Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kurzarbeit sinnvolles Modell? [Endet 29.12.]


von René F. (Gast)


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Ich kenne Menschen, welche in Kurzarbeit mussten, obwohl es nicht 
notwendig war und in der Zeit wo sie dann mal arbeiten durften zum 
Akkord genötigt und ausgebeutet wurden, damit Aufträge abgearbeitet 
werden konnten. Ich musste dieses Jahr auch selbst in Kurzarbeit, bin 
aber trotzdem der Überzeugung, das es eigentlich die Aufgabe der 
Unternehmen ist, sich für Krisenzeiten abzusichern, in Form von 
Rücklagen oder Versicherungen. Die Unternehmen sollten doch eigentlich 
bemüht sein, das über die Jahre aufgebaute Personal und Knowledge 
behalten zu wollen um in Zeiten von guter Auftragslage wieder effizient 
durchstarten zu können.

Habe ich hier einen Denkfehler? Ich bin leider kein Unternehmer, ich 
würde mich aber niemals auf irgendwelche Rettungspakete der Regierung 
oder Leistungen wie Kurzarbeit verlassen wollen.

Ich bitte darum die Antworten auf einem ordentlichen Niveau zu halten, 
es soll hier nicht ausarten, sondern bei einem angemessenen Niveau 
bleiben

: Gesperrt durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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René F. schrieb:
> Habe ich hier einen Denkfehler?
Die Kurzarbeit war nicht durch Misswirtschaft, sondern von Politikern 
verursacht. Dann müssen die das auch bezahlen. Oder eben die, die sie 
regieren.

> ich würde mich aber niemals auf irgendwelche Rettungspakete der
> Regierung oder Leistungen wie Kurzarbeit verlassen wollen.
Sei dir sicher: der Führungsebene deines Betriebs geht es im Grunde 
genauso. die hätten lieber ein "ganz normales Jahr" hinter sich 
gebracht. Ohne die blinde Herumeierei, die wir da grade erleben.

> Die Unternehmen sollten doch eigentlich bemüht sein, das über die Jahre
> aufgebaute Personal und Knowledge behalten zu wollen um in Zeiten von
> guter Auftragslage wieder effizient durchstarten zu können.
Du unterstellst einem Unternehmen sowas wie einen 
"Selbsterhaltungstrieb". Den gibt es aber nicht, denn "das Unternehmen" 
sind lauter Individuen mit ganz eigenen Zielen.

> es soll hier nicht ausarten, sondern bei einem angemessenen Niveau bleiben
Allein, ich ahne, was da kommt...

: Bearbeitet durch Moderator
von René F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> es soll hier nicht ausarten, sondern bei einem angemessenen Niveau bleiben
> Allein, ich ahne, was da kommt...

Ich möchte nicht, das der Thread gleich in den Müll wandert, ich denke, 
es ist ein Thema, was man auch sinnvoll diskutieren kann.

Ich war sogar überrascht, das die erste Antwort sogar von der Moderation 
kam, hierüber bin in dir sehr dankbar Lothar.

von MaWin (Gast)


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René F. schrieb:
> bin
> aber trotzdem der Überzeugung, das es eigentlich die Aufgabe der
> Unternehmen ist, sich für Krisenzeiten abzusichern,

Richtig. Ist es ja auch.

Die Kurzarbeit sichert nicht die Unternehmen, sondern die Einkommen der 
Arbeitnehmer.
Und das auch nur, wenn eine realistische Chance auf ein Ende der 
Kurzarbeit besteht. D.h. wenn es realistisch ist, dass das Unternehmen 
in absehbarer Zeit wieder Gewinne erwirtschaften wird.

Beitrag #6522247 wurde von einem Moderator gelöscht.
von René F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Kurzarbeit sichert nicht die Unternehmen, sondern die Einkommen der
> Arbeitnehmer.

Korrekt, aber aus einer anderen Sicht werden damit auch die Unternehmen 
geschützt, durch die Kurzarbeit müssen Mitarbeiter nicht entlassen 
werden.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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René F. schrieb:
> Ich kenne Menschen, welche in Kurzarbeit mussten, obwohl es nicht
> notwendig war und in der Zeit wo sie dann mal arbeiten durften zum
> Akkord genötigt und ausgebeutet wurden, damit Aufträge abgearbeitet
> werden konnten.

warum scheint dir das so ungewöhnlich? Sowohl im verarbeitenden, als 
auch im dienstleistenden Gewerbe gibt es die Notwendigkeit, das ein 
Unternehmen "das Geld beieinander hält".

Sobald Coronabedingt Aufträge wegbrachen (dem Autohersteller und 
Speiserestaurant genau so wie dem Schlossermeister und dem IT- oder 
Elektronik- Untermehnen) muss man sich den Gegebenheiten anpassen.

Kurzarbeit ist dann halt ein zweckmäßiges Verfahren, die Mitarbeiter 
NICHT kündigen zu müssen, auch wenn diese (das Kurzarbeitergeld) vom 
Arbeitsamt bezahlt werden.

Kann es sein, dass du (Thread-Eröffner) dich hauptsächlich von der 
Arbeitnehmer-Seite her siehst? Setze dich mal "auf die andere Seite des 
Schreibtisches" (die des Arbeitgebers) und versuche nachzuempfinden, 
welche Befindlichkeiten und Zwänge (d)einen Arbeitgeber bewegen, sich so 
zu verhalten wie sie sich verhalten.

Insolvenz anmelden und den Betrieb zumachen ist nämlich sicherlich auch 
kein Zuckerschlecken, das macht keiner gerne mit, auch kein Arbeitgeber.

von Andre (Gast)


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René F. schrieb:
> aber trotzdem der Überzeugung, das es eigentlich die Aufgabe der
> Unternehmen ist, sich für Krisenzeiten abzusichern

Ein Stück weit werden die das sicherlich auch tun, aber ich sehe da 
spontan Probleme:

- Rücklagen sind quasi "totes Kapital", bevor die Firmen das in 
Millionenhöhe horten wird lieber in Wachstum investiert. Da wird dir 
auch kaum ein Berater was anderes empfehlen.
- Niemand hat mit einer derartigen Krise gerechnet. Selbst wenn man gute 
Rücklagen hat und bereit ist die alle auf den Tisch zu legen, wie lange 
mögen die ausreichen?
- Ist es wirklich sinnvoll die Firmen jetzt herunter zu wirtschaften? 
Selbst wenn es jetzt knapp aufgeht, was passiert wenn dann doch noch mal 
ein Monat Flaute kommt?

von Oh nein (Gast)


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Andre schrieb:
> - Rücklagen sind quasi "totes Kapital", bevor die Firmen das in
> Millionenhöhe horten wird lieber in Wachstum investiert. Da wird dir
> auch kaum ein Berater was anderes empfehlen.
> - Niemand hat mit einer derartigen Krise gerechnet. Selbst wenn man gute
> Rücklagen hat und bereit ist die alle auf den Tisch zu legen, wie lange
> mögen die ausreichen?
> - Ist es wirklich sinnvoll die Firmen jetzt herunter zu wirtschaften?
> Selbst wenn es jetzt knapp aufgeht, was passiert wenn dann doch noch mal
> ein Monat Flaute kommt?

Kaum eine Firma kann einen Großteil des Personals 6 Monate oder länger 
mit Reserven durchfüttern. Vor allem nicht, wenn in dieser Zeit quasi 
kein Geld reinkommt.

Die Firmen sind durch die Politik schon heruntergewirtschaftet. Mein 
ehemaliger Arbeitgeber musste bereits bedingt durch Lockdown und co. 
Insolvenz anmelden.

von g457 (Gast)


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> Die Kurzarbeit war nicht durch Misswirtschaft, sondern von Politikern
> verursacht.

Genau genommen wurde sie von einem Virus und dem sozialen Verhalten der 
Menschen verursacht.

Nix für ungut.

von MaWin (Gast)


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Oh nein schrieb im Beitrag #6522247:
> Was nicht passieren wird, wenn wir diesen Lockdown weiterhin zulassen.

Verpiss dich bitte.
Wir lassen den Lockdown nicht zu, sondern werden von einem Virus dazu 
gezwungen.

von Quereinsteiger (Gast)


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Firmen haben nicht so viele Rücklagen, dass sie alle Gehälter voll 
weiterzahlen ohne Einnahmen zu haben. Die Gehälter sind zudem oft nur 
ein Bruchteil der Kosten, die Firmen wirklich haben. Gebäudekosten, 
Kredite für Maschinen usw. müssen auch bezahlt werden und dafür werden 
die Reserven genutzt. Im Falle einer Krise bringt es den Firmen nichts, 
100% der Mitarbeiter zu behalten, wenn die Firma damit insolvent geht.

Bevor der Staat also Arbeitslosengeld zahlt, zahlt er lieber temporär 
Kurzarbeitergeld.

von MaWin (Gast)


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Quereinsteiger schrieb:
> Bevor der Staat also Arbeitslosengeld zahlt, zahlt er lieber temporär
> Kurzarbeitergeld.

Naja.
Soweit die Theorie.
Es ging ja hier um Firmen, die KUG nutzen, um kurzfristig Kosten zu 
sparen, auch wenn sie nicht pleite gehen oder entlassen würden.
Das ist natürlich problematisch.

von Mark B. (markbrandis)


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Lothar M. schrieb:
> René F. schrieb:
>> Habe ich hier einen Denkfehler?
> Die Kurzarbeit war nicht durch Misswirtschaft, sondern von Politikern
> verursacht.

Moment, die Politik hat die Corona-Pandemie verursacht?

von René F. (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Kann es sein, dass du (Thread-Eröffner) dich hauptsächlich von der
> Arbeitnehmer-Seite her siehst? Setze dich mal "auf die andere Seite des
> Schreibtisches" (die des Arbeitgebers) und versuche nachzuempfinden,
> welche Befindlichkeiten und Zwänge (d)einen Arbeitgeber bewegen, sich so
> zu verhalten wie sie sich verhalten.

Wie gesagt, ich bin kein Unternehmer, könnte mir natürlich erträumen, 
was ich für ein toller Chef wäre ;)

Die Kurzarbeit hat mir persönlich aber nur wenig geschadet, hatte ein 
halbes Jahr frei und fast mein vollständiges Gehalt, weil die Firma 
aufgestockt hat, ich sehe mich also nicht als das Opfer ;)

Bei uns war die Kurzarbeit auch verständlich, wir hängen direkt an der 
Automobilindustrie, wird die Produktion eingestellt oder stark 
heruntergefahren aufgrund einer Pandemie geht es uns natürlich auch 
schlecht.

Ich versuche in meiner Vorstellung eigentlich mich weder auf AN noch AG 
Seite zu schlagen, ich denke auch unsere Regierung ist nicht ganz so 
unfähig wie viele Menschen glauben. Ich muss aber auch zugeben, ich bin 
ein eher vorsichtiger Mensch, für mich wäre die Selbstständigkeit wohl 
eher nichts, weil ich ungerne Risiken eingehe.

von Horst G. (horst_g532)


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Oh nein schrieb:
> Kaum eine Firma kann einen Großteil des Personals 6 Monate oder länger
> mit Reserven durchfüttern. Vor allem nicht, wenn in dieser Zeit quasi
> kein Geld reinkommt.

Eben. Das wäre zunächst als Gegenfrage an die (etwas naive) Frage des TO 
zu stellen: Rücklagen in welcher Höhe wären denn "gut"; wie viele Monate 
muss nach Meinung des TO eine Firma ohne Einkünfte alle Ausgaben noch 
bedienen können, bevor sie zu Sparmaßnahmen greifen muss oder schlicht 
pleite geht?

Andre schrieb:
> - Rücklagen sind quasi "totes Kapital", bevor die Firmen das in
> Millionenhöhe horten wird lieber in Wachstum investiert. Da wird dir
> auch kaum ein Berater was anderes empfehlen.

Eben. Unternehmen sind keine Sparkassen; der Zweck der meisten 
Unternehmen ist es nicht, Geld anzuhäufen, sondern Geld zu verdienen.

Wegstaben V. schrieb:
> Insolvenz anmelden und den Betrieb zumachen ist nämlich sicherlich auch
> kein Zuckerschlecken, das macht keiner gerne mit, auch kein Arbeitgeber.

Sowieso. Und bei Familienunternehmen/KMUs kommt noch die persönliche 
Komponente hinzu: Stell' dir mal vor, dein Lebenswerk, mit dessen Aufbau 
du die letzten 30 Jahre verbracht hast, ist plötzlich weg, weil die 
Politik dich zwang, deinen Laden ein Jahr lang dicht zu machen.

Realistisch: Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht wurde inzwischen 
mehrmals bis zum nun 31.1. verlängert; wir werden sehen, ob die Politik 
dieses Spiel bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag weiter betreibt. Falls Nein, 
wird es irgendwann ein ganz böses Erwachen geben, da Stand heute viele 
Unternehmen eigentlich bereits insolvent wären und nur durch diese 
künstlich geschaffene Insolvenzverschleppungsmaßnahme am Leben gehalten 
werden können. Falls Ja, wird sich das Siechtum der Wirtschaft noch 
viele Jahre hinziehen, und die Effekte werden gravierend sein. Handel 
und Unternehmertum werden böse unter einem massiven Vertrauensverlust 
leiden, da sich niemand mehr sicher sein kann, überhaupt mit einem 
solventen Geschäftspartner zu handeln. Dinge wie Kauf auf Rechnung 
dürften dann der Vergangenheit angehören; Vorkasse wird das neue 
Zauberwort.
Mir sind einige Fälle bekannt, wobei Familienunternehmer bereits während 
des ersten Lockdowns ihr Privatvermögen einsetzten bzw. sich gar privat 
verschuldeten, um ihr Geschäft noch über Wasser zu halten. Dieser zweite 
Lockdown wird nun vielen Unternehmen das Genick brechen.
Anders sieht es natürlich bei Aktiengesellschaften aus; durch die 
konsequente Trennung von Kapitalrisiko (Aktien) und unternehmerischem 
Handeln sucht sich der angestellte CEO eben einen neuen Job, wenn der 
Laden insolvent ist.

von Mark B. (markbrandis)


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René F. schrieb:
> Habe ich hier einen Denkfehler? Ich bin leider kein Unternehmer, ich
> würde mich aber niemals auf irgendwelche Rettungspakete der Regierung
> oder Leistungen wie Kurzarbeit verlassen wollen.

Wenn der Staat Steuergelder an die Firmen verteilt, dann wird es in 
vielen Führungsetagen Leute geben die denken: "Na, dann halten wir doch 
gerne mal die Hand auf". Egal ob berechtigterweise oder nicht.

Auch bei meinem Arbeitgeber hätte die Geschäftsleitung gerne das 
Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Tja dumm nur, dass der Backlog an 
nicht abgearbeiteten Aufträgen so groß ist, dass der vom Gesetz 
geforderte "erhebliche Arbeitsausfall" zu keinem Zeitpunkt eingetroffen 
ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mark B. schrieb:
> Moment, die Politik hat die Corona-Pandemie verursacht?
Das habe ich nicht geschrieben.
Und wir diskutieren hier auch nicht über Politik, und nicht über 
Politiker und ihre Entscheidungen.

Der Witz an der Fragestellung ist übrigens, dass eine Diskussion darüber 
im Grunde sinnlos (weil ohne Ziel) ist und deshalb ewig dauern könnte. 
Darum erscheint mir ein Enddatum für den Tread sinnvoll.

von MaWin (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Tja dumm nur, dass der Backlog an
> nicht abgearbeiteten Aufträgen so groß ist, dass der vom Gesetz
> geforderte "erhebliche Arbeitsausfall" zu keinem Zeitpunkt eingetroffen
> ist.

Das wird vom Amt kontrolliert.

von Mark B. (markbrandis)


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Horst G. schrieb:
> Eben. Unternehmen sind keine Sparkassen; der Zweck der meisten
> Unternehmen ist es nicht, Geld anzuhäufen, sondern Geld zu verdienen.

Und wenn man viel Geld verdient hat, was macht man damit? Man könnte ja 
zum Beispiel auch Rücklagen bilden. :-)

von Maxe (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Die Kurzarbeit war nicht durch Misswirtschaft, sondern von Politikern
> verursacht.
Einfach mal quergedacht?

--
Die Kurzarbeit ist m.E. einfach nur ein Teil des Vollkaskostaates. Die 
Bürger sollen 100% ihres Einkommens verkonsumieren können und zwar 
unmittelbar. Rücklagen behindern den Konsum. Das wird ja sogar durch 
Kredite noch ins Gegenteil verkehrt, 30 jährige Hypothek. Auto, 
Kühlschrank und Toaster auf Raten oder geleast. Einige Zeit 
Arbeitslosigkeit ist da schon fatal. Und eben nicht nur für den, den es 
trifft, sondern die Leute würden wohl von vornherein mehr sparen, um auf 
Unvorhergesehenes vorbereitet zu sein. Das ist für das BIP natürlich 
nachteilig. In diesem Hamsterrad aus Konsum und Wirtschaftswachstum kann 
man dann schlecht aufgestellte Firmen nicht mehr über die Klippe gehen 
lassen. Obwohl das im kapitalistischen Sinne eigentlich notwendig wäre 
um Platz für Neues, Effizienteres zu schaffen.
Auf der anderen Seite profitiert eigentlich jeder Arbeitnehmer von einem 
hohen BIP, also vom Konsum der anderen. Wir haben in D eine Staatsquote 
von etwa 45%. Das ist enorm und in gewisser Weise ein Erfolgsmodell. 
Weit weg vom freien Markt und trotzdem kapitalistisch zersetzt...

von Mark B. (markbrandis)


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MaWin schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Tja dumm nur, dass der Backlog an
>> nicht abgearbeiteten Aufträgen so groß ist, dass der vom Gesetz
>> geforderte "erhebliche Arbeitsausfall" zu keinem Zeitpunkt eingetroffen
>> ist.
>
> Das wird vom Amt kontrolliert.

Eben darum hätte man den Antrag auf Kurzarbeit auch nicht durchbekommen. 
Aber man kann es ja trotzdem mal versuchen: Als Manager darf man dumm 
wie Stroh sein - die Konsequenzen für einen selbst sind stets minimal. 
Im schlimmsten Fall wird man eben per "Goldenem Handschlag" 
verabschiedet und kassiert noch schnell ein paar Millionen Abfindung.

von MaWin (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Aber man kann es ja trotzdem mal versuchen

Warum auch nicht?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Maxe schrieb:
> Einfach mal quergedacht?
Diese Abläufe und Zusammenhänge sind mir bekannt. Ich wüsste aber nicht, 
was eine Diskussion hier im Forum daran ändern oder gar verbessern 
könnte.

von Mark B. (markbrandis)


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MaWin schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Aber man kann es ja trotzdem mal versuchen
>
> Warum auch nicht?

Naja, auch als Manager darf man lesen können:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzarbeit#Kurzarbeitergeld

Wenn es keinen erheblichen Arbeitsausfall gibt, ist eine der 
Grundvoraussetzungen für das Kurzarbeitergeld schon nicht erfüllt.

von MaWin (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Wenn es keinen erheblichen Arbeitsausfall gibt, ist eine der
> Grundvoraussetzungen für das Kurzarbeitergeld schon nicht erfüllt.

Und dann bekommt man es auch nicht.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Maxe schrieb:
> Die
> Bürger sollen 100% ihres Einkommens verkonsumieren können und zwar
> unmittelbar. Rücklagen behindern den Konsum.

wer sollte das denn vorgeben, das du dein ganzes Einkommen 
verkonsumieren sollst? Manche können vielleicht gar nicht anders, als 
immer "knapp auf Kante" zu leben, quasi von der Hand in den Mund.

Wohin das führt, wenn man das bewusst macht (100% seines Einkommens zu 
verkonsumieren) , sieht man in den USA: Dort ist es halt Lebensstil, 
sich möglichst viel auf Pump zu leisten, auch wenn man nur von 
wöchentlichen Gehaltsscheck lebt, und für die Bildung von Rücklagen kaum 
was übrig bleibt.

Da bleibe ich lieber beim Modell "spare in der Zeit, dann hast du in der 
Not"

von Maxe (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Einfach mal quergedacht?
> Diese Abläufe und Zusammenhänge sind mir bekannt. Ich wüsste aber nicht,
> was eine Diskussion hier im Forum daran ändern oder gar verbessern
> könnte.
Mein nachfolgender Text hatte sich nicht darauf bezogen, sondern auf die 
Ausgangsfrage.

Wegstaben V. schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Die
>> Bürger sollen 100% ihres Einkommens verkonsumieren können und zwar
>> unmittelbar. Rücklagen behindern den Konsum.
> wer sollte das denn vorgeben, das du dein ganzes Einkommen
> verkonsumieren sollst?
Die Gesellschaft selbst und eben auch die Rahmenbedingungen wie ein 
solches Kurzarbeitergeld. Natürlcih wird niemand gezwungen, es handelt 
sich nur um Anreize und den Zeitgeist.

> Manche können vielleicht gar nicht anders, als
> immer "knapp auf Kante" zu leben, quasi von der Hand in den Mund.
Ja, ich hör hier immer wie arm einige Leute sind. Auch hier im Forum. 
Aber für ein iPhone für die Tochter reicht es dann doch. Es ist ja auch 
gut, dass wir auf einem sehr hohen Lebensstandard sind inklusive 
Sozialsystem. Und gerade deshalb finde ich es quatsch, wenn jemand sagt, 
er kann sich ein Oszi für 1000 EUR nicht leisten. Natürlich kann sich 
jeder so ein Oszi leisten, ihm ist es nur das Geld nicht wert. Mir 
übrigens auch nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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MaWin schrieb:
> Und dann bekommt man es auch nicht.

Und das sollte auch ein hochbezahlter Manager wissen, dass es dann 
keinen Sinn hat den Antrag für ein Unternehmen überhaupt zu stellen.

von AVR (Gast)


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Maxe schrieb:
> Und gerade deshalb finde ich es quatsch, wenn jemand sagt,
> er kann sich ein Oszi für 1000 EUR nicht leisten. Natürlich kann sich
> jeder so ein Oszi leisten, ihm ist es nur das Geld nicht wert. Mir
> übrigens auch nicht.

Jeder kann sich also ein Oszi leisten??? Kommst du aus einem 
Paralleluniversum?

Beitrag #6522435 wurde von einem Moderator gelöscht.
von OhMann (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wir lassen den Lockdown nicht zu, sondern werden von einem Virus dazu
> gezwungen.

Wenn Deine Aussage Bestand hätte, dann hätten wir jedes Jahr zur 
Grippezeit einen Lockdown machen müssen.

von 外国人 (Gast)


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OhMann schrieb:
> Wenn Deine Aussage Bestand hätte, dann hätten wir jedes Jahr zur
> Grippezeit einen Lockdown machen müssen.

Weil...? Der Mensch immer rational handelt? Warum sind dann Rauchen und 
Saufen erlaubt, aber Cannabis nicht? Warum dürfen sich Raucher 5-9 
täglich für 5 Minuten zum Rauchen rausstellen, obwohl es schädlich für 
die Gesundheit ist, aber der Nichtraucher wird komisch angeschaut, wenn 
er sich mit genügend Abstand daneben stellt? Uswusf.

Beitrag #6522440 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kastanie (Gast)


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Oh weh,
jetzt geht's los...

von Golden Shower (Gast)


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OhMann schrieb:

> Wenn Deine Aussage Bestand hätte, dann hätten wir jedes Jahr zur
> Grippezeit einen Lockdown machen müssen.

Waren die Kühllaster hinter den Krankenhäusern die Jahre davor lediglich 
besser getarnt?

von Golden Shower (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ohne die blinde Herumeierei, die wir da grade erleben.

Bist du enttäuscht das deine Orakel gerade nicht besonders gut 
funktionieren und jetzt muss ein Teufel her der an allem schuld ist?

von 外国人 (Gast)


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AVR schrieb im Beitrag #6522391:
> Maxe schrieb:
>> Und gerade deshalb finde ich es quatsch, wenn jemand sagt,
>> er kann sich ein Oszi für 1000 EUR nicht leisten. Natürlich kann sich
>> jeder so ein Oszi leisten, ihm ist es nur das Geld nicht wert. Mir
>> übrigens auch nicht.
>
> Jeder kann sich also ein Oszi leisten??? Kommst du aus einem
> Paralleluniversum?

Es gibt doch genug USB Oszi mit Logic Analyzer für 50 bis 150€. Die 
reichen für die allermeisten Anwendungen völlig aus. Wer so clever ist, 
dass er mehr braucht, verdient auch genug um sich locker ein 1000€ Oszi 
leisten zu können.

Beitrag #6522449 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Kastanie schrieb:
> Oh weh,
> jetzt geht's los...
Korrekt. Noch einen der immergleichen Coronathreads samt Beschimpfungen 
und üblicher Eskalation brauchen wir tatsächlich nicht. Und zur 
eigentlichen Frage wurde offenbar alles gesagt.

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