)

Wenn du mich fragst, die Batterie wird nie ganz voll.  Was bei 
Bleibatterien eigentlich ein Nachteil ist. Ob bei AGM auch weiß der 
Hersteller am besten.

von Oppel Fahra (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Wenn alles nichts hilft muss ich die Batterie halt wieder zurück
> schicken.

Es wird deinem T4 völlig wurscht sein ob er mit 95% oder 99%
geladener Batterie gestartet wird.

Ich persönlich plädiere für 95% Ladung, die Batterie wird
meiner Einschätzung nach länger halten wenn sie nicht bis zum
Erbrechen (Gasen) aufgeladen wird.

von Hans B. (Gast)


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Wenn's meins wär würde ich es einfach einbauen. Soweit mir bekannt ist:
-wird jede Blei-Säure Batt. bereits mit 13,80V (bei ca.25°) voll - es 
dauert nur sehr lange. (egal ob Nassbatt. AGM od. Gel)
AGM werden für die "smarten" Laderegler verwendet: Start/Stop-Automatik; 
keine Ladung beim Beschleunigen; hohe Ladeströme nur beim Bremsen etc.
Das halten die bisherigen Nassbaterien nicht lange aus. AGM ist da 
besser und hält eine so schlechte Behandlung länger durch. Vorteil: Der 
Normverbrauch im Testzyklus ist geringfügig kleiner. (EURO6 teilweise 
auch bei EURO5)
Damit die Batt. bei kurzen Ladephasen (z.B. nur beim Bremsen) genug 
Ladung erhält wird die Ladespannung erhöht. Verluste durch Gasung werden 
durch Überdruckventile an den Zellen verringert.
Es gibt auch AGM I (14,4V max) und AGM II (14,8V max.) Batterien.

von D00fi (Gast)


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Das sollte mich wundern wenn die nicht voll wird.
In den skandinavischen Laendern werden die Batterien eines
Auto uebrigens "voller" geladen. Wegen der staendigen Kaelte.
Vielleicht kann die Werkstatt deiner Karre das mal naeher bringen.

von Kilo S. (kilo_s)


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Sebastian L. schrieb:
> Dieser riet mir jedoch davon ab, da eine AGM 14,8 Volt Ladespannung
> benötigt und daher nie ganz voll werden würde.

Typenabhängig.

Hans B. schrieb:
> Soweit mir bekannt ist:
> -wird jede Blei-Säure Batt. bereits mit 13,80V (bei ca.25°) voll - es
> dauert nur sehr lange.

Ab 12,6-12,8V gilt eine Bleibatterie als Voll. 13,8V sind 
erhaltungsladung für den Standby Betrieb. Auch da ist sie bereits voll.

Die 14-15V sind die Angabe zum Zyklenbetrieb.

Ein Zyklus = vollständig entladen, danach vollständig laden.

Das kommt im Auto aber nicht vor (sollte nicht vorkommen) sondern sie 
wird beim starten nur teilentladen und danach von der Lichtmaschine 
geladen.

Ich sehe da kein Problem.
Wenn sie explizit als AGM Starterbatterie ausgewiesen ist sollte sie 
problemlos in jedem Fahrzeug funktionieren.

Um welche Batterie handelt es sich denn genau? Die muss ja eine 
Bezeichnung haben.

von MaWin (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Ab bzw. unter welcher Ladespannung wird eine AGM nicht mehr geladen?

Geladen wird sie schon, aber eben nicht ganz voll.

Ein alter Bleiakku wurde mit Antimon gebaut und war bei 13.8V 
(temperaturabhängig) rattenvoll, wurde zum schnelleren Laden aber mit 
14.4V von der Lichtmaschine aufgeladen, was zur Wasserzersetzung führte, 
was nicht schlimm war weil man nachfüllen konnte.
Dann kamen die wartungfreien Bleigelakkus mit 13.8V Ladeschluss und 
gingen im Auto kaputt.
Die Industrie erfand Calcium statt Antimon, die erst bei 14.5V voll 
waten und schnell bis 15V geladen werden durften. Die überlebten eine 
konventionelle Lichtmaschine, sind aber meist nicht ganz voll, was für 
Bleiakkus lebensdauerverkürzend wirkte, oft war nach 3 Jahren Ende 
Gelände
Daher haben Lichtmaschinenhetszeller nachgelegt, heute lernt man fie 
Lichtmaschine über OBD beim Alkuwechsel auf die Parameter und 
Temperaturabhângigkeit der neu installierten Akkus an, dafür leben sie 
länger als 5 Jahre.

Dein Akku wird also nie ganz voll, bildet Sulfat, wird vorzeitig 
leistungsschwach wie alle wartungsgreien Calciumakkus an alten 
Lichtmaschinen und dafür war die Investition in Silverakku zu teuer. 
Deine alte Lichtmaschine lässt sich auch nicht per OBD umprogrammieren.

Ich würde an deiner Stelle also eine zum Auto passende wartbare Antimon 
Batterie suchen, und die Silver wieder an jemanden verkaufen der sie 
brauchen kann. In meinem Auto ist schon 6 Jahre eine VARTA SILVER 
dynamic Starterbatterie
80Ah, 12V, 800A, B13, AGM-Batterie, L4
Art. Nr.: 580901080D852 ich kann sie demnächst also brauchen.

von Sebastian L. (arakis)


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Es handelt sich hierbei um eine Varta Dynamic Silver AGM, 95Ah.

Was der Hersteller sagt ist das eine, ich würde gern wissen was die 
Wissenschaft/Physik dazu sagt.

Also zusammenfassen kann man scheinbar folgendes:
- Auch eine AGM kann man mit 14,4V nahezu voll laden, wobei mir jetzt 
90% oder 95% egal wären.

von Arno (Gast)


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AGM ist nicht das Problem. Eine "normale" AGM- oder auch eine "normale" 
Gel-Batterie hat die gleiche Ladeschlussspannung wie eine nasse 
Blei-Säure-Batterie - tendenziell sogar eher ein paar Zehntel Volt 
weniger, denn bei einer nassen Batterie kann man prinzipiell durch Gasen 
verlorenes Wasser ersetzen, bei einer AGM- oder Gel-Batterie nicht.

Silber-Kalzium- und Kalzium-Kalzium-Batterien (eigentlich korrekt: 
Bleibatterien mit Beimengungen von Kalzium und manchmal Silber) erlauben 
und brauchen höhere Ladespannungen. Die Meinungen gehen auseinander, ob 
14,4V ausreichend hoch ist, dass die Lebensdauer nicht leidet.

Und ob das "Silver" im Namen tatsächlich auf eine Silber-Beimengung 
hindeutet oder nur ein Werbebuzzword ist, verrät Varta so direkt nicht. 
Allerdings empfehlen sie für meinen Ford, der definitiv 
Silber-Kalzium-Batterien braucht (Stichwort: SmartCharge, macht Ford 
seit 1997 bei allen Modellen) unter anderem auch diese Varta Silver 
Dynamic-Batterien.

MfG, Arno

von MaWin (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> wobei mir jetzt 90% oder 95% egal wären.

Dem Akku aber nicht.

Einen Bleiakku nicht ganz voll zu laden quittiert der mit deutlich 
kürzerer Lebensdauer.

Wenn deine Lichtmaschine auf 14.5V regelt, und du per Voltmeter 
feststellst dass du auch im Winter nach fast jeder Fahrt diesen 
Ladezustand am Akku erreichst (wobei es im Winter mehr sein muss, 
-4mV/°C/Zelle, bei -10 GradC also 15.22V) dann geht es.

von Arno (Gast)


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Ich sehe, MaWin hat das schneller geschrieben.

Ergänzend noch: Eine nasse Batterie, die wenig bewegt wird (trifft für 
Auto also eher nicht zu, eher Notstromaggregate o.ä.) sollte man sogar 
leicht überladen, damit die Säure durch das Gasen etwas durchmischt 
wird. Das dadurch verloren gehende Wasser kann man ja einfach wieder 
ersetzen.

Sonst bildet sich unter Umständen durch die Dichteunterschiede von 
konzentrierter und weniger konzentrierter Batteriesäure eine 
Säureschichtung, womit die Batterie "oben" schon überladen wird, wenn 
sie "unten" nie voll wird (oder umgekehrt, ich weiß gerade nicht, ob 
Schwefelsäure dichter oder weniger dicht ist als Wasser)

Denn beim Entladen einer Bleibatterie sinkt die Konzentration der 
Schwefelsäure. Deswegen kann ein voller Bleiakku auch sehr viel 
niedrigere Temperaturen vertragen als ein leerer.

MfG, Arno

von batman (Gast)


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Physik und Chemie sagen, daß es für die Blei-Säure völlig Wurscht ist, 
ob da noch eine Glasmatte drin ist, die an der chem. Reaktion gar nicht 
beteiligt ist. Alles andere sind Märchen. Es bleibt bei der 
Gasungsspannung von 14,4V@20°C und damit wird die Batterie schnell genug 
voll. Muß ja auch, denn keiner baut ein extra Auto inkl. extra 
Leuchtmitteln usw. für eine komische Batterie mit abweichender Spannung, 
wo dann keine "normale" mehr reinpaßt. Wär wohl kein gutes 
Verkaufsargument. AGM werden standardmäßig auch bei 13,8V im 
Standbybetrieb geladen. Geht nicht so schnell aber voll werden sie 
sicher.

von Arno (Gast)


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batman schrieb:
> Physik und Chemie sagen, daß es für die Blei-Säure völlig Wurscht
> ist,
> ob da noch eine Glasmatte drin ist, die an der chem. Reaktion gar nicht
> beteiligt ist. Alles andere sind Märchen.

Was halt auch der Physik nicht Wurscht ist: Wenn die Elektroden mit 
anderen Metallen legiert sind. Typisch für Bleiakkus sind das Silber und 
Kalzium. Ja, das hat Einfluss auf die Ladeschluss-Spannung. Und ja, 
Autos, die solche Batterien verwenden, haben Vorwiderstände oder dünnere 
Kabel vor den Lampen und höher eingestellte Laderegler (wenn der 
Hersteller nicht gepennt hat oder sein Change Management kaputt ist - 
soll es auch mal geben, dann hat man eins dieser sprichwörtlichen 
"Lampenfresser"-Autos).

Bei einer Batterie, die schon "Silver" im Namen trägt, sollte man das 
daher zumindest mal überprüfen. Egal ob sie sich nebenbei auch noch 
"AGM" nennt oder "Gel" oder was auch immer.

MfG, Arno

von Joachim B. (jar)


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Blei AGM EFB kann man glauben, muss man nicht
https://batteryworld.varta-automotive.com/de-de/batterietypen-sli-efb-agm-unterschiede

Angeblich sollte das Lademangement darauf passend ausgelegt sein, manche 
lernen selbst, wie bei BMW Mini, manche müssen im Steuergerät angelernt 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Ich habe mal versucht ein Datenblatt zu finden. Der witz ist, gefunden 
habe ich eins. In dem wird aber kein Wort über die ladespannung 
verloren.

Arno schrieb:
> Eine nasse Batterie, die wenig bewegt wird (trifft für Auto also eher
> nicht zu, eher Notstromaggregate o.ä.) sollte man sogar leicht
> überladen, damit die Säure durch das Gasen etwas durchmischt wird. Das
> dadurch verloren gehende Wasser kann man ja einfach wieder ersetzen.

Das ist eine wartungsfreie. Das wäre also auf Dauer schädlich für diesen 
Typ Batterie.

batman schrieb:
> AGM werden standardmäßig auch bei 13,8V im Standbybetrieb geladen. Geht
> nicht so schnell aber voll werden sie sicher.

Eben, der Meinung bin ich auch.

von MaWin (Gast)


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batman schrieb:
> Physik und Chemie sagen, daß es für die Blei-Säure völlig Wurscht ist,
> ob da noch eine Glasmatte drin ist, die an der chem. Reaktion gar nicht
> beteiligt ist. Alles andere sind Märchen. Es bleibt bei der
> Gasungsspannung von 14,4V@20°C und damit wird die Batterie schnell genug
> voll.

Oje, batman, wie immer ahnungslos wenn es um Akkus geht.

Klar ist das derselbe Akku ob mit oder ohne Vliess.

Aber der eine wird als wartbarer Akku mit Stopfen verkauft in den man 
durch Überladung und Elektrolyse verlorenes Wasser nachfüllen kann
und der andere wird als wartungsfrei verkauft und ist zugeschweisst und 
darf auf keinen Fall Wasser durch Überladung verlieren, also nur 
temperaturabhängig bis 13.8 (kein gasen) statt 14.4V (gasen aber 
schneller voll) geladen werden, wenn er auf Antimon basiert.

Daher gibt es Calciumakkus.

von Joachim B. (jar)


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MaWin schrieb:
> Klar ist das derselbe Akku ob mit oder ohne Vliess.

ist das so?

ich lese deine Worte aber mir war mal so als wenn das Flies auch 
verhindert das Kristalle aus der Bleiplatte einen Kurzschluß machen.
Mir war auch so das Wartungsfreie (so bedruckt) mal ohne Stopfen und 
auch mit Stopfen verkauft wurden, sogar nachfüllbar, obwohl sie ja keine 
Nachfüllung bedürfen. Klar war das der Einlass der Originalfüllung, aber 
ich sah auch welche ohne erkennbare Stopfen, oder die haben es geschickt 
unsichtbar zugemacht, geht ja auch.
Zum Erstbefüllen reicht auch ein Stopfen und trotzdem gibt es 
dergleichen mit 6 Stopfen bei 12V Nennspannung.

Und da auch keine Bleikristalle mehr wachsen könnne durch das Flies ist 
auch oft kein Sammelsumpf mehr vorhanden oder nur noch reduziert.

Also deine beschriebene Gleichheit mag ich nicht erkennen von Blei vs. 
AGM.
Zu EFB hast du noch kein Wort geschrieben.

: Bearbeitet durch User
von batman (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber der eine wird als wartbarer Akku mit Stopfen verkauft in den man
> durch Überladung und Elektrolyse verlorenes Wasser nachfüllen kann

In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich?

von Mike ... (Gast)


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Wenn das Fahrzeug nicht für AGM ausgelegt ist, kannst du kein  AGM 
verwenden.
AGm muss minimal blubbern--aber nicht zu viel, sonst vertrocknet sie.
AGM muss leicht blubbern, aber nicht zu viel(Recombination)
Gel darf gar nicht Blubben
und offene Blei Säure muss blubbern

von Olaf (Gast)


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> Lichtmaschinen und dafür war die Investition in Silverakku zu teuer.
> Deine alte Lichtmaschine lässt sich auch nicht per OBD umprogrammieren.

Man konnte bei alten Lichtmaschinen ja den Laderegler mit den Kohlen 
dran noch einzeln wechseln. Da gab es unterschiedliche Typen mit 
unterschiedliche Ladespannung.

Olaf

von Bastler_HV (Gast)


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Alle Sorgen sich hier dass die Batterie nicht voll geladen wird.
Ja dass sollte sie für eine lange Lebensdauer: immer nur stehen mit 100% 
Ladung sonst sulfatiert sie.
ABER
Das tolle Batteriemanagement "Blue Motion" oder Ford SmartCharge (macht 
Ford seit 1997 bei allen Modellen) verhindert ja gerade dass die 
Batterie voll geladen wird. Weil beim Bremsen muss ja noch Ladung 
reinpassen um die Energie zu speichern.
Also wird die Batterie nur auf 50% geladen!!
(Eigentlich ist das ein Batteriekillermanagement, ob die 
Benzinersparniss die Batteriekosten je aufwiegt darf bezweifelt werden)

Es ist für den TO also völlig wurscht ob die Batterie voll geladen wird, 
sie wird es sowieso nie.

@TO mein Tip:
- kann er die Batterie zurückgeben/erstattet bekommen? Neue kaufen.
wenn nicht:
- einbauen und eventuell mit einem Lader die Batterie ab und zu 
(insbesondere wenn das Auto länger steht) mal wieder vollladen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Arno schrieb:
> Was halt auch der Physik nicht Wurscht ist: Wenn die Elektroden mit
> anderen Metallen legiert sind. Typisch für Bleiakkus sind das Silber und
> Kalzium.

es kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden?

von Oliver S. (oliverso)


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MaWin schrieb:
> Einen Bleiakku nicht ganz voll zu laden quittiert der mit deutlich
> kürzerer Lebensdauer.

Ich habe das Spiel mit einem alten Sharan und einer Banner AGM hinter 
mir. Die hat letztendlich genauso kurz gehalten (das Auto hatte 
Standheizung), wie die normalen Blei-Säure-Batterien, war nur teurerer.

Oliver

von pnp (Gast)


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● Des I. schrieb:
> es kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden?

CALCIUM != CALCIUMKARBONAT

von Sebastian L. (arakis)


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Vielen lieben Dank für die Antworten.

Todesmutig habe ich mich dazu entschieden das Experiment AGM in 
Joungtimer zu wagen :-) Werde diese die nächsten Tage einbauen. Mir ist 
durch eure Antworten bewusst, dass diese eine kürzere Lebensdauer haben 
wird und nur ca. 80% voll wird.

Wobei ein Gespräch mit der Werkstatt gerade noch ans Licht brachte, dass 
ich mit meinen 14,4 Volt scheinbar falsch lag - die Lichtmaschine 
liefert scheinbar wohl nur 13,85V. Dummerweise habe ich "noch immer" 
kein neues Batteriefach für mein Fluke-Multimeter organisiert (das alte 
ist wegen ausgelaufener Batterien zerstört)....ja, die nehmen für dieses 
bisschen Kunststoff 80 Euro...

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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pnp schrieb:
> ● Des I. schrieb:
>> es kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden?
>
> CALCIUM != CALCIUMKARBONAT

einen Versuch haste noch!

von MaWin (Gast)


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batman schrieb:
> In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich?

In einem, in dem man noch informiert ist, statt dumm rumzurülpsen.

https://www.siga-batterien.de/siga-drybattery.html

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sebastian L. schrieb:
> Todesmutig habe ich mich dazu entschieden das Experiment AGM in
> Joungtimer zu wagen :-)

wird schon schief gehen

mehr als zuwenig geladen kann es ja kaum werden ;-)

von typ (Gast)


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du kannst ja den Laderegler tauschen, sind nicht teuer, dann haste auch 
direkt frische Kohlen
oder man lötet eine Diode dazwischen, habe ich auch schon gemacht
bringt 0,3V oder 0,7V mehr, je nach Typ

sinnvoll ist auf jeden Fall: ab und zu mal mit einem Ladegerät nachladen
gerne 1x pro Monat, dann hält die Batterie 10 Jahre

von Arno (Gast)


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● Des I. schrieb:
> Arno schrieb:
>> Was halt auch der Physik nicht Wurscht ist: Wenn die Elektroden mit
>> anderen Metallen legiert sind. Typisch für Bleiakkus sind das Silber und
>> Kalzium.
>
> es kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden?

Wenn man die 99% Blei aus der Elektrode weglässt und alle anderen 
Randbedingungen stimmen, vielleicht.

MfG, Arno

von Manfred (Gast)


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Bastler_HV schrieb:
> Das tolle Batteriemanagement "Blue Motion" oder Ford SmartCharge (macht
> Ford seit 1997 bei allen Modellen)

Das ist eine glatte Falschbehauptung! Sowohl im Focus (2003) als auch 
Mondeo von 2008 (beides Turbodiesel von PSA) war eine normale 
Bleibatterie drin. In beiden Fahrzeugen war während der Fahrt die 
Ladespannung ziemlich konstant. Den Focus habe ich mit 5 Jahren 
abgegeben, im Mondeo verstarb die Batterie nach knapp 9 Jahren.

> verhindert ja gerade dass die Batterie voll geladen wird.

Diesen Kack haben sie scheinbar mit Einführung der Start-Stopp-Motoren 
eingeführt.

> Weil beim Bremsen muss ja noch Ladung reinpassen um die Energie zu speichern.

Das hat nichts mit Bremsen zu tun, die Rekuperation passiert im 
Schiebebetrieb, also z.B. ohne Gas den Berg runter. Am Mondeo von 2018 
kann ich sehen, dass nach längerer Strecke nur noch 13V anstehen, aber 
die Spannung im Schiebebetrieb auf über 15V ansteigt - wenn diese 
Dreckssoftware nicht mal wieder abgestürzt ist oder der Stromsensor 
defekt ist.

> Also wird die Batterie nur auf 50% geladen!!

Nee: Aktuell sagt mir das BCM auf dem Datenbus, dass Start-Stopp wegen 
niedrigem Ladezustand deaktiviert ist und zeigt diesen mit 65% an. Die 
Grenze, bis zu welchem Ladestatus (SoC) es geht, kenne ich noch nicht.

> (Eigentlich ist das ein Batteriekillermanagement, ob die
> Benzinersparniss die Batteriekosten je aufwiegt darf bezweifelt werden)

Da gibt es nichts zu bezweifeln, im Forum mondeo-mk5.de gibt es diverse 
Diskussionen dazu: Das ist ein Batteriedemolierungsmanagement, meine 
erste hat es nach knapp zwei Jahren gerafft und der Ersatz schwächelt 
nach nun etwa 270 Tagen schon wieder. Es ist übrigens keine AGM, obwohl 
die gerüchteweise auch mal verbaut gewesen sein sollen, ab Werk hat der 
Wagen eine Varta-EFB.

von MaWin (Gast)


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Bastler_HV schrieb:
> Das tolle Batteriemanagement "Blue Motion" oder Ford SmartCharge (macht
> Ford seit 1997 bei allen Modellen) verhindert ja gerade dass die
> Batterie voll geladen wird. Weil beim Bremsen muss ja noch Ladung
> reinpassen um die Energie zu speichern. Also wird die Batterie nur auf
> 50% geladen!!

Unsinn.

https://www.hella.com/startersalternators/assets/media/g06_ti_electronics_ford_smart_charge_system_de.pdf

von Sebastian L. (arakis)


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Kurzes Feedback:
Die Ladespannung beträgt wohl doch 14,4 Volt, gestern nachgemessen. Also 
Voltmeter mal an beide Pole gehalten während der Motor im Leerlauf war. 
Hoffe dass man so richtig misst.

Hab die AGM Batterie nun eingebaut. Bisher läuft noch alles, bin gestern 
abend zu einer Reise aufgebrochen. Alte Batterie als Backup aber dabei. 
Multimeter auch. Und Überbrückungskabel. Mal gespannt wie sie sich in 
der Schweiz bei -10 Grad halten wird und Ende Januar in Schweden bei -25 
:-)

Vielen Dank für eure Anregungen :-)

: Bearbeitet durch User
von batman (Gast)


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Ne frische Batterie lädt sich sowieso viel schneller auf als ne alte, 
dagegen merkt man ein paar Zehntel Unterschied bei der Ladespannung 
nicht.

von Hp M. (nachtmix)


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● Des I. schrieb:
> kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden?

Ja warum denn nicht?
Vielleicht ist das beabsichtigt, weil winzige Gipskriställchen, die sich 
aus dem Ca-Zusatz bilden, das Wachstum der Bleisulfatkristalle 
(=Sulfatierung) behindern.

von Kilo S. (kilo_s)


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Hp M. schrieb:
> Vielleicht ist das beabsichtigt, weil winzige Gipskriställchen, die sich
> aus dem Ca-Zusatz bilden, das Wachstum der Bleisulfatkristalle
> (=Sulfatierung) behindern.

Oder leitfähigen Bleischlamm binden und somit kurzschlüsse in den Zellen 
verhindern sollen.

Das ist alles gar nicht so abwegig.

von Joachim B. (jar)


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batman schrieb:
> Ne frische Batterie lädt sich sowieso viel schneller auf als ne alte,

Ist das eine These?

Ich kenne es anders, eine alte Batterie mit verminderter Kapazität 
meldet immer schneller voll, was auch logisch scheint weil ja weniger 
Ladung rein kann.

von batman (Gast)


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Naja was für dich logisch ist halt. Ob ein Auto schneller fährt, hängt 
auch nicht von der Länge der Strecke ab.

Mit dem Alter wächst i.d.R. der Innenwiderstand der Batterie an und 
begrenzt zunehmend den Ladestrom. So dauert es immer länger, Energie 
fürs Anlassen wieder geladen ist. Die Kapazität spielt da keine große 
Rolle.

von Joachim B. (jar)


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batman schrieb:
> Mit dem Alter wächst i.d.R. der Innenwiderstand der Batterie an und
> begrenzt zunehmend den Ladestrom.
stimmt

> Die Kapazität spielt da keine große Rolle.
Nein, die Ladeendspannung wird bei kleinerer Kapazität auch schneller 
erreicht. Werden viele schon festgestellt haben.

von batman (Gast)


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Oh ja natürlich, für jeden Autofahrer immer ein wichtiges Ereignis - das 
Erreichen der Ladeendspannung.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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batman schrieb:
> Oh ja natürlich, für jeden Autofahrer immer ein wichtiges Ereignis - das
> Erreichen der Ladeendspannung.

und diese Animationen im E-Auto, wann es denn nun lädt, fährt,
rekuperiert und blah braucht man doch auch nicht.
Die sollen sich aufs Fortbewegen konzentrieren.

Wenn ich Zeichentrick sehen will, lade ich mir entsprechendes.
Aber bestimmt nicht beim Autofahren.

von Thomas B. (thombde)


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Bei den Bleiakkus ist das mit der Lebensdauer so eine Sache.
Was meint man jetzt mit Lebensdauer?
Das der Motor noch Startet?
Oder ich gehe mal 15Min. in die Apotheke und lasse das Parklicht 
brennen.
Und beim Anlassen bricht die Spannung ein.

Wenn alles gut läuft, …keine niedrigen Temperaturen, Parklicht nicht 
vergessen,
Radio an usw, kann so ein Akku vermeintlich auch 10 Jahre halten.
Aber wenn es mal drauf ankommt ist man angeschissen.
Ist ja eigentlich nur ein Kapazitätsverlust.
Aber welche Kapazität reicht noch um über die Runde zu kommen?

von Huebi H. (huebi)


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Die Rekuperation für Arme lässt sich bei modernen VAGs auch weg 
codieren. Dazu wird dem Powermanagementcontroller einfach beigebracht, 
dass es eine dumme Lichtmaschine ohne LIN-Bus hat. Dann wird der Regler 
nicht mehr angesteuert und er regelt auf maximale Ladespannung von etwa 
14,5 V bis 14,7 V. Damit ist die Batterie auch immer wieder zügig voll. 
Die Rekuperation bringt unter günstigen Umständen 0,5% bis 1% 
Verbrauchsminderung und ist die kürzere Lebensdauer der Batterie nicht 
wert.

Für die alten Topflichtmaschinen gibt es auch 14,5 V Regler. Damit 
funktioniert auch eine AGM sehr lange im alten Auto weil sie regelmäßig 
komplett voll geladen wird.

Wenn eine AGM Batterie vollständig geleert wird, sollte sie sofort 
wieder geladen werden, um Sulfatieren zu vermeiden. Eine Entladespannung 
auf 10,5 V schadet also nicht, wenn sie anschließend sofort wieder 
geladen wird.


Viele Grüße,
huebi

von Paul B. (paule201)


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Huebi H. schrieb:
> Die Rekuperation für Arme lässt sich bei modernen VAGs auch weg
> codieren.

Und das fällt dir so ganz spontan nach fast 3 Jahren ein? Der Thread ist 
von 2020 und das Fahrzeug ein T4, der hat solche Spielerein nicht.

von Sebastian L. (arakis)


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Ich sehe kein Problem darin, auf einen alten Beitrag zu antworten, 
sofern es mit dem Thema zu tun hat.

Interessant findet ich allerdings die Aussage, dass ein kurzfristiges 
recht tiefes Entladen kein Problem darstellen soll. Ich selber schiebe 
immer ein wenig Panik, wenn meine Batterie unter 50% gerät, dann starte 
ich sofort den Motor um sie wieder zu laden.

Hintergrund: Ich bereise derzeit Afrika und habe wenig Lust und Geld, 1x 
im Jahr meine beiden AGM-Batterien im Wohnraum auszutauschen, zumal es 
solche Batterien hier nicht an jder Ecke gibt. Man sollte meinen, ich 
habe hier Sonne genug (für die Solarpanels), doch leider ist der Himmel 
während der Regenzeit fast täglich und großflächig bewölkt. Jedesmal 
wenn sie unter 50% gerät, stelle ich mir die Frage, ob sie dann nicht 
jedesmal "einen ganz kleinen Schaden" davon trägt.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Sebastian L. schrieb:
> Jedesmal wenn sie unter 50% gerät, stelle ich mir die Frage, ob sie dann
> nicht jedesmal "einen ganz kleinen Schaden" davon trägt.

hi
Genau defür bzw dagegen wurden die Traktionsbatterien erfunden.
Die haben etwas weniger Kapazität und halten die großen Startströme 
nicht so gut aus tolerieren dafür besser wenn sie nicht ständig randvoll 
geladen sind.

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian L. schrieb:
> Jedesmal wenn sie unter 50% gerät, stelle ich mir die Frage, ob sie dann
> nicht jedesmal "einen ganz kleinen Schaden" davon trägt.

Natürlich  Bleiakkus haben bei höheren Temperaturen eh geringe 
Haltbarkeit und selbst Traktionsbatterie erreichen ihre Zyklenzahl nur 
bei 50% Entladetiefe.

Man kann sehr froh sein, dass man sich den Scheiss nicht länger antun 
muss  seit dem es LiFePO4 Akkus gibt. Leichter, drastisch höhere 
Zyklenzahl bei fast 100% Entladetiefe, und pro Zyklus nur ein Bruchteil 
des Preises eines Bleiakkus.

von Rolf (rolf22)


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Sebastian L. schrieb:
> Ich sehe kein Problem darin, auf einen alten Beitrag zu antworten,
> sofern es mit dem Thema zu tun hat.

Gut, dann sage ich mal was zu dem Ladebooster, nach dem du gefragt hast.

Diese Dinger werden benutzt, um eine zweite Batterie zu laden, z. B. in 
Wohnmobilen. Die Intelligenz moderner Fahrzeuge (Euro 6) bremst aber das 
Laden zwecks Energieersparnis, solange das Basisfahrzeug wenig Strom 
benötigt. Die zweite Batterie soll aber auch nach 2 Tagen Stillstand 
noch den Kühlschrank betreiben können. Also will man sie immer möglichst 
"stark" laden, solange der Motor läuft.

Ein Ladebooster akzeptiert primär z. B. 8 bis 15 Volt vom Bordnetz und 
macht mit einer Stepup/Stepdown-Wandlung auf der Sekundärseite daraus 
das, was die zu ladende Zweitbatterie braucht. Dabei arbeitet er nach 
batterietyp-angepasster Kennlinie, lädt also theoretisch optimal, ganz 
gleich, was die Lichtmaschine macht.

Nebenbei löst ein Ladebooster ein weiteres Problem. Die zweite Batterie 
sitzt ja nicht im Motorraum, sondern oft weit entfernt oder sogar im 
Wohnanhänger. Da fällt am zu langem/dünnen Kabel bei den hohen 
Stromstärken schon mal das eine oder andere Voltchen ab, das dann beim 
Laden fehlt. Deswegen hat ein vernünftiger Ladebooster eine 
Fühlerleitung zur Zweitbatterie und berücksichtigt  so die tatsächlich 
an der Batterie anliegende Spannung.

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