Ich habe da noch einige Einheiten (etwa Zigarettenschachtel-Größe) mit 12V-Gleichstrommotor und Getriebe 3000:1 im Alugehäuse, übrig geblieben von einem älteren Projekt. Für eine "zwischen-den-Jahren-Bastelei" (Teleskop mit Nachführung), dachte ich daran, evtl. diese zu verwenden, von der Kraft her ist das definitiv kein Problem, auch sind die Dinger langsam genug. Die Idee bzw. Frage an die erlauchte Runde: Ist es aussichtsreich, die Impulse, die so ein Gleichstrommotor auf seiner Versorgungsleitung produziert, als Indikator für die Bewegung zu verwenden (anstelle eines "richtigen" inkrementellen Gebers)? Hat das schon mal jemand hier versucht? Falls nicht, kann ich auch einen Hall-Sensor/Magnet oder eine Gabel-Lichtschranke noch in das Gehäuse quetschen, cooler wäre es allerdings ohne ...
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Frank E. schrieb: > Hat das schon mal jemand hier versucht? Schau dir mal die Spannung am laufenden Motor mit einem Oszi an. Anschließend überlegst du, weshalb du diese Frage gestellt hast...
Ich denke, daß Du es sehr schwer haben wirst, das aus den unregelmäßigen Störungen herauszufiltern. Und wenn Du den Motor nicht bestromst, kannst Du z.B. während des Auslaufens nicht zählen wieviel Umdrehungen das noch sind. Wie genau muß das denn werden bzw. wozu brauchst Du das Mitzählen?
Ben B. schrieb: > Wie genau muß das denn werden bzw. wozu brauchst Du das Mitzählen? Naja, so eine Astro-Nachführung muss ja wissen, wie weit sich der Motor bewegt hat, quasi ähnlich einem Schrittmotor. Wegen der großen Untersetzung von 3000:1 kommt es jetzt nicht auf eine einzlne Umdrehung an, aber so annähernd sollte es schon stimmen ... Ein Nachlaufen ist wegen des Getriebes kaum zu erwarten bzw. kann in der notwendigen Kalibriereung berücksichtigt werden.
pnp schrieb: > Frank E. schrieb: >> Hat das schon mal jemand hier versucht? > > Schau dir mal die Spannung am laufenden Motor mit einem Oszi an. > Anschließend überlegst du, weshalb du diese Frage gestellt hast... Mach ich, die Frage ist zunächst nur theoretischer Natur ...
Hm bei einer Asto-Nachführung würde ich das schon so genau wie möglich machen, damit ich auch auf Gleichlauf des Motors regeln kann, also eine möglichst starre Drehzahl. Jede Schwankung macht sich evtl. in der Bildschärfe bemerkbar.
Frank E. schrieb: > Hat das schon mal jemand hier versucht Ja, die Sparbrötchen in der Automobilbranche. Nennt sich Ripple-Counting. Man misst den Versorgungsstrom des Motors. Zur Auswertung muss der gefiltert werden. Am liebsten natürlich per Software im sowieso schon vorhandenen Kontroller. IC's die einen dabei unterstützen wurden aber auch entwickelt. Es gibt sogar Versuche, den Kommutator des Motors zu modifizieren, so dass die Stromspitzen deutlicher hervor treten.
Macht meine Dieselheizung zur Überwachung der Motoren. Die fummeln mit einer Diode die Spitzen raus (Highside MOSFets als Schalter), schicken sie auf einen OpAmp und dann an dem MC. Das funktioniert so gut, das sie auch schwergängige Motoren erkennen.
Matthias S. schrieb: > Die fummeln mit > einer Diode die Spitzen raus (Highside MOSFets als Schalter), schicken > sie auf einen OpAmp und dann an dem MC. Könnte auch die digitale Auswertung der Gegen-Induktionsspannung sein. Wird bei Thyristorsteuerungen zur Drehzahlstabilisierung eingesetzt. Diese Spannung ist direkt proportional zur Drehzahl.
Frank E. schrieb: > Die Idee bzw. Frage an die erlauchte Runde: Ist es > aussichtsreich, die Impulse, die so ein Gleichstrommotor > auf seiner Versorgungsleitung produziert, als Indikator > für die Bewegung zu verwenden (anstelle eines "richtigen" > inkrementellen Gebers)? Ja. Ist m.E. aussichtsreich. > Hat das schon mal jemand hier versucht? Jein: Ich habe vor Jahrzehnten damit experimentiert, das dann aber nicht weiter verfolgt. Meine vage Erinnerung sagt: Für m.o.w. fixierte Drehzahl ist der Stromrippel ziemlich charakteristisch; ein Störungsregelung (= Regelung auf konstante Drehzahl) sollte gut machbar sein. Ich würde das auf Basis einer PLL probieren. Mit steigender oder fallender Drehzahl ändert sich das Muster aber recht deutlich, es tauchen zusätzliche Minima und Maxima auf. Eine Führungsregelung über einen größeren Drehzahlbereich scheint mir daher schwierig.
Egon D. schrieb: > Mit steigender oder fallender Drehzahl ändert sich das > Muster aber recht deutlich, es tauchen zusätzliche > Minima und Maxima auf. Ist auch meine Erfahrung: im unteren Drehzahlbereich hat man mehr die Grundwelle (Umdrehung des Motors) als Unwuchtsignal mit drauf. Bei höheren Drehzahlen sieht man die Pol-Anzahl deutlicher. Und das alles nach Bandpaß-Filterung. Bei niedrigen Drehzahlen bleibt also nur eine EMK-Regelung. Und dann gibt es auch noch Motoren da sieht man vor lauter Bürstenfeuer gar kein Signal. Gruß Anja
Nennt sich "Ripple Counting" und wir bei einigen Anwenungen mit DC Motor gemacht. Ich glaube nicht, dass man es zwischen-den-Jahren hin bekommt, aber bestimmt bis zum Ende des Lockdowns :)) Allerdings wird der Motorstrom als Meßgröße verwendet: http://ww1.microchip.com/downloads/en/AppNotes/Sensorless-Position-Control-of-Brushed-DC-Motor-Using-Ripple-Counting-Technique-00003049A.pdf
fop schrieb: > Man misst den Versorgungsstrom des Motors. Zur Auswertung muss der > gefiltert werden. Ich würde auch erwarten, dass es da eine merkliche Abhängigkeit von der Belastung (=Stromaufnahme) gibt, denn zur Stromauswertung muss überhaupt mal ein nennenswerter Strom fließen. Frank E. schrieb: > Ist es aussichtsreich, die Impulse, die so ein Gleichstrommotor auf > seiner Versorgungsleitung produziert Hast du da mal ein Bild davon?
Lothar M. schrieb: > Frank E. schrieb: >> Ist es aussichtsreich, die Impulse, die so ein Gleichstrommotor auf >> seiner Versorgungsleitung produziert > Hast du da mal ein Bild davon? Jetzt noch nicht, kommt in den nächsten Tagen.
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