Hallo, ich habe von einem Bekannten vor einiger Zeit einen Defekten Gitarrenverstärker zum Reparieren bekommen, die Primärseitige Sicherung sollte sofort auslösen. Das Gerät hat die Bezeichnung Luxor Studio Master, wenn man ihn Googelt findet man Bilder aber keinen Schaltplan. Er soll ein Klon von einem Fender Verstärker sein, der hat aber andere Endröhren. Wie sich zeigte ist das Gerät stark verbaselt worden in der Endstufe, die Siebelkos sind neu und ein wenig knapp dimensioniert. (450V) Jemand hat die ganze Biaseinstellung ausgebaut und die Gittervorspannung für beide Röhren zusammen an eine feste Spannung gelegt. Nur dumm das die nicht gepasst haben kann, die Röhren wurden bis zur Weißglut geheizt, irgendwann gab der mit 6A zu hoch abgesicherte Trafo auf und hat einen Primären Windungsschluss bekommen. Einen Ersatztrafo habe ich hier, auch aus einem EL34 Verstärker. Er liefert 6,3V und 340V im Leerlauf. Ich möchte nun auf etwas Ausgangsleistung verzichten und die Endstufe auf Autobias umbauen, sollten die neuen Röhren mal verbraucht sein kann der Besitzer ohne neuen Abgleich 2 neue einstecken und gut. Wäre es ein HiFi Verstärker, kein Problem. Es ist ein Gitarrenverstärker mit PP Endstufe, Ich bin mir nicht sicher ob ich den Übersteuerungsfall beachten muss oder ob das in der Vorstufe passiert. Ich dachte daran an die Kathode einen Widerstand von ~500Ohm gegen Masse + Einen Kathodenkondensator zu nehmen, das gibt einen Ruhestrom von 40mA bei 20V Gittervorspannung. Was passiert wenn man die Endstufe clippen lässt, stirbt die Röhre eventuell an Überlast oder Gitterstrom? Kennlinie findet sich hier: https://www.jj-electronic.com/images/stories/product/power_tubes/e34l/el34_popis_002_v.jpg Danke! Gruß Jan
Ich hänge dir mal 2 Endstufen mit EL34, einmal 2 Stück, einmal 4 Stück (50 resp.100W) aus dem RIM Bastelbuch 1965 an. Aus irgendeinem Grund wird Autobias nicht verwendet, vermutlich, weil ein grosser Kathodenwiderstand die Leistung unnötig einschränkt.
Gittervorspannungserzeugung über einen Kathodenwiderstand ist bei Endröhren dieser Leistungsklasse eher unüblich. Mache es so wie von Matthias vorgeschlagen. Evtl. ein kleiner Kathodenwiderstand als Messwiderstand wie in der 2. Schaltung. Dann entweder ein kleines mA-Meter einbauen oder (bei 2 Röhren) 3 Messbuchsen an geeigneter Stelle plazieren. 2 Buchsen kommen direkt an die Kathoden, die 3. auf GND (Masse). Zum Messen (bei Röhrentausch) kann man ein einfaches Multimeter anstecken und bei beiden Röhren den gleichen Kathodenstrom einstellen. Die angezeigte Spannung errechnet sich zu U=R*I. Mit einem R von 5Ohm und einem Ruhestrom von ca. 50mA (EL34) muß man also eine Spannung 200mV (0,2V) einstellen. Wichtig ist, den Ruhestrom für beide Kanäle möglichst gleich einzustellen.
Danke für Eure Hilfe! Ja, das habe ich auch bemerkt gehabt. Die EL34 braucht eine Relativ hohe Gittervorspannung. Es ist ein Musikerverstärker, ob da jetzt 50W oder nur 40W rauskommen ist ziemlich egal. Es soll möglichst einfach werden, ich kenne mich mit Gitarrenverstärkern nicht aus aber bin mir relativ sicher das ein kleiner B-Ruhestrom Ok wäre. Verzerrungen sollten egal sein. Für 50mA Ruhestrom wäre die Spannung zu hoch an der Röhre, mit dem neuen Trafo sind es fast 500V. Gruß, Jan
Übrigens könnte es sein, das dieser Luxar Amp eine Kopie des Fender Pro Reverb ist: http://www.thevintagesound.com/ffg/schem/pro_reverb_aa165_schem.gif Auch hier Biaserzeugung über kleine Diode für neg. Vorspannung. Nur Ausbalancieren hat Fender nicht vorgesehen. Die 6L6GC ist das Gegenstück der EL34 aus den USA und ist etwa das gleiche. Nicht zu verwechseln mit 6L6, das ist was anderes. Ach, und es gibt Leute, die die EL34 mit bis zu 800V betreiben. Den Röhren selber sollte also eine etwas zu hohe Spannung nichts ausmachen.
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Gerade mal nachgeschaut, für B-Betrieb werden ca. 25mA eingestellt. 500V ist für die EL34 kein Problem. Die Röhre kann max. 800V. Die 500V misst Du doch jetzt bestimmt im Leerlauf. Bei Belastung wird diese zusammenbrechen.
Jan schrieb: > die Siebelkos sind neu und ein wenig knapp dimensioniert. (450V) Das ist das eigentliche Problem. Wenn die Luxor Jungs den Fender 1:1 kopiert haben, kann der ursprüngliche Gleichrichter ja auch eine Röhre sein und dann käme das mit den Elkos hin. Wenn aber jemand auf Si-Gleichrichter umgebaut hat, wird die Spannung zu hoch und man muss entweder die Trafospannung reduzieren, wieder auf Röhren-GR umbauen, oder die Anodenspannung mit Leistungswiderständen etwas runterbraten. Ob der Verstärker ursprünglich Röhren-GR hatte, sollte sich am Chassis noch sehen lassen.
Danke nochmal! Vom Originalen Verstärker ist wie gesagt nicht mehr viel Übrig, zumindest in der Endstufe. Eine Siebdrossel gibt es nicht, momentan sind einfach 3x 450V Elkos parallel geschaltet. Röhrenheizung scheint das Gerät nie gehabt zu haben. Das gute ist, der Ersatztrafo war für Halbleitergleichrichter, die 340V sind im Leerlauf gemessen. Es gibt 550/600V Elkos zu kaufen. Es wäre natürlich ein Weg sich am Fender zu Orientieren und mit kleinem Ruhestrom um die 25mA zu fahren, mit Kathodenwiderständen aber. Ich kann ihm dann Bananenbuchsen und 2 Trimmer auf das Chassis montieren, darf er selber abgleichen sollten die Röhren getauscht werden. Werde ich so machen, ich stelle Bilder ein wenns fertig ist. Gruß, Jan
Matthias S. schrieb: > Ich hänge dir mal 2 Endstufen mit EL34, einmal 2 Stück, einmal 4 > Stück > (50 resp.100W) aus dem RIM Bastelbuch 1965 an. > Aus irgendeinem Grund wird Autobias nicht verwendet, vermutlich, weil > ein grosser Kathodenwiderstand die Leistung unnötig einschränkt. Entschuldige bitte, aber die BIAS Schaltung beider Verstärker ist ganz einfach nur Schrott, weil abhebende Schleifer der Trimmpotis zum Durchgehen führen. Nicht so bauen! Immer von negativer Spannung einen Spannungsteiler aus Festwiderstand und Einstellregler gegen Masse. An den Verbindungspunkt kommt der Gitterableitwiderstand. Hat jetzt der Einstellregler Kontaktprobleme werden die Röhren gesperrt. Gitter II
Jan schrieb: > Röhrenheizung scheint das > Gerät nie gehabt zu haben Das glaube ich aber nicht, da Röhren ohne Heizung bekanntermaßen nicht funktionieren GitterII hat mit seinen Bedenken durchaus recht, obwohl es bei den meisten Verstärkern, die ich kenne nicht so gemacht wird. Bei meinen Kölledas, mittlerweile fast 60 Jahre alt, geht der Potischleifer zum Gitter. Bisher gab es da auch keine Probleme, aber wenn Du sicher gehen willst mach es wie von Gitter vorgeschlagen.
>Nicht so bauen! Immer von negativer Spannung einen Spannungsteiler aus >Festwiderstand und Einstellregler gegen Masse. An den Verbindungspunkt >kommt der Gitterableitwiderstand. Hat jetzt der Einstellregler >Kontaktprobleme werden die Röhren gesperrt. Danke, werde ich so machen! >Das glaube ich aber nicht, da Röhren ohne Heizung bekanntermaßen nicht >funktionieren Autokorrektur auf dem Smartphone -_- Röhrengleichrichtung war gemeint. Gruß, Jan
Typisch betreibt man Gegentaktstufen im AB-Betrieb. Z.B. beim Kölleda V150 wird der Ruhestrom auf 27mA abgeglichen (1,4V an 51Ω). https://maybaummagnetics.wordpress.com/2013/04/27/reparatur-rohrenverstarker-50w-v150-kolleda-typ-8321-6-1/
Das wäre doch mal eine Challenge: http://ppdriver.blogspot.com/2010/03/gegentakttreiber-mit-ecc82-und-e88cc.html
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