Hallo zusammen, ich besitze eine Elektra-Beckum KGT500 Kapp- und Tischkreissäge (230V). Seit einiger Zeit will die Bremselektronik nicht mehr bremsen. Recht schnell konnt ich den Widerstand rechts des Thyristors als einen Übeltäter ausmachen. Da dieser aber schon etwas verschmort war, konnte ich den Widerstandswert nicht mehr eindeutig bestimmen und lag vermutlich um zwei Dekaden daneben (680Ohm hatte ich verwendet, 68k sollten es vermutlich sein). Nun ist es so, dass das gute Stück auch mit dem (vermutlich) richtigen Widerstandswert nicht funktioniert. Deswegen sieht die Platine auch etwas verkohlt aus. Ich habe nun schon einige Dinge versucht, aber mit Try-and-Error komme ich jetzt nicht mehr weiter. Also habe ich mal etwas Reverse-Engineering betrieben und den "Leistungsteil" der Schaltung abgezeichnet. So wie es aussieht, werden die beiden Motorwicklungen (Hi und Ha) bei ausgeschaltetem Nullspannungsschalter durch Zünden des Thyristors in Reihe zwischen L und N gelegt. Was machen dann die beiden VDR's? Bzw. ich nehme mal an, dass es VDR's sind (es handelt sich dabei um den Blauen und den Roten Bauteil auf der Platine (die Bezeichnungen, müsste ich kurz heraussuchen)). Viele Grüße, D-Platoon
Widerstände brennen gerne durch, nachdem andere Bauteile einen Kurzschluss erlitten haben. Sie sind selten selber die Ursache.
Auf der Platine scheint einiges nicht mehr so zu sein, wie es soll: Der 2k7 (oder 27k) rechts oben scheint etwas abbekommen zu haben, ebenso der braune R neben dem 100k Poti sowie dieses selbst. Erstaunlicherweise sind die 10A- Sicherungen offensichtlich noch ok.
Christian H. schrieb: > Widerstände brennen gerne durch, nachdem andere Bauteile einen > Kurzschluss erlitten haben. Sie sind selten selber die Ursache. Gut zu wissen - werd ich mir für die Zukunft merken. uxdx schrieb: > Auf der Platine scheint einiges nicht mehr so zu sein, wie es > soll: > > Der 2k7 (oder 27k) rechts oben scheint etwas abbekommen zu haben, ebenso > der braune R neben dem 100k Poti sowie dieses selbst. Erstaunlicherweise > sind die 10A- Sicherungen offensichtlich noch ok. Die Sicherungen sind OK - das waren die ersten Verdächtigen die ich geprüft hab. Der 27k ist auch OK, der hat vom Gebrutzel des falschen 680R etwas Schmauch abbekommen. Ebenso der kleine Widerstand neben dem Trimmer. Dieser hat nur einen einzelnen schwarzen Ring. Das dürfte somit ein 0-Ohm-R sein, oder? Ich wollte noch die Bezeichnungen der VDR's (??) nachreichen: Der Blaue ist ein 14M 240VB und ist im Plan der R3 der Rote (R2) 420L 9451 Beide sind mit jeweils einem ausgelöteten Beinchen hochohmig. Hilft das weiter?
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Die Lötseite anbei. Die etwas überhitzte Leiterbahn in der Mitte, bei der das Kupfer herausschaut ist noch gut. Etwas weiter rechts musste ich eine Drahtbrücke anlöten, da es die mit dem zu kleinen R gebrutzelt hatte. Da der zu kleine R auch noch zwei Watt abkonnte, hatte der etwas länger durchgehalten und ordentlich geheizt. Ich habe jetzt nochmal weiter gesucht und die beiden Transistoren ausgelötet. Einer davon ist tatsächlich reif für die ewigen Jagdgründe. Verbaut ist ein BC547C. Leider habe ich den nicht hier aber eine ganze Armada BC547 A oder B. Primär unterscheiden sich die bei der Stromverstärkung(B=200, C=400) und in einigen Kleinsignalcharakteristiken, welche nicht relevant sein dürften. Spricht etwas gegen einen Versuch mit einem Typ B?
Also die Säge funktioniert wieder - es war tatsächlich der Transistor. Und es funktioniert auch mit dem BC547B - die Schaltung ist demnach so ausgelegt, dass der Verstärkungsfaktor ausreicht. Vielen Dank an alle, die mir Tipps gegeben haben! :-)
Hier gibt es eine 5-Sterne Funktionsbeschreibung mit Schema für eine ähnliche Platine. Hat mir viel Arbeit erspart. https://alfred-schulze.de/ithmz/wp-content/uploads/simple-file-list/ServiceBericht-Elektronische-Bremse.pdf
Vielen Dank! Die Funktionsbeschreibung ist wirklich super! Hab ich mir direkt mal abgespeichert ;-)
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